Teile diesen Beitrag "5 Anzeichen, dass Du „einfach zu nett“ bist (und warum das eine Lüge ist)"
Darf ich vorstellen: Marvin. Den die Leute nur Machichgern-Marvin nennen. Wann immer er um einen Gefallen gebeten wird, antwortet er nämlich: klar, mach ich gern.
Machichgern-Marvin …
… sagt gern Nein – aber nur zu sich und seinen Bedürfnissen und nie zu anderen.
… entschuldigt sich für alles – auch dafür, dass er atmet.
… bringt sieben Rosen zum ersten Date und drei Kuchen zu jeder Party mit – findet er einfach höflich so.
… wartet immer, bis er dran ist – in Gesprächen, und im Leben.
… ist immer gestresst – er ächzt unter den Lasten, die er sich aufbürden lässt.
Machichgern-Marvin sagt: ich bin einfach zu nett!
Doch:
Er ist nicht zu nett.
Er tut es nicht für andere.
Er ist zu bedürftig.
Er tut es für sich.
Er kann sich nicht selbst geben, was er braucht.
Also verausgabt er sich so,
dass man sich fast übergeben muss.
Und irgendwie ist immer klar:
Eines Tages soll man
seine Bedürfnisse stillen,
seine Löcher füllen,
und DAS wird nicht schön,
nee, schön wird das nicht.
Erkennst Du Dich – oder einen aus Deinem Umfeld – in ihm wieder?
(Mir geht’s nicht darum, den Machichgern-Marvin, der vielleicht in uns allen steckt, zu verurteilen. Er tut es aus einem echten Bedürfnis und Defizit heraus. Nur denke ich, sollten wir sehen, was da gerade wirklich passiert, wenn wir ihm – und uns – helfen wollen.)
Mehr dazu findest Du unter Wie man aufhört, „Ja“ zu sagen, wenn man „Nein“ meint und im myMONK-Buch für mehr echtes Selbstwertgefühl.
Photo: Thomas Leuthard
Wie bekannr mir das vor kommt. Es erfüllt einen so sehr, wenn man anderen hilft, doch leider steht man am Schluß oft allein da. Leider ist es schwer, sich zu überwinden, Nein zu sagen, weil man es ja eigentlich gern macht, für andere wird es nur oft zur Gewohnheit und sie wissen ach die macht das ja bestimmt.
Es ist ein Kreislauf aus dem man seht schwer raus kommt. Und ich merke so oft, dass ich lieber den anderen Helfe, als mal auf meine eigenen Bedürfnisse acht zu nehmen und allein mir selbst etwas zu gönnen.
Hallo Sandra, Hallo an alle,
mir geht es ganz genauso. Mir tut es gut, zu wissen, dass ich anderen mit meiner Hilfe ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Meine Bedürfnisse kann ich leider zu leicht „wegstecken“. Aber es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man damit nicht alleine ist.
Liebe Grüße
Oh, beim Punkt mit dem Warten habe ich mich wiedererkannt und arbeite aber schon daran das Problem zu beheben.
Hey, Machichgern-Marvin kenn ich. Der hat sogar noch einen großen Bruder, den AckerefürAnerkennung-Anton. Kennt ihr den auch? Der schlägt zwar den Menschen, die ihn nicht weiter bringen können jeden Gefallen ab (oft auch seinen besten „Freunden“) aber für wichtige Kontakte tut er alles. Der Anton ist richtig egoistisch, weil er jeden Gefallen auf seinen Nutzen berechnet.
Für den einen ist das Wohlbefinden anderer der Fluch, für den anderen sein eigenes. Wie also sollte man durchs Leben gehn? Gibt es einen goldenen Mittelweg? Oder einen ganz anderen?
Freue mich auf Antworten 😉
Gruß Norman
Hallo Norman!
Grundsätzlich denk ich, kann der Mittelweg eine Lösung sein. Aber ist es nicht so, dass nur Anton beurteilen kann, ob etwas für Ihn ein „wichtiger Kontakt“ ist?
Mir stellt sich die Frage: Warum hat er nichts davon, seinen Freunden einen Gefallen zu tun? Es hört sich an als ginge es Anton nur um materiellen Nutzen.
