Teile diesen Beitrag "Loslassen – Was wir vom Fluss lernen können (Gastbeitrag)"
Es folgt ein Gastbeitrag von Norman von Vernünftig leben.
„Lass einfach los“.
Diesen Satz kennen wir alle.
Leider ist es oft leichter gesagt als getan.
Im Leben gibt es sehr viele Situationen, in denen das Loslassen notwendig ist.
Oft wissen wir das sogar, aber wir können es nicht umsetzen. In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen, wie ich vom Fluss das Loslassen gelernt habe und wie er es auch Dir beibringen kann.
Was Dein Leben und ein Fluss gemeinsam haben
Vielleicht hast Du in Deinem Leben schon erkannt, dass die Ursache für Dein Leid immer eine Erwartung ist.
Genauso, wie Du Erwartungen an andere Menschen richtest und Anerkennung für eine gute Leistung oder Wiedergutmachung für einen Fehler verlangst, ist es auch eine Erwartung, wenn Du an Dingen oder Zuständen festhältst.
- Du erwartest, dass Deine Firma niemals pleite geht
- Du erwartest, dass Dein Auto nicht kaputt geht
- Du erwartest, dass Dein Partner Dich nicht verlässt
…Du erwartest, dass etwas beständig ist und Dir gehört oder Dir zumindest immer zur Verfügung steht.
Leider gibt es im Leben aber nichts beständiges oder ewig verfügbares. Das einzige, worauf Du Dich immer verlassen kannst, ist die Veränderung.
So wie der Fluss auf den ersten Blick wie eine beständige Einheit aussieht, nimmst Du auch oft von anderen Dingen in Deinem Leben fälschlicher Weise an, sie seien beständig. Das ist aber ein Irrglaube. Bei näherem Hinsehen, wird Dir klar, dass der Fluss keineswegs beständig ist. In jedem neuen Augenblick fließt anderes Wasser an der Stelle, die Du gerade betrachtest. Er verändert sich von Sekunde zu Sekunde.
Ganz genau so ist es auch in Deinem Leben. Heraklit, ein griechischer Philosoph, hat diesen Umstand ganz wunderbar in nur zwei Wörter verpackt:
„Alles fließt“
(Heraklit)
Unser Leben ist dem Fluss also in seiner Beschaffenheit ziemlich ähnlich. Sollten wir uns daher vielleicht ein Beispiel an ihm nehmen und von ihm lernen, wie man mit den Umständen des Lebens umgehen kann?
Wie ein Fluss vorankommt
Der Fluss hält nichts fest und er verweilt an keinem Ort.
Er fließt immer weiter und mit jedem Zentimeter, den er vorankommt, lässt er den bereits zurückgelegten Weg hinter sich zurück. Er lässt hunderte von Kilometern für den nächsten Zentimeter los. Und auch diesen Zentimeter lässt er im nächsten Augenblick schon wieder für den nächsten los.
So wie der Fluss Zentimeter um Zentimeter alles, was er bisher geschafft hat, loslässt, so bringt es auch Dich in Deinem Leben voran, von Moment zu Moment deine Erwartungen los zu lassen. Du gelangst so zu einem erfüllten Leben, das heiter dahin fließt.
Warum Du dem Beispiel des Flusses folgen solltest
Flüsse gab es schon lange vor den Menschen.
Denkst Du nicht auch, dass sie etwas richtig machen müssen?
Wenn es so vorgesehen wäre, dass wir unser Leben lang in einem festen Zustand verharren sollten, dann gäbe es keine Veränderung. So ist es aber nicht. Alles verändert sich. Von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde verändern sich unsere Umwelt und wir selbst. Das Leben fließt.
Wenn Du nun trotz dieses Flusses an irgendeiner Stelle etwas festhältst oder sogar zu etwas vergangenem zurück willst, dann bewegst Du Dich gegen den Strom. Dann hast Du es schwer.
Du kannst Dir aber jeder Zeit das Leben wieder leichter machen, indem Du einfach loslässt Dann schwimmst Du mit dem Strom des Lebens.
Übrigens ist es auch nicht von Vorteil, auf einer Flussüberfahrt zu viel Ballast mit zu führen. In stürmischen Zeiten und auf wackligen Passagen reißt er Dich mit in die Tiefe, wenn Du ihn nicht loslassen kannst.
„Lass los, und du hast zwei Hände frei.“
(Chinesisches Sprichwort)
Warum Du sogar Menschen loslassen solltest
Auch Menschen solltest Du loslassen können.
Damit meine ich nicht, dass Du den Kontakt zu ihnen abbrechen solltest oder Deinen Partner jetzt verlassen solltest. Ich meine damit, dass Du ihnen erlaubst in Dein Leben zu treten und wieder zu gehen, wann immer sie es möchten.
