Teile diesen Beitrag "7 Unterschiede zwischen Selbstliebe und Selbstsucht"
Text von: Christina Fischer
Ich hab’s halt drauf.
Weil ich’s kann.
Leider geil.
Und scheiß drauf, was ihr denkt.
Weil: Yolo.
Noch ein Selfie hinterhergeschoben, fotografiert von links oben. Kussmund und Peace-Zeichen vorm Gesicht.
Unter dem Selfie hagelt es Herzchen und Likes in den Kommentaren, die Menge tobt. „Allerschönste!“ heißt es, „Traumfrau!“ und manch einer schämt sich nicht, sogar „Topmodel!“ zu schreiben. Das Selbstbewusstsein schießt nach oben. Innerlich tief zufrieden mit sich, gewährt man auch anderen gönnerhaft ein Like unter deren Selfies – kleiner Goodie für die Fans. Dann der Selbstcheck mit der Handykamera: Alles gut – immer noch die Allerschönste.
Nie war es so einfach sich selbst zu lieben wie heute. Oder?
Aber was ist am Abend, wenn wir ungeschminkt und alleine vorm Badezimmerspiegel stehen, wenn das Handy aus ist und die Social-Media-Beifallsstürme verklungen sind? Lieben wir uns dann auch noch? Wenn keiner zusieht und applaudiert? Wenn wir die Gefühle gegenüber uns selbst einmal nicht mehr in Likes und Herzchenkommentaren messen?
Meine schwierige Reise zu mehr Selbstliebe
Fast nichts ist heutzutage so billig zu haben wie ein Like. Je höher die Zahl der Likes, desto mehr Zustimmung erhalten wir (anscheinend), desto mehr fühlen wir uns (anscheinend) angenommen, desto mehr können wir uns (anscheinend) lieben. Es ist verführerisch, dieses System, das die vermeintliche Zuneigung zählbar macht, die einem entgegengebracht wird. Auch ich habe mir schon ab und an selbst auf die Schulter geklopft, wenn ich Herzchen unter meinen neuesten Urlaubsbildern fand.
Aber es gab auch andere Zeiten. Zeiten, in denen mein Teenager-Ich seinen Anblick im Spiegel kaum ertragen konnte. Selfies und Smartphones gab’s nicht – man urteilte direkt und knallhart. Und am härtesten urteilte ich bald selber über mich. Die Hosen meiner Freundin passten mir nicht – kein Wunder bei den dicken Oberschenkeln. Der Haarschnitt, den alle Mädchen hatten, sah mit meinen Naturlocken geradezu schockierend aus. Und gegenüber Jungs kam kein Wort über meine Lippen oder ich machte mich anderweitig zum Deppen (kein Wunder bei der furchtbaren Frisur und den Monster-Beinen).
Mich selbst lieben zu lernen so wie ich bin war und ist eine schwierige Aufgabe für mich.
Oft gehe ich auch heute noch ähnlich hart mit mir ins Gericht wie damals als Teenager und zerfleische mich genüsslich selbst, bis ich mich endlich wie das Allerletzte fühle. Dann wieder gibt es Momente, in denen ich mich für das prächtigste Geschöpf des Universums halte – viel schöner, witziger oder schlauer als die blöden anderen.
Beides ist ziemlich ungnädig – entweder gegen mich selbst oder gegen die anderen. Beides hat natürlich wenig zu tun mit echter Selbstliebe. Erich Fromm, der deutsch-US-amerikanische Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe, würde an dieser Stelle entnervt mit den Augen rollen, wenn er noch leben würde. In seinem Werk „Selbstsucht und Selbstliebe“ hat Fromm klar gestellt, dass wir nicht mehr auf dem Holzweg in Richtung Selbstliebe sein könnten, als wenn wir der Selbstsucht verfallen:
„Es stimmt, dass selbstsüchtige Menschen unfähig sind, andere zu lieben; sie sind jedoch genauso unfähig, sich selbst zu lieben.“
Wie aber kann man das eine vom anderen unterscheiden, wenn der Grad dazwischen doch offenbar so schmal scheint?
Glücklicherweise gibt es Unterschiede, die man benennen kann. Anhaltspunkte, die uns erkennen lassen, dass wir in Sachen Selbstliebe womöglich mal wieder auf besagtem Holzweg sind.
Hier sind sieben davon.
