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Liebe myMONK-Leser,

mein Name ist Andrea. Seit diesem Jahr schreibe ich in meinem Blog EntwicklungsCamp über Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbestimmung/ Selbstverwirklichung und Unternehmertum.

Auf myMONK und Tim bin ich durch die Nähe der Themen und Tims persönlichen Hintergrund gekommen. Als ich Tims Rubrik „Über myMonk.de“ gelesen habe dachte ich, dass kommt Dir doch bekannt vor: vom (vermeintlich) erfolgreichen BWLer hin zum bewussten umkrempeln der Karriere.

Fangen wir von vorne an. Gib mir kurz etwas Zeit, meinen Hintergrund zu erläutern.

Ich habe meine „Karriere“ sehr stringent durchgezogen. Mit 23 Jahren war ich Diplom-Kauffrau mit Abschluss in Deutschland und Großbritannien. Als mir mit Ende 20 eine Position als Abteilungsleiterin angeboten wurde („Damit wären Sie die jüngste Abteilungsleiterin in der Geschichte unserer Firma!“) habe ich eigentlich nur pro forma überlegt. Also war ich mit 30 Jahren verantwortlich für eine Abteilung mit 9 Teams und 100 Kollegen.

Der „äußere Blick“, das Urteil der Gesellschaft ist klar: Titel, Karriere, hier stimmt alles. Was für ein Erfolg! Darauf kannst Du stolz sein! Tolle Sache!

Ich steckte dermaßen in der Arbeit und der Verantwortung, dass ich mich und mein tun gar nicht mehr selber reflektieren konnte. Morgens aufstehen, arbeiten, Überstunden. Abends ins Bett kippen. Morgens wieder los.

Nur eins wusste ich: So wie ich meine Ziele für mein berufliches Leben habe, gehören für mich auch Kinder zu meinem Lebensentwurf.

In der Mitte meiner Schwangerschaft legte meine Ärztin die Fakten knallhart auf den Tisch: Ich war durch die Arbeit und den Stresslevel gerade dabei die Gesundheit meiner ungeborenen Tochter aufs Spiel zu setzen. Meine Ärztin schrieb mich kurzerhand für den Rest der Schwangerschaft krank.

In den ersten Wochen konnte ich es immer noch nicht ganz fassen. Ich wollte meine Kollegen nicht allein in der Arbeit hängen lassen. Es lag doch in meiner Verantwortung, die Dinge fertigzustellen und dann in den Mutterschutz zu gehen.

Wahnsinn, wie mein innerer Trigger funktionierte… Das sagt ganz schön viel über meine Persönlichkeit aus – einiges verrücktes, aber auch ein wenig positives, wie ich finde 🙂

Egal wie: ich war gezwungen den Stress zu reduzieren. Willkommen im Downshifting.

Nicht, dass ich heute – nach der Geburt meiner Tochter – unbedingt weniger tue. Aber ich habe Arbeitsstunden reduziert. Ich arbeite nicht mehr als Abteilungsleiterin. Bin dadurch flexibler in meiner Arbeitszeit. Und diese Zeit kann ich frei nutzen. Als Zeit mit meiner Tochter. Und als Zeit für meine persönliche Weiterentwicklung, als Bloggerin und als Coach für Menschen mit Interesse an ihrer persönlichen Weiterentwicklung.

Meine heutige Lebensgestaltung ist mit meiner inneren Überzeugung und meiner Einstellung eher im Einklang mit dem was ich tue, als das in der Vergangenheit der Fall war. Es gibt immer noch einiges, was ich für mich verbessern möchte. Aber der Ansporn ist für mich im besten Fall positiver Stress und keine Belastung.

Wenn Du in einer ähnlichen Situation bist und Deinen Weg, vielleicht Deine Karriere überdenkst, dann hilft Dir die folgende Überlegung sicherlich weiter:

Was ist Erfolg? Wie definierst Du Deinen Erfolg?

Erfolg wird oft im Kontext einer Karriere verstanden. Und das ist, denke ich, einfach nicht richtig. Ich habe für mich vorausgesetzt, dass ich das Angebot der Abteilungsleitung annehmen „muss“.

Reflektiere, was für Dich wichtig ist.

Erfolg kann sein, genug zum Leben zu verdienen und viel Zeit für Dein eigentliches Anliegen zu haben.

Erfolg kann sein, Spaß im Job zu haben, auch wenn das Ansehen und das Geld nicht so hoch sind.

Erfolg kann sein, den ganzen Besitzstand zu verkaufen, eine Weltreise zu beginnen und darüber zu bloggen.

Erfolg ist für mich aktuell, genug zum Leben zu verdienen. Und Zeit – quality time – mit meiner Tochter, meiner Familie und unserer Hundemeute zu verbringen. Es gibt nichts Besseres im Leben. Selten habe ich mich besser gefühlt.

Ich habe noch weitere Antriebe, die mich weitermachen und mich selbst weiterentwickeln lassen. Nicht umsonst arbeite ich an meinem Blog und ziehe daraus auch viel Freude und Ansporn. Weiterentwicklung ist mir persönlich wichtig. Ich lerne aktuell viel. Und ich möchte anderen Menschen helfen, ihren Weg zu gehen.

Und für Dich? Was ist Dir wichtig?

Stelle den Status quo in Frage! Hinterfrage gesellschaftliche Normen und Zwänge. Überlege heute noch, was Dir persönlich Deinen Erfolg ausmacht, was Du gerne tust, was Dir Spaß macht und wie Du dies in Übereinstimmung bringen kannst. Zweifel nicht. Erfolg kommt nicht über Nacht. Bleibe dran an Deinem Ziel, aber fange schon heute mit dem ersten Schritt an!

Viel Erfolg dabei!

Andrea Giesler bloggt seit 2012 auf ihrem Blog EntwicklungsCamp über Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbestimmung und Unternehmertum. Mit einer Fortbildung zum Coach liegt ihr Interesse darin, andere Menschen bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

 

Photo: Kevin Dooley