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Was ist das Geheimnis des Glücks, wie können wir unser eigenes Tempo finden und einhalten? Dies und mehr im Interview mit der Yogalehrerin Ann Kristin.

Wie bist Du zum Yoga gekommen?

Ich sage meistens, dass ich zu Unizeiten Yoga begegnet bin, im Unisport. Aber wenn ich genauer forsche, dann habe ich meine erste Yogastunde schon früher erlebt im Kontext eines internationalen ökologischen Jugendprojekts in Frankreich. Mich haben die Asanas fasziniert und ich erinnere mich an die kleinen Yogabildchen im meinem Tagebuch. Danach kam dann die Uni…

Auf Eurer Website schreibst Du: „Ich glaube, es gibt das Geheimnis des Glücks – Und das ist die Achtsamkeit für den Moment“. An welchen handfesten Dingen bemerkt man, ob man gerade achtsam im Moment lebt oder nicht?

Handfest;) Wenn deine Gedanken nicht um die Vergangenheit oder Zukunft kreisen. Wenn du in Kontakt bist, mit dem, was du in diesem Augenblick fühlst. Wenn du bewusst die Geräusche, die Dinge, die Gerüche oder Geschmäcker wahrnimmst. Wenn du deinen Bedürfnissen lauschst und sie formulierst. Wenn du deinen Körper spürst, deinen Atem.

Ganz konkret kann das bedeuten, sich genau jetzt mal umzuschauen, um einen Gegenstand so zu betrachten, wie du es noch nie getan hast, obwohl er schon seit Jahren bei dir auf dem Schreibtisch steht. Oder dass du einem wichtigen Menschen in Deinem Leben sagst, was du gerade fühlst.

Wieso hilft Yoga dabei, sich in Achtsamkeit zu schulen? Warum sollen wir unsere Körper verbiegen, um im Moment anzukommen?

Für mich geht es im Yoga darum, Räume zu schaffen, sich zu öffnen. Dann ist die Möglichkeit da, im achtsamen Umgang mit sich und der Welt zu sein. Wenn Yogis viel praktizieren, dann entstehen weitere Räume, daher sieht es so „verbogen“ aus. Aber das ist egal. Für jeden Menschen gibt es genau an der Stelle ein großes Wachstumspotenzial, wo er gerade ist. Sei es, dass er lernt, den unteren Rücken zu strecken oder den Fuß hinter den Kopf zu stecken.

Wie können wir unser eigenes inneres Tempo erkennen? Und ist es nicht gefährlich, womöglich langsamer zu sein als die Mitmenschen um uns herum?

Oh, das ist eine großartige Frage!

Ich behaupte, dass die meisten Menschen merken, wenn sie nicht in ihrem Tempo leben. Das Wort Stress ist ein hoch frequentiertes Alltagswort. Wir können ihnen also zum Beispiel in einer Yogastunde die Möglichkeit anbieten, ein langsameres, achtsames Tempo zu erfahren. Wenn wir länger unsere (Yoga-, o.ä.) Praxis ausüben, lernen wir unseren Körper und seine Bedürfnisse besser kennenlernen, wir können fast gar nicht mehr anders, als auf unseren Körper zu hören, für ihn zu sorgen, weil er so deutliche Signale sendet! Wir spüren, jetzt brauchen wir eine Pause oder auch, jetzt habe ich richtig Lust zu tanzen…

Das Tolle ist, wir bekommen ein Werkzeug an die Hand, dass uns ermöglicht, sich für unser Tempo zu entscheiden. Das bedeutet nicht, dass wir immer langsamer als die anderen Menschen sind. Wir können uns für jeden Moment entscheiden im Gegensatz zum Dauergestressten, der diese Wahl nicht hat. Manchaal bin ich wesentlich schneller als die Menschen um mich herum!

Kann Yoga unsere Kreativität befreien? Etwa bei einer Schreibblockade, wenn wir eigentlich schon immer ein Buch schreiben wollten?

Hm. Yoga kann dies, Taiji oder Sex…. Ich beschränke das nicht auf eine Sache. Wie das Wort schon sagt, eine Blockade ist etwas im Körper, dass gelöst werden mag, wirklich mag, sonst würde es sich ja nicht so spürbar machen.

Also finde etwas in deinem Leben, was dich damit in Verbindung bringt oder finde etwas, dass dich mit deiner rechten Hirnhälfte connectet. Wenn ich eine flow-Yogastunde erlebe, spüre ich deutlich, dass mein Körper im Gleichklang schwingt, meine Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen, mein Atem harmonisch ihren Platz gefunden haben.

Vielleicht findest du dies durch Yoga. Und Schreiben.. ich bin dafür, einfach anzufangen, vielleicht sind die ersten 10 Seiten immer der gleich Satz oder es sich nur Fragmente…

Wann hast Du gemerkt, dass das Yoga nicht nur für Dich persönlich wichtig ist, sondern auch Teil Deiner Lebensaufgabe, indem Du Yoga lehrst? Und woran hast Du es gemerkt?

Bevor ich meine Yogaausbildung begonnen habe, kamen immer wieder Freunde auf mich zu, mit denen ich Yoga übte, um mich zu animieren, Yoga zu unterrichten.  Sie waren es, die mich auf diesen Gedanken überhaupt erst brachten, eine Ausbildung in der Richtung anzugehen. Zu spüren, dass es meine Lebensaufgabe ist, das war noch ein längerer Weg. Aber damals hat es begonnen. Mich hat berührt, dass ich Menschen gut tue mit dem, was sich mache. Jetzt bin ich überglücklich, mit dem eigenen Yogastudio einen Ort kreiert zu haben, an dem Menschen glücklich sind. Ich und meine tolle Partnerin sind es auch!

Was bietet ihr bei flow – yoga & more an? Wo kann man mehr darüber erfahren?

Hauptsächlich bieten wir Yogaklassen an und, wie der Name schon verrät, im fließenden Stil, d.h.  Asanas werden durch den Atem und Bewegung miteinander verbunden: Ashtanga, Vinyasa, Flow, Schwangeren-Yoga, Yoga und Kinderbetreuung, Kinderyoga, Restorative Yoga, Yoga mit Musikbeats, Specials zu besonderen Themen („ Heilige Hüften“, Handstand-Special, Armbalancen…). Neben den Yogaklassen gibt es Wochenend-Workshops und Retreats mit uns oder spannenden Gastlehrern.

Unsere Vision geht aber weit über Yoga hinaus. So freuen wir uns über alle Menschen, die ihre Ideen, ihren kreativen Ausdruck bei uns einbringen wollen. Es gibt Barfußpartys, Taiji, Intuitions-Workshops, Quantenheilung, Massage, Contact-Improvisations-Jams, Kino-Abende mit leckerem Essen u.v.m.

Alle Infos gibt es dazu auf unserer Webseite: www.yogaflow-mannheim.de

Vielen Dank für die schönen Fragen!
Und einen freudige Zeit!

Herzlichen Dank!
Photo (oben): Umberto Salvagnin