Teile diesen Beitrag "Wie Dankbarkeit Dein Gehirn verändert – und dauerhaft glücklicher macht"
Siehst Du, wie viel Schönes es gibt auf der Welt, wie viele Wunder, über die wir uns nicht mehr wundern, wie viel Großes, wie viele Geschenke Deine Tage zu bieten haben?
Ich nicht. Meistens.
Ich fürchte, ich bin kein besonders dankbarer Mensch. Obwohl es so viel Gutes in meinem Leben gibt, verliere ich den Blick dafür schnell, verliere ich mich in Ärger über Belanglosigkeiten. Reibe mich auf an dem, was nicht „funktioniert“, was anders läuft als von mir erhofft oder erwartet.
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Aber ich arbeite dran, und ein paar Meter oder halbe Meter hab ich schon geschafft. Na, dafür könnte ich doch schon mal dankbar sein. Und da kann noch einiges gehen.
Dankbarkeit hilft. Das ist so.
Dankbarkeit ist seit einigen Jahren schwer im Fokus der Wissenschaft. Unzählige Studien haben gezeigt, wie gut uns Übungen wie ein Dankbarkeits-Tagebuch oder ein Dankes-Brief tun können. Sie reduzieren Stress und stärken uns, sie machen, dass wir uns besser fühlen, sie lindern auch Depressionen. Und das langanhaltend, weit über die Zeit der eigentlichen Übung hinaus.
Das ist so. Aber warum?
Wie Dankbarkeit das Gehirn umbaut
Der Psychologe und Autor Dr. Christian Jarrett schreibt im NYMag über eine neue Studie, die mich sehr beeindruckt.
Forscher der Indiana University schnappten sich 43 Personen, die wegen Ängsten oder Depressionen in Therapie gingen. 22 von ihnen sollten für die ersten drei Wochen jeweils 20 Minuten lang (über die drei Wochen also insagesamt eine Stunde) einen Brief an jemandem schreiben, in dem sie ihre Dankbarkeit ausdrückten. Es war ihnen überlassen, ob sie den Brief am Ende wirklich abschickten. Die Kontrollgruppe verzichtete auf diese Übung.
Drei Monate nach dem Ende der Therapie legten sich alle Teilnehmer unter einen Hirn-Scanner. Dort bekamen sie eine Aufgabe. Jeder von ihnen bekam eine unterschiedliche Menge an Geld, die angeblich von Gönnern kam, die mit Bild und Namen eingeblendet waren. Der erfundene Gönner ließ ausrichten, sie könnten ihre Dankbarkeit für das Geld ausdrücken, indem sie das Geld zum Teil oder ganz an eine Hilfsorganisation oder an einen Dritten weitergaben (dieser wurde wiederrum mit Photo und Namen eingeblendet).
Die Teilnehmer wussten, dass das nur ein Experiment ist. Allerdings sagten die Forscher ihnen, eine dieser Transaktionen würde, zufällig ausgewählt, tatsächlich stattfinden. Für diese Transaktion würden sie also wirklich Geld bekommen – oder weitergeben.
Die Ergebnisse:
- Je mehr Geld eine Person weggab und je stärker die Gefühle von Dankbarkeit waren, von denen sie berichtete, umso mehr Aktivitäten zeigten sich in verschiedenen Hirnregionen. Und zwar im Frontallappen, der als Sitz von Persönlichkeit und sozialem Verhalten; im Parietallappen, der für sensorische und motorische Dinge zuständig ist, und im fürs Sehen verantwortlichen Okzipitallappen. Die Hirnaktivitäten verliefen dabei anders als zum Beispiel die, die bei Empathie-Experimenten betroffen sind. Dankbarkeit ist also eine eigene, einzigartige Emotion.
- Jene, die Monate zuvor ihren Dankbarkeits-Brief geschrieben hatten, berichteten zwei Wochen nach dem Gönner-Experiment mehr Dankbarkeit als die anderen und zeigten sogar Monate später im Hirnscan mehr Dankbarkeits-bezogene Aktivitäten. Betroffen war davon auch jene Region, die für uns abschätzt, welche Auswirkungen unser eigenes Verhalten auf unsere Mitmenschen haben wird.
- Dankbarkeit ist ein Muskel. Je mehr sie zum Einsatz kommt, umso stärker bilden sich entsprechende Strukturen im Gehirn. Je mehr wir heute bewusst Dankbarkeit üben, umso stärker werden wir sie in Zukunft spontan wahrnehmen.
- Dabei kann die schon häufig untersuchte Dankbarkeits-Spirale auftreten: Je dankbar wir uns fühlen, umso eher verhalten wir uns anderen gegenüber pro-sozial, was sie wiederrum dankbar machen kann und ihr Verhalten verändert, und so weiter.
Noch Monate nach einer kleinen Schreib-Übung ist das Gehirn also darauf geeicht, besonders dankbar zu sein. Dankbarkeit funktioniert unter anderem deshalb, sagen die Forscher, weil sie selbsterhaltend ist, eine Art heilsam singendes Perpetuum Mobile im Kopf: Je mehr Du Dich in ihr übst, umso vertrauter wird Dir ihre Melodie, umso mehr singt sie das Hirn von selbst und umso stärker sind ihre positiven Effekte.