1. Selbstliebe ist bedingungslos
„Wenn ich genug Likes bekomme, werde ich gemocht/ bin ich liebenswert.“ „Wenn ich ein paar coole Anmachsprüche auswendig gelernt habe, werden mir die Herzen zufliegen.“ „Wenn ich zehn Kilo abgenommen habe, bin ich hübsch genug für den Traummann.“ … kommt Dir das bekannt vor? Mir schon. Wir knüpfen die Liebe zu uns selbst nur zu gern an Bedingungen. Das hat den vermeintlichen Vorteil, dass wir uns nicht direkt mit der Sache befassen müssen. Sich selbst lieben ist schwer und unterbewusst wissen wir das meist. Wir verbauen uns damit jedoch die wunderbare Erfahrung, uns selbst aufrichtig zu lieben – im Hier und Jetzt. Stell’ Dir vor, Du triffst Deinen Traummann und der sagt „Zum Glück hast du zehn Kilo abgenommen. Anders hätte ich dich nicht lieben können.“ Fühlt sich nicht gerade liebevoll an, oder? Deswegen: Liebe Dich bedingungslos und jetzt (so gut Du es eben gerade schaffst).
2. Selbstliebe ist nicht Eitelkeit
Ich hatte sie auch, diese perfekte Freundin. Alles sah super an ihr aus, die Herzen flogen ihr zu, ihr Fanclub wuchs ständig. Ich reichte gefühlt einfach nicht an sie heran – und das ließ sie mich spüren. Ob sie sich selbst liebte? Ich glaube nicht. Denn sie konnte mich nicht lieben (genauso wenig wie die anderen Bewunderer). Erich Fromm sagt dazu folgendes: „Die Liebe zu meinem eigenen Selbst ist untrennbar verbunden mit der Liebe zu anderen.“ Wer also eitel ist und nur auf sich selbst blickt, ist nicht selbstliebend, sondern eigentlich selbstsüchtig.
3. Selbstliebe spielt sich nicht auf dem Rücken anderer ab
Perspektivenwechsel: Ihr steht nicht im Schatten einer anderen Person, denn Ihr habt gelernt „nein“ zu sagen und euch zu geben, was ihr braucht. Das ist ein Zeichen von Selbstliebe – aber nur, solange der Spaß nicht auf Kosten anderer geht. Wer andere aus Eigennutz übervorteilt, missachtet, sabotiert oder sonst wie übers Ohr haut, ist von Selbstliebe weit entfernt.
4. Selbstliebe ist mitfühlend
Mitgefühl wird durch Liebe bedingt. Wer mit jemandem aufrichtig mitfühlt, der kann in diesem Moment nicht egoistisch sein. Auch Mitgefühl für sich selbst geht nur mit Liebe. Wir sind oft so hart mit uns selbst, sagen uns Dinge, die wir niemals zu anderen sagen würden. Dabei könnten wir uns das doch auch voll Mitgefühl verzeihen (die „Monsterbeine“, die „hässliche Frisur“, die Pickel, unsere Schüchternheit etc.). Das wäre Selbstliebe.
5. Selbstliebe muss nichts beweisen und nichts verstecken
Wer sich selbst liebt, muss nicht beweisen, dass er oder sie der oder die Tollste/Beste/Schönste auf der Welt ist. Ebenso wenig müssen (angebliche) Makel versteckt werden vor dem harten Urteilsspruch der anderen. Sich selbst lieben heißt sich annehmen und okay damit sein, was und wie man ist. Wenn andere sich an Euch stören, haben die ein Problem – mit sich selbst.
6. Selbstliebe heißt mutig sein und nicht wegrennen
Selbstliebe steht erst dann richtig auf dem Prüfstand, wenn Gegenwind kommt. Die lästernde Tussi, die mobbenden Kollegen, der cholerische Vorgesetzte. Nichts wäre leichter, als sich klein zu machen und nachzugeben – doch das geht zu Lasten der Liebe zu Dir selbst. Lass’ nicht zu, dass andere Dir Unrecht tun. Bleib nur ein einziges Mal standhaft, sagt „Stopp“ und schau’ was passiert. Ich wette, das nächste Mal fällt es Dir schon nicht mehr so schwer.
7. Selbstliebe kommt nicht von außen, sondern von Dir selbst
Du bist nur so liebenswert wie die Anzahl Deiner Likes? Du kannst Dich nur schön finden, wenn Du genug Fanpost auf Facebook bekommen hast? Du fühlst Dich nur in Deinen Klamotten wohl, wenn jemand sagt, dass sie Dir stehen, nur dann kompetent, wenn Du den Job bekommst, nur dann schlau, wenn Du gute Noten hast, nur dann geliebt, wenn man es Dir ständig sagt? Mit Verlaub: Bullshit!
Selbstliebe entsteht ausschließlich durch Dich selbst und in Dir selbst. Komplimente sind super – aber mach Dich nicht von ihnen abhängig.
Die wichtigsten Likes sind schließlich die, die Du dir selbst gibst.
Wie Du mehr echte, tiefe Selbstliebe aufbauen kannst, zeigt Dir das myMONK-Buch Selbstwertgefühl – Wie es entsteht und wie Du es stärken kannst. Siehe auch DAS unterscheidet Narzissten und Selbstbewusste.
