Teile diesen Beitrag "Warum Du so erschöpft bist (der schmerzhafte wahre Grund)"
Die Tage von der ersten bis zur letzten Sekunde von Aufgaben belagert, die Nächte zu kurz und zu unruhig, die Kraft am Ende, aber keins in Sicht, nicht mal mit Fernrohr.
Die Chancen stehen gut, dass es auch Dir so geht, wie so vielen von uns.
Die Frage ist:
Warum bist Du so erschöpft?
Hier eine Antwort:
Nicht, weil Du noch mehr schuftest als die armen Schweine, die die Pyramiden bauen mussten.
Nicht, weil Dir die Verantwortung über den Kopf wächst.
Nicht, weil Dich die Welt ausquetschen will.
Nicht, weil Du nicht nein sagen kannst.
Nicht, weil Du keine Pause machst.
Nicht, weil Du schlecht schläfst.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Doch, schon, das auch. Aber hinter all dem steht etwas anderes:
Angst.
Die Angst, weniger wert zu sein, wenn Du Deine Grenzen und Bedürfnisse mehr achtest … und deshalb weniger leistest. Die Angst, nicht gut genug zu sein, so wie Du bist.
Was Du brauchst ist aber nicht mehr Erfolg („dann, ja dann wird alles besser …“), nicht mehr Anerkennung, kein besseres Zeitmanagement, auch nicht mehr Ablenkung. Was Du brauchst ist Fürsorge, für Dich, von Dir, angefangen bei der Einsicht: so geht‘s nicht weiter, nein, so geht‘s nicht weiter.
Wirst Du sie Dir erlauben?
(Zumindest war es das, was ich brauchte. Nach Semestern an der Uni zum Beispiel, in denen ich mir die Nächte um die Ohren und jeglichen Gedanken an Erholung aus dem Kopf schlug. Das, was ich wirklich brauchte und mir gut getan hätte, als lästige Störung abtat. Und so erschöpft aus diesen Zeiten kroch, dass „erschöpft“ noch tanzend und strahlend beschönigt ist.)
Mehr dazu unter Sei wie der hässliche alte Baum und im myMONK-Buch Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt.
Photo: João Lavinha
Und was ist die Ursache dieser Angst? Vielleicht der Irrglaube, dass man immer mehr tun muss um „vorwärts“ zukommen? Tatsächlich ist oft das Gegenteil der Fall: Weniger ist mehr.
Ich glaube diese Angst kommt daher, dass wir oft dazu neigen perfektionistisch zu sein. Wie du aber schon geschrieben hast, ist weniger oft mehr (s. 80/20-Prinzip).
Der Perfektionismus kommt wiederum daher, dass wir uns immer mit anderen vergleichen, andere beeindrucken wollen etc. anstatt dass wir uns mit uns selber vergleichen.
Ich denke mir immer, dass sich in einer Woche keiner mehr erinnert was ich heute getan habe (höchstwahrscheinlich weiß nicht mal ich was ich getan habe). Das hilft mir persönlich sehr.
Grüße
Dario
Hi Dario und Jan,
meiner Erfahrung nach kommt die Angst weniger wert zu sein aus der Erziehung. Die heutige Erziehung beruht auf Bedingungen. Nur wenn du brav bist, bekommst du dies und jenes (was nur Symbole für die Liebe sind). Wenn du nicht brav bist, bekommst du es nicht (die Liebe). Dann bekommst du nur ein Gefühl von Abneigung („So wie du gerade bist, bis du nicht gut genug!“).
Das Resultat daraus ist dann der Perfektionismus, der heut zu tage von den Meisten mehr oder weniger gelebt wird.
Das mit dem „In einer Woche erinnert sich eh keiner mehr dran!“ ist echt ne gute Methode! Werde ich mal ausprobieren…bin nämlich auch immer noch ein wenig in diesem Vergleichs- und Perfektionismus-Teufelskreis drin.
Liebe Grüße,
Marco
Hi Marco,
die Erziehung spielt sicher auch eine Rolle, wie auch die Glaubenssätze, die wir im Laufe unseres Lebens übernehmen.
Freut mich, dass dir die Methode gefällt. Es ist wie alles Übungssache.
Grüße
Dario
Angst, lehrt der Buddha, kommt vom Festhalten am Ich. Der Gedanke „Ich“ führt zu „mich“ und „mein“.Und damit zu noch mehr Angst – Vorstellungen, was den Meinen und meinem Eigentum Negatives widerfahren könnte- und zur Abgrenzung gegenüber allem, was nicht-Ich, nicht-mein ist. Das führt zu Angst vor dem und den Anderen.
Der Buddha sagt weiter, diejenigen ohne Festhalten am Ich sind ohne Angst, sowie der leere Raum nicht erschüttert, bewegt, kleiner oder größer gemacht werden kann.
Einfach sein was ist, ist vielleicht ein besserer Weg aus der Angst, als wieder etwas Besonderes sein oder tun zu müssen oder jeder meiner Ängste wieder meinen eigenen Grund zuzuschreiben?