Zwar steckt die Forschung auf diesem Gebiet noch immer in den Kinderschuhen, wie Dr. Jarrett schreibt. Doch es sieht ganz nach einer sehr guten Nachricht aus:
Wir alle können zu dankbaren Menschen werden.
Photo: Modestas Jonauskas
Ich denke, dass Dankbarkeit deswegen gut funktioniert, weil wir das Leben dann aus der Fülle-Perspektive betrachten und nicht aus der Mangel-Perspektive. Wenn wir und klar machen, dass wir mit einem Leben in Europa gesegnet sind, dann sieht die Welt gleich freundlicher aus!
Gutes Beispiel von Studien, die positive Auswirkungen von positiven Haltungen bestätigen. Ursache ist für mich natürlich die höher(e) (schwingende) Energie um uns, die wir aufbauen und due dann auch anhaltend ist und entsprechend positive Handlungen und Gedanken bewirkt, die ihrerseits wieder positive Energie und Gefühle bewirken. Das Gehirn ist ein weiteres Organ, das sich nur den Anforderungen der Energie anpasst. Mit der aktuellen Quanten-Theorie Forschung kann es aus meiner Sicht auch nicht mehr allzu lange dauern, dass due Wissenschaft die Energie-Sicht akzepieren kann.
Mich hätte einmal interessiert, ob das Experiment auch so dankbar gewesen wäre wenn man anstatt Geld ein Stück Käse genommen hätte.
Ich habe gerade neulich eine wunderbare geführte tägliche Meditation gefunden (Youtube: „Omvana“-Kanal). Dabei spielt die regelmäßige Übung von Dankbarkeit eine große Rolle. Ich mache es zwar erst seit ein paar Tagen aber ich fühle ich bereits jetzt besser – und das in vielerlei Hinsicht.
Eine gute Möglichkeit, gewohnheitsmäßig Dankbarkeit zu praktizieren, ist das 5 Minuten Journal. Ich habe darüber auf meinem Blog einen Artikel geschrieben, der genau beschreibt, wie das geht.
http://www.macht-der-gewohnheit.com/5-minuten-journal/
Tim: Dabei habe ich auch deine Anregung aufgegriffen, dass man Affirmationen besser als Frage formulieren sollte.
Hallo Tim,
interessantes Experiment.
So genau wusste ich noch nicht, was passiert, wenn man Dankbar ist. Und das obwohl ich auch ein Dankesjournal schreibe.
Beste Grüße
Denise
Ich glaube auch, dass das regelmäßige Üben in Dankbarkeit so viel bewirkt. Ohne, dass wir es konkret bemerken, werden wir zu glücklicheren Menschen. Da fällt mir ein, dass ich dringend mein Dankbarkeitstagebuch mal wieder hervorkramen sollte…
LG!
Es gibt auf FB eine Gruppe, die sich genau damit befasst – allerdings mit Wertschätzung. – wobei sich für mich Wertschätzung viel „kraftvoller“ anfühlt als Dankbarkeit. Dort wird täglich gepostet, was jeder gerade wertschätzt in seinem Leben. Und dadurch wird einem wirklich bewusst, welche Fülle man tatächlich zur Verfügung hat. Und ich bin gaanz sicher, dass das etwas bewirkt.
Danke für diese Info und die Erinnerung an die Bedeutung von Dankbarkeit. Es hilft mir, wenn ich immer mal wieder darauf aufmerksam werde. Vor einer Weile habe auch ich einen Beitrag dazu geschrieben.
https://seinswandel.wordpress.com/2016/01/31/dankbarkeit/
Dankbarkeit ist einfach ein wundervolles Wort. Eine vertraute Melodie. Das erinnert mich an ein Album von Thomas D. “ Lektion in Demut“ . Keine leichte Kost, dafür aber intensiv.
Danke für den schönen Blog
Badabing Badabong,
Jojo und Jezz
Wie wunderbar!
Ich habe heute „Thank you day – Thursday!“ und ich komme aus dem Danken nicht mehr heraus.
Ausserdem übe ich das denken zum danken zu machen!
Vielen Dank für den tollen Artikel!
GW Glück <3 Wächst 🙂 Smile and live easy! 🙂
Ich schreibe täglich in mein Dankbarkeitstagebuch „Umoment“, das ich für meine Freunde und mich fürs iPhone programmiert habe.
Mir persönlich tut es sehr gut. Ich fänds toll, von euch zu hören, ob es euer alltägliches Leben auch besser macht.
Beste Grüsse an euch alle,
Christian
Die positiven Effekte von Dankbarkeit (und Lob) habe ich schon in den 90er und frühen 2000er Jahren am eigenen Leib erfahren.