Photo: martinak15
Wieder eindrucksvoll beschrieben und schön lesbar, Christina. So erkennen wir wieder etwas leichter, auf welcher Art Weg wir sind. Die Leitplanken sind doch etwas anders gefärbt als auf dem Weg bedingungsloser Liebe (für mich wären letztere weiss).
Wie wir doch den Begriff „Liebe“ verschieden, je nach Perspektive, verwenden! Wie oft steckt dahinter ein Wollen. Und ein Mangel. Und Erwartung. Und schnell ist das Wort ein Alibi und ein Deckmantel für was eigenes. Ja sogar für Haben Müssen und Zwänge, die wir dann tatsächlich in die Schublade „Sucht“ stecken können. Für eine Anamnese sind die Merkmale wohl auch wertvoll, wie bereits von Fromm erkannt. Was hat er dann gemacht mit solcher Einstufung?
Und was machen wir dann damit? Wenn uns das Unterbewusstsein die Erkenntnis tatsächlich hinreichend erlaubt. Denn der Kopf hat ja dann Merkmale zu verarbeiten der Art „nicht gut“. Können wir das dann noch lieben? Genauer hingeschaut, gibt es einen Mangel, der hier angezeigt wird. Eine Unstimmigkeit. Also auch etwas, das der Anfang einer Krankheit sein kann. Wenden wir uns mit der Erkenntnis dann noch liebevoll dem Mangel zu?
Die „Likes“ mögen oberflächlich wirken. Doch ohne Likes? Zumindest ein Signal der Aufmerksamkeit und Zusammengehörigkeit suchen wir doch. Und brauchen wir ja als soziale Wesen. Schwierig macht das wieder der Kopf, der vergleicht, zählt, in Erwartungen und Illusionen geht. Warum nur? Er will sich erhöhen? Und er braucht vergleichbare Beweise. Kriterien. Auch die von Fromm sind solche. Das kam in jenem Jahrhundert eben heraus, wenn in Sachen „Liebe“ geforscht wurde.
Nehmen wir doch wieder mal Liebe als Zustand, in welcher Stärke er auch gerade da sein mag. Anzunehmen wie es ist, auch wenn es gerade scheinbar nicht Liebe ist, das ist doch eiin wichtiger Schritt in Richtung von „mehr“ Liebe. Eine Richtung, in der dann genannte Kriterien weniger werden sollten.
Hilfreich finde ich auch eine Skala, die der moderneren Forschung entstammt. Ängste, Schuldgefühle und Unwertsein unten. Liebe, Akzeptanz, Wohlwollen, Dankbarkeit, usw. oben. Und sogar am Gehirn messbar in Form von Schwingungsfrequenz.
Und warum folgen wir dann so leicht den Holzwegen? Wir folgen in unserer Zeit mehr denn je dem intellektuellen Denken und umso weniger dem Bauch. So geht das Vertrauen in uns selber verloren. Vertrauen in die Welt. Vertrauen, dass auch dickere Schenkel und Locken gesucht werden, vielleicht schon morgen sind sie der Renner. Vertrauen, dass der Körper alles weiss und auch Leitplanken senden kann. Vertrauen, dass die Mängel etwas Wichtiges sind und einfach nur Liebe und Zuwendung brauchen.
Da wünsche ich uns wieder eine Portion vom Urvertrauen. Und dann noch etwas von der Bescheidenheit und Gelassenheit oben drauf. So eine einzige Kugel im Eisbecher wäre ja auch eher einsam.
LG Richard
Hi,
ein sehr schöner Artikel – Kompliment, das gibt gleich einen Like 😉
Punkt 5 ist aber für mich noch nicht richtig schlüssig – ist das nicht auch die große Gefahr hinter der Selbstliebe, bzw. dem, für das manche Menschen sie halten? Einfach so sein wie man ist, nichts verstecken, hey, ganz egal was die anderen von mir halten oder wem ich damit auf dem Schlips trete.
Ein Mensch könnte ja bspw. die Eigenheit haben, es richtig toll zu finden, sich zu betrinken – manche würden das als Makel sehen – aber er liebt sich so wie er nunmal ist, auch mit seiner Vorliebe für Alkohol. Also trinkt und trinkt er. Ein Problem hat er ja nicht, er muss sich eben nur genug lieben können, dann ist alles gut. Worauf ich hinaus will – Selbstliebe könnte als Freifahrtschein verstanden werden, sich selbst nicht zu maßregeln (was im Falle eines Alkoholikers ja durchaus mal angebracht wäre) und einfach so zu leben, wie es einem gerade passt. Makel anzunehmen ist das eine, aber Makel von Problemen zu unterscheiden wäre genau so wichtig – oder wie seht ihr das?