Und was versteht Anton unter Anerkennung? Welche Anerkennung muss Anton kriegen, dass er sich gut füht! ( Gibt es kein gutes GEfühl, in das glückliche und vl. erleichterte Gesicht des besten Freundes zu sehen?)
Sind nur ein paar Gedanken einer gerade umdenkenden!
Alles Liebe
Sabine
Hey Sabine.
Du hast das ganz gut erkannt. Anton ist so ein Karriere-Mensch. Er Anerkennung in Form von mehr Gehlat / Verantwortung / Ansehen / Macht über andere…
Ich glaube beide, Marvin und Anton, haben ein Selbstwert-Problem. Marvin ist sich selbst nicht genug wert um Nein zu anderen zu sagen und hat Angst andere zu enttäuschen.
Anton macht seinen eigenen Wert von den Meinungen anderer abhängig. Jeder „Gefallen“ für seinen Vorgesetzten, bringt ihm ein Stück mehr scheinbare Wertschätzung.
Das Glück von beiden hängt von anderen Menschen ab. Ich bin der Meinung, der beste Weg wäre für beide zunächst mal etwas für sich selbst zu tun. Die eigene Selbstwirksamkeit zu erproben, so dass sie merken, dass sie sich eigentlich selbst genug sein können. Mit sich selbst ins Geleichgewicht kommen.
Wer mit sich selbst zufrieden ist, sieht Gefallensanfragen in einem ganz anderen Licht. Er wägt nicht mehr nach seinem eigenen Nutzen ab, sondern sieht, wie du so schön schreibst „das glückliche und vl. erleichterte Gesicht des besten Freundes“ oder ähnliches.
Die Herausforderung liegt also meines Erachtens darin, aus der Abhängigkeit von anderen herauszukommen.
Liebe Grüße
Norman
Ich würde sagen, der grosse Bruder ist mehr kopflastig als der kleinere. Doch bei beiden ist das Nabel Chakra gestört durch die Ängste und Dramen.
Hey Richard,
ist das Nabel-Chakra etwas, das mit der eigenen Wertschätzung zusammenhängt, so wie ich es oben beschreibe?
Liebe Grüße
Norman
Ganz genau, Norman. Hier ist das Zentrum deiner Energie für Selbstwert, Antrieb, das weltliche Ich … Leider speicherst du hier auch Schicksalsschläge und Herabsetzungen, die du nicht verarbeitet hast, was dann die Energie blockiert. Die Chakren sollten ausgeglichen sein, damit du „ganz“ sein kannst. Bei Egozentrikern dominiert meistens das Nabel Chakra und es ist deutlich stärker als andere Chakras. D.h. die Ich-Energie dominiert den Menschen.
Ich meine, es geht dabei um einen Seinszustand, der relativ viel von Unwertsein geprägt ist. Unterschwellige Ängste sind meistens da und wollen besänftigt werden. Wie meistens sind es unsere Dramen und Traumas, die noch leben und uns die Wichtigkeit des eigenen Wohlbefindens (ggf. auch des Partners) hinten anstellen lassen.
Interessant finde ich auch, dass besonders die im Sternzeichen Schütze geborenen Menschen davon betroffen sind und sich hauptsächlich dann gut fühlen, wenn sie für andere etwas tun können. Sie sind wohl gezielt in dieses Leben gekommen, um etwas auszugleichen.
Du bringst es mal wieder auf den Punkt 🙂 Ich bin auch gerade dabei meinen Marvin in einen längeren Urlaub zu schicken. Ich höre oft, dass ich zu gutmütig bin. Wird von den Leuten oft mit dumm und naiv verwechselt, was mich immer sehr ärgert. Ist schon schade, wenn hilfsbereit sein in der heutigen Zeit als Schwäche ausgelegt wird. Stressig wird es, wenn du so sehr daran gewöhnt bist, für andere da zu sein, dass du dich selber vollkommen verlierst und gar nicht mehr weißt, was du wirklich willst. Und hilfsbereite Menschen haben auch Probleme selbst mal um Hilfe zu bitten oder diese anzunehmen. Mir persönlich ist es gerade zu laut, zu fordernd und zu negativ in meiner Umgebung. Es wird Zeit für ein bisschen Ruhe in meinem Inneren und deshalb geht Marvin in Urlaub und „Nein, ich stehe gerade nicht zur Verfügung für deine Probleme“ übernimmt das Steuer für eine Weile
Soweit ich mich erinnere, gleichen hier die Waagen aus.
