Teile diesen Beitrag "Zurück auf den Tasten, die für mich die Welt bedeuten (Schreibpause beendet)"
In den letzten Monaten gab’s hier wenig Neues von mir. Ich habe kaum etwas geschrieben und auch kaum etwas gelesen, das mit der Seite zu tun hat.
Mir ging’s ein bisschen wie dem Typen in der folgenden Sehrkurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald:
„Dann holte er tief Atem und hielt ihn für seine Verhältnisse unverhältnismäßig lange an. Dann starb er – rasch und ohne Aufhebens davon zu machen.“
In meinem Fall war’s allerdings etwas anders. Zu lange hatte ich in den Monaten davor ausgeatmet, meinen Texten das eingehaucht, wozu ich eben imstande war, bis mir die Luft wegblieb und mit ihr die frischen Gedanken.
So viel Freude es mir auch macht, zu schreiben, so sehr missachtete ich eine Grundregel für alles, was lange währen soll. Einatmen und ausatmen. Wert schaffen, Pausen machen. Pendeln zwischen nah dran und weit weg, statt wie die Motten pausenlos immer wieder gegen die Lampe zu klatschen, bis sie kraftlos zu Boden fallen.
Das fällt mir schwer. Ist eines meiner nicht gerade blumigen Muster – mit Vollgas und ohne Zwischenhalt drauflos zu brettern, bis der Tank leer ist. Dass das auch dann eine Gefahr ist, wenn man tut, was man liebt, war für mich eine neue Erfahrung. Die letzten Wochen und Monate jedenfalls, in denen es stiller wurde um mich, habe ich endlich etwas Abstand genommen. Währenddessen hat sich mein Postfach etwas aufgeblasen – sorry, falls Du noch auf eine Antwort wartest, die kommt noch.
Die für meine Verhältnisse unverhältnismäßig lange Pause wäre nicht nötig gewesen, hätte ich meine Kräfte besser dosiert. Neben dem Schreiben von Texten für myMONK gingen ziemlich viele Stunden in der Woche drauf fürs Beantworten von Kommentaren und Mails, was mir eine Menge Freude und Erfüllung bereitet, mich aber auch auf Dauer überfordert in diesem Umfang. An der Stelle muss ich vielleicht zukünftig etwas kürzer treten. Ich werde weiterhin jede Zeile lesen, die mich erreicht, aber ich werde womöglich manches nicht so schnell oder schlimmstenfalls gar nicht beantworten können, wenn ich nicht in ein paar Monaten wieder abgebrannt sein will. Das ist also die schlechte Nachricht.
Aber hey: ich bin wieder zurück, die Lungen gut durchgeblasen und im Rhythmus, die Finger auf den Tasten, die für mich die Welt bedeuten; und den Kopf voll mit Gedanken, die aufgeschrieben und mit euch geteilt werden wollen, auf dass sie vielleicht dem einen oder anderen etwas geben. Dazu wie gewohnt regelmäßig kleine Geschichten, Interviews und Übungen. Ein paar Texte sind schon vorbereitet – noch etwas, das ich aus der Vergangenheit gelernt habe: man sollte immer was in der Hinterhand haben.
Danke, dass ihr in der Zwischenzeit mit den alten myMONK-Artikeln vorlieb genommen habt, die ich auf der Facebook-Seite neu hervorkramte und vermutlich auch in Zukunft neu auflege, zwischen dem neuen Zeug.
Und danke für eure lieben Gedanken in den Kommentaren und Mails. Das bedeutet mir viel, ihr bedeutet mir viel.
Deswegen würde ich auch gern wissen: Was wünscht ihr euch in Zukunft von myMONK?
Freu mich sehr, von euch zu lesen.
Bis dann,
Tim
Photo: JD Hancock
Hey,
willkommen zurück….das kommt mir bekannt vor….dürft aber irgendwie auch ein Merkmal des Selbstständigmachens/-seins sein 😉 Ich nehm gerade extrem Fahrt auf und weißt genau, dass danach die Erschöpfungsphase kommt….aber was soll man machen, wenn es spannend ist, ist es spannend und man muss mit allen Sinnen spüren, schöpfen, schaffen und leben….
