An manchen Tagen fühle ich mich, als hätte ich eine 50 Kilo schwere Eisenkugel am Fuß. Oder zwei. Ach komm, lassen wir’s drei sein. Gefangen, geknechtet, irgendwas zwischen Lebenslänglichem und Baumwollpflücker. Meine ganze Welt im Schatten eines riesigen Ich-Muss.
Was mir dann hilft: erst mal anhalten. Dann: tief durchatmen. Dann: mich erinnern, dass ich doch eigentlich viele Freiheiten habe. Immer.
Die 5 Freiheiten
Die Amerikanerin Virginia Satir (1916-1988) gilt als die Mutter der Familientherapie. Von ihr stammen die folgenden „fünf Freiheiten des Menschen“:
- Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
- Die Freiheit auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.
- Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
- Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues wagen.
Heißt nicht, dass das einfach ist. Aber da ist es zu jeder Zeit, als Möglichkeit, als Schlüssel für die Fußketten.
Echt schön. Oh, höre ich da jemanden „Zugabe! Zugabe!“ rufen?
Gut. Sollst Du bekommen.
Der gesunde Mensch
Satir hat auch noch sehr schön beschrieben, was für sie einen authentischen und vollständigen – das heißt auch: gesunden – Menschen ausmacht.
Ein gesunder Mensch …
… erkennt an, dass jeder von uns einzigartig ist.
… akzeptiert und liebt sich und andere.
… ist offen für Nähe und traut sich, verletzbar zu sein.
… lebt seine Sexualität aus und spricht offen über seine Wünsche.
… kommuniziert stimmig mit seinen Wörtern, seinen Gefühlen und seinem Körper.
… trifft ehrliche Entscheidungen auf der Grundlage von Bewusstsein und Akzeptanz und trägt selbst das Risiko für sie.
… kann andere um etwas bitten, ohne sich lang und breit erklären zu müssen.
… beantwortet Fragen direkt, wägt ab, bevor er urteilt und hört auf sein Herz.
So, dann will ich einzigartige Schneeflocke mal was zu Essen besorgen. Vielleicht verzehre ich’s ja ganz verletzbar: nackt. Draußen. Einen schönen Tag euch!
Mehr unter Warum Du viel freier bist, als Du glaubst und Meine Erklärung der Selbstachtung sowie Wie man den Kopf frei bekommt in 1 Minute.
Photo: Illusive Photography
Das sind wertvolle Denkansätźe, finde ich, Tim. Verinnerlichen wir das, können wir bewusster werden. Die eigenen Bedürfnisse erkennen und die des Gegenübers. Ob und wann ich dann die Freiheiten auch leben und gesunden kann, hängt dann wohl von vielem ab. Die einschränkenden Denkmuster sind ja oft recht hartnäckig. Was auch dazu führen kann, dass die Vorsätze wieder vergessen werden, z.B. wenn erst tiefere Blockaden aufzulösen sind.
Dein Humor ist sooo cool! WUNDERBAR!
Sehr schöner und vor allem inspirierender Beitrag! Danke für die Motivation an diesem grauen Tag 🙂
Liebste Grüße, Janina
Du hast eine schöne eigene Seite Janina…Blog nennt sich das vlt glaube ich?Aber schöne Themen.<3
[…] Die 5 Freiheiten des Menschen (nach Virginia Satir) An manchen Tagen fühle ich mich, als hätte ich eine 50 Kilo schwere Eisenkugel am Fuß. Oder zwei. Ach komm, lassen wir’s drei sein. Gefangen, geknechtet, irgendwas zwischen Lebenslänglichem und Baumwollpflücker. Meine ganze Welt im Schatten eines riesigen Ich-Muss. Was mir dann hilft: erst mal anhalten. Dann: tief durchatmen. Dann: mich erinnern, dass ich doch… Original Artikel ansehen […]