Einfach sein, was erscheint und damit zufrieden sein, dass Ich nur ein Name ist für etwas, was sich ständig verändert?
Ich glaube das trifft den Nagel auf den Kopf!
Der Glaube daran immer noch mehr machen zu müssen, wie ein Hamster im Laufrad!
Gruss Tom
Hast du dazu auch einen Literaturtipp?
Dankeschön
Hey Tim,
ich glaube, dass Angst nur ein Teil der wahren Ursache ist. Ich denke es ist im großen und ganzen der Umstand, dass man sich nicht selbst treu ist.
Meinstens kommen solche Gefühle ja hoch, wenn uns ales über den Kopf wächst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dinge, die man leidenschaftlich gerne macht, einem gar nicht über den Kopf wachsen können. Weil man an jeder Herausforderung Spaß hat oder zumindest im Hintergrund immer ein Gefühl der Erfüllung und Sinnhaftigkeit durch sein Tun erzeugt.
Bei dir mit der Uni hört es sich ja auch sehr danach an, dass du während dieser Phasen nicht so nah bei dir selbst warst, sondern eher „fremdbestimmt“ gehandelt hast (Das kenne ich im selben Zusammenhang sehr gut).
Von daher ist es vielleicht auch oft die Angst davor, sich selbst treu zu sein und dafür Leute abweisen zu müssen oder Dinge sein zu lassen.
Was meinst du?
LG Norman
Hallo Norman, aber ist das „sich untreu werden“ nicht Ausdruck der Angst, nicht zu genügen?
Liebe Grüße von Elly.
Hey Elly,
teilweise schon, aber ich denke, es kann ja auch andere ursachen haben, wie das Streben nach Anerkennung, Geld oder Macht. Oder auch Bequemlichkeit und Geltungsdrang können dazu führen, dass man sich selbst „untreu“ wird. Was denkst du?
Liebe Grüße
Norman
Hey Norman, ich denke, dass das Streben nach Anerkennung, Geld oder Macht nichts anderes als Indizien dafür sind, dass man Angst hat, nicht zu genügen. Von all dem verspricht man sich doch letztendlich auch nur , sein Ego zu nähren. Der Geltungsdrang ist doch das Bestreben, Bestätigung zu erfahren, also dieses Defizit, das man selbst spürt, durch andere ausgleichen zu lassen…
Und Bequemlichkeit.. mhm… ist man sich untreu, weil man bequem ist? Oder anders- wie definierst Du Bequemlichkeit?
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass das „sich untreu werden“ , also die eigenen Ideale, Werte, Belange und Befindlichkeiten zu ignorieren oder zu verleugnen, letztendlich Ausdruck der eigenen Angst ist, nicht zu genügen. Wäre ich davon überzeugt, zu genügen, wären weder Geld -bzw. mehr Geld, als ich eigentlich benötige, Macht, noch Anerkennung erstrebenswerte Lebensziele.
Moin,
ich gebe Norman insofern recht, dass ein Teil der Angst daraus resultiert, sich selbst nicht treu zu sein (nicht aufs Herz hören; tun was andere sagen, das was man selbst fühlt aber unterlassen; zu wenig für sich selbst tun).
Als HSP nimmt man sehr stark die Gefühle Anderer wahr – auch deren Ängste, die oft noch viel tiefer sitzen als die eigenen. Das Differenzieren – mein Gefühl/dein Gefühl – ist eine herausfordernde Lernsache.
Weiter wird Angst mehr oder weniger bewußt geschürt durch die Medien (Negativmeldungen, Horrorszenarien, Morde), Pharmaindustrie (Krankheiten, hohe Kosten für Krankenkasse (unbewußt: muß sich lohnen) „Werbung“ für Krankheiten), Politik (Arbeitslosenzahlen, hohe Flüchtlingszahlen, Ignorieren des Volkes und deren Meinungen, hohe Schuldenzahlen) und so weiter …
RAuskommen aus der Angst ist auch eine Herausforderung und beginnt mit dem Erkennen, wie sie gemacht ist, was sie schürt. Gibt dazu auch prima helfende Videos auf Youtube.
Viel Erfolg ….
Genau da sehe ich das Hauptproblem. Bitte, bitte, kein Hartz4, gesellschaftliche Ausgrenzung und Isolation, wegen Armut. Und letztendliche misshandelndes Altersheim und Demenz!?
Es gibt Existenz-Ängste, die real sind und über die man nicht hinwegzutäuschen sollte!
Da ist was dran, Tim. Fürsorge ist wohl verbunden mit der Energie, die aus dem Herzen fließt. Wir sind in einem Zustand von Akzeptanz und Liebe damit. Am anderen Ende der Skala sind Gefühle von Angst, Unwertsein oder gar Scham. Solche Energie treibt die Gedanken und die Ziele. Und die Gedanken schaffen neue Angst. Wir haben Unstimmigkeiten im System, sind nicht bei uns selber, können die Kontrolle nicht abgeben, uns nicht fallen lassen in das was ist – und nicht im Urvertrauen fließen. Doch Liebe allein heilt die Ängste in uns – und die Dramen und Traumas, die uns in die Gedanken, die Ziele und die Disziplin treiben, die uns von uns selber weg bringen, weg vom Jetzt und weg von der Stille, die heilt.
