„Intelligenz lässt sich nicht am Weg, sondern nur am Ergebnis feststellen“, sagte der ehemalige mehrfache Schachweltmeister Garri Kasparov, der seinerzeit gegen die besten Schachcomputer gewann, die IBM bauen konnte.
Die klassischen Variablen von IQ-Tests: Arbeitsgeschwindigkeit, Arbeitsgedächtnis, numerische Kompetenz, figurale Kompetenz … ist es wirklich das, was zählt?
Ich glaube, das wichtigste und beste Ergebnis, das wir Menschen erzielen können, ist ein erfülltes Leben.
Die Frage lautet also: Lebst Du ein erfülltes Leben? Eins, auf das Du gern zurückschauen wirst?
Ja — > Du hast den Test bestanden. Du bist intelligent.
Nein — > Du bist durchgefallen. Zum Glück ist diese – die wichtigste Form der Intelligenz – nicht in Stein gemeißelt. Nur ist es an der Zeit, einen neuen, intelligenteren Weg einzuschlagen.
Ich bin schon einige Male durch den Test gefallen, aber in den letzten Jahren besteh’ ich ihn immer häufiger (Danke Selbstständigkeit!). So oder so, lass uns feiern und anstoßen: auf den Status Quo oder den Neubeginn.
P.S.: Erfüllt leben hat auch viel damit zu tun, authentisch zu leben. Siehe: Die 3 Dinge, die Dein Leben authentisch machen … oder zu einer Lüge.
Photo: Sylvain Courant
Bin dabei =) PROST TIM!
Hi Matthias,
PROST! 🙂
Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich dafür durch den Rechtschreib-Test durchgerasselt bin … ein Leser hat mich auf Facebook (danke Timm!) gerade darauf aufmerksam gemacht, dass ich erst „Schwachweltmeister“ statt „Schachweltmeister“ da stehen hatte …
LG und n schönen Sonntag!
Tim
Das war bestimmt ein assoziativer Fehler. 😉
Hallo Tim!
Bei mir hakt es bei der Formulierung „Du bist intelligent“ ein bisserl – da es ja GsD „nicht in Stein gemeisselt“ ist, würde ich vorschlagen: „Du handelst intelligent“?
Auch ein Prost von mir 😉
Liebe Grüße,
Claudia
Hi Claudia,
„Du handelst intelligent“ ist sicher die softere Formulierung und vermutlich auch die richtigere.
Nur finde ich, dass manchmal ein kleines bisschen Provokation nicht schadet. 🙂
LG
Tim
Raffiniert, Tim – du hast somit erreicht, dass ich „gestutzt“ und intensiver darüber nachgedacht habe 😉
Sonnige Grüße,
Claudia
Finde ich grundsätzlich gut, wenn wir Begriffe wie Intelligenz oder Produktivität überdenken und dabei auch zu etwas weiter gefassten Vorstellungen kommen als allgemein üblich. Doch Vergleichsmerkmale und vielleicht sogar eine Zuordnung auf einer Skala werden diese wohl bleiben.
Doch gehören wohl immer auch Vor- und Rahmenbedingungen dazu, um das einzuordnen. Und im Grunde sind diese kaum überschaubar. So kommt es für mich auf den Kontext an, ob ich überhaupt derartige Vergleiche sinnvoll finde.
Hey Richard,
für mich geht’s hier gar nicht so um den Vergleich … sondern nur um den Abgleich mit einer einzigen Frage – die man nur von innen heraus beantworten kann.
Klar fehlen uns zu viele Informationen für eine absolut sichere Einschätzung.
Nur ist die Frage näher dran am Entscheidenden als alle anderen, die ich kenne.
LG
Tim
Hmmm. Vielleicht hast du dich gerade in deiner schweren Zeit voran gebracht und viel Weg in Richtung Erfüllung zurück gelegt. Würdest du trotzdem sagen du warst wenig intelligent, weil du kaum Erfüllung fühlen konntest? Klar ist die Frage essentieller als so manches. Doch ist die Antwort ja von der Art „viel“ oder „wenig“. Und was ist dann wenig und was viel? Mancher könnte sich trotz allem abwerten, einfach weil er die Schwere seiner Situation nicht sieht.