Der 200 kg Mann mag sich lieben wie er is(s)t, aber würde er nicht abnehmen wollen/müssen, wenn er sich selbst liebt? Um sich für sich selbst Gutes zu tun, für seine Gesundheit zu sorgen, um zur bestmöglichen Version seiner selbst zu werden? Ist das nicht auch Selbstliebe?
Hey Susann,
ich erlaube mir mal, meinen Senf dazu abzugeben – auf alle Fälle schon mal Danke für Deinen Kommentar!
Ich denke, dass sich selbst zu akzeptieren nicht bedeutet, dass man nichts mehr ändern kann oder will – es geht eher um eine mitfühlende Haltung uns gegenüber.
Und klar ist ein angemessenes Selbstbild, das heißt eins, das eher nah dran an der Realität ist, auf Dauer eine hilfreiche Sache. Aber wenn wir etwas mit Selbstliebe ändern, erstens nicht, weil es jemand anderes von uns verlangt, und zweitens nicht aus einer gesunden und kraftspendenden Haltung heraus – nicht „Ich hasse mich, weil ich so scheiße fett bin“, sondern „ich will, dass es mir gut geht“.
Christina, wie siehst Du’s?
Liebe Grüße
Tim
Ja, das ist es, Susan. Sich selbst nicht zu maßregeln. Das geht eben nicht so einfach mit einer Erkenntnis und einer Absicht, nur weil das ja angeblich Sinn macht, das mit der Selbstliebe. Das geht nicht ohne Vertrauen in mich selber. Der Kopf kann das kaum, der kontrolliert mehr. Das kann der Körper besser. Den Körper voll und ganz vertrauen. Ohne das bleibt Kontrolle und damit gibt es nicht viel Bedingungsloses.
Doch die Frage dahinter ist doch klar. Werde ich weniger trinken aus Kontrolle und Druck heraus? Oder ist das Trinken eher eine Flucht vor dem Druck, besonders dem, der aus der eigenen Bewertung kommt? Bei weniger Druck braucht es den Gegendruck und die Flucht nicht. Und der Mensch kann sich schrittweise entscheiden. Hat er Vertrauen in seinen Körper und kann er großzügig sein mit sich selber? Dann ist Selbstliebe im Spiel und er wird irgendwann zunehmend dem Körper folgen.
Setze ich mein Kind bei Kleinigkeiten unter Druck, oder vertraue ich in den Weg des Kindes, auch wenn es manchmal einen kleinen Sprung braucht, dieses Vertrauen zu wagen? Soll ja nicht heißen, dass es keine Grenzen gibt. Letztlich ist allem grenzen gesetzt und mit Extremdiskussionen lässt sich auch alles zerreden. Bei ersterem geht es aber viel um mich. Bei letzterem wirkt stärker die Kraft der Liebe.
So können wir doch auch sagen, dass Liebe mit wenig Bedingungen immer zusammen mit Vertrauen erscheint. Selbstliebe IST quasi Vertrauen in mich und Großzügigkeit mit mir selber. Selbstliebe IST das Aufgeben des Maßregelns. Liebe kann schlecht sein unter Druck.
LG Richard
Naja,im Prinzip hat jeder ja auch einen Freifahrtschein!Wir begrenzen uns nur ständig durch irgendwelche Moralvorstellungen,die wir uns so angeeignet haben und teilen ständig irgendwas,auch an uns,in gut und schlecht ein.Genau DAS ist es aber,was zu vielen unserer Probleme führt!!Weil wir dadurch Dinge an uns ablehnen,verdrängen und dadurch nicht mehr wahrnehmen.
Genau diese verdrängten Anteile richten sich dann aber gegen uns bewirken dann eben auch destruktives Verhalten.
Deswegen ist es uns nicht wirklich dienlich,uns ständig zu maßregeln…
Wenn man sich so annimmt,wie man ist,heißt das ja nicht,dass man sich dann,ohne Rücksicht auf Verluste,wie die Axt im Walde benimmt…Warum sollte man sich und anderen schaden wollen,wenn man sich und andere liebt?
Hey Susann!