Hi Tim.
*Lach* Du triffst den Nagel auf den Kopf. 😉 sehr gut zusammengefasst.
Derzeit bin ich aus Müdigkeit erschöpft. Weshalb? Ich gehe meiner regulären Arbeit nach und Abends arbeite ich an meiner Berufung. Wird dies immer so sein? Wohl kaum. Es ist absehbar.
Es ist definitiv wichtig auf sich selbst zu hören und mal eine Pause einzulegen, bevor man vor lauter Erschöpfung zusammenbricht. Das tut jedem gut.
Übrigens…je mehr man mit sich im Kontakt ist, desto besser nimmt man sich und seine Bedürfnisse wahr. Dies hilft die eigene Erschöpfung rechtzeitig erkennen.
Herzlichen Gruss
Markus
>>Übrigens…je mehr man mit sich im Kontakt ist, desto besser nimmt man sich und seine Bedürfnisse wahr. Dies hilft die eigene Erschöpfung rechtzeitig erkennen.<<
Und das ist die Kunst- achtsam kann ich doch nur dann mit mir sein, wenn ich mir einen gewissen Wert zugestehe…
hi EllyYlle
Um Achtsamkeit zu üben finde ich die Meditation sehr hilfreich. Dafür musst du dir ein wenig Zeit einräumen. Einen gewissen Wert musst du dir da schon geben, sonst nimmst du dir die Zeit dafür nicht. Wenn du dir nicht wichtig bist und dich vernachlässigst, dann besteht die Gefahr dich für andere aufzuopfern und auszupowern. Das kann nicht gesund sein.
Herzlichen Gruss
Markus
Ach, Tim … du hast damit so recht, dass mir fast die Tränen kommen … Danke fürs Vorhalten des Spiegels. Gerade heute passt diese Botschaft bei mir beängstigend gut und ich werde sie mir ausdrucken und an die Wand hängen. Jetzt sofort. 🙂
Ich befürchte, dass mein geringes Selbstwertgefühl diese Angst so arg forciert. Deshalb verausgabe ich mich – damit mir anderen einen Wert verleihen, den eigentlich ich selbst mir nur geben könnte… Scheiß Spiel…
hi EllyYlle
Wie ich dich verstehe, dann brauchst du die Wertschätzung von aussen, damit dein Selbstwert genährt wird. Du scheinst dich zu verausgaben, um die Erwartungen deiner Mitmenschen zu erfüllen und dadurch Anerkennung zu bekommen.
Zu einem gewissen Mass ist nichts schlechtes daran. Es wird erst störend, wenn du dich dabei vernachlässigst und die anderen mehr Wert haben als du dir selbst zugestehst. Ich kenne die Situation und falle noch immer hinein mich für andere aufzuopfern.
In der Zwischenzeit habe ich durch meine Berufung eine Möglichkeit gefunden, welche es mir erlaubt meine Leidenschaft zu leben, meinen Selbstwert zu steigern und meinen Mitmenschen Wertvolles zurück zu geben.
Ich versteh dich soooo gut …
Aber das Spiel erkannt zu haben, ist doch schon mal sehr wichtig und wertvoll. 🙂
Hi EllyYlle. Ich denke auch, dass du schon einige Schritte gemacht hast, wenn du dieses „Spiel“ beobachtest. In den Momenten des Beobachtens sind wir nicht getrieben. Wie stellen die Denkmuster in Frage.
Gleichwohl geht dies einher mit diesen ursächlichen Gefühlen des Unwertseins. Und auch hier können wir den Schalter nicht umlegen, um das Problem zu lösen. Auch nicht mit Anerkennung anderer, auch wenn es kurzfristig so erscheint und obgleich hierdurch die Energie von Dankbarkeit und Liebe fließen kann, was zur Heilung beiträgt.
Doch kann dies auch an Erwartungen geknüpft sein und generell anderweitig Energie abziehen, so dass wir uns verausgaben. So bleibt wenig anderes, als Beobachter zu bleiben, das Gefühl anzunehmen und so nach und nach auch den Ursachen hierfür ins Gesicht zu sehen.
Die gute Nachricht ist, dass wir als Erwachsene der kleinen wie der grossen Elly diese heilende Liebe und Anerkennung senden können, und ihr Mentor sein können, so dass sich das Unwertsein merklich verbessert und das Beobachten leichter wird.
Als professionelle Methode sehe ich EFT als super Erleichterung und auch Beschleunigung dieses Prozesses. Gleichwohl haben wir es oft mit mehrschichtigen Problemen zu tun, so dass Fortschritt nicht immer leicht erkennbar ist, was leicht entmutigen kann. Einfach dran bleiben und weitermachen. Du machst das.