So wie der Fluss jedes Boot, das auf ihm schwimmen will, aufnimmt und wieder loslässt, solltest Du die Menschen in Deinem Leben willkommen heißen und sie loslassen, wenn sie es verlassen möchten oder müssen.
„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.“
(Konfuzius)
Das hat auch etwas mit Toleranz zu tun. Diese führt uns der Fluss ebenfalls vor Augen.
Wie auch der Fluss andere Flüsse neben sich toleriert und sie ungehindert fließen lässt, solltest Du auch Deine Mitmenschen tolerieren, und akzeptieren, so wie sie gerade sind und sie nicht in ihrem Fluss hindern.
Auch, dass ihr Leben einen anderen Verlauf nehmen kann als Deines, ganz so wie es bei Flüssen ist, solltest Du hinnehmen.
Halte alles in Deinem Leben wie das Wasser des Flusses. Du hältst es, indem Du Deine Hände zu einer offenen Schale formst. Wenn Du versuchst es in einer geschlossenen Faust festzuhalten, rinnt es Dir durch die Finger.
Sei für Deine Mitmenschen eine offene Schale, keine geschlossene Faust.
Wie würde der Fluss in Deiner Situation handeln?
Loslassen ist wie eine Superkraft.
Das beste daran ist, dass sie jedem frei zugänglich ist. Jeder kann sie erlernen. Du musst nur verstehen, welche Vorteile Dir das Loslassen bringt und es trainieren.
Der Fluss liefert dir das beste Vorbild dazu.
Er zeigt dir, dass Loslassen im Leben unerlässlich ist, weil alles in ständigem Wandel ist und demonstriert dir, dass Loslassen schon beim Anfassen beginnt.
Halte alles in Deinem Leben, wie das Wasser des Flusses, in einer offenen Schale, nicht in einer geschlossenen Faust.
Wo fällt Dir das Loslassen schwer? Wie würde der Fluss in Deiner Situation handeln?
Text von und herzlichen Dank an: Norman Brenner Norman ist Gründer der Seite Vernünftig leben. Er behandelt dort die kleinen und großen Probleme im Leben und liefert praktische Erkenntnisse und klare Antworten. Außerdem findest Du dort sein kostenloses E-Book „Weisheiten des Flusses – 19 Erkenntnisse, die dein Leben zum Fließen bringen„. |
Photo (oben): Harold Navarro Illustration: Norman Brenner
Sehr schöner Artikel, Norman! 😉
Hat mir gut gefallen. Spannendes Thema. Sehr bildhafte Sprache. Weiter so.
Gruß Hendrik
Hey Hendrik,
vielen Dank für die Blumen =)
Freut mich sehr, dass du Spaß beim Lesen hattest.
Liebe Grüße
Norman
Erst muss das Erlebte innerlich abgeschlossen sein. Erst dann kann man loslassen.
Die Frage lautet also; wie lange dauert es bis man abgeschlossen hat?
Gefühlen, Trauer, Verlust
Dort liegt der eigentliche Kern. Manche Menschen sind nicht in der Lage abzuschließen, bedeutet werden nie loslassen können. Loslassen, ist auch der falsche Begriff; annehmen, da kommen wir dem Seelenfrieden schon etwas näher.
Frieden ist nämlich das Ergebnis.
Beste Grüße,
Stephan
Hey Stephan,
danke für die Ergänzung!
Ich stimme dir zu, dass das Abschließen ein wichtiger Üunkt beim Loslassen ist.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob es immer in der Reihenfolge Abschließen-Loslassen erfolgen muss.
Ist nicht das Loslassen bei manchen Dingen erst der Grundstein des Abschließens?
Ich finde man kann auch ohne einen formellen Abschluss mal was loslassen. Ganz im Sinne von Laotse (meiner Meinung nach ein Meister im Loslassen), der sagt:
„Nimm dir täglich eine halbe Stunde für deine Sorgen und in dieser Zeit mache ein Schläfchen“ 😉
Übrigens fällt mir gerade ein, dass das Loslassen ohne Abschluss manchmal sogar nötig ist. Oder hältst du eine heiße Kartoffel lieber so lange in der Hand bis sie kühl ist, bevor du sie loslässt? =)
Beim Annehmen bin ich wieder ganz bei dir. Loslassen und annehmen sind für mich ein und dasselbe. Wie ein Schraubenzieher mit Wechselaufsatz. Wenn Schlitz nicht passt, drehst du um und nimmst Kreutz!
Danke für die Erinnerung!
Hast du momentan was schwieriges zum Loslassen / Abschließen?