Die Schützen zielen gen Himmel.
Ich hab das ganz gut beobachten können, als die Komponente der Waage fehlte.
Sofort machte sich ein altes Drama bemerkbar.
Es ging um die bayerische Sprache.
In meiner Jugendzeit machten sich beim Herbstfest ein paar Gymnasiasten lustig darüber, ob ich denn ein Bauer bin und nicht anständig reden könne.
Dass dies dann jemals in späteren Jahren Probleme zwischen zwei Menschen verursachen könnte, hätte ich nicht gedacht.
Es sind also auch die Keywörter, die uns an unsere Dramen erinnern sollen und die dazu benutzt werden können, die gespeicherten Informationen im Emotionalkörper (oder wie auch immer sonst) zu berühren (triggern) und uns reagieren lassen.
Sprich, treffen die Keywörter auf eine Resonanzfläche, Autsch! Etwas muss noch verarbeitet werden.
Gehen diese hindurch (Transparenz?), ist man heil.
Man kann diese Technik (so vermute ich) auf alle negativ erfahrenen Lebensbereiche anwenden.
Sei es Kindheitserinnerungen, Exbeziehungen, etc. etc.
Und wenn jemand ganz besonders auf sein Wohlbefinden bedacht ist, wird er dies sogar im Zwischenmenschlichen anwenden und bei unausgeheilten Dramen bewusst auf Distanz gehen.
Ich denke, dass dürfte es auf ein Minimum reduziert veranschaulichen.
LG
Vio
Um auf die Zeilen direkt etwas zu sagen:
Er lügt nicht, denn er folgt dem was gerade stimmig ist für ihn. Denn in seiner Mitte stimmt gar nichts. Das Stimmige ist dann nur außen.
Er ist nett und er tut es für den anderen und damit auch für sich. Und er kann sich auf die Weise geben was er gerade braucht.
Es ist nur unser Verstand, der urteilt, er wolle das gar nicht und er käme zu kurz und er würde darunter leiden, dass er das tut, und er würde weniger leiden wenn er weniger für andere tun würde. Am Ende kann unser Verstand sogar die anderen anklagen.
Doch tut er es weil er nicht in seiner Mitte ist. Seine Mitte ist belegt. So verlagert er sein Tun in andere hinein und erhält direkt das Gefühl zurück, das er braucht. So tut er es für andere UND für sich. Das kann anstrengender sein als aus der eigenen Mitte heraus etwas zu tun, was ihm gut tut.
Doch ist es halt im Moment so und in seine Mitte muss er erst zurück finden.
Hi Richard,
ich denke, dass manchen Zu-Netten schon bewusst ist, welch manipulatives Spiel sie da mitunter treiben. Dann geben sie trotzdem weiter vor, besonders nett zu sein, versuchen zu täuschen und den Anderen damit zu Handlungen oder Einstellungen ihnen gegenüber veranlassen, die seine „Nettigkeit“ nicht verdient hat.
Das wäre dann für mich schon eine Lüge, Mitte hin oder her.
Hmm. Bestimmt gibt es Scheinheilige, die dich mit Nettigkeiten locken, um nutzen daraus zu ziehen, allen voran der Vertreter mit seinen Werbegeschenken. Diese kommen auch ungebeten. Oder auch gewisse Eltern, die dich immer weiter an sich binden wollen…
Doch passen diese Charaktere noch zu der Beschreibung von Marvin, der ächzt unter der Last und eher wartet … ? Marvin ist doch der Typ, der nicht Nein sagen kann. Wie kann er dann der bewusste Manipulieren sein, der seinen Nutzen anpeilt?
Das ist ein guter Punkt.