Mal anders formuliert: ich dachte lange, man sei intelligent, WENN man unglücklich ist. Als wäre der beste Beweis für Intelligenz, am Leben zu verzweifeln.
Dein Argument kann ich trotzdem nicht entkräften. Eine gewisse Gefahr geht von der Frage wohl wirklich aus.
Hallo Tim,
die Verknüpfung von Intelligenz und am Leben verzweifeln finde ich höchst interessant – jetzt, wo ich es lese, bemerke ich, dass ich vor einigen Jahren auch noch so dachte… es ist mir aber nie wirklicg bewusst geworden.
Interessant, darüber nachzudenken und wahrhaftig sagen zu können, diese Ansicht komplett geändert zu haben.
Danke für den Gedanken, jetzt bin ich irgendwie stolz auf mich, immerhin das hab ich schon mal geschafft auf meinem Lebensweg, hihi.
Ganz liebe Grüße und danke für das alles hier! =)
Shikelya
So ein Unsinn! In einer Welt, welche einem ständig neue Steine in den Weg legt,
Ist es kein Zeichen von mangelnder Intelligenz, wenn der Erfolg ausbleibt.
Das ist abwertend! Es gibt viele Leute, die sich redlich bemühen aber dennoch
nicht in Wohlstand und Glück leben. Das liegt oft auch an den wenig förderlichen
Umständen. Und die machen manchmal krank und depressiv!
Jemandem das dann noch als „nicht intelligent“ vorzuwerfen empfinde ich als
mangelnde emotionale Intelligenz!
Und der Weg zeigt sehr wohl die Intelligenz! Wenn jemand etwas erreicht und dabei
kooperativ mit anderen arbeitet, sozial handelt und freundlich ist,
dann sind das deutliche Zeichen von Intelligenz.
Wer nur auf das Ergebnis schaut ist vielleicht erfolgreich aber
möglicherweise nicht kreativ sondern höchstens diszipliniert!
Ich habe noch nie so einen Unsinn gelesen, der definitiv falsch ist!
Mathematiker zum Beispiel brauchen hohe Intelligenz um neue Lösungswege zu finden.
Da geht es weniger um das Ziel als vielmehr um einen eleganten Lösungsweg.
Intelligenz ist etwas, das auch in der Theorie existiert! Mir ist einer lieber, der „nur“ eine gute Idee hat,
als jemand, der Erfolg damit hat, Panzer zu verkaufen oder zu produzieren oder als diejenigen,
welche die Atombombe aus der Theorie in die Wirklichkeit gebracht haben.
Man sollte Fleiß nicht mit Intelligenz verwechseln und Gier nicht mit Erfolg!
Im Übrigen: Einstein hat die Ergebnisse seines hochkreativen und intelligenten Denkens erst sehr spät entwickelt! Es war der lange, sehr lange Weg, die Zeit, die er sich gelassen hat, die erst ermöglicht hat, dass er solch komplexe Ergebnisse liefern konnte. Ja, er ist neue Wege gegangen.
Es wird aber niemand behaupten wollen, nur weil seine
Relativitätstheorie eine Theorie war, dass er nicht kreativ gewesen wäre! Der Artikel ist also wirklich reiner Unsinn und was darin behauptet wird schlichtweg falsch!
Hi Sven:
zwei Anmerkungen:
1) Erfolg ungleich Erfüllung.
2) Die ganze Empörung in Deinen Zeilen klingt für mich, auch in Verbindung mit dem ersten Satz, danach, als würdest Du „der Welt“ (oder mir) komplett die Verantwortung übertragen, dafür, dass die Dinge vielleicht überhaupt nicht so laufen, wie Du’s Dir wünschst.
LG
Tim
Nein! Ich habe nickt geschrieben, daß man nicht auch selbst Verantwortung übernehmen muss.
Aber Dein „Test“ suggeriert das Gegenteil: dass jemand nicht intelligent sei, weil er keinen Erfolg hat und das ist schlicht Unsinn! Es ist ein logischer Kurzschluss.
