Teile diesen Beitrag "Wenn Du den Tisch so deckst, isst Du 30% weniger Kalorien"
Ich finde nicht, dass wir mit 40 noch in Klamotten für Zwölfjährige passen müssen (es sei denn, der oder die Zwölfjährige ist sehr groß und kräftig). Wir brauchen uns nicht kasteien, nicht Erbsen genau abzählen oder bei einem halben Tic-Tac zu viel ins Bad rennen.
Aber wenn eine einfache Maßnahme dafür sorgen kann, dass wir weniger Kalorien und vor allem weniger Mikrowellenmatsch, warum nicht. Das kann schließlich das Leben verlängern, wie die Über-100-Jährigen beweisen – sie essen nur, bis sie zu 80% satt sind.
Hier jedenfalls zwei wissenschaftlich getestete Tricks.
1. Trick: Andere Teller
Dr. Natalina Zlatevska, Professorin an der University of Technology Sydney hat in einer neuen Studie Tellergrößen und verputzte Mengen verglichen.
Bei einem 30 Prozent kleineren Teller isst man 30 Prozent weniger, so das Resultat. Egal, ob sich dabei um Snacks, Obst, Popcorn, Reis, oder irgendetwas anderes handelt.
Diese Sache war in der Vergangenheit recht umstritten – über 50 Studien gab es dazu, in manchen hatte die Tellergröße einen Einfluss, in anderen nicht. Nun weiß man, was den Unterschied macht: der Trick funktioniert nur, wenn man den Tisch selbst deckt.
Zeit für kleinere Teller, wenn Du abnehmen möchtest.
Ich werde mir gleich mal meine Spaghetti auf einer Untertasse anrichten.
2. Trick: Anderes Besteck
Für den zweiten Trick greifen wir zum Besteck. Und zwar zu Gabeln statt zu Löffeln.
Eine Studie aus dem Journal of the Association for Consumer Research zeigt, warum:
Menschen essen mit einer Gabel weniger als mit einem Löffel.
Nicht nur bei Suppe.
Die Wissenschaftler gaben den Testpersonen mundgerechte Portionen verschiedener Speisen wie Schokoladenkuchen. Sie durften selbst wählen, ob sie sie mit einem Löffel oder einer Gabel essen wollten. Hinterher bewerteten sie, wie lecker es war, wie viele Kalorien es wohl gehabt hat und wie viel mehr sie davon essen wollen würden. Wer zum Löffel griff, nahm den Geschmack der Speise langsamer und weniger wahr. Das führte sie zu dem Eindruck, der Happen sei kleiner, weniger kalorisch … also wollten sie mehr essen.
So, haben wir wieder was gelernt.
Wenn Du fertig gegessen hast, kann ich das hier empfehlen: Diese einfache Hausarbeit macht 27% weniger nervös und 25% inspirierter.
Photo: Holger Thie
So einfache Tricks und doch so wirkungsvoll! Hört sich alles logisch an und scheint sich auch mit der Lebenserfahrung decken. Ich werde in Zukunft mal das eine oder andere „Experiment“ in diese Richtung unternehmen. Mal sehen, wer mir da als „Versuchskaninchen“ dienen kann.
Hallo Tim,
Genau mit diesem Thema beschäftige ich mich auch gerade. Ich glaube, dass in unserem Umfeld beides steckt: ein großes Potential und eine große Gefahr. Wir sind einfach nicht die edlen freien Menschen, die hehre Ziele verfolgen und alles im Griff haben (sofern wir das „wollen“). Wir sind ein Spielball unserer Umwelt, wie ein Schlauchboot auf dem weiten Ozean.
Viel zu oft wird davon ausgegangen, dass sich die Ursache all unserer Probleme in unseren Köpfen befindet, dabei liegt es häufig an etwas ganz anderem: Der Situation (man nennt das den „fundamental attribution error“). Wenn wir nicht das erreichen, was wir uns vorgenommen haben, dann muss das nicht an Glaubenssätzen, Traumata oder sonst welchen „Kopf-Dingen“ liegen. Manchmal steht nur der falsche Teller auf dem Tisch.
Viele Grüße,
Jan
ich esse am liebsten mit den fingern/händen 😉 und bin froh, nicht (mehr) abnehmen zu müssen. wer ausreichend sport treibt und sich gesund ernährt, kann solche unmengen essen, die „erfrisst“ man oft nicht einmal! 😉