Die scheinheiligen Werbegeschenkeverkäufer und Marvin unterscheiden sich vermutlich im Ausmaß ihrer Berechnung. Und ja, Marvin mag unter der Last ächzen, aber ein Stück weit könnte ihm unter der „hach-ich-bin-halt-einfach-zu-nett“-Sache selbst bewusst sein, dass hinter seiner Hilfe und seinem Sichbemühen wenig Reines, Aufrichtiges steckt.
So richtig greifen kann ich’s gerade nicht. Denke aber, dass es bei Marvin zumindest lichte Momente gibt, in denen er selbst sieht: ich bin zu nett, aber ich WILLWILLWILL ja auch was von denen, für die ich mich verbiege. Und so kann ich’s irgendwie vielleicht erzwingen!
Verbiegen ist für mich etwas, das mit dem Kopf passiert, wenn er sich einmal auf die 0 festgelegt hat und dann nicht in Richtung 1 gehen kann, vielleicht weil er sich dann abwerten würde, weil er im Außen noch nichts gefunden hat, dem er die Schuld geben kann. So ist vielleicht auch das Sich Belügen gemeint?
Doch Martin ist aus meiner Sicht nicht der Kopfmensch. Er kann ja nicht Nein sagen. Und das ist wohl von Gefühlen getrieben im Moment der Enscheidung, Ja zu sagen. Dass unsere Gedanken dann vielleicht im Verlauf eine Erwartung hegen oder zweifeln an Entscheidungen … das ist doch normal, wie sollten wir das jedes mal lügen nennen. AuchbMarvin sagt: ich bin zu nett. Sind wir dann alle Lügner? Ich denke du gehst etwas von deiner Warte des Kopfmenschen aus, der lange handelt nach seinem Bild von sich und daran lange fest hält.
Ach das ist doch wieder so ein Post für Singles ab 30 mit ihren hohen Ansprüchen an sich und die Welt, wegen dem sie dann auch Singles bleiben. Die anderen müssen über sowas nicht nachdenken, weil sie jederzeit ihren Ehepartner entsprechend „nutzen“ können. Und insofern es nicht irgendwann kracht, sei es ihnen unbenommen, das zu tun auf bis dass der Tod sie scheide.
Vielleicht kann man manche Löcher auch einfach nicht alleine füllen. So wie man nicht sein eigener Zahnarzt sein kann. Warum sollte man das immer können müssen? Damit man endlich keine anderen Menschen mehr brauchen muss/kann?
Hi Toc,
ich versteh nicht genau, welcher der 5 Punkte (oder vielleicht sogar alle?) für Dich zu jeder guten Beziehung / Ehe gehören …
Da steht doch nichts davon dass man sich nicht brauchen, helfen, unterstützen sollte (oder hab ich da was übersehen?).
Mir geht’s eher um den Punkt: Etwas für andere tun aus dem eigenen Mangel heraus. Das ist durchaus nicht ohne. *g*
Nun isses aber so, dass viele in ihren Partnerschaften ihre gegenseitigen Mängel eben kompensieren. Die sind da eben irgendwie reingerutscht, die müssen da vielleicht nicht mal drüber nachdenken. Und solange es funktioniert, ist das doch auch gut.
Für die einen gilt „schön wird das nicht“ und die anderen machen einfach gegenseitig. Ist das nicht irgendwie frustrierend?
Ja wenn das für beide Seiten so in Ordnung ist, in einer Beziehung. Ich glaube ja auch, dass wir fast alle Defizite haben, bei denen wir uns wünschen, dass der Partner sie kompensiert. Das ist aus meiner Sicht auch überhaupt nicht schlimm.
Nur, was passiert, wenn sich beide Partner nicht hingeben, sondern aufgeben?
Was bleibt dann? Kann das dauerhaft funktionieren?
Und was ist, wenn es eben nur einer der beiden tut?
Naja meine Einschätzung ist, dass alle zwischenmenschlichen Beziehungen, bei denen einer mehr nimmt als er gibt, irgendwann auseinander gehen. (Wobei das nicht heißt, dass das Gleiche gegeben wie genommen werden muss.)