Nur weil manche disziplinierte Leute, deren Kreatovität vielleicht nur mittelmäßig ist und deren Intelligenz unterdurchschnittlich ist, in unserer Welt erfolgreich sind lässt sich daraus überhaupt nicht auf das Gegenteil schließen, dass, wenn der Erfolg ausbleibt, daran mangelnde Intelligenz schuld sei! Es kann tausend andere Gründe geben. Und ja: die Umwelt, speziell die Gesellschaft hat mehr Verantwortung, als sie oft zugibt! Schlagende Eltern, prügelnde Mitschüler, Mobbing am Arbeitsplatz, rücksichtslose Ellenbogenmentalotät haben schon vielen das Rückgrat gebrochen.
Deswegen gibt es so viele depressive Menschen.
Selbst wenn jemand noch so Intelligent ist, gegen eine ignorante Gesellschaft kann kein Mensch, egal wie stark er ist, auf Dauer bestehen, das ermüdet und zermürbt. Du darfst nicht von Deinem Erfolg aus schließen, dass dieser Weg bei jedem gelingt. Sonst bräuchten wir ja alle nur Selbsthilfe-Blogs aufmachen! Das kann ja nicht die Lösung sein.
Du gehst auch nicht im Ansatz auf meine Beipiele ein.
Was wäre, wenn Du Einstein getroffen hättest, bevor er, mit schlechten Noten in der Schule, wenig erfolgreich, erst spät seine Theorie veröffentlicht hatte? Du hättest ihn nach Deiner eigenen Logik als nicht intelligent und nicht kreativ abstempeln müssen!
Erst als die Umstände für ihn beruflich förderlich wurden, konnte sich seine Intelligenz voll entfalten! Und die wird heute wohl keiner mehr bestreiten. Oder?
Und bei ihm wird man wohl leicht einsehen, daß es vor allem der gänzlich neue Denkansatz- oder -Weg war, der so kreativ war! Ich muss Dir also vehement widersprechen! Du hast einfach auch mal unrecht! Vieles, was Du schreibst ist gut, hier liegst Du leider voll daneben.
Du bist eben auch nur ein Mensch und kein allwissender Guru.
Ich würde auch nie behaupten, dass ich ein allwissender Guru bin, ganz im Gegenteil. Und ich weiß auch Deinen Widerspruch zu schätzen, dafür gibt’s ja die Kommentarfunktion.
Und ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass Intelligenz Erfolg bedeutet oder andersrum (was Du scheinbar gelesen hast?). -> Deswegen spielt auch Einstein hier überhaupt keine Rolle, weil er ja vielleicht schon vorher erfüllt war, bevor er erfolgreich wurde.
Ich vermute dass unser Mißverständnis beim Wort „erfüllt“ liegt.
Erfüllung heißt für mich nicht äußerer Erfolg. Sondern ein Leben in Fülle, mit allem was dazugehört, mal mehr, mal weniger erfolgreich, und im Großen und Ganzen den Weg gehend, den man für sich selbst für richtig und passend hält.
Mir geht’s doch eigentlich auch um einen ganz anderen Punkt, den ich mit dem „Test“, der natürlich keiner ist, bezwecken möchte: zu überprüfen, ob man seine Intelligenz dafür einsetzt, sich ein möglichst gutes Leben zu machen.
Weißt Du wie ich’s meine?
Nachtrag: sorry, vorhin war ich etwas angepisst – deswegen hab ich nur so kurz auf Deinen ersten Kommentar reagiert.
Dachte ich mir, dass du es so meinst, Tim. 🙂
Ich ahne, wie Du es meinst. Schön, dass Du meine Kritik ernst nimmst.
Ich kann „erfüllt“ sein nur nicht von äußerem Erfolg trennen.
Wie soll jemand sich ohne Geld zum Leben erfüllt fühlen, wenn die Sorgen um das Überleben alles übertönen? Und Du zitierst oben den Schachmeister. Vor allem auf seine Aussage bezog sich meine Kritik.
Mir scheint, der Test unterstütz diese.
Bestanden/nicht bestanden ist mir zu binär.
Es kann sein, jemand ist auf einem guten Weg, fühlt sich aber noch nicht erfüllt,
dann hat er nicht bestanden? Das kann nicht sein.
Hi Sven,
ja, das stimmt schon – es gibt einen (wenn auch nicht zwingenden) Zusammenhang zwischen Außen und Innen, zwischen Erfüllung und Erfolg.
