Die gewöhnlichste Sache der Welt ist …
… der Drang, besonders sein zu wollen.
Oder eher: Besonders scheinen zu wollen, besonders reich, besonders stylisch, besonders clever, besonders spirituell, besonders unabhängig oder beliebt wirken zu wollen, sich Federn in den Arsch zu stecken und aufgeplustert Strauß spielen, wie’s im Film Fightclub heißt, sich Titel auf die Stirn zu kleben oder Markenlogos auf die Klamotten und den Schmuck und die Möbel und die Autos.
Oder das Gegenteil zu tun und ständig zu betonen, wie sehr man all das nicht braucht, wie seeeehr man doch vom Mainstream abweicht.
Es gibt nichts Gewöhnlicheres, das ist wie Mundgeruch am Morgen oder leere Klopapierrollen auf öffentlichen Toiletten oder Fliegen auf Essensresten in der Sonne.
Die ungewöhnlichste Sache der Welt ist …
… einfach man selbst zu sein.
Zu dem zu stehen, was man wirklich ist und mag und fühlt und braucht und den Rest den anderen zu überlassen – ganz egal, ob das aktuell Mainstream ist oder nicht, cool oder nicht, anders oder nicht, was „Besonderes“ oder nicht.
Ist das nicht wirklich besonders in dieser Zeit? Und besonders schön, gerade auch für uns selbst?
Dann würde man nicht mal zucken, wenn man plötzlich dem eigenen Doppelgänger ins Gesicht schauen würde. Weil man wüsste, wirklich ganz tief wüsste: Mich gibt’s in der Form nur einmal, und nicht mal das muss ich irgendwem beweisen.
Nicht, dass ich schon so weit wäre. Bei weitem nicht.
Mehr unter Wie man seine geheimsten Ängste, Fantasien und Muster aufdeckt (ohne Therapie) und unter Die 3 Dinge, die Dein Leben authentisch machen (oder zu einer Lüge) sowie unter Authentisch leben als hochsensibler Mensch.
Photo: Funny woman von WAYHOME studio/ Shutterstock
Ja das wär`s. Endlich das quälende Wollen und Sein Wollen eindampfen.
„Wo kann man gut essen in der Umgebung mit Blick auf einen See?“, las ich gestern. „Ich habe Freunde zu Gast und möchte sie mit was Besonderem überraschen.“
Welcher Gast hätte was dagegen, wenn sich der Gastgeber ein paar dieser Gedanken gemacht hat. So ein geglückter Abend macht doch Freude und noch dazu ein schönes gemeinsames Erlebnis. OK. So war`s nicht gemeint. Es sei denn, der Gastgeber denkt vorrangig an den Vergleich und will ja nicht weniger bieten als der Gastgeber beim letzten gemeinsamen Essen. Oder die Freunde wären unzufrieden mit dem guten Restaurant um die Ecke. Was tun, wenn ungewöhnlicherweise und ohne ersichtlichen Anlass ein Geschenk mit dem Text ankommt, wie vorgestern bei mir? Muss ich dann auch? Muss ich anrufen und mich bedanken? Obgleich mir gar nicht nach Dank zumute ist? Kann schon sein, dass es dabei um den Sender geht, der das „braucht“. Vor allen das was zurückkommt bei seinen Taten, eingebettet in Empathie-denken (zwang). Aber ich habe keine Lust auf oberflächliches Energiespenden. Jeder sollte sich seine Energie lieber vom Universum holen. Oder zumindest das lernen, wenn er es noch nicht kann. Soll nicht heißen, dass ich gar nicht helfen wollte, wo ich einen Mangel sehe.
Aber im Artikel steht es ja. Ich selber sein ist die ungewöhnlichste Sache der Welt.
Und dabei kennen wir doch diese Aufrufe zur Genüge. Sei du selbst. Sei bei dir selbst. Geh den Weg nach innen. Sei präsent in dir. Sei im Hier und Jetzt. Was ist los mit uns? Diese Aufrufe verheißen doch Heilung, wo das Sein und Haben Wollen krank macht, bis zu Burnout und Tod. Ich denke, wir haben das verlernt und kaum einer scheint dem HABEN MODUS zu entkommen. Noch dazu im Sog der Lemminge. Die rationalen Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft sind unsere Religion. Wir HABEN diese dann fix im Kopf und spüren gar nicht mehr nach.
Ich denke, die Phrasen sagen uns nichts. Wir verstehen erst zunehmend im SEIN MODUS. So wie wir im Dschungel geboren vielleicht nur Dschungel kennen. Und keinen Weg heraus. Rama Maharshi hätte ich mal als Tip zur „Selbsterforschung“. Eine 180 Grad Wendung.
LG Richard
* Ramana Maharshi *
Naja, ich bin eigentlich immer ich selbst, aber das mir noch nie weitergeholfen, ganz im Gegenteil.
Danke für den hochinformativen Artikel!
Ich lese solche Artikeln immer gern . Mach weiter so..
Beste Grüße, Lana
Achja, die lieben Masken, die jeder vor sich herträgt… Das wahre Gesicht darunter ist dann ganz hell und empfindlich vor zu viel Sonnenlicht, man sollte anfangs die Maske nur mal kurz lupfen und schauen wie es sich anfühlt. Und sich mehr und mehr daran gewöhnen. Sonst gibt’s Sonnenbrand.