Wie lange so ein Ungleichgewicht getragen werden kann, ist dann individuell verschieden. Und es ist ja auch gut, dass das eine Weile lang getragen werden kann, sonst würde ja dauernd alles zerbröseln zwischen den Leuten. 🙂
das wird wohl nicht auf alle Singles ab 30 zutreffen, und nicht alle Menschen mit Herlfersyndrom werden Singles sein, oder?
Mir hilft das Buch „Asshole – wie ich lernte ein Schwein zu sein und dabei reich und glücklich wurde“ 🙂 Und sobald man sich „frei und unabhängig“ fühlt zieht man automatisch seinen Traumpartner an.
Gestatten: Ich bin Everybody’s Darling-Arizona, die kleine Schwester von Machichgern-Marvin. Meine Spezialität ist das Ja-sagen, wenn ich „Nein“ meine, das Ignorieren meiner Bedürfnisse und die systematische Nichtbeachtung eigener Gefühle.
Stattdessen bin ich immer auf der Suche nach dem nächsten Schuss. Die Droge meiner Wahl: Anerkennung, Bestätigung und Lob von Außen.
Oh, wie das süße Gift durch meine Venen fließt, wenn der Chef mich lobt, wenn meine Mutter stolz ist auf mich, wenn sich ein Mann auf der Straße nach mir umdreht. Nur leider brauche ich mittlerweile ständig mehr von meinem Gift, die alte Menge reicht nicht mehr, weil das Loch in meinem Selbstwert mit jedem falschen „Ja“ größer wird und mittlerweile so groß geworden ist das ich es selbst nichtmehr stopfen kann.
Aber ich habe ja noch meinen großen Bruder Marvin – auf den kann ich mich stützen, wenn es garnichtmehr geht- denn NEIN sagen zu dieser „Bürde“ würde der sowieso nie.
hahahahah
Ist doch ganz einfach:
Gebe nur, was du von Herzen gibst – und auch nur dann, wenn du für das Gegebene NICHT erwartest!
Keine Erwartung: Keine Ent-täuschung
PS: Obiges in vielen Jahren des „Machichgernmarvin-Daseins“ gelernt 😉
Hi Nela,
das bringt’s gut auf den Punkt! Danke!
LG
Tim
was ist mit den Menschen,die einfach aus dem Herzen heraus geben und helfen wollen? Ihr schreibt so,als ob es schlecht wäre gut zu sein-als ob alle guten Menschen es aus Berechnung tun-Manche tun das vielleicht,aber es gibt auch paar wenige,die Dinge wirklich nur aus Güte tun…
Ohne diese Menschen wäre die Welt extrem trostlos…
Hut ab vor den Menschen die immer für einen da sind,die ihr letztes Hemd hergeben,die zuhören und einen in den Arm nehmen,die umsonst Kinder heilen und operieren,die in der S- Bahn helfen,wenn eine Frau in Bedrängnis kommt,die die im Urlaub Strassen-Katzen Wasser geben,obwohl sie im Urlaub sind-manche tun das sogar ohne Zuschauer !!! usw…
Glaubt ihr echt diese Menschen tun das nur ,weil sie einen Schulterklopfer brauchen ?
ne ne bin nicht eurer Meinung – Ihr redet von denen die einen riesen Blumenstrauss kaufen,damit sie ihre Schwiegermutter bestechen- Vielleicht freut sie sich auch über einen selbstgepflückten Kleinen vom Feld… ach nein,der den ihn selber pflückt will ja auch nur gelobt werden.. dann machma halt gar nix mehr für andere- man könnte ja als Selbstsüchtig gelten 🙁
Du kannst tun und lassen, was du willst, wenn du’s nur reinen Herzens tust und nicht weil es dir als Kind schon so eingeimpft wurde. Wie z.b. ältere Menschen zuerst zu grüßen, wie sich das gehört, wo du vielleicht instinktiv spürst, dass der andere in Ruhe gelassen werden will oder es nicht gut mit dir meint. nicht den künstlerberuf zu wählen, weil das ein brotloser Job ist, das Musikinstrument zu spielen, wo du einfach keinen gescheiten ton rauskriegst und dich viel lieber für Mathematik interessierst. es geht um die dinge, wo du gegen deine Überzeugung handelst, wo wir uns selbst verleugnen und es anderen recht machen, den Eltern, der Gesellschaft, um ja nicht als Außenseiter da stehen zu müssen. Das verselbständigt sich dann zu einem helferkomplex, wo du auf der strecke bleibst, weil du nicht zuerst auf deine Bedürfnisse geachtet, dich genährt hast, bevor du für jemand anderen von „nutzen“ sein kannst.