Und ja, das Binäre trifft die Grauzonen, in denen wir uns im Leben meistens bewegen nicht. Deswegen sollte man ihn auch nicht zu ernst nehmen, oder zumindest nicht zu wortwörtlich, denke ich. Es geht eher um die Richtung, und wenn jemand auf einem guten Weg ist, dann wird er in den meisten Fällen auch zunehmend erfüllt sein.
Ein Stück weit ist das Binäre aber auch mein Gegenmittel gegen das aus meiner Sicht Zuviel an „Wischi-Waschi“ in dieser Welt.
@Richard: Du meinst das Angepisstsein?
Nee. Darauf wäre ich nicht gekommen 😉
Hey Tim,
einfach klasse Idee. Und egal ob man’s jetzt Intelligenz oder sonstwie nennen mag, die Aussage des Tests bringt es auf den Punkt!
Sicher kann man auch irgendwie intelligent sein, weil bla.blabla.blablablabla . . . ja und was nützt’s =) Find ich gut so allgemein anerkannte Begriffe für sich selbst neu zu definieren.
Ich meine, es sollte klar sein, dass Kasparov seine Aussage in einen spezifischen Kontext gemacht hat. Natürlich muss er so verstanden werden, dass er in etwa gleiche Voraussetzungen voraussetzt, so wie sie eben zu Beginn eines Schachspieles vorliegen. Und in diesem Fall misst er die Fähigkeit (Intelligenz) am (durchschnittlichen) Ergebnis, das sich in diesem Kontext auch vergleichen lässt.
Ein Begriff der Fähigkeit bezogen darauf, sich in Richtung eines erfüllten Lebens zu bewegen ist auf jeden Fall wertvoll. Lenkt er doch das Bewusstsein ganz markant weg vom materiellen Denken und tatsächlich hin zu Essentiellerem.
Nur ist bei so einer Fähigkeit die Vergleichbarkeit schwierig und der Begriff Intelligenz ist vorbelegt und wird als Vergleichsinstrument zwischen Menschen verstanden, wobei der Vergleich auf ein Auf- oder Abwerten hinaus läuft.
Doch kann der Artikel durchaus auch als Aufrüttler verstanden werden und bewusst machen, dass so manche in unserer Gesellschaft hoch gewerteten Fähigkeiten nicht unbedingt so wichtig sind. Den Vergleich sollte halt jeder für seine Ausgangssituation selber einschätzen und dabei auch etwas großzügig mit sich selber sein.
Ich finde, aus Kasparovs Aussage wird gar nichts klar, in welchem Zusammenhang diese stand.
Sie ist folglich aus dem Zusammenhang gerissen.
Da man, ließe ich mich jedoch darauf ein, das Schachspiel als eine idealisierte Welt ansehen muss!,
Wo jeder sich an die Regeln hält und wo für jeden gleiche Regeln gelten und wo sofort jeder disqualifiziert
wird, der die Regeln missachtet, hat das Schachspiel mit dem wirklichen Leben der Menschen und deren Problemen, so viel zu tun, wie eine Frau mit Erektionsproblemen.
Daher ist der Satz von ihm , mit dieser Annahme noch klarer zurückzuweisen und hätte rein gar nichts mit einem erfüllten oder nicht -erfüllten Leben zu tun.
Sicher ist es sinnvoll, das Denken auf nicht nur materielles zu lenken. Doch in unserer materialistischen Welt wird Erfolg nun einmal so gemessen. Sonst wäre ich in den Augen meiner Umwelt wirklich reich, weil ich spirituell wachse und immer mehr versuche, ein guter Mensch zu werden. Das erlebe ich aber nicht so.
Die Menschen scheinen eher immer mehr über meine scheinbare Dummheit zu lachen.
Insofern hast Du recht. In unserer Gesellschaft zählen andere Werte. Da ich mir aber eine Gesellschaft nicht nur nach meinen Wünschen malen kann, muss ich diese Umwelt nun einmal anerkennen.
Es wäre unrealistisch, so zu tun, als wäre dies alles nicht so.
Noch eines zu gleichen Grundvoraussetzungen, wie beim Schachspiel.
Unabhängig davon, daß der weiße Spieler immer im Vorteil ist und daß nicht alle Spieler
gleich gut ausgebildet sind. Gleichheit ist kein gültiges Kriterium für Gerechtigkeit.
