Teile diesen Beitrag "„Wo meine Aufmerksamkeit ist, da komme ich hin“ – Interview mit Clemens Maria Mohr"
Clemens Maria Mohr, „der Möglichkeiten Coach“ ist seit 1990 als Trainer, Speaker und Coach selbstständig und bedient sich bei der Arbeit mit seinen Klienten eines breiten Spektrums an Techniken wie NLP, EFT, Kinesiologie und Silva Mind. Was mentale Stärke eigentlich ist, wie klopfende Finger uns im Stress helfen können und vieles mehr erfahrt ihr im myMONK-Interview.
Hallo Herr Mohr, vielen Dank für Ihre Zeit! Möchten Sie sich den Lesern zunächst kurz vorstellen?
Ich komme eigentlich aus dem Sportbereich. Ich habe Sportwissenschaften studiert mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie, komme also aus der Ecke Mentaltraining. Ich betreue auch regelmäßig Profi-Athleten zu diesem Thema. Zum Beispiel habe ich eine Zeit lang mit der Deutschen Damen-Ski-Nationalmannschaft zusammengearbeitet.
Der Kopf spielt aber nicht nur im Sport, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen eine entscheidende Rolle. Und so arbeite ich hauptsächlich mit Mitarbeitern und Führungskräften von Firmen, um denen zu vermitteln, wie sie ihre Möglichkeiten und Potenziale ausschöpfen und ihre Ziele erreichen können.
Hierzu halte ich Vorträge, gebe Seminare und mache Einzelcoachings, wenn individuelle Problemstellungen dies erfordern.
Eines der Themen Ihrer Vorträge ist „ Gewonnen wird im Kopf – mental stark wie Profi-Sportler“ – was macht mentale Stärke aus, und wie können wir sie trainieren?
Zunächst ist einmal wichtig überhaupt zu erkennen, dass das Mentale eine entscheidende – nach meiner Meinung DIE entscheidende – Rolle im Leben eines jeden Menschen spielt.
Dann geht es darum, seine eigenen, ganz individuellen Anlagen und Fähigkeiten zu erkennen, um sie überhaupt nutzen zu können.
Daraus ergeben sich dann Ziele und ganze Lebensvisionen, auf die man zusteuern sollte.
Hier ist das Thema „Fokus“ ein ganz wichtiger Faktor. Es gilt nämlich die Regel: „Wo meine Aufmerksamkeit ist, da komme ich hin!“
Wenn ein Rennfahrer mit seinem Auto von der Straße abkommt, dann schaut er in die Richtung, in die er wieder fahren will – nicht in die er fährt. Das lernt jeder Laie auch beim Fahrsicherheitstraining.
Wenn ein Skianfänger auf einen Baum auf der Piste schaut, dann wird er diesen Baum auch treffen – obwohl er noch gar nicht weiß, wie man Kurven fährt.
Und diese Regel gilt im gesamten Leben.
Die meisten Menschen haben ihre Aufmerksamkeit mehr auf dem, was sie nicht wollen – auf Krankheiten, auf Streit, auf Problemen, auf Schwächen.
Nur wenn wir die Aufmerksamkeit auf das richten, was wir wollen – auf Gesundheit, auf Harmonie, auf Lösungen, auf Stärken – können wir diese auch erreichen.
Und das kann man trainieren, indem man sich selbst beobachtet und immer und immer wieder den Fokus gezielt auf das richtet, das man haben will.
Ein guter Anzeiger sind hier unsere Gefühle. Wenn wir uns schlecht fühlen, haben wir unsere Aufmerksamkeit sicher auf etwas, was wir nicht wollen. Nur wenn wir uns gut fühlen, haben wir unseren Fokus richtig eingestellt und sind somit auch auf dem Weg zu unserem Ziel.
Wie können wir Ärger bewältigen?
Hierzu habe ich ganzes Büchlein geschrieben mit dem Titel „Nie mehr ärgern!“
Hier aber ein wichtiger Tipp: Wir ärgern uns immer nur selbst! Es sind gar nicht die anderen, die uns ärgern. Wir sind es! Zwar ärgern wir uns über die anderen, aber wir tun es ganz alleine.
Wenn es anders wäre, müsste sich jeder über diese Person oder diese Situation ärgern. Das ist nicht der Fall. Wir sind es ganz alleine. Und wenn wir alleine es sind, dann können wir es auch alleine bleiben lassen.
