Da gibt es diesen Traum, den Du schon lange, lange Zeit in Dir trägst.
Vielleicht träumst Du davon, die ganze Welt mit einem Segelboot zu bereisen, davon, auf Hawaii am Strand zu tanzen, alte Klöster in Tibet zu erkunden oder Korallenriffe in der Südsee; davon, Norwegen ausgiebig mit dem Rucksack oder Wohnmobil zu erleben.
Vielleicht träumst Du davon, den blöden Job endlich hinter Dir zu lassen und Dein Geld mit Deiner Leidenschaft zu verdienen, mit Deinen Büchern, Deiner Kunst, Deinem Handwerk, Deinen Coachings; von etwas leben zu können, das Du wirklich liebst und Menschen zu helfen, statt den ganzen Tag im grauen Büro zu sitzen und Daten einzutippen oder etwas verkaufen zu müssen, das Du selbst für totalen Schrott hältst.
Vielleicht träumst Du auch davon, diesen einen Menschen anzusprechen, den Du so toll findest; in den Du Dich vielleicht sogar verliebt hast, und mit dem Du gern in einem gemütlichen Landhaus leben würdest, mit 3 Kindern und zwei Hunden.
Du hast jedenfalls diesen Traum, schon lange, lange Zeit.
Aber Du hast auch Angst. Vor dem Unbekannten. Vorm Scheitern. Vor Ablehnung.
Und diese Angst hält Dich irgendwie davon ab, Deine Träume wahr werden zu lassen.
Also wartest Du darauf, dass Deine Angst verschwunden ist. Aber dann, aber dann! Dann geht’s mal so was von los!
Oder?
Warum warten eine so schlechte Idee ist
Zu warten, bis die Angst weg ist, hat eine Reihe von Nachteilen:
- Angst verschwindet nur, wenn man sich ihr stellt. Vor allem, weil sie oft so unbegründet ist. Sie bleibt, wenn man sich ihr nicht stellt. Denk an den bösen Mann im Kleiderschrank, vor dem Du Dich als Kind gefürchtet hast. Nur wenn Du aufgestanden bist und nachgesehen hast, konntest Du feststellen: da ist gar kein böser Mann. Hättest Du Dich der Angst nicht gestellt … Du würdest heute noch mit der Decke überm Kopf im Bett liegen (falls das Letztere der Fall ist: der böse Mann könnte wirklich bei Dir im Schrank stehen, bei mir ist nämlich nicht! Hab erst gestern mal wieder nach ihm geschaut).
- Angst kann Dich besser machen. Dein Kompass sein, Dir zeigen, wo die echten Schätze verborgen liegen. Warum warten, bis die Kompassnadel schlaff runterhängt wie Oppas Doink?
- Wenn die Angst weg ist, ist die Chance meist ebenfalls weg. Eine kreative Idee zum Beispiel macht erst dann keine Angst mehr, wenn sie ein anderer schon vor einem umgesetzt hat, damit erfolgreich war und nun einen Vorsprung hat, der’s für Dich sehr schwer bis unmöglich macht.
- So lange Du wächst, wirst Du Angst haben. Sie gehört zu einem erfüllten Leben. Ohne Ängste ist nur, wer stehen bleibt und sich im Vertrauten einrichtet (wobei: dann wird man sich immer noch vorm Verlust des Vertrauten fürchten).
Auf den Sattel, Cowboys und Cowgirls
John Wayne sagte:
Mut ist, wenn man Todesangst hat, und sich trotzdem auf den Sattel schwingt.
Mut ist außerdem ein Muskel. Nutze ihn und er wird stärker, Du wirst stärker. Nutzt Du ihn nicht, geht er ein, bis Dich irgendwann schon die kleinste Angst lähmt.
Also, los.
Rauf auf den Sattel.
Und ab in Dein Abenteuer.
Yee-haw!
Photo: Hartwig HKD
„Mut ist außerdem ein Muskel. Nutze ihn und er wird stärker, Du wirst stärker. Nutzt Du ihn nicht, geht er ein, bis Dich irgendwann schon die kleinste Angst lähmt.“
Ein wirklich super wichtiger Punkt. Wir konditionieren uns tagtäglich mit unserem Verhalten. Jede Handlung hinterlässt Spuren auf neuronaler Ebene in unserem Gehirn. Deshalb ist es so wichtig, täglich bewusst zu leben: Wir formen und gestalten unsere Verhaltensmuster, Reaktionen und unser Gehirn mit jeder Tat.
Danke Micha! Hab gesehen, dass Du ziemlich im Fluss bist mit dem Schreiben auf Deinem Blog, sehr schön!