Danke für Deinen Kommentar, das ist ein interessanter Ansatz. Ich persönlich würde sagen, dass man sich genau da wieder von echter Selbstliebe wegbewegt, wenn man sich bzw. seinem Körper in diesem Fall schadet. Wer sich selbst aufrichtig liebt, der achtet, denke ich, auch auf sich. Ein Alkoholiker ist ja nicht nur ein Mensch, der nun mal gerne Alkohol trinkt, sondern er macht sich mit diesem Verhalten krank auf die Dauer und schadet sich. Ich würde sagen, eine wesentliche Eigenschaft von Selbstliebe ist, dass man weder sich noch anderen schadet, sondern liebevoll, ja mit Mitgefühl, mit sich selbst und anderen umgeht. Man kann zwar leicht sagen „Ich liebe mich so wie ich bin – basta“ und sich dann ins Koma saufen, aber nur, weil man etwas sagen kann, muss es ja nicht zwangsläufig wahr sein. Da muss wohl jeder selbst ganz ehrlich in sich hineinspüren und ergründen, wie es um die eigene Selbstliebe bestellt ist. Da geht es dann meiner Meinung nach auch nicht darum, sich etwas schönzureden, das man eigentlich gerne ändern würde. Wenn man jetzt beispielsweise 200 Kilo wiegt und abnehmen möchte, muss das nicht bedeuten, dass man sich selbst nicht liebt (genau so wenig wie wenn man 5 Kilo abspecken möchte). Ich bin da auch ganz bei Tim. Eine selbstliebendere Haltung als „ich find mich scheiße, weil ich so fett bin“ wäre „ich nehme jetzt ein bisschen ab, damit ich mich wohler fühle als jetzt (aber das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht trotzdem liebenswert bin)“.
So ungefähr würde ich das sehen.
Liebe Grüße
Christina
Selbstliebe ist wirklich entscheidend für wahre Glückseligkeit. Eine gute Glaubenssatzverinnerlichung ist es, sich jeden Morgen vor dem Spiegel anzusehen und zu sich selbst zu sagen „ich liebe dich“. Dadurch festigt sich die Selbstliebe nach und nach immer mehr. Liebe Grüße und weiter so, Joh.
Danke für Eure Antworten! Das macht es verständlicher, und da gehe ich auch zu 100% mit – einen schönen Tag an alle 🙂
Guter Beitrag!
Passend dazu :
„Who are you when no one is watching…?“
Schönen Sonntag,
Tommy
[…] Für mehr tiefe, dauerhafte Selbstliebe siehe das myMONK-Buch helfen: Selbstwertgefühl – Wie es entsteht und wie Du es stärken kannst. Siehe auch: 7 Unterschiede zwischen Selbstliebe und Selbstsucht. […]
Ein schöner Text 🙂
Zu Punkt fünf empfinde ich das ähnlich wie Christina. Die Punkte sind ja nicht einzeln zu verstehen- mitgefühl ist da auch enthalten. Zudem gibt es zwei Ebenen: der sein wer man wirklich ist. und zu sein, wie man denkt, dass man ist. Ich glaube nicht daran, dass man „eine Sucht“ ist… die Sucht ist vielleicht ein Filter oder eine Kompensation. und ich glaube auch nicht, dass „dick“ zu sein zu einem Mensch dazu gehört oder dass es diesen ausmacht… vielleicht ist die Ursache eine ähnliche wie mit dem trinken.
Raus zu finden wer man wirklich ist. ich glaube das braucht viel Zeit. bei mir ist das jedenfalls so. ich dachte vor 2 jahren: so! jetzt bin ich ich, ohne mich zu verstellen. wenn ich jetzt zurück schaue, merke ich, dass ich mich in dieser Zeit noch viel besser kennen gelernt habe und mich heute auch noch wohler fühle in meiner Haut 🙂 und sicher wird das noch deutlicher und ändert sich nochmal. Aber das ist ein anderes Thema.
Egal wer es geschrieben hat.
Wichtiger ist es, was geschrieben wurde.
Lest es zuerst durch, und erst dann könnt ihr es ja kopieren und bei Google einfügen.
Warum?
Wenn ihr vornweg überprüft, von wem es ist, werdet ihr euch ein Bild malen und es zerstören.
Denn ihr werdet sofort von der Person und der Meinung anderer beeinflusst werden.
Was ist aber, wenn die Gesellschaft diese Person nicht mag? Dann werdet auch ihr diese Person nicht mögen und sofort annehmen, dass diese Person nichts wichtiges mitzuteilen hat.
Ihr gebt den Dingen Gewicht, nicht die Dinge euch…
Eine Blume ist weder schön noch hässlich – sie ist eine Blume, mehr nicht. Ihr sagt es, der Blume ist es egal, was ihr von ihr haltet.
Zitat von… ist doch egal.
Liebe dich selbst…
„Liebe ist Nahrung für die Seele. So wie Essen den Körper nährt, ist Liebe Nahrung für die Seele. Ohne Essen wird der Körper schwach, ohne Liebe wird die Seele schwach. Aber kein Staat, keine Kirche, kein Establishment hat je gewollt, dass die Menschen eine starke Seele haben, denn ein Mensch mit spiritueller Energie wird immer rebellisch sein.