Liebe Grüße
Norman
Lieber Norman,
wow, superschön, dein Text! Ich bin auch ein ganz großer Fan vom „Fließen lassen“ und schauen, ob Dinge sich gut anfühlen. Du schreibst, dass Erwartungen oft zu Leid beitragen. Das sehe ich ähnlich. Ich habe festgestellt, dass es sehr viele Leute gibt, die sich ganz viele Ziele im Leben setzen und alles auf einmal machen möchten. Ich habe eine Weile auch dazugehört, habe aber gemerkt, dass es mich unglücklich macht und mir Druck verursacht. Also habe ich auch meine Ziele losgelassen und mir gesagt: Wenn ich das Gefühl habe, ich will daran arbeiten, werde ich daran arbeiten und wenn es sich nicht gut anfühlt, werde ich alles loslassen. Seither bin ich viel entspannter und glücklicher und habe sehr oft Einfälle, die ich dann so schnell wie möglich umsetze. Letztens habe ich in so einem „Energierausch“ etwas in 10 min gemacht, wofür ich sonst sicher 2 Stunden gebraucht hätte. Das zeigt mir, dass ich damit richtig liege und dass man nicht immer gegen oder für etwas kämpfen muss. Man kommt auch wunderbar voran, wenn man sich einfach im Fluss treiben lässt. 🙂
Danke dir nochmal für die Erinnerung und Bestätigung!
Alles Liebe
Anna
Hey Anna,
herzlichen Dank für deinen Kommentar und das Lob =)
Und auch danke für deine persönliche Schilderung! Das mit den Zielen kenne ich auch sehr gut. Man will alles in der Hand haben und sich sein Glück schmieden, damit macht man sich viel unnötigen Druck.
In dieser Hinsicht habe ich auch viel vom Fluss gelernt. Er weiß nicht wohin er fließen wird, sondern passt sich in seinem Verlauf den Umständen an und fließt dorthin, wo die ihn antreibende Kraft (in dem Fall die Erdanziehungskraft) und das Gefälle ihn hinbringen.
Wenn du Interesse hast, kannst du das auch ausführlicher in meinem eBook nachlesen. Da stehen noch einige Dinge mehr, die ich vom Fluss gelernt habe. Er ist echt ein wahnsinnig guter Lebenslehrer, obwohl er kein Wort spricht =)
Jetzt interessiert mich natürlich noch welche Ziele das waren, mit denen du dir so viel Druck erzeugt hast und welche Sache es war, die du in 10 Minuten hinbekommen hast? Natürlich nur, wenn dir die Frage nichts ausmacht.
Klingt auf jeden Fall, als hättest du da einen sehr guten Weg für dich gefunden, das freut mich und es macht Spaß davon zu lesen!
Liebe Grüße
Norman
Hi Norman.
Das Loslassen empfinde ich als wichtig. Mir fällt es nicht immer einfach dies zu praktizieren. Gelingt mir sicherlich besser als vor ein paar Jahren. Und trotzdem kommen beim Loslassen immer wieder Ängste hoch. Angst vor Verlust, vor dem Tot, vor unaushaltbaren Emotionen, vor der Sicherheit…
In solchen Situationen versuche ich mich mit meinen Ängsten auseinander zu setzen. Oftmals werden sie dann geringer und das Loslassen einfacher.
Wie hältst du es mit dem Loslassen und auftretenden Ängsten?
LG
Markus
Hey Markus,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar und deine Frage!
Mir fällt das Loslassen auch nicht immer leicht. Ich glaube niemandem fällt das leicht, denn etwas loszulassen heißt ja, dass du noch an etwas festhältst.
Ich glaube der Schlüssel dazu ist einerseits das Üben und andererseits zu lernen, dass man die Geschehnisse und sich selbst nicht zu ernst nehmen sollte.
Weil du die Angst vor Verlust ansprichst, würde ich dir gerne einen Artikel empfehlen, den ich zu diesem Thema geschrieben habe. Ich hoffe, dass er dir in dieser Sache helfen kann:
http://www.vomleben.de/wie-du-jeden-verlust-gelassen-ertraegst/
Ansonsten muss ich dir gestehen, dass mir das Schreiben über das Loslassen oft wesentlich leichter gelingt als das Loslassen selbst. Andersherum wäre es wahrscheinlich schöner, aber das Bewusstwerden ist ja auch etwas sehr wertvolles. Bei mir sind es weniger Ängste, die dann zum Vorschien kommen, als vielmehr Zweifel. Zweifel, ob es nun wirklich die richtige Entscheidung ist loszulassen, oder ob noch etwas dabei herausspringt, wenn ich weiter daran festhalte.
Ich bin eher ein Kopfmensch =)
Je öfter ich mich aber dazu überwinde einfach mal loszulassen, desto mehr merke ich auch, wie gut es ist und welche Vorteile es bringt. Hat was vom ersten Sprung vom 3m-Brett. Je öfter man es macht, desto einfacher wirds =)
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Üben, Markus!
Liebe Grüße
Norman
Hi Norman,
super Artikel und mir gefällt sehr Dein Schreibstil.
Loslassen ist ein wichtiges Thema und sehr wertvoll um voran zu kommen. Ein wichtiger Lebensprozess.
Liebe Grüße
Thