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Es folgt ein Gastbeitrag von Marcus Bohlander.

Mit dem Begriff Liebe verbindest Du, lieber Leser, vermutlich komplett andere Emotionen, Erinnerungen, Assoziationen als ich.

Damit definierst Du auch diesen Begriff individuell.

Wenn wir beide nun von Liebe sprechen, ohne vorher unsere Definitions-Karten auf den Tisch zu legen, werden wir weit aneinander vorbei reden. Und dabei annehmen, wir hätten uns verstanden…

Liebe – ein Hormoncocktail?

Liebe ist eines der meist genutzten und zugleich meist unterschiedlich verstandenen Wörter. Liebe dient zum einen oft als Synonym für Sex, was es rein vom Gefühl für mich, komplett aus dem Kontext reißt. Denn der Sex als biologischer Urtrieb und Kommunikation zwischen Menschen, ist ein körpereigener chemischer Drogen-Cocktail. Natürlich führen die ausgeschütteten Stoffe – Endorphine, Dopamin, Adrenalin und Serotonin- zur höchsten Ekstase, nur würde ja auch keiner XTC oder Heroin als Liebe betiteln. Liebe wird auch gern unterstellt: „Liebe macht blind“, womit eigentlich das Hormon und zugleich der Neurotransmitter Oxitocin gemeint sind. Dieses Hormon beeinflusst soziale Interaktionen. Es leitet das “verliebt sein“ ein. Oxitocin macht blind, müsste es richtig heißen!

Liebe ist für mich, was Menschen zusammenbringt

Damit Du meine Definition kennst, möchte ich Sie Dir erklären. Liebe ist für mich “alles verbindende Energie“. Jedwede Energie, die Menschen, Ideen, Geschichten, Leben und Dinge zusammenbringt, ist für mich Liebe. Hass ist meiner Definition nach, “alles teilende Energie“. Das mag auf den ersten Blick sehr kalt und nüchtern klingen. Bei näherer Betrachtung siehst Du, wie die trockene, nüchterne Wüste lebt. Wenn man die Unterscheidung weglässt, entsteht eine globale Liebe. Wir Menschen sind so sehr abhängig voneinander, ohne es uns bewusst zu machen. Die Maus in Deiner Hand, hätte nicht hergestellt werden können, ohne Menschen, die Öl fördern, Menschen, die es zu Plastik verarbeiten, Menschen, die Silicium fördern, Menschen, die es zu Computer Chips verarbeiten, Menschen, die Programme schreiben, Menschen, die Ware verpacken, Menschen, die Waren transportieren, …

Wir brauchen uns

Wenn Du Dich in Deinem Zimmer umblickst und die Welt auf diese Weise betrachtest, bist Du indirekt mit so vielen Menschen verbunden, dass es schier unvorstellbar ist. Deine Kleider, Dein Fußboden, Deine Kaffeemaschine, Dein Essen, Dein Kühlschrank,… Nichts davon würde existieren, wenn wir nicht miteinander verbunden wären. Wie ein weltumspannendes Uhrwerk führt jede unserer Handlungen ineinander. Schafft wiederum neue Möglichkeiten und beeinflusst alle anderen Handlungen. Jedes Zahnrad dieses Uhrwerks ist wichtig. Wir als Menschheit sind wichtig, weil wir uns brauchen. Wir waren noch nie Einzelgänger. Die Sippe wurde größer und bald ist auch die überlieferte Angst vor anderen Gruppen weg. Es gibt keinen Grund mehr, zu teilen und damit zu hassen. „Teile und herrsche“, der Leitspruch aller Macht der Römer, auf dem noch viele Systeme basieren, fällt nun auseinander.

Liebe ist für mich die Energie, die es möglich macht, dass wir bis heute existieren. Das absolute Gute, Zusammenführende, Erschaffende, Heilende und Erhabene in uns – das ist Liebe für mich. Was ist Liebe für Dich? Wenn ich mir solche Fragen stelle, mich mit der eigenen Spiritualität auseinandersetze und dem eigenen Wesen, sowie der Verbundenheit mit allem auf den Grund gehe, ziehe ich fantastische Menschen in mein Umfeld. Das Leben schenkt mir Gespräche, die so tiefgehend, ergreifend und Horizont erweiternd sind, dass ich mich voll und ganz lebendig fühle. Solange ich mein Wesen auf die Resonanz der Energie Liebe eingestellt habe, verbinde ich mich unaufhaltsam weiter, mit Menschen, die genauso gepolt sind. Wie ein starker Magnet, der alles, was nicht negativ gepolt ist, um ihn herum an sich bindet.

Mit der Veränderung und der Bewusstwerdung des Begriffs Liebe rücken viele Felder mit in die innere Betrachtung: Mitmenschlichkeit, Beziehungen, Glaube, Hass (als absoluter Gegenpol), Leben und die Quintessenz des Seins an sich. Was sehr schön gleichzusetzen ist mit dem Lernen an sich. Je mehr man lernt, versteht und weiß, desto mehr Unwissen tut sich vor einem auf und die unbeleuchteten Stellen des Geistes, werden indem erst bewusst…

Welchen Einfluss glaubst Du, hat dieser Begriff auf Dein Leben?

Inwiefern unterscheidest Du den Begriff Liebe von körperlicher Lust & Hormonen?

Wie verknüpfst Du die Worte Spiritualität und Liebe miteinander?

Was ist Liebe für Dich?

Ich freue mich auf Eure Antworten in den Kommentaren!

 

Marcus-Bohlander-235x300Text von und herzlichen Dank an:
Marcus Bohlander

Der in Berlin lebende Autor Marcus Bohlander wurde im Juli 1984 geboren und ist bekannt als kritischer Blogger und interim Art Director. Er beschäftigt sich mit Neuro-Linguistischer-Programmierung (NLP), Kommunikationsmodellen, Gruppen- und Massenpsychologie sowie Lösungen, Systemtheorien und Philosophien für ein gerechteres Zusammenleben.http://definition-buch.de

Photo (oben): Geraint Rowland