Ja, und manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen um zu sehen, wie erfrischend es ist. Gelegenheiten, sich seiner Angst zu stellen, gibt es viele.
Manchmal hilft auch allein die Frage „Was wäre denn das Schlimmste, das passieren könnte?“
Oft ist ja die Antwort: „Ich könnte versagen und / oder mich blamieren!“
Doch vor Blamage, ist meines Wissens noch niemand gestorben! 😉
Die Erfolge warten auf dich! Die Chancen ebenso. Du brauchst sie nur zu ergreifen!
Eine gute Frage – da lohnt es sich, sich ein bisschen Zeit zu nehmen und echt das schlimmste Szenario durchzudenken, und zwar komplett. Was übrig bleibt ist meist eine gar nicht so große und zudem noch unwahrscheinliche „Gefahr“.
… also der Satz von Karin, hat mir sehr geholfen, Ich packe noch nicht jede Situation, aber arbeite daran. Vielen Dank
Das Leben ist ein Abenteuertrip! Ich hab erst heute Morgen den passenden Osho-Vortrag dazu gehört: Die Freude, gefährlich zu leben (gibt’s auf Youtube), und ich selbst beschäftige mich seit ein paar Wochen mit der Angst und meinem Handeln aus Angst statt aus Liebe. Dazu hab ich auch grad einen Blogpost verfasst, was mein Unternehmen angeht (findest du unter meinem Namen, falls Interesse besteht). Ich möchte ab jetzt mehr aus Liebe entscheiden. Habt einen schönen Tag. Sandra
Hey Sandra,
da schau ich doch direkt mal auf Deinem Blog vorbei – bis gleich 🙂
LG
Tim
Dieser Tage habe ich in einem Buch von Barbara Sher („Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will“) etwas passendes dazu gelesen.
Es ging um die Angst vor Entscheidungen, zu welcher ich mich absolut bekenne, häufig in dem Irrglauben begründet liegt, dass jede Entscheidung endgültig ist. Und man sich einfach mal vorstellen soll, dass man auch NACH der Entscheidung noch die Wahl hat wieder AUFZUHÖREN, wenn man merkt, dass es einem nicht gut tut.
Mir persönlich hat diese Erkenntnis schon ein Stück weiter geholfen. Genau wie dieser erneut äußerst gelungene Artikel. 🙂
Hey Christian,
danke für die schöne Ergänzung – das Gefühl kenne ich. Ich muss mir dann immer wieder sagen: „Tim, das ist keine Entscheidung fürs ganze Leben, mach einfach irgendwas!“
In diesem Sinne – Du kannst Dir ja später immer noch wieder einen Job suchen, den Du nicht magst 😉
LG
Tim
Entscheidungen treffen, dazu fehlt mir wirklich der Mut. Ich hasse meinen Job, aber ich verdiene Geld damit um zu überleben….so wie es viele tun.
Und ich hab Angst, Angst den Boden unter den Füssen zu verlieren, wenn ich kündige. Ich bin unsicher und traurig, habe viele Menschen verloren und auch viele neue Freunde gefunden. Das Buch von B. Sheer habe ich auch gelesen, möchte mehr vorausschauen, nicht zurück. Ich behindere mich selbst, weil ich an das Vertraute klammere. Das verwirrt auch.
wünsche noch eine schöne Woche…..
Hi Isa,
ich würde auch, wie geschrieben, eher nicht kündigen ohne Plan B … bzw. sogar ohne schon zuvor geschaffene Basis.
Das hier könnte was für Dich sein: https://mymonk.de/wie-du-echten-wert-schaffen-und-von-deiner-leidenschaft-leben-kannst/
LG!
Tim
Was muss ich da lesen??
Friede, Freude, gegenseitiges Sich-auf-die-Schulter-Klopfen?
Mache ich also mal wieder den advocatus diaboli. 😉
Alle Kommentare sind toll und ermutigend. Aber … vielleicht doch etwas zu, na ja, egoistisch gedacht? ICH will keine Angst mehr haben. ICH will es wagen. ICH springe ins kalte Wasser.
Und was ist mit denen, für die ICH Verantwortung trage? Familie, Freunde, Firma? Bei jedem gibt es ein Umfeld, das sich mehr oder weniger auf einen verlässt. Wer das nicht hat – gut, der möge nach Lhasa oder Poona gehen, der möge seinen/ihren schnuckligen Filzladen in Aix oder Öko-Bauernhof in der Toskana aufmachen. Wer keine kleinen Kinder hat, der möge auf eine 3-jährige-Nordpol-Tour gehen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Hmm, vllt ist’s rauszulesen: leider ist es so, dass ich nur neidisch bin auf die, die es wirklich wagen bzw. gewagt haben. Ich hätte auch ein, zwei Pläne (wer nicht?), aber … aber … aber … So ist und bleibt der Schiss davor, den letzten Schritt zu machen, wohl ein Thema meines Lebens. Tja. 🙁
P.S. Trotz allem: Danke an myMONK für dieses Thema. Ehrlich.