Und im Kern geht es um Gerechtigkeit.
Gleiche Grundvoraussetzungen, das ist nicht immer sinnvoll.
Oder man muss fragen, was das heißt?
Willst Du mit meiner Brille bei einem Hindernislauf teilnehmen? Das wäre gleiche Grundvoraussetzung.
Oder mit dem Rollstuhl eines Querschnittsgelähmten zum Bewerbungsgespräch?
Was, wenn jemand besser optisch lernt? Jemand anders besser akustisch?
Es wird klar: es geht nicht um gleiche Grundvoraussetzungen sondern immer um eine
Betrachtung der jeweiligen Situation des Einzelnen
und der bestmöglichen Förderung nach dessen Voraussetzungen.
Und diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedliche. Allein das Thema Bildung des Elternhauses spielt hier eine Rolle. Lehrer können vielleicht mehr theoretisches Wissen weiter geben als andere.
Handwerker mehr praktisches. Arme können ihre Kinder einfach nicht auf Eliteschulen schicken.
Wer keine Liebe als Kind erfahren hat, der wird schwer Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen und vielleicht deswegen nicht erfolgreich sein im Leben, obwohl er hoch intelligent sein kann.
Die Umstände, vergangene und gegenwärtige müssen immer mitgedacht werden.
Einfach zu sagen, jemand ist nur dann intelligent oder erfüllt, wenn er gleich behandelt wird und dann erfüllt ist , das funktioniert nur in einer idealen Welt und die haben wir nicht!
Unsre Welt ist alles andere als ideal.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle.
Damit wäre zumindest ein kleiner Beitrag zu etwas mehr Gleichheit geschaffen.
Arme hätten dann vielleicht weniger Existenzängste und könnten sich mehr Bildung leisten oder müssten nicht Arbeiten annehmen, die nicht erfüllen. Wenn das umgesetzt ist, dann reden wir weiter. Vorher will ich solche Vereinfachenden Weltbeschreibungen mit abwertenden Tests nicht mehr lesen!
Ich weiß jetzt auch, was mich neuerdings an Deinen Posts stört:
Früher sah ich in Dir einen , der suchte und, wie wir alle, keine Antwort hatte, aber motiviert war andere zu motivieren. Diesen Eindruck machst Du nicht mehr.
Du wirkst ( und ich gönne Dir Deinen Erfolg sehr!) wie jemand, der selbst sich seinen Traum erfüllt hat aber nicht mehr versteht, dass es andere nicht so gut schaffen, trotzt möglicherweise gleicher Anstrengung.
Es wirkt so. Mag sein, dass dem nicht so ist.
Ich sehe häufiger Urteile in Deinen Aussagen und die können Einzelne demotivieren.
Früher wirkten Deine Inhalte durchweg alle ansprechend und motivierend, weil positiv.
Heute empfinde ich sie zunehmend als ausgrenzend. Oder liegt das an mir, weil ich im rein positiven Denken zunehmend eine Verleugnung einer Realität sehe, die eben nicht immer förderlich ist?
Ich habe zunehmend den Eindruck, man muss akzeptieren, daß die Welt einem das Leben so schwer machen kann, daß bei allem guten Willen und positiven Denken manchmal der Erfolg nach innen und außen ausbleibt und damit auch die Erfüllung. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass Gleichheit kein hinreichendes Kriterium für Gerechtigkeit ist. Und zu einfache Welterklärungsmodelle dazu neigen, falsch zu sein.
Hi Sven,
ist Deine Mailadresse die richtige? Ich versuch’s einfach mal und schreib Dir eine.
LG
Tim
Ach was soll’s, ich schreib meine Mail einfach auch hier nochmal rein, wenn Du antworten möchtest hast Du freie Wahl. 🙂
Hi Sven,
danke für Deinen Kommentar von heute. Der mich schon etwas getroffen hat.
Also vom positiven Denken halte ich nicht besonders viel, und in die Richtung geht mein Zeug auch nie, zumindest nicht aus meiner Sicht.
Das mit den Urteilen stimmt wahrscheinlich. Ich möchte einfach manchmal klarer Stellung beziehen, als das früher der Fall war. Es ist nicht besonders schwer, unkonkret zu sein. Aber oft eben auch nicht besonders hilfreich – tröstlich vielleicht, beruhigend ja, aber steckt nicht auch in der Provokation oft Hilfreiches (ob man meine Meinung nun vertritt oder nicht)?