LG Richard
>>Wie ich dich verstehe, dann brauchst du die Wertschätzung von aussen, damit dein Selbstwert genährt wird. Du scheinst dich zu verausgaben, um die Erwartungen deiner Mitmenschen zu erfüllen und dadurch Anerkennung zu bekommen.
Zu einem gewissen Mass ist nichts schlechtes daran. << Hallo Markus, findest Du wirklich, dass sich der Selbstwert durch die Anerkennung anderer nähren kann? Ich glaube nämlich, dass genau dieser Trugschluss zu meinem Dilemma geführt hat. Denn jetzt, wo ich anfange,mich abzugrenzen, mir ein "nein" erlaube, da bleibt die Anerkennung aus und ich fühle mich noch mieser… Also irgendwie kann es dann mit meinem SELBSTwertgefühl nicht so weit her sein, oder?…
Liebe Jennifer, ich erkenne dieses kranke Muster, aber mir fehlt noch die Erkenntnis, wie ich es besser machen kann…
Ja, ich finde der Selbstwert kann durch die Anerkennung von anderen gesteigert werden. Allerdings gibt es da ein grosses Aber.
Wenn du dich von der äusseren Anerkennung abhängig machst, dann ist dies auf Dauer keine Lösung. Da brauchst du dich zuerst selbst finden und zu dir zu stehen. Endlich mal Nein sagen und Grenzen setzen ist wichtig. Die Umgebung wird dies nicht Wertschätzen, weil sie dich anders kennt. Die Anfangszeit ist herausfordernd, doch mit der Zeit wird es einfacher. Du kannst dir selbst einen Selbstwert geben indem du dir bewusst machst wie oft du nein gesagt hast und zu dir gestanden bist. Das sind kleine aber wichtige Erfolge auf deinem Weg.
Die Anerkennung von Aussen ist dann nährend, wenn du beginnst dein inneres nach aussen zu tragen und damit für andere Menschen eine Bereicherung wirst. Man könnte sagen du bietest ihnen einen wichtigen Mehrwert. Wenn du als Beispiel eine Erfüllung darin findest Menschen mit Burnouts zu begleiten und dir die Arbeit am Herzen liegt, dann werden sich die Menschen sich bei dir erkenntlich zeigen. Sie werden merken wie authentisch du bist und wie wichtig dir die Arbeit ist. Sie sind dankbar, dass du ihnen hilfst und schenken dir Anerkennung.
Diese Anerkennung zeigt sich indem du dich tief erfüllt und energiegeladen fühlst. In Gedanken mag sich das so äussern: Ja! Ich konnte ihn unterstützen ein besseres Leben zu führen! ich fühl mich gut!
Herzlichen Gruss
Markus
Stimmt.
Bin seit gestern am Hinterfragen und ja, das trifft es.
Beispiel:
Zu meiner Fürsorge gehört es auch, meinen Wünschen und Sehnsüchten zu folgen, wie mal wieder raus zu gehen, zu tanzen, lecker Cocktails zu schlürfen und damit die Seele zu streicheln………….
Morgen hätte ich die Chance dazu.
Man muss sich aber, des Verständnisses wegen, vor Augen führen, dass ich seit über acht Jahren, kaum mehr raus bin und somit Menschenansammlungen, nicht mehr gewohnt bin.
Dementsprechend arbeitet es jetzt in mir.
Sehnsucht vs. Angst.
Zwar mache ich mir keine Gedanken, versuche mich auch weitgehendst zu entspannen………… trotzdem. Die Angst ist spürbar………… Irgendwo schwirrt dieses Päckchen in mir und um mich herum, welches mich bindet und meinen Körpern schadet…………
Manche sagen wohl auch innerer Schweinehund dazu 😉
Wenn du Angst hast uns trotzdem in den Sattel steigst ….. dann ist das Mut. Der Angst ist das auch egal.
Ja. Man wird sie wohl auch kaum überwinden, ohne Mut, und Mut, schwingt natürlich wieder etwas höher……….
Wenn ich mir nicht der inneren Wachstumsmöglichkeiten bewusst wäre……… ich würde das immer weiter vertagen…….. noch mehr lesen, noch mehr denken, noch mehr schreiben……..
Ich denke auch, dass Angst eine Hauptursache für viele andere Probleme ist. Habe mal gelesen, dass sogar Gier letztlich angst ist – Angst, weniger zu bekommen, als man erwartet.
Wie immer wertvolle Blogbeiträge hier, Danke Tim und alle!
Hat diese Angst nicht auch mit zuviel Denkerei zu tun?
Als Kind war es einem doch egal, rauszugehen und zu spielen, oder? Wetter schön, raus in die Natur!
Ist dieses Zerdenken, das man sich (aus meiner Erfahrung) im Laufe der Jahre „aneignet“ nicht auch ein Nährboden für Angst?
