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Da man uns verletzt hat, errichten wir eine Mauer um uns herum, damit man uns nie wieder verletzt; und wenn man eine Mauer um sich herum errichtet, wird man nur noch mehr verletzt.

– Jiddu Krishnamurti

„Ich bin nicht gut genug – und wenn es meine Umgebung mitbekommt, werde ich verletzt.“

In meiner Jugend schämte ich mich dafür, zu dünn zu sein. Also ging ich nicht in kurzen Hosen raus, auch nicht im Sommer. Das Schwimmbad sah ich meistens nur von außen. Es hätte ja jemand das Offensichtliche sehen können – dass ich zu dünn bin.

Später litt ich unter Akne. Also ging ich auch in langen Hosen nur noch selten raus. Den Sommer und alles andere sah ich meistens nur von drinnen, am Fenster stehend. Es hätte ja jemand das Offensichtliche sehen können – dass ich Pickel habe.

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Je härter ich dafür kämpfte, alles zu verstecken, wofür ich mich schämte, umso verschlossener wurde ich, und umso einsamer. Am Höhepunkt meiner „Unangreifbarkeit“, die ich schuf, indem ich mich fast gar nicht mehr aus der Wohnung traute, war ich so gut wie am Ende.

Ich schämte mich so sehr, für die Pickel, mein Aussehen … und auch dafür, dass ich mich so schämte, mich von meiner Angst, angreifbar zu sein, so sehr habe unterjochen lassen (es gibt doch kaum etwas Peinlicheres, als mit rotem Kopf ertappt zu werden). Dafür, dass ich so abhängig von der Meinung Anderer war, dass ich mich lieber selbst einsargte.

Mit jeder Scham, vor allem mit jeder versteckten Scham, verhindern wir die Verbundenheit und Liebe. Wir sagen uns:

„Ich bin nicht so, wie ich sein sollte.“

Wenn wir eine tiefe Beziehung zu anderen Menschen haben wollen, müssen wir uns öffnen, uns so zeigen, wie wir sind – mit allen guten und (vermeintlich) schlechten Eigenschaften. Das macht uns verletzbar, ist aber die einzige Chance, uns wirklich zugehörig, verbunden und geliebt zu fühlen.

Uns angreifbar machen – und uns dabei selbst beweisen:

„Ich bin gut genug. Ich bin es wert, geliebt zu werden.“

Nun meine Geständnisse. Fünf Dinge, für die ich mich schäme:

  • Ich kann sauschlecht mit Kritik umgehen.
  • Meine Stimmung hängt an manchen Tagen sehr stark davon ab, wie sich das Besucherwachstum und Engagement auf myMONK entwickelt.
  • Ich urteile regelmäßig zu schnell über Menschen – und liege dann auch sehr oft daneben.
  • Meine Wohnung ist oft unterirdisch unaufgeräumt (so, dass ich deswegen niemanden einladen möchte).
  • Ich habe lange Zeit an meinen Fingernägeln gekaut – und tue es phasenweise noch immer. Okay, meistens.

Ich erzähle Dir davon, weil ich will, dass wir eine echte Beziehung miteinander aufbauen können.

Ich will Dich wissen lassen, wer und wie ich wirklich bin, dass ich mich für manches schäme und durchaus sehr verletzbar bin.

Damit Du entweder nie wieder auf myMONK zurückkehrst – oder bleibst, obwohl oder weil ich bin, wie ich bin.

Ich will der sein, der sich traut, als Erster zu sagen:

„Ich liebe Dich“.

 

Photo: r.f.m. II