Ahja, und wenn du dein Muster kennst, kannst du ja auch besser damit umgehen (oder zumindest über dich selbst schmunzeln)
Liebe Grüße
Barbara
Hi Barbara,
jap – gar nicht so einfach, die Balance zu halten. Ich kenn das schon von mir, dass ich den Bogen gern mal überspanne, aber da ich ja erst im letzten Jahr angefangen habe, so richtig zu schreiben, war’s auf jeden Fall ne neue Erfahrung, dass das auch – oger gerade dann – schnell passieren kann, wenn man etwas besonders gern macht.
Liebe Grüße und eine schöne Woche Dir!
Tim
Hey Tim,
schön, dass Du auf Dich aufpasst! Es ist definitiv eine Stärke achtsam mit sich umzugehen und zu erkennen, wann auch das, für das Du brennst, Dich ausbrennt.
Freu mich auf neues Gedankenfutter 🙂
Liebe Grüße
Emi
PS: Deine alten Beiträge sind klasse! Nur weil sie nicht „neu“ sind, heißt das nicht, dass sie weniger bedeuten.
Heyho Emi,
Danke! :))
Freu mich über Dein Kompliment an „den alten Kram“! 🙂
LG
Tim
Lieber Tim, so schön das Du wieder da bist. Sich selbst an erste Stelle zu stellen und achtsam mit sich selber umgehen – ist so wichtig. Ich glaube viele Deiner Leser verstehen sehr gut Deine Blockaden und es hilft (zumindest mir) darüber zu lesen. DANKE das Du das alles mit uns teilst. Liebe Grüße aus Bremen von Tanja
Danke liebe Tanja! Freut mich sehr zu lesen, dass Du mich da so gut verstehen kannst. LG Tim
„[..] eine Grundregel für alles, was lange währen soll. Einatmen und ausatmen. Wert schaffen, Pausen machen.“
Das versuche ich mir zu merken. Ein großartiger Satz, toller Artikel. Ich freue mich auf mehr! 🙂
Danke Dir, Christian! Tut sehr gut zu wissen, dass Du auch in Zukunft ab und an hier vorbeischaust! Liebe Grüße Tim
Hallo und willkommen zurück.
Ich finde kreative Pausen ganz wichtig. Egal ob bei mir beim Tanzen oder Schreiben, ich brauche auch manchmal Abstand und Zeit für Anderes. Und gerade wenn man auch Inhalt vermitteln will, der sich nicht immer wiederholt muss man manchmal Abstand gewinnen…Das ist eigentlich genau wie in Beziehungen ;).
Ich wünsche dir wieder viel Freude!
Dankeschön Anna! Ja, so ist das wohl, am gelegentlichen Abstand führt kein Weg vorbei, und das muss er ja auch nicht. Du hast auch Recht mit den Themen, ich musste erst mal zurücktreten, um, naja, eben unbewusst neues Zeug in mir wachsen zu lassen. Liebe Grüße! Tim
Auch von mir: hehrzlich Willkommen zurück lieber Tim!
Ich finde es echt toll das du uns an deiner Schreibpause teilhaben lässt Und nich einfach So verschwindest und wieder auftauchst. Das erfordert eine Menge Mut!
Ich wünsch mir für sie Zukunft von myMONK nur eins: das du bleibst wie du bist und es vielleicht doch schaffst dir eher eine Pause zu gönnen. Vielen dank das du bist wie du bist und das es deinen Blog gibt 🙂
Ganz liebe grüße und einen wundervollen Montag
Susann
Vielen Dank, liebe Susann, freu mich, dass myMONK Leser wie Dich und Euch hat! 🙂
Ich bin sehr froh darüber, dass ihr mir die Pause nicht krumm nehmt (zumindest die, die noch geblieben sind *lach*).
Dir auch einen tollen Tag,
LG
Tim
Hi Tim,
willkommen zurück in der Blogosphäre, freue mich über neue Posts von dir 🙂
Liebe Grüße,
MissPerfekt
Vielen Dank, liebe MissPerfekt! Und: dito – im Oktober hast Du ja einen tollen Grundstein für Deinen Blog gelegt! LG Tim
what is love J.Krishnamurti
da ist ja mein Thema und ich habe sehr schöne Antworten darin gefunden.
Vielleicht ist es ja auch von breiterem Interesse?
Hi Amora,
Danke für den Buchtipp – nun weiß ich gar nicht, worums da genau geht.
Welche Antworten auf welche Fragen hast Du denn in dem Buch zum Beispiel für Dich gefunden?