Was mir manchmal hilft (bin noch am üben :-):
Wenn ich rausgehe, auch mit diesem „traumichnicht“ Gefühl, dann mache ich draus ein Experiment: Wie erlebe ich die Menschen um mich herum? Freundlich, unfreundlich, kommunikativ, interessiert usw…
Und wenn ich dann nette Menschen, angenehme Umgebungen erlebe, dann freue ich mich, nach dem Motto. „wenn sich das Innere im Äußeren zeigt“
Wenn ich auf unangenehme Menschen stosse (im letzten Jahr einmal passiert, aber das was heftig), dann bin ich mittlerweile nach dem ersten Schock, Verarbeiten, jetzt soweit dass ich erkenne: was jemand anderer über mich behauptet (es war in dem Fall sehr abfällig und abwertend gemeint), dann sagt das eher mehr über diesen Menschen aus, als über mich.
Das war wiederum interessant, hat mir geholfen, dass ich mich nicht bis an mein Lebensende im mein Schneckenhaus verziehe 🙂
Du sprichst mir aus der Seele, aber wie kann ich es schaffen mich selbst zu lieben und ok zu finden. ich bin mit der Angst groß geworden und schaffe es noch nicht dieses Gefühl abzuschütteln. so langsam frisst mich die Angst auf. Selbst bei den einfachsten Sachen habe ich Angst es nicht richtig zu machen.
Klare Aussage!
Dieser Beitrag bringt es mit ein paar Sätzen auf den Punkt. Einfach herrlich zu lesen!
Ich glaube auch, dass uns Ängste mehr „beherrschen“ als uns bewußt bzw. lieb ist. Ich arbeite schon jahrelang an meinen Ängsten und kaum ist eine beseitigt kommt auch schon die nächste um die Ecke. Aber es wird immmer einfacher und leichter und ich bin froh, dass ich damit begonnen habe.
Danke für den Beitrag!
Mit besten Grüßen aus Österreich,
Andreas
Ja…das man muss ich soll…kenne das zu gut…und wenn irgendwann nichts mehr geht…..und vor der arbeit schon der gedanke kommt…ich will da nicht mehr hin??..
@helga,
die Situation kenne ich auch zur genüge. Und irgendwann steht fest: Nein, da will ich nicht mehr hin. Aber was dann? Job wechseln – okay. Aber so einfach ist das ja auch nicht. Dann kommt nämlich wieder Angst – die Angst vor finanziellen Einbußen, oder besser gesagt: die Angst, seine Hausraten nicht mehr bezahlen zu können…
Ich würde noch einen Zwischenschritt einfügen: die Erschöpfung kommt zu weiten Teilen nämlich auch dadurch, dass wir fremdbestimmt leben: das wir tun, was andere von uns erwarten. Das wir nachahmen, was andere machen ohne zu reflektieren, ob es auch gut für uns ist. Das wir „Ja“ sagen, wenn wir eigentlich „Nein“ schreien wollen etc.
Immer dann wenn wir einen solchen Verrat an uns ausüben, erschöpfen wir uns. Bis am Ende vielleicht nicht mal mehr der Körper mitspielt.
Ob sich das alles auf die Angst, nicht zu genügen zurückführen lässt?
Kann schon sein. Sicher aber auch darauf, dass wir oft nicht bewusst genug leben und uns einfach nie mit den Fragen auseinandersetzen: wer bin ich? was will ich? was ist mir wichtig? was macht mich glücklich?
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Tim,
Erschöpfung ist für mich auch mit Angst verbunden – mit der Angst, wirklich ich selbst zu sein. Wenn ich Entscheidungen treffe, schaltet sich oft mein Verstand dazwischen und dann tue ich das, was vernünftig und nahe liegend ist. Anstatt zu warten, bis das Herz mir mit seinem Gefühl genau zeigt, welcher Weg direkt zum Ziel führt. Entweder ich schöpfe aus meinem Inneren oder ich erschöpfe mich in Äußerlichkeiten. Und jeder anstrengende Umweg erinnert mich daran, beim nächsten Mal achtsamer mit mir selbst zu sein.
Herzliche Grüße,
Daniela
Hallo Tim,
Ich verfolge deinen Blog jetzt schon eine Weile und finde ihn echt super.
Ich finde mich in vielen Beschreibungen wieder.
Bei mir war es oft so, dass ich mir dachte:“ Wenn ich 5 Kilo leichter bin, dann…..“ „oder Wenn ich endlich mit der Ausbildung fertig bin, dann….“ oder „Wenn die Kinder endlich mal durchschlafen, groß sind….. dann.. .“
……ist alles schöner, besser, mach ich dies und jenes, mögen mich andere mehr, lieb ich mich selber mehr……
Aber diese Denkansätze machen mich müde.
Heute gelingt es mir immer öfter (leider noch nicht immer) einfach den Tag und den Ist Zustand zu genießen.
Bin auch nicht mehr so oft unrund wie es schon der Fall war.
