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Im Spiegel-Interview spricht Psychiater Ulrich Hegerl über Burnout-Patienten und jene, die sich dafür halten.

„Burnout“ selbst ist bis heute nur eine Rahmendiagnose, die allein nicht einmal für eine Einweisung ins Krankenhaus ausreicht.

Stark zusammengefasst sagt er:

Entweder jemand hat in Wirklichkeit eine Depression, oder er jammert nur über das alltäglich-normale Erschöpftsein. „Burnout“ kann aber beides meinen. Im Falle einer Depression sollte man diese jedoch auch so nennen und behandeln. Ein bisschen Auszeit oder ausgiebiges Schlafen reichen dann nämlich nicht aus – sondern machen alles nur noch schlimmer.

Interessant:

Und auch, wenn es paradox klingt: Manchmal führen sogar positive Ereignisse zu einer Depression, zum Beispiel ein Umzug, eine Beförderung oder eine bestandene Prüfung. Bei vielen Menschen mit Depressionen ist auch gar kein Auslöser identifizierbar. Bei der Mehrzahl der Betroffenen ist schlicht nicht gerechtfertigt, was der Begriff Burnout postuliert: nämlich dass Überforderung und Verausgabung in der Arbeit die Ursache wären.

Wäre Burnout oder Depression eine Folge beruflicher Überforderung, dann sollten ja vor allem Personen im Hochleistungsbereich betroffen sein, Sportler zum Beispiel, und weniger Rentner, Studenten oder Arbeitslose. Aber wir beobachten eher das Gegenteil.

Dass heute immer mehr psychisch bedingte Fehlzeiten auftreten, führt er auf das größere Bewusstsein für die psychischen Erkrankungen zurück, weniger auf eine tatsächlich stärkere Verbreitung.

Fühlt ihr euch manchmal ausgebrannt, und wenn ja, wie geht ihr damit um?

 

Photo: Jeremiah