Können Sie eine einfache EFT-Übung empfehlen, die uns im Stress rasch beruhigen kann?
Ich gebe ungern pauschale Empfehlungen dieser Art. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat somit unterschiedliche Ursachen für seine Symptome.
Das Problem, mit dem die Menschen zu mir ins Einzelcoaching kommen, ist nie das Problem. Das wirkliche Problem liegt in der Regel einige Etagen tiefer. Ich arbeite deshalb hier mit kinesiologischen Verfahren, mit denen ich im ersten Schritt die eigentlichen Ursachen ermittle. Im zweiten Schritt teste ich dann aus, mit welchem Verfahren dieses Problem behandelt werden kann. Ich habe eine sehr breite Ausbildung und kann auf viele Verfahren zurückgreifen – unter anderem auch auf EFT.
Also nicht ich entscheide, was wir machen, und auch nicht ich entscheide, mit welchem Verfahren wir es machen. Das entscheidet immer das Unbewusste des Betroffenen. Diese Vorgehensweise führt zu einer gigantischen Trefferquote.
Ich empfehle also nur dann EFT, wenn das Unbewusste des Betroffenen das als zielführend erachtet. Pauschal EFT-Übungen zu empfehlen ist also nach meiner Erfahrung nicht sinnvoll.
Was hat es mit der Silva Mind Methode auf sich?
José Silva wurde vor fast 100 Jahren geboren und war ein Vorreiter derer, die um die Kraft wissen, die in uns wohnt. In Büchern und Seminaren wird seine Methode, die sich hauptsächlich mit inneren Bildern beschäftigt, heute noch gelehrt, um diese Kräfte zu nutzen – für sich, aber auch für andere. Sehr empfehlenswert, zumal er damals schon Themen lehrte, die erst heute wissenschaftlich nachgewiesen sind.
Welche drei Dinge gehören zu den wichtigsten, die Sie in Ihrem Leben gelernt haben?
Das Wichtigste ist zweifellos die Erkenntnis, dass jeder selbst für sein Leben verantwortlich ist. Sicher gibt es äußere Einflusse, Bedingungen und Geschehnisse, aber jeder entscheidet selbst, was er daraus macht.
Der zweite Punkt ist, dass es wichtig ist, immer nach vorne zu blicken. Viele Menschen beschäftigen sich mehr mit ihrer Vergangenheit und finden hier oft Gründe, warum es ihnen heute schlecht geht. Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Aber wir können uns eine neue, erfolgreiche Zukunft schaffen.
Der dritte Punkt hängt mit dem ersten zusammen. Wenn jeder selbst für sein Leben verantwortlich ist, dann gilt das natürlich auch für die Menschen in unserem nächsten Umfeld – also Partner und Kinder. Jeder darf sein Leben so leben, wie er will. Das vergessen Eltern oft, wenn ihre Kinder Wege bestreiten, die sie selbst nicht gehen würden. Oder Partner meinen oft besser zu wissen, was für den anderen gut ist, als dieser selbst. Jeder ist ein eigenständiges Individuum mit ganz einzigartigen Anlagen, Interessen und Potenzialen. Wir können und sollten den anderen helfen, diese auszuschöpfen. Wir sollten ihnen aber nicht sagen, was für sie „das Richtige“ ist.
Welche drei Bücher legen Sie einem Leser ans Herz, der nicht so recht weiß, wo sein Leben hinführen soll?
Zunächst einmal eines meiner eigenen Bücher, nämlich „Aktiviere deine Kraft“. Hier wird detailliert beschrieben, wie unsere Psyche funktioniert, wie wir Ziele finden, sie richtig setzen und vor allem auch erreichen können.
Hervorragend sind m.E. auch die Bücher von Esther und Jerry Hicks.
Und auch Neal Donald Walsch mit seinen „Gesprächen mit Gott“-Büchern haben mich sehr inspiriert.
Wie können sich Interessierte am besten an Sie wenden?
Auf meiner Homepage www.ClemensMariaMohr.de sind viele Informationen über mich und meine Arbeit zu finden. Dort kann man auch über den Punkt „Kontakt“ eine Email an mein Büro senden.
Vielen Dank für das Interview
Photo: nevena kukoljac
Sehr interessanter Beitrag!
Vielen Dank! Et