Hi Henning,
die Frage „ist das nicht zu egoistisch?“ begegnet mir immer wieder mal, und es ist auch wichtig, darüber nachzudenken.
Hab mal vor kurzem was dazu geschrieben, falls Du interessiert bist: https://mymonk.de/kinder-schuld/
LG!
Tim
Lieber Henning,
ich übertreibe jetzt BEWUSST, um Dich ein bisschen zu triggern 😉
Ich finde es eher egoistisch Deine Ängste bezüglich der Verwirklichung Deiner Träume auf Dein Umfeld abzuwälzen. Das ist natürlich einfacher, viel einfacher als sich ihnen zu stellen. Du hast immer eine „Ausrede“ parat, die jeder verstehen kann. Wie schön. Nur: Wie fühlt sich Dein Umfeld, Deine Freunde und Deine Familie mit der Last dafür verantwortlich zu sein, dass Du Deine Träume WEGEN IHNEN nicht leben kannst. Was für eine Bürde Du Ihnen damit aufdrückst. Papa kann das Leben nicht genießen und macht sich in seinem gutbezahlten Scheißjob für uns kaputt, seelisch und gesundheitlich. Super.
Ich kenne viele Menschen, die Ihre Träume verwirklichen und ihre Ängste überwinden trotz oder gerade wegen der Familie, Kinder, Firma, Freunde, whatever. Das Leben stößt Dich sowieso mit der Nase darauf, wenn Du Dich zu sehr vernachlässigst. Mit Herzinfarkt, Krebs, Trennung, Tod. Willst Du so lange warten?
Viele Grüße
Julia
Ach ja, … das liebe Problem mit der Angst – kenne ich nur zu gut. Bis vor kurzem hatte ich auch noch einen Job, der mich wirklich brutal angekotzt hat und dasselbe Problem wie Isa in ihrem Kommentar beschreibt.
Warum auhc immer aber ich habe diese brutale Angst irgendwie besiegt – natürlich vorher alles gut geplant. Und dann gekündigt. Einerseits war es sehr befreiend aber danach kam die Angst dann erstmal so richtig. Es gab dann aber keinen Weg zurück mehr und das hat dann letztendlich dafür gesorgt, dass alles gut ausgegangen ist.
Ich kann es also wirklich nur empfehlen: Plant gut, was ihr vor habt und zieht es dann durch. Wenn ihr wisst, dass ihr einen guten Plan habt und alle Wege und Türen zurück definitiv zu macht, ist die Angst ein wirklich guter Motivator.
Ist es dann geschafft, ist das Gefühl einfach nur der Hammer! Kann ich jedem echt empfehlen 😉
Hi Alex,
danke für Deine Zeilen, freut mich, dass sich Deine mutige Entscheidung ausgezahlt hat … das scheint häufiger so zu sein bei ganz vielen Leuten 🙂
LG
Tim
Ach Tim,
ich hab´s dir schon so oft gesagt. Aber ich sag´s dir trotzdem immer wieder.
Fetten fetten Dank für die Inspirations-Über-Dosis (im positiven Sinne) und Leichtigkeit, die ich hier immer wieder finde.
Yehaaa!
Ben
Dankeschön Ben!! 🙂
Bei „Überdosis“ fällt mir ein, dass mir mal einer gemailt hatte, ob ich denn kein schlechtes Gewissen hätte, weil myMONK doch Menschen in den Selbstmord treiben könnte … das war dann von ihm wohl weniger positiv gemeint. Und ich hab’s nicht ganz verstanden. Und es ist vermutlich auch relativ egal, was in ihm da so vorgeht (auch wenn ich’s nicht vergessen hab).
LG!
Tim
Hallo! Ich hätte mal eine Frage…also Angst kann ja vieles in uns auslösen… Wie ist es zb wenn man eine Angst „Attacke“ bekommt? Also sozusagen eine Panikattacke die einen körperlich belasten kann?
Ich hatte vor ca. 4 Wochen als es drei richtig heiß war ein bisschen was mit dem Kreislauf zutun gehabt..sprich, ich habe Herzrasen bekommen…mir wurde schwindelig und schlecht. Es ist abends passiert und ich war mit meiner Tochter allein zu Hause. Seid diesem Tag merke ich, dass ich abends wieder angst bekomme das etwas passieren könnte. Ich gehe seitdem immer im hellen ins Bett und wache Nachts plötzlich auf und bekomme diese Panikattacke. Ich schaffe es zwar so nach ca. 20-30 min. mich zu beruhigen, aber ea kommt jede Nacht wieder… was könnte ich tun, um dem ein Ende zu setzen und vorallem ohne dafür zum psychologen gehen zu müssen? Vielleicht weiß ja einer Rat?