Hi Abendstern, hi Monika,
das sehe ich wie Du, Monika.
Nein, es ist gut, gut zu sein. Für mich ist aber die Frage, aus welchem Motiv man gut ist … und damit verbunden, was man dafür als Gegenleistung erwartet.
Natürlich kann und darf und wird man oft auch etwas zurückerwarten. Nur sollte man dann eben so ehrlich sein, zumindest zu sich, vielleicht aber auch zum Anderen, und das klar wahrnehmen / kommunizieren.
Und vor allem sollte man sich selbst nicht in die Tasche lügen und sich für „einfach zu nett“ halten, wenn dahinter etwas ganz anderes steht, denke ich.
LG
Tim
Zum Glück schaffe ich unterdessen diesen Spagat zu machen. Unter dem strich ist es nur gesunder selbst narzissmuss. Was oft solche hilfewütigen persönchen vergessen, wenn es einen selbst nicht gut geht, kann ich auch andere nicht mehr stützen.
Der Artikel kommt gerade zum rechten Zeitpunkt. Danke. Notiz an mich selbst: nein, mach ich nicht gerne. Also tu ich es nicht.
Du bist ein Segen Tim für die lehrreichen Posts u Tips die du hier ablieferst
Hallo ihr alle Hallo Tim , ich freue mich immer wieder hier zu sein , ich muss nur sagen , ich habe vieles gelernt , auf mein Herz und Gefühl zu hören , da ich Beruflich mit Helfen zutun habe , weiss ich jetzt genau wo meine Grenzen liegen , wenn ich frei habe , widme ich meine Zeit mit Wichtigem , meine Kinder , Ich schaue und achte dass ich neu auftanke , und nicht noch überlegen was ich noch für andere tun soll, die Leute kommen schon wenn sie von mir etwas wollen , ich bin diejenige die entscheidet.wünsche noch einen schönen Morgen !! Lg Patricia
Vielen Dank für diesen Artikel und euren guten Kommentaren.
Es tut gutzu lesen was andere über Marvin denken in Lösungen anbieten.
Beste Grüße
Ich durfte /darf das gerade auf die harte Tour lernen. Hab jahrelang immer für andere mich eingesetzt, gekämpft, alles ehrenamtlich für Anerkennung und nette Worte. Bin jetzt selber auf Unterstützung angewiesen – und Überraschung: keiner der „Kampfgefährten“ kennt mich noch.
Also Danke für den Beitrag.
Hallo! Ich bin zwar spät dran, aber hierzu möchte ich auch was mit der Welt teilen 😉 :
1. Hilfsbereitschaft ist eine gute, wichtige und überlebenssichernde Eigenschaft!
2. Aus einem übervollen Herzen soll und darf und KANN man gerne geben.
Aber: Ich drücke mich mal poetisch aus: „Geben und Nehmen verliert sich im Fluss“ Soll heißen (und das erlebe ich ständig so), wer mittendrin steht, der gibt und bekommt und gibt und bekommt…. aber nicht im direkten Austausch, sondern zirkulär. Das ist wie ein großer Topf, in den jeder wirft, was er hat und jeder nehmen darf, was er braucht.
Es mag sein, dass man eine spontane, hilfsbereite Reaktion kurz darauf bereut (ich hab mal Hilfe beim Umzug angeboten und wusste nicht, dass sie eine halbe Bibliothek zu Hause hatte 🙁 )
Aber diese „Ich bin einfach zu nett“ -Menschen, die sind NICHT hilfsbereit. Alleine schon deshalb, weil sie im Moment der Zusage eigentlich „Nein“ sagen und damit gar nicht helfen WOLLEN. Sie sind nicht bereit, Hilfe zu geben, sondern zu – ich nenne es jetzt gehemmt, aus welchem Grund auch immer, die Hilfe zu verweigern. Das heißt ja nicht, dass sie NIE helfen wollen, aber eben in dieser Situation ist es so.