Liebe macht euch rebellisch, revolutionär. Liebe gibt euch Flügel, damit ihr euch hoch emporschwingen könnt. Liebe gibt euch Einsicht in die Dinge, und dann kann euch niemand mehr täuschen, ausbeuten, unterdrücken. Doch die Priester und die Politiker leben von eurem Blut; sie können nur durch Ausbeutung überleben. Alle Priester und Politiker sind Parasiten.
Sie haben eine sichere Methode gefunden, um euch mit hundertprozentiger Garantie spirituell schwach zu machen: Sie bringen den Menschen bei, sich selbst nicht zu lieben. Wer sich selbst nicht lieben kann, kann auch niemand anders lieben. Es ist eine sehr hinterlistige Methode. Sie sagen: Liebet euren Nächsten, denn sie wissen, wenn ihr euch selbst nicht liebt, dann könnt ihr überhaupt nicht lieben. Und sie wiederholen ständig: Liebt euren Nächsten! Liebt die Menschheit, liebt Gott, liebt die Natur, liebt eure Ehefrau, euren Ehemann, eure Kinder, eure Eltern. Nur nicht euch selbst! Denn wer sich selbst liebt, ist selbstsüchtig, so sagen sie.
Sie verdammen nichts so sehr wie die Selbstliebe. Und sie haben dafür gesorgt, dass ihre Lehre total logisch aussieht. Sie sagen: Wer sich selbst liebt, wird zu einem Egoisten. Wer sich selbst liebt, wird narzisstisch. Aber das ist nicht wahr. Wer sich selbst liebt, entdeckt, dass er egolos ist. Erst durch den Versuch, andere zu lieben, ohne sich selbst zu lieben, erst durch die Bemühung, andere zu lieben, entsteht das Ego.
Wer sich selbst liebt, macht damit den ersten Schritt zur wirklichen Liebe. Es ist so, als wenn man einen Kieselstein in einen ruhigen See wirft: Die ersten Wellenkreise entstehen um den Kiesel herum, ganz nahe am Stein. Das ist natürlich, wo sollten sie sonst entstehen? Von da aus breiten sie sich immer weiter aus, bis zu den fernsten Ufern. Verhindert man diese Wellen nahe an dem Stein, dann gibt es keine weiteren Wellen. Dann braucht man nicht zu hoffen, dass irgendwelche Wellen bis ans fernste Ufer gelangen könnten, unmöglich.
Die Priester und die Politiker wurden sich dieses Phänomens bewusst: Wenn man die Menschen daran hindert, sich selbst zu lieben, zerstört man ihre ganze Liebesfähigkeit. Dann wird alles, was sie für Liebe halten, nur eine Pseudoliebe sein. Es mag Pflichtgefühl sein, aber nicht Liebe. Und Pflicht ist ein so hässliches Wort. Die Eltern erfüllen ihre Pflicht an ihren Kindern, damit die Kinder dann ihrerseits ihre Pflicht an den Eltern erfüllen. Die Frau erfüllt ihre ehelichen Pflichten gegenüber dem Ehemann, der Mann erfüllt seine ehelichen Pflichten gegenüber der Ehefrau. Aber wo bleibt die Liebe?
Liebe weiß nichts von Pflicht. Pflicht ist eine Bürde, eine Formalität. Liebe ist eine Freude, ein Schenken. Liebe ist ohne Formalitäten. Ein Liebender hat nie das Gefühl, er hätte genug getan. Ein Liebender hat immer das Gefühl, es wäre noch mehr möglich gewesen. Ein Liebender hat nie das Gefühl, der andere sei ihm zu Dank verpflichtet. Im Gegenteil, er fühlt: Ich bin es, der zu danken hat, weil meine Liebe angenommen wurde. Ich bin dem anderen zu Dank verpflichtet, dass er mein Geschenk angenommen hat; er hätte es auch ablehnen können. Jemand, der aus Pflichtgefühl handelt, denkt: Ich bin etwas Besseres, ich bin spirituell, ich bin außergewöhnlich. Seht nur, wie ich den Menschen diene!
Wer sich selbst liebt, respektiert sich selbst. Und wer sich selbst liebt und respektiert, der respektiert auch andere, weil er weiß: Die anderen sind genau wie ich. So wie ich mich über Liebe, Respekt und Würde freue, genauso freuen sich auch die anderen. Und er wird sich bewusst, dass wir an der Basis überhaupt nicht verschieden sind; wir sind eins. Wir unterliegen alle demselben Gesetz. Buddha sagt: Wir leben unter demselben ewigen Gesetz – Es dhammo sanantano.
Wer sich selbst liebt, genießt die Liebe so sehr und sie macht ihn so glücklich, dass die Liebe anfängt überzufließen und auch andere zu erreichen. Es kann gar nicht anders sein! Wer in der Liebe lebt, muss sie mit anderen teilen. Man kann nicht immer nur sich selbst lieben, denn eines wird absolut klar: Wenn es so schön und ungeheuer ekstatisch ist, einen Menschen, sich selbst, zu lieben – wie viel mehr Ekstase hat man noch zu erwarten, wenn man erst anfängt, seine Liebe mit vielen, vielen Menschen zu teilen!