Hi Melli,
die Panikattacken fallen nicht unter die Ängste, die ich in dem Text meinte.
Ich find’s ehrlich gesagt schon wichtig, dass Du, wenn sie bleiben und Dich belasten, einen Therapeuten aufsuchst.
Und ich fänd’s unseriös von mir, Dir das nicht zu empfehlen, das ist nach meinem laienhaften Wissenstand wirklich ein Thema, bei dem professionelle Hilfe die beste ist.
Tut mir leid, ich kann mir vorstellen, dass Du Dir eine andere Antwort erhofft hast, aber ich denke, es ist die einzig richtige, die ich Dir geben kann.
Liebe Grüße und gute Besserung, Melli!
Tim
Hi Melli, als Alternative zu den analytischen Methoden der Psychologen kann ich hier EFT bei einem erfahrenen EFT Practitioner empfehlen. Dies arbeitet wie auch Akupunktur direkt am Energiekörper, wo die Muster und Blockaden sitzen. Was du beschreibst, scheinen alte Dramen oder Traumas zu sein, die sich wieder mal „rühren“, um aufgelöst zu werden.
Ich finde es schön, dass Du das Thema angesprochen hast. Ich beschäftige mich die Tage sehr intensiv mit der „Angst“. Was mir wirklich hilft und was ich momentan teste, mich wage: ich gehe durch die Angst durch und denke mir dabei: liebe Angst, du bist zwar da, aber ich bin gar nicht ICH, wenn Du in mir da bist. Du störst etwas! Ich versuche immer wieder mich auf mich selbst nicht zu fixieren und denken, was in mir vorgeht, mich in die Ipferrolle zu stellen, sondern eher nach Lösungen suchen. Auch hier kommt die Ueberlegung: mein Gehirn manipuliert mich und produziert oft unwahre Gedanken. Nun will ich so leben wie ich es möchte und nicht, wie mir der Kopf diktiert. Deswegen stelle ich mich der Angst, komme in eine Situation, in der sie mich „verhaften“ kann und versuche mit ihr zu „verhandeln“. Es klappt… Ist aber ein Prozess und die Geduld habe ich!
Ich wünsche allen, die von der Angst dominiert sind, dass sie sich von ihr trennen können… Und das Leben geniessen!!!
Das mit Norwegen ist ja lustig. Mache ich im Juni :). Ansonsten kenne ich das mit der Angst nur zu gut, gerade Frauen gegenüber :(. Immer Angst anzusprechen aus Angst vor Ablehnung :(. Wenigstens Jobtechnisch änder ich jetzt was….
Andererseits… kann es auch sehr sinnvoll sen, auf seine Angst zu hören! (als Zeichen des Körpers, der weiß was er tut) Ursprünglich ist die Emotion der Angst ja zu diesem Zweck „entstanden“, als Warnung vor Gefahr „wink“-Emoticon Ich könnte erzählen von einem Helikoptereinsatz beim Wildwasserpaddeln.
Wie Recht Du mal wieder hast! Abwarten und Angst haben hat noch niemanden weiter gebracht. Manchmal hilft es eben auch, Träume zu begraben – weil man dann sicher weiß, dass der eine Mensch eben kein Landhaus mit dir möchte, dass du die Sicherheit eines nine-to-five Bürojobs eben doch zu schätzen weißt oder das Reisen mit Rucksack weniger romantisch ist, als du es dir ausgemalt hast. Woher willst du wissen, was du nie wagst?Vielleicht gelingt es ja doch!
Und es stimmt tatsächlich: Mut ist ein Muskel. Du wirst immer stärker, je öfter du dich traust. Dein Selbstbewusstsein wächst und mit jedem Scheitern wächst deine Lebenserfahrung. Man muss nicht alles „richtig“ machen im Leben – wichtig ist nur, dass man macht und daran wächst.
Es geht immer weiter, das L(i)eben.
Mein lieber Tim, warum weisst du das alles?
So vieles was du schreibst, trifft auf mich zu,
doch leider ist mein Zug abgefahren und dieses Wissen tut
recht weh.
Gruss und danke
Emilia
Wissen wir es, Emilia? Leidenschaft ist selten abgefahren, denke ich. Leidenschaft geht auch ohne eine Mission, die abzuliefern wäre. Sie ist ein Gefühl, für das wir nur scheinbar oft die Mission zu brauchen.