Dann gibt es die Menschen, die zwar schon irgendwie ehrlich helfen, die aber innerlich (bewusst oder nicht) Buch darüber führen. In einer entsprechenden Situation können sie bis ins Detail aufzählen, wann und wie oft sie schon für dich da waren und stellen plötzlich jeden einzelnen Gefallen in Rechnung. Ich denke, mit ein bisschen Selbstreflexion kann man sich da schon ertappen und wenigstens versuchen, es nicht allzu schlimm werden zu lassen 😉
Im schlimmsten Stadium sind für mich aber die, die vor lauter Hilfswut auch noch unsensibel sind und nicht einmal merken, dass sie mit ihrer „Hilfe“ mehr schaden als helfen. Ein Beispiel aus meinem Leben: Als ich vor ein paar Jahren mit 2 kleinen Kindern arbeitslos wurde. Da gab es so Personen, die meinten, sie müssten uns unterstützen. Bei all den demoralisierenden Gesprächen mit der Bank, dem Arbeitsamt, Absagen usw. hätte ich jemanden gebraucht, der mich wieder aufbaut, mir Mut macht, vielleicht all seine Kontakt durchforstet um ein Jobangebot zu finden (auch wenn es nichts bringt, in dem Fall zählt es wirklich, guten Willen zu zeigen). Aber was habe ich bekommen? Mehl und Zucker! Wortwörtlich. Weil ich ja sooo arm bin, dass ich mir nicht einmal die Grundnahrungsmittel leisten kann und mit meinen Kindern knapp am Verhungern bin.
Das mag hier und jetzt lächerlich klingen, aber in der Situation war es das Erniedrigendste, was jemand tun konnte. Mir den letzten Rest Selbstwertgefühl zu nehmen und mich „barmherzig“ durchzufüttern.
Hilfe ist gut. Aber sie muss sinnvoll sein, egal auf welcher Ebene, sonst bleibt sie wertlos.
Und wenn sie zum Geschäft wird… naja dann kann ja jeder selbst entscheiden, wie weit er sie annimmt. Frei nach dem Motto: „Geld stinkt nicht“ 🙂
Das gefällt mir gut, poesiedelavie. Es hängt also an der Authentizität, damit ich dem folge, was aus dem Herzen kommt und nicht irgendwelchen Zwängen. Oder ich helfe, um etwas zu erhalten, und wenn es nur „Guthaben“ oder Erhabenheit ist oder anderweitig dem eigenen Bild dient. „Ich Zucker und Mehl und du bist arm und klein“.
Die Hilfsbereitschaft steigt mit der Enge der Beziehung. Wäre aber ein anderes Thema.
Viel interessanter finde ich, wie man Dich und Deine Situationen wahrgenommen hat.
Ursache – Wirkung.
Eigentlich ganz einfach, ..eigentlich.
Beste Grüße,
Stephan
PS. nicht, den letzten Rest Selbstwertgefühl zu nehmen.. sondern das angekratzte Selbstbewusstsein.
Hast Du eigentlich Deine Wahrnehmung bezogen auf Deine fast schon dargestellten Peiniger ihnen mitgeteilt? Oder nur hier geschrieben?
Grüß dich Tim,
Vorneweg: dein Blog ist eine große Inspiration in der letzten Zeit für mich. Selten – wenn nicht sogar noch nie – habe ich so viele gehaltvolle Artikel komprimiert zu lesen bekommen, die einen wirklichen Mehrwert schaffen. Danke dafür ❤️
Ich persönlich war mal vor geraumer Zeit in einer Beziehung mit einem Menschen, der auf diese Beschreibung mehr als passt. Und auch wenn mich schon damals ein merkwürdiges Gefühl beschlich, dass hier etwas nicht stimmen kann, so habe ich das Ganze noch nie von diesem Blickwinkel aus betrachtet. Aber rückblickend betrachtet, machen deine Worte Sinn. Diese „ich opfere mich für andere auf“- Mentalität umhüllt einen in einem scheinheiligen Licht, welches sie 1. sehr unangreifbar gegenüber Kritik macht ( was für ein Mensch muss man schließlich sein, wenn man so jemand selbstlosen kritisiert?) und 2. das Gegenüber zu „Dank verpflichtet“ ( „nachdem was ich alles für dich getan habe, bist du mir etwas schuldig..“). Wird man dem nicht gerecht, lassen die Schuldgefühle nicht lange auf sich warten: „wie kann ich nur so egoistisch sein“ – und Abhängigkeiten entstehen.