Und nochmal Danke für deine inspirierenden Zeilen
Evelyn
Am Ende hängt das alles am Urvertrauen. Wer eine gute Dosis „ich bin OK wie ich bin und die Welt meint es im Großen und Ganzen gut mit mir“ als fest eingepflanztes Paket hat, der braucht keine Angst zu haben. Wie viel Urvertrauen man mit auf den Weg bekommt, darüber kann man nicht selbst entscheiden. Es ist ungerecht verteilt.
Erlauben ist hier wichtig. Auch wer nicht innerlich unumstößlich ist, hat ein Recht auf sein eigenes Leben nach eigenen Bedürfnissen. Das schlimmste Verbot ist das im eigenen Kopf. Denn das ist am schwierigsten aufzuheben.
In den Kommentaren lese ich hier immer wieder über Menschen, die von Beruf und Berufung schreiben, vom wahren Ich und so weiter. Ich kenne das Thema, ich gehe immer mehr in Richtung Berufung – und musste feststellen: Es hat nicht funktioniert. Es funktioniert erst dann, wenn man sich innerlich erlaubt, das zu tun. Gelingt das nicht, so wird immer ein Teufelchen im Kopf sitzen, das sagt: „Das kann gar net geil sein, was du da machst, das ist nämlich irgendwie falsch, die anderen machen das nicht so, du bist doof“ – und wenn das Teufelchen plötzlich schneller ist als man selber „halt die Klappe, mir macht’s Freude also stimmt es“ sagen kann, dann kollabiert eine Welt. So ging es zumindest mir.
Schöner Artikel. Lohnt sich, darüber nachzudenken. Ich freue mich auf viele weitere interessante Lektüre.
Beste Grüße
Elmar
Ein wirklich super Artikel. Sehr kurz und kanpp aber dafür powerful! Vielen Dank dafür und es freut mich immer wieder Menschen wie dich im WWW zu finden. Endlich mal jemand, der seine Perspektiven ändert und Probleme lösen möchte!
Beste Grüße und bis bald
Garret von NextGear
Ich finde, der Kern des Artikels ist absolut wertvoll. Hinter allem Unangenehmem steckt letztlich eine Angst. Oft ist die Angst nicht als direkte Ursache auszumachen. Doch was die Menschen nicht mit Liebe tun, das tun sie für irgend ein Gefühl, das sich besser anfühlt als das ohne dieses Tun erwartete oder wahrgenommene. Schauen wir mal kurz hin, bevor wir weiter rennen, nehmen wir vielleicht an der Oberfläche ein Graupeln oder Schaudern wahr. Und das mögen wir nicht. Wir wischen es mit klugem Denken weg. Und dieses Denken treibt uns dann weiter an. Und so stehen wir scheinbar drüber, über dem was innen ist.
Ist das schmerzhaft, wenn ich das Schaudern und Graupeln mal anhalten lasse und mich ihm zuwende und so erkenne, dass es eine Angst gibt? Es ist nicht schmerzhafter als das Rennen, finde ich. Nur das kleine Ich ist beleidigt und gekränkt, dass die Situation nicht so ist wie das kleine Ich sich das gerne ausmalt.
Hey Tim,
ich liebe deine (meiner Meinung nach) kurzen, und doch so intensiven Artikel! Einfach großartig! Erst letzte Woche war ich von einem deiner Artikel so inspiriert, dass ich einen Artikel über Mentale Schwäche geschrieben habe [siehe Link neben meinem Namen], der der beliebteste Artikel bis jetzt war. 🙂 Danke dafür!
Best wishes,
Chris von chrisgsellmann.at
Ein wundervoller Beitrag. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Angst ist eine sehr lähmende Energie. Ich habe auf meinem Blog auch darüber geschrieben [siehe Link bei meinem Namen]. Vielen Dank für deinen Blog und deine inspirierenden Beiträge. Großes Kompliment.
Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg (aber da habe ich keinen Zweifel).
Lg, Sylvia
Toller Artikel, wundervoll geschrieben..Danke für den Beitrag und ein schönes WE. Lg. SIlke
Hey Tim,
ja, ich denke auch es ist an der Zeit für eine neue Definition von Glück & Erfolg. Denn so wie es bisher über Erziehung und Gesellschaft transportiert wird, macht es niemanden erfüllt und friedlich. Außerdem ist die Beschöftigung mit der Frage „wer bin ich wirklich“ essentiell. Bin ich nicht viel mehr als mein Körper, Verstand und EGO? Als meine ständgigen, konditionierten Gedanken? … ich schreibe dazu auch auf meinem Blog und freue mich, wenn du mal vorbei schaust…
Herzliche Grüße
Tina
Kannst du mir dazu ein paar Bücher empfehlen ? lg. resi
Wunderbar auf den Punkt gebracht! Wir haben meist allerhand „Erklärungen“ dafür parat, warum wir sind, wie wir sind, warum es uns so geht, wie es uns eben geht. Meist verfehlen wir jedoch damit die Wahrheit um ein ordentliches Stück. Sich einzugestehen, dass es vor allem die Angst ist, gerade die Angst vor dem eigenen Status (vor sich selbst und auch vor den anderen), die uns unserer Energie raubt, ist alles andere als leicht. Hat man sich jedoch einmal dazu durchgerungen, dann wirkt dies wie eine Befreiung.