Langsam werden die Wellen immer größere Kreise ziehen. Zuerst liebst du andere Menschen, dann fängst du auch an, die Tiere, die Vögel, die Bäume, die Felsen zu lieben. Du kannst das ganze Universum mit deiner Liebe erfüllen. Ein einziger Mensch reicht aus, um das ganze Universum mit Liebe zu füllen – so wie ein einziger Stein den ganzen See mit Wellen zu füllen vermag. Ein kleines Steinchen!
Der Mensch muss göttlich werden. Solange der Mensch nicht selbst göttlich wird, kann es keine Erfüllung, keinen Frieden fur ihn geben. Aber wie kannst du göttlich werden? Die Priester sagen, du seist ein Sünder. Eure Priester sagen, dass ihr verdammt seid, dass ihr in die Hölle kommen werdet. Und sie machen euch große Angst davor, euch selbst zu lieben.
Du hast dich selbst nie geachtet, nie geliebt. Nun verschwendest du dein ganzes Leben damit, andere zu verurteilen. Darum sind die Leute so gut im Kritisieren. Sie entdecken Mängel bei sich selbst, und wie könnten sie es vermeiden, dieselben Mängel auch bei anderen zu finden? Ja, sie finden sogar jede Menge Fehler und übertreiben diese noch und lassen sie möglichst groß erscheinen. Das ist wohl der einzige Ausweg. Um ihr Gesicht zu wahren, scheint ihnen gar nichts anderes übrig zu bleiben. Darum gibt es so viel Kritik und einen solchen Mangel an Liebe.
Ich halte dies für eine der tiefgründigsten Aussagen Buddhas, und nur ein Erwachter kann euch eine solche Erkenntnis geben.
Wer sich selbst liebt, findet auch leicht zur Meditation, denn Meditation bedeutet, mit sich allein zu sein.
Wenn ihr euch selbst hasst – und das tut ihr, denn das hat man euch so beigebracht, und ihr habt es mit religiösem Eifer befolgt … Wenn ihr euch selbst hasst, wie könnt ihr es mit euch allein aushalten? Meditation bedeutet nichts anderes, als dein wunderbares Alleinsein zu genießen. Dich selbst zu feiern – darum geht es in der Meditation. Meditation ist keine Beziehung. Der andere wird überhaupt nicht gebraucht, man ist sich selbst genug. Man ist gebadet im eigenen Licht, im eigenen Glanz. Man erfreut sich einfach daran, dass man lebt, dass man ist.
Das größte Wunder auf der Welt ist, dass du bist, dass ich bin. Zu sein ist das größte Wunder. Und Meditation öffnet die Türen zu diesem größten Wunder. Doch nur wer sich selbst liebt, kann meditieren; sonst wird er sich meiden und immer vor sich selbst davonlaufen. Wer möchte schon ein hässliches Gesicht ansehen? Wer möchte schon ein hässliches Wesen näher ergründen? Wer möchte schon tief in den eigenen Schlamm hinabtauchen, in die eigene Dunkelheit? Wer möchte sich schon in die Hölle begeben, die er in sich findet? Lieber möchte er das Ganze hinter schönen Blumen verstecken. Lieber läuft er ständig vor sich selbst davon.
Darum suchen die Menschen ständig die Gesellschaft von anderen; sie können nicht mit sich allein sein. Darum wollen sie immer mit anderen zusammen sein, und dazu ist ihnen jede Art von Gesellschaft recht, wenn sie nur die eigene Gesellschaft vermeiden können. Dazu ist ihnen alles recht. Sie sitzen stundenlang im Kino, um sich irgendeinen dummen Film anzuschauen. Sie lesen stundenlang Krimis und vertun ihre Zeit damit. Sie lesen immer wieder die gleiche Zeitung, nur um eine Beschäftigung zu haben. Sie spielen Karten, spielen Schach, nur um die Zeit totzuschlagen. Als hätten sie zu viel Zeit!
Die Liebe beginnt bei dir selbst. Nur von da kann sie sich weiter ausbreiten, und das tut sie von ganz allein – du brauchst nichts zu tun, damit sie sich ausbreitet.
Liebe dich selbst, sagt Buddha und er fügt sogleich hinzu: und beobachte. Das ist Meditation, dies ist Buddhas Ausdruck für Meditation. Doch die erste Voraussetzung ist, dich selbst zu lieben – und dann zu beobachten. Wenn du dich nicht liebst und trotzdem anfängst, dich zu beobachten, könntest du auf den Gedanken kommen, Selbstmord zu begehen.