Kann sein, dass ich damit ab und an oder auch zunehmend übers Ziel hinaus steuere. Und dass ich gerade einen zu harten Schlenker mache, der nur ein Abschnitt auf dem Weg ist.
So oder so: ich freu mich, dass Du mir das schreibst. Du könntest auch einfach nicht mehr wiederkommen, weil Dir die Sachen hier nicht mehr gefallen. Aber anscheinend ist’s Dir wichtig genug, um mir das Feedback zu geben. Das ist alles andere als selbstverständlich, also: Danke.
LG
Tim
Aus meiner Sicht bist du auf keinen Fall dumm, Sven. Gerechtigkeit gibt es leider nicht und auch keine gleichen Voraussetzungen fürs Leben. Mir tut hier immer wieder mein Glaubenssystem gut: bei den hunderten Leben, die wir durchlaufen gibt es welche als Bettler und andere als König.
Das ist so treffend und genau da ist sie, die ersehnte Gleichberechtigung. Wir sitzen alle im selben Boot nur auf unterschiedlichen „Etagen“, die man aber alle durchläuft!
Mir hilft der Gedanke: Alles geschieht aus einem guten Grund, sei es etwas positives oder vermeintlich negatives, man entwickelt sich in jedem Fall weiter, auch wenn einem das ZU BEGINN nicht klar ist.
Der Text gefällt mir leider ausnahmsweise auch überhaupt nicht. Erfülltes Leben = intelligent, nicht erfülltes Leben = unglücklich = dumm – das ist mir etwas zu provozierend einfach. Ich verstehe durchaus den Ansatz hinter dem Text und den Hintergrund für das Provozieren, aber es gefällt mir trotzdem nicht, ich fühle mich nicht wohl dabei.
Es hat doch auch nicht jeder die gleichen Voraussetzungen zum Glücklichsein! Natürlich kann man an sich arbeiten, kann mit negativen Dingen anders umgehen, kann kleines Glück ganz GROSS schätzen, vielleicht auch andere Wege einschlagen usw. Trotzdem ist es unter Umständen nicht so leicht, glücklich und erfüllt zu leben. Was ist nur mit denen, die unter Kriegen oder Misshandlungen leiden, die verletzt und betrogen werden und was sonst noch so Schlimmes passieren kann? Muss der Text dann nicht sehr zynisch wirken?
Und kann ein Mensch nicht auch ganz authentisch unglücklich sein?
Hi Antje,
Deine Einwände kann ich gut nachvollziehen. Sie gelten aber für fast alle Texte hier – jeder könnte dem einen oder anderem unrecht tun oder ihn sich zumindest so fühlen lassen. Ich denke, das Risiko besteht da einfach immer (wenn auch hier stärker als vielleicht sonst), aber die Provokation war’s mir an der Stelle wert.
LG!
Tim
Ich meine, dass der Artikel schon eine tiefe Bedeutung hat, über die es sich rentieren kann, nachzudenken. Es hat für mich damit zu tun, wie wir die Begriffe Intellekt, Intelligenz uns Intuition abgrenzen. So ist für mich ein Intellektueller auch nicht dumm, obgleich ich Intellekt nicht mit Intelligenz gleichsetze. Intellekt basiert auf Wissen, das ich verwende, um einer Prozedur zu folgen, Schritt für Schritt.
Intuition basiert auf viel mehr Wissen, das uns zum größten Teil nicht bewusst ist und das wir nicht erklären können. Intellekt hat eine viel eingeschränktere Sicht als Intuition. Intuition liegt deshalb in einem essentiellen Sinn meist besser. Erfüllung kann hierzu ein Symptom sein.
Intelligenz ist für mich das Potential, das wir nutzen, um Ergebnisse zu erzielen. Hier hilft die Intuition entscheidend mit. Intellekt kann tatsächlich Intuition behindern. Wir spulen dann immer mehr Programme ab. Das Ergebnis muss deshalb nicht essentiell besser sein. Ein Intellektueller ist nicht automatisch intelligent. Obgleich wir ihn nicht als dumm bezeichnen.