Sehr schön, echt auf den Punkt ! Fühle mich auch oft leer und aus gepowered ;(
Hallo Tim,
vor allem der Satz „dann, ja dann wird alles besser“ kommt mir sehr bekannt vor.
Es ist wirklich tragisch, wenn man im Tunnelblick auf Ziele und Projekte hinarbeitet in der Hoffnung, dass es dann besser wird. Dadurch vergisst man zu leben und verpasst die wirklich wichtigen Dinge oder nimmt sie zumindest nicht bewusst wahr.
Und das nur, weil man von diesem eigen inneren und äußeren Druck der Produktivität und des Beweisen müssen getrieben ist. Das bringt natürlich Erschöpfung und dann wird es höchste Zeit sich um sich selbst zu kümmern, ehe es zu spät ist.
Vielleicht reden wir zu viel über Ziele und vergessen das Glück als wahres Ziel?!
Herzliche Grüße
Eric
Befragen wir einfach öfter das Herz und lassen hieraus Absichten und Korrekturen entstehen.
Bei mir ist Angst ebenfalls ein ganz ganz starker Energieräuber, die Ursache für diese Angst lasse ich jetzt mal dahin gestellt, es geht für mich primär um die negative Emotion.
Seit ich mich mit NLP und Hypnose beschäftige habe ich viele super spannende und wirksame Möglichkeiten kennen gelernt um mir und anderen darüber hinweg zu helfen und wieder zu sich und seiner Mitte zu finden.
Für mich ist es ein wunderbares Gefühl, zu sehen wie schnell Menschen wieder in ihre Kraft finden können, wenn der Hebel am richtigen Ort angesetzt wird. 😀
Falls es jemand interessiert, kann ich das Buch von Anthony Robbins empfehlen:
Das Robbins Power Prinzip: Wie Sie Ihre wahren inneren Kräfte sofort einsetzen
Ich sehe darin eher ein momentanes darüber hinweg helfen, Tom. Obgleich diese Methoden natürlich ihren Platz haben.
Hey Tim,
hatte ich dir gesagt, dass ich deine Texte liebe!? 😉
Das erste, was mir einfiehl nach diesen gelesenen Zeilen … ES REICHT!
… und wenn ich es nicht schaffe, es umzusetzen … dann schickt meine Seele den Körper vor und haut ihn um. … dann habe ich Zeit …
Danke Tim
LG
Emily
Ich würde es eher fehlenden Glauben an die eigene Person nennen, dessen Ursache im Unterbewusstsein zu finden ist. Klar, es ist Angst, keine Veränderungen im Leben vorzunehmen. Aber die Ursache liegt im Unterbewusstsein. Dort ist gespeichert, wenn wir Angst haben, etwas zu unternehmen. Kurz bevor wir denken, bekommen wir aus dem Unbewussten einen Impuls, so denken wir dann und handeln schlußendlich. Diesen Kreislauf und somit die Angst, können wir nur durch neue Erfahrungen durchbrechen. Neue Erfahrungen können wir machen, in dem wir neu denken, die uns zu neuen Handlungen antreiben. Neu denken können wir, wenn wir unser Unterbewusstsein umprogrammieren, um störende Glaubensmuster zu durchbrechen und neuen Glauben an uns selbst darin verankern.
Lieben Gruss,Daniel
Diesen Kreislauf können wir mit Bewusstheit durchbrechen, Daniel, einfach mit Vertrauen verweilen, ohne schon wieder was zu tun. Klar fühlt sich Tun angenehmer an, doch führt es auch zum Verdrängen. Subjektiv hat das dann sogar geholfen, eine Weile, für manche länger. Für manche wird das aber auch zur Falle.
Hi Tim,
wie recht du hast!
Ich merke es gerade bei mir selbst. Ich habe einen neuen Job, arbeite 50h die Woche, komme spät nach Hause, esse, schlafe und wieder von vorne. Ich bin erschöpft, ich bin krank und habe eigentlich gar keine Zeit dafür.
Ich habe z.B. Angst mir die Zeit für die Krankheit zu nehmen, da es ja schlecht kommt in den ersten Wochen in der neuen Arbeit direkt zu fehlen. Ich will nicht, dass es als Faulheit aufgenommen wird.
Aber du hast absolut recht, wir müssen uns die Zeit für uns nehmen, damit es uns besser geht.
Auch wenn ich abends nur bequem auf dem Sofa sitze und an meinem Blog arbeite, so geht es mir schon besser, da ich mich mit meiner Leidenschaft beschäftige und mich das glücklich macht 🙂
Liebe Grüße Monya von becrazygohappy
Hallo Tim,
In den meisten Punkten stimme ich dir zu. Ich schildere mal kurz meine Situation.
