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Wie können wir gelassener werden?

Indem wir immer wieder unseren Blick zurücklenken auf das, was in unserer Macht liegt:

Was wir in unserer Macht haben, ist das, was wir tun unter den gegebenen Umständen.

Was wir nicht in unserer Macht haben, sind die Ergebnisse von dem, was wir tun.

Wenn wir die Liebe suchen können uns zwar bemühen, aktiv und attraktiv zu sein, um doch noch einen Partner zu finden, endlich mal wieder zum Friseur gehen, eine elegante Bügelfalte in unsere Jeans bügeln, uns bei einer Online Plattform anmelden und Kontaktanfragen mit ganz vielen sympathischen Smileys verschicken. Aber ob und wann wir im Ergebnis die Liebe finden, das können wir nicht kontrollieren.

Wir können zwar ein gutes Buch schreiben, aber es liegt zu weiten Teilen nicht an uns, ob’s ein Bestseller wird … obwohl wir die Marketing-Trommel rühren können, spielen da viele oft unbekannte Faktoren eine Rolle. Und dann läuft es am Ende leider doch nicht immer so, wie wir’s uns gewünscht haben.

(Das ist auch der Grund, warum die meisten Verlage heute noch nach dem Modell funktionieren: Wir bringen mal zehn Bücher raus, neun davon wird kein Schwein kaufen, aber ein wird gut laufen und die Kosten für die Misserfolge abdecken… und wir haben meistens keine Ahnung, welches der Bücher der Überraschungs-Hit wird … also bringen wir einfach möglichst viele raus.)

Über das Ergebnis nachzudenken ist natürlich absolut menschlich.

Wer geht schon zum Friseur, wenn er nicht gerade auf Partnersuche ist?

Wer schreibt schon ein Buch, obwohl ihm völlig egal ist, ob das irgendwer auf der Welt benutzt oder ob die 1000 Exemplare dann wieder eingezogen und zu Klopapier weiterverarbeitet werden?

Nur: Zu viel darüber nachzudenken, über etwas, das wir nicht in der Hand haben, hilft uns einfach nicht weiter. Zu viel über Dinge nachzudenken, die wir nicht kontrollieren können, vergrößert das Gefühl von Ohnmacht und zieht unsere Energie ab von dem, was wir durchaus gestalten können.

Dieser Gedanke ist mindestens so alt wie die stoische Philosophie von 300 vor Christus.

Und das gilt zum einen für Ergebnisse aller Art – zum anderen aber natürlich für das gesamte Leben … so wie Mark Aurel gesagt hat:

„Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.“

Was uns die Gelassenheit nimmt und stresst, ist, wenn wir uns so abhängig machen von dem, was jenseits unserer Kontrolle passiert oder nicht passiert.

Epiktet, auch ein Stoiker, hat gesagt:

„Einige Dinge sind in unserer Gewalt, andere nicht. In unserer Gewalt sind: Meinung, Begierde, Widerwille, kurz alles, was unser eigenes Werk ist. Nicht in unserer Gewalt sind: Leib, Vermögen, Ansehen, Ämter, kurz alles, was nicht unser eigenes Werk ist.

Und die Dinge, die in unserer Gewalt stehen, sind von Natur frei; sie können weder verhindert noch in Fesseln geschlagen werden. Die Dinge aber, die nicht in unserer Gewalt stehen, sind schwach und völlig abhängig; sie können verhindert und entfremdet werden.“

Klar werde ich umso unruhiger, je mehr ich darum kreise, die mir jederzeit genommen oder gar nicht erst gegeben werden können oder darum, was andere Menschen tun oder sagen oder von mir halten … das kann ja nur zu Stress führen, weil ich dem dann eben ausgeliefert bin.

Wir tun etwas, doch was dann dabei rauskommt, führt eine Art Eigenleben.

Ein Satz aus dem Buch 10 % Happier von Dan Harris:

»Alles, was wir tun können, ist alles zu tun, was wir tun können.«

Was wir auf alle Fälle tun können: uns auf unsere Arbeit und unseren Einsatz zu konzentrieren und uns vom Ergebnis wenigstens ein Stück weit zu lösen. So gut es eben geht.

Wenn ich mich zum Beispiel damit stresse, wie schnell oder langsam oder ob überhaupt der Podcast wächst … dann kann ich durchatmen und mich darauf konzentrieren, hier einen ordentlichen Job zu machen, wenigstens im Durchschnitt. Das ist nicht nur gut für meine seelische Stabilität, sondern letztendlich wohl auch doch noch der beste Weg, das mögliche Endergebnis ein bisschen positiv zu beeinflussen.

Mehr dazu im myMONK-Buch „Wie man die Dinge nicht mehr so persönlich nimmt„.

Mehr zum Thema findest Du auch im myMONK Podcast:

Photo (oben): Mario Antonio Pena Zapatería, Lizenz: CC BY 2.0