Liebe Grüße
Tim
hallo tim,
vielen dank für deinen ehrlichen beitrag, der für mich zum genau perfekten zeitpunkt gekommen ist. ich neige ebenfalls zum „duracell-häschen-syndrom“ und möchte später gerne als coach oder heilpraktikerin arbeiten. allerdings gelingt es mir momentan noch nicht mal im privatem maß zu halten und ich überfordere mich oft, weil ich alles auf einmal machen möchte, ohne gesunde pausen einzulegen. ich mache grade auch die erfahrung, das das was ich gerne tue, wenn auch auf befriedigendere weise, aber dennoch kraft kostet. bei mir liegt das daran, dass ich in meiner kindheit nicht gelernt habe, gut für mich zu sorgen und ausreichend auf MEINE bedürfnisse zu achten. so lerne ich das eben jetzt und dein beitrag hat mir sehr geholfen, mich weiter für mein altes muster zu sensibilisieren, damit ich in zukunft achtsamer mit mir umgehen kann. du siehst wir lernen alle immer weiter dazu.. ;o) alles gute dir und mach unbedingt weiter so (ab jetzt natürlich mit den nötigen gesunden pausen)!!
Hi Mia,
ja, allein bist Du damit jedenfalls schon mal nicht – und ich auch nicht! 🙂
Für mich war es gar nicht so leicht, da auf die Bremse zu treten und ein paar Monate was anderes zu machen, um neue Energie zu tanken. In der Zeit hätte ich ja so viel schreiben können, dachte ich mir, vielleicht die Seite weiter wachsen lassen und so … aber manchmal ist das Beste einfach etwas Abstand.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Tim
Hallo Tim,
gut für Dich, dass Du die Bremse noch gefunden hast;-) und nun mit neuer Kraft doch in achtsamerer Weise wieder hier präsent bist.
Freue mich auf neue Anregungen!
Liebe Grüße aus Berlin,
Anja
Hi Anja,
vielen Dank! Freu mich auch, wieder da zu sein. Ist mir halt doch alles ziemlich ans Herz gewachsen ..
Liebe Grüße aus dem Süden,
Tim
Hallo Tim, schön dass du zurück bist. Oh, ich kenne das Gefühl, für die Arbeit zu brennen. Dann WILL man ja auch gar nicht Schluss machen, weil man noch so viel zu sagen hat, und weil man selbst so begeistert ist von dem, was man tut. Ich muss auch lernen, abzuschalten, auch wenn ich noch nicht will. Wie hast du das gemacht?
Ich bin grad noch im Bettbüro, mit Muffins, Kaffee und Blogs. Was mir auch hilft – aber oft neue Ideen bringt – ist ein Spaziergang an der Elbe. Wirklich abschalten kann ich mit Romanen. Grad lese ich eine historische Reihe, die in unserer Gegend spielt, und danach will ich nochmal alle Harry Potters lesen. Jetzt wü.nsche ich dir alles Gute für deinen Neustart. Sandra
Hey Sandra,
vielen lieben Dank für Deine Zeilen. Auch mir helfen Bücher beim Abschalten, ebenso Spaziergänge. Ich habe für mich aber herausgefunden, dass es manchmal noch mehr Abstand, längerer Abstand sein muss, den ich ab und an zu brauchen scheine.
Ich fühlte mich kurz vor der längeren Schreibpause einfach total durch. Das hat mir die Entscheidung, mal loszulassen, doch sehr erleichtert.
LG
Tim
Kurz und knapp und ohne das Bedürfnis nach einer Antwort: Willkommen zurück.
Danke Dir Mark! 🙂
…schön dass du wieder da bist und es dir gut geht 🙂
Juhuu! 🙂 – Schön, dass Du noch da bist, freut mich sehr! LG Tim
… ich war die ganze Zeit da – habe nur nicht viel zu sagen gehabt 😉
Genau so war’s bei mir auch! 🙂
Ganz weg war ich ja nie. Nur stumm wie ein Stein, meistens.
LG!
stumm wie ein Stein, werde ich auch bald für eine Woche sein… ab dem 04. herrscht Schweigen.
Aber danach werde ich mich bestimmt wieder zu Wort melden 😀
LG Birgit
Da wünsch ich Dir eine tolle stille Zeit!
Hallo Tim, welcome back!
LG Giancarlo
Danke Dir, Giancarlo! 🙂