In 2002 hatte ich eine längere Zeit Probleme mit meinem Herzrhythmus, die gern mal zu Panikattacken führten, ganz besonders beim Einschlafen. Um diesen Attacken vorzubeugen, habe ich mir eines Abends angewöhnt, meinem Körper, meinem Herz und jeder einzelnen Zelle dafür zu danken, dass sie mich „heute so gut durchs Leben“ gebracht haben. Ich habe mir das in Bildern ausgemalt und mich dabei ganz von meinem inneren Gefühl leiten lassen. Dann kam ich unter anderem auch an einer Stelle in meinem Gedankengebäude vorbei, an der es angebracht schien, meinen Körper, mein Herz. jede meiner Zellen auch ausdrücklich zu loben.
Es hat nicht lange gedauert, dann waren die Herzrhythmusstörungen und somit auch die Panikattacken Geschichte.
Vielleicht mag das ja der ein oder andere Leser mal selber ausprobieren. Kostet nichts, kann aber viel bringen.
Prima geeignet als Erinnerungsstütze für Dankbarkeit ist auch ein Dankbarkeitsstein. Ein kleiner Stein, den man sich irgendwohin legt, wo man ihn regelmässig sieht. Zum Beispiel auf den Schreibtisch oder in den Geldbeutel. So wird man regelmässig daran erinnert, darüber nachzudenken, für was man aktuell dankbar sein kann.
Jetzt musste ich schmunzeln. Über den „Dankbarkeitsmuskel“. Zeigt uns doch dieses Modelldenken, wie sehr wir alles auf eine Mechanik projizieren wollen. Zu mindest auf etwas Materielles, das wir mit unseren Mitteln noch gut messen können. Na ja, wems hilft,dem soll es gegönnt sein, es damit zu verstehen.
An anderer Stelle haben wir viel diskutiert über den „Fluss“, dem wir uns hingeben können. Ist es nicht dieser Fluss des Lebens, mit dem Vieles viel leichter in unser Leben kommen kann? Freilich haben wir noch kein Organ oder gar einen Muskel dafür ausgemacht. Doch wenn ich wirklich dankbar bin (es auch spüre), dann gibt es gerade jene Bereitschaft, etwas zu geben, geschehen zu lassen, auch wenn ich dabei etwas loslassen muss.
Auf einmal arbeite ich nicht sehr mit einer Kraft, die von einer Erwartung gefordert wird. Gleichwohl mit einem Wunsch und mit Absicht, auch wenn das Ziel weigehend offen gelassen wird. Damit kommt auch die Gegenkraft wenig zurück, die es ja irgendwann geben muss. Wenn, ja wenn wir dem „Gesetz“ der Polarität glauben.
Mit Dankbarkeit gehen wir in einen Zustand, mit dem wir uns von der Polarität entfernen und dann auch vieles schneller und mit Leichtigkeit erscheit. Wissenschaftler nennen sowas auch konstruktive Koinzitenzen und Synchronizitäten, die mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten. Soviel ist anscheinend auch messbar erkennbar.
Warum das so ist? Hier hört es auf mit dem Vernunftdenken. Und wir ordnen das dann ein in die Kathegorie „Wunder“.
Ich bin dankbar, dass ich vor einigen Jahren das „Klopfen“ entdeckt habe. Freunde haben mir die Meridian-Energie-Technik gezeigt. Kurz gesagt klopft man bestimmte Punkte am Körper (Enden der Energiebahnen) und löst so Energie-Blockaden, die z.B. durch Ängste entstehen. Eine Übung ist das Klopfen der Thymusdrüse mit dem Satz „“Ich glaube, vertraue, bin dankbar und mutig.“ Das wird hier ganz gut beschrieben: http://kinergetics.de/methoden/kinesiologie/uebungen-fuer-jeden-tag
Ich bin auf diesen Artikel gestoßen auf der Suche nach einer Möglichkeit, mit einer für mich sehr schwer erträglichen Situation umzugehen. Mein Katerchen, mein Sorgenkind, ist spurlos verschwunden. Ich habe gesucht wie eine Verrückte, aber langsam gehen mir die Ideen aus. Ich versuche gerade, damit zurecht zu kommen, dass er fort ist. Es zu akzeptieren, es anzunehmen ist so schwer.
Noch schwerer fällt es mir, in diesem Moment, dankbar zu sein. Ich weiß, dass ich dankbar bin für unsere schöne Zeit. Ich liebe meine Tiere über alles. Ich hatte ihn fast ein Jahr…habe ihn aufgepäppelt, er war sehr krank als Baby. Er ist ein wunderschöner, gesunder junger Kerl geworden. Nun ist er fort und all die Freude, all die Dankbarkeit, die ich empfinden könnte für die Zeit, die ich ihn bei mir haben durfte, werden überschattet von Trauer, Wut, sinnlosen Fragen, vom Wunsch, die Zeit zurück zu drehen.
Tim, ich lese deine Artikel so gern und sie haben mir schon oft geholfen, Situationen aus anderen Blickrichtungen zu betrachten – oft hilft das allein. Vielleicht ist diese Wunde noch zu frisch. Man kann eben nichts überspringen. Irgendwann bin ich nicht mehr bitter, sondern dankbar.
Dankeschön Tim,für dies! Sogar der Schulmedizin,ist es manchmal ein Raetsel,wie ein depressiver Mensch,plötzlich wieder so gut gelaunt ist. Dankbarkeit heisst mein Zauberwort 🙂