Ich mache seit 4 Jahren mehr, oder weniger, den selben Job in der IT, jeden Tag in einem recht lockeren Umfeld. Jetzt muss ich mir einen neuen Job suchen. Wenn ich die Stellenbeschreibungen lese, oder dann auch mal bei einem Gespräch war habe ich immer das Gefühl „Das schaffst du nicht..“ Und ja, ich glaube das wirklich. Warum? Ich glaube fast dass die Müdigkeit eine Art Schutz bei mir ist. Vor was es mich schützt habe ich noch nicht raus, aber in erster Linie blockiert es mich. Denn, sobald ich mich hinsetze um zu lernen, versuche mich weiter zu bilden verschwimmen die Buchstaben, geht der Kopf zu, werde ich schlagartig müde.
Diese Blockade zu durchbrechen wäre ein riesen Erfolg für mich, aber leider stehe ich zu sehr unter Druck. Selbst als mein Job noch sicher war. Neues lernen bedeutet für mich seit Jahren schon Müde auf Kommando 🙁
Vielleicht hat einer eine Idee wie man sowas angehen kann.
Tobias
Hmm,
meine Erfahrung ist, dass wir uns erschöpft fühlen, wenn wir unser Herz nicht Leben. Wenn wir anfangen uns mit unserem Herz zu connecten und selbst zu leben dann treten wir in eine unbeschreibliche Kraft
Ich möchte an dieser Stelle das Buch erwähnen „Archetypen der Seele“, eine Anleitung zur Erkundung der Seelenmatrix. Dort wird geschildert das man sich bevor man inkarniert sich etwas aussuchen kann. Zum Beispiel das Thema Beschleunigung. Die Umwälzungen die nicht umbedingt im ersichtichen Körper stattfinden sind nun mal anstrengend und wir haben vielleicht uns auch selbst den Code gelegt das wir so viel tun und dementsprechend viel passiert. Eine gute Idee wäre es eventuell sich tatsächlich in jeden Moment hinein zu entspannen. Egal ob man unterwegs ist oder in der Uni. Das Zeit keine Rolle spielt und es genug davon gibt und alles sowieso passiert egal was wir machen. Zusätzlich erachte ich es trotzdem als Vorstufe von hoher Wichtigkeit Selbstliebe zu finden. Dann passieren Wechsel zwsichen Anspannung und Entspannung von alleine und müssen nicht geplant oder diszipliniert eingerichtet werden (was bei mir sowieso nie geklappt hat). Ich habe es im Bezug einer Liebesbeziehung kennengelernt. Wo ich früher mich nach Liebe sehnte und glaubte die können nur von da her kommen weiss ich nun das ich mir selbst Liebe geben kann und bin unabhängig von einem Partner. Wenn er da ist ist schön, wenn nicht dann bin ich mit mir zusammen, das ich auch schön. Aber dafür ist es notwendig den Schlüssel der Eigenliebe zu finden.
…. oder man ist einfach eine alleinerziehende, arbeitende Mutter.
Trotzdem guter Artikel 😉
Dieser Artikel hat mir sehr berührt, sieht also so aus als wenn es grad mein Thema ist!
Vielen Dank Tim
Ich gebe Dir mit diesem kurzen Artikel völlig recht. Daich eine Freundin habe, die sich leider zusehends zum Workaholic entwickelt, weiß ich, wovon Du sprichst. Ihr Vater war jemand, der viel Wert auf Leistung gelegt hat. Und deshalb fühlt sie sich verpflichtet, nicht mit der Arbeit aufzuhören, bevor sie nicht jede Anforderung des Chefs erledigt zu haben – und diese Anforderungen sind immer zu viel und enden natürlich nie.
Wenn ich versuche, mit ihr darüber zu reden, heisst es nur, ich sei eifersüchtig auf die Arbeit und würde ihr diese madig machen wollen. Leider sehe ich das aber genau so, wie in diesem Artikel auf den Punkt gebracht. Bitter.
Oft sprechen wir lange über den Stress, den wir haben. Und irgendwann ist es genug und der Körper mag nicht mehr mitmachen. Will uns schützen vor diesem „Stress“. Etwas ehrlicher betrachtet, wollen wir anerkannt werden und gelobt werden dafür, dass wir so viel auf uns nehmen. Weil wir so brav Erwartungen folgen und nahezu alles geben für Erfolg. Was immer der Kopf damit meint. Wir präsentieren uns dann auch mitunter stolz darauf, Stress zu haben und auszuhalten.
Doch Stress ist nichts anderes als Angst. Angst, zu wenig zu bringen. Unzufriedenheit zu erfahren statt angenommen und geliebt zu werden. Was finden wir hinter diesem mulmigen Gefühl, wenn wir den Termin nicht leicht halten, uns von Plan entfernt haben? Mit angehobenen Erwartungen, die wir auch Disziplin nennen, machen wir uns auch noch bewusst Stress. In Erwartung, etwas zu erhalten. Was immer wir erhalten wollen. Wir wollen damit Sicherheit erhalten oder doch wieder nur mehr Anerkennung und Liebe.
Und die Aussicht auf Unsicherheit oder geringe Anerkennung kommt purer Angst gleich.