Hast du eventuell einen Ansatz, wie man zukünftig Menschen und Gegenenheiten begegnen sollte, die sich in diesem Rahmen bewegen?
Besten Dank im Voraus,
Anna
Hier, hallo. Ja, ich bin auch so ein Marvin. Super. Und jetzt? Wie komm‘ ich aus der Falle raus? Was kann ich ändern? Was kann ich anders, besser machen? Womit fang‘ ich an?
Das fehlt mir in dem Artikel…
Pls help. Danke!
Allzu sehr kenn ich alles, was im Artikel steht und stimme zu.. Nach 20Jahren im Beruf kam der Zusammenbruch Erschöpfungsdepression,… nach Therapien und Reha habe ich alles umgekrempelt, mich, mein Verhalten. meine Reaktionen, Nein sagen klappt, sich abgrenzen klappt, äußern, was stört, es abstellen, alles was vorher nicht möglich war. Und bin ich zufrieden? Nein, nicht wirklich. Ich fühle mich schlecht, ich grenze mich scheinbar zu viel ab, mache zu deutlich klar, was mich stört, ich fühle mich allein, traue mir nun nichts mehr zu, weil kein Lächeln meinen Tag erfüllt, weil ich nicht mehr über meine Grenzen gehe um andere glücklich zu machen, weil keine Bestätigung kommt, das scheinbar Richtige getan zu haben die Depression ist nach drei Jahren wieder zurück und da frage ich mich doch allen Ernstes, warum ich den ach so „ehrlichen“ Weg mit mir und meiner Umwelt gegangen bin? Wer will denn ehrlich und aufrichtig sein, wenn die Anderen, die es nicht sind, immer Erfolg haben? Jetzt schiene ich nicht mehr zurück zu können, weil ich durch die Therapien soviel „erkannt“ habe, dass ich selbst an meinem Leid Schuld bin und etwas ändern muss. Ich bin es leid, ich mag nicht mehr. Dieses Verdrehen und Verrenken, sich verlieren und Neusortieren, nicht mehr wissen, was man will und wer man ist, manchmal ist es besser, der zu bleiben der man ist und seinen Weg zu gehen, Vielleicht habe ich die Therapien auch falsch verstanden, vielleicht war ich richtig so, wie ich vorher war, vielleicht wäre es einfach besser gewesen, zu lernen sich selbst so zu akzeptieren wie man denkt, handelt und redet, als durch therapeutische Hilfe und Unterstützung etwas komplett anderes aus seinem Leben machen zu wollen. Es wird schon seinen Grund haben, dass einige für andere alles tun, vielleicht ist es die Nächstenliebe, das Vergeben, die Großherzigkeit, das liebevolle Miteinander was uns immer von den anderen Menschen unterschieden hat anstatt die persönlichen Befindlichkeiten und der pure Egoismus, „nur meine Meinung zählt“ und „alles tanzt nach meiner Nase“? Es war einfacher erschöpft ins Bett zu fallen und am nächsten morgen gerädert aufzustehen, als jetzt ständig darüber nachzudenken, was kann ich tun, leisten oder schaffen, was oder wem helfe ich und wer bekommt meine Unterstützung oder braucht er die oder nicht, einfach da sein, Freund sein oder hilfsbereiter Kollege, ist es nicht das, was wir uns alle wünschen, jeder sollte ein Stück sich einfühlen und doch auch abgrenzen und im passenden Zeitpunkt helfend da sein, nicht immer möglich, das gebe ich zu aber wenn alle immer nur auf ihren Vorteil bedacht sind wird es auch nicht harmonischer.