Viele Buddhisten haben Selbstmordgedanken, weil sie dem ersten Teil dieses Lehrsatzes keine Beachtung schenken. Sie springen sofort zum zweiten Teil: ‚Beobachte dich selbst.‘ Tatsächlich habe ich keinen einzigen Kommentar zum Dhammapada – wie die Reden Buddhas genannt werden – gefunden, der diesem ersten Teil des Satzes Beachtung geschenkt hatte: Liebe dich selbst.
Sokrates sagt: Erkenne dich selbst – Buddha sagt: Liebe dich selbst. Doch was Buddha sagt, ist viel wahrhaftiger, denn solange man sich selbst nicht liebt, kann man sich unmöglich selbst erkennen. Die Erkenntnis kommt erst später, wenn der Boden dafür von der Liebe bereitet wurde. Die Liebe schafft erst die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis. Liebe ist der rechte Weg, um sich selbst zu erkennen.
Zuerst heißt es: Liebe dich selbst, dann erst folgt: Beobachte – heute, morgen, immer. Schaffe dir ein liebevolles Umfeld. Liebe deinen Körper, liebe deinen Verstand. Liebe all deine Funktionen, deinen ganzen Organismus. Mit Liebe ist gemeint, alles zu akzeptieren, wie es ist. Versuche nichts zu unterdrücken. Wir unterdrücken nur, was wir hassen. Wir unterdrücken nur etwas, das wir nicht wahrhaben wollen. Unterdrücke nichts, denn wie willst du es beobachten, wenn du es unterdrückst? Wir können unserem Feind nicht ins Auge sehen, nur unserem Liebsten. Nur wenn du ein Liebhaber deiner selbst bist, kannst du dir in die Augen schauen, ins eigene Gesicht, in die eigene Wirklichkeit.
Beobachten bedeutet Meditation, es ist Buddhas Bezeichnung für Meditation. Beobachte! – Das ist Buddhas Weckruf. Er meint damit: Sei aufmerksam, sei bewusst, sei nicht unbewusst! Verhalte dich nicht wie im Schlaf. Benimm dich nicht ständig wie eine Maschine, wie ein Roboter. Aber so sind die Menschen.
Beobachte – beobachte einfach. Buddha sagt nicht, was man beobachten soll. Alles! Wenn du gehst, beobachte, wie du gehst. Wenn du isst, beobachte, wie du isst. Wenn du unter der Dusche stehst, beobachte, wie das Wasser, das kühle Wasser auf dich herabfällt, wie seine Kühle dich berührt und ein Zittern über deinen Rücken läuft … Beobachte alles – heute, morgen, immer.
Und irgendwann kommt der Augenblick, wo du sogar im Schlaf beobachten kannst. Das ist der Gipfelpunkt des Beobachtens. Der Körper schläft, aber der Beobachter ist wach und beobachtet still den schlafenden Körper. Das ist die höchste Form der Beobachtung. Bisher ist genau das Gegenteil der Fall: Dein Körper ist wach, aber du schläfst. Dann wirst du wach sein und dein Körper wird schlafen. Der Körper braucht Ruhe, aber das Bewusstsein braucht keinen Schlaf. Das Bewusstsein ist bewusstes Sein. Wachheit ist seine wahre Natur.
Indem du achtsamer wirst, wachsen dir Flügel – dann gehört dir der ganze Himmel. Der Mensch ist die Verbindung von Erde und Himmel, Körper und Seele.“
Zitat – Ende
Übrigens, ein ehrlicher Bericht, Christine.
Mach weiter und bleibe nicht stehen. Breite die Wellen in aller Welt aus, damit diese so viele Seelen erreichen, wie nur möglich. Lass dich von keinem abbringen.
Dein Weg ist eine tiefgründige Reise in deinen Kosmos. Voller Aufgaben und Rätsel, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Du bist so, wie du sein sollst.
Liebe grüße von einem anderen – „Suchenden“.
Selbstsucht geht oft in die Richtung des Narzissmus. Ich würde das sogar gleich setzen! Mit Selbstsucht schadet man schnell anderen und sich selbst,da man nicht ehrlich mit sich selbst Ist! Sich selbst aber Hart zu verurteilen Ist ebenso unehrlich. Gesunde Selbstliebe kann man durchaus traineren ,dabei sind Äusserlichkeiten eher schädigend als nützlich. Da sollte man eher auf Dinge gehen,wie „Ich mag meinen Humor,es gibt bestimmt auch andere die den mögen.“ oder „Ich helfe Leuten ,wo ich nur kann,egal ob ich was zurückerhalte oder nicht, deshalb bin ich liebenswert! “ Ich denke wenn man sich so etwas affirmiert, d Ann kommt man irgendwann in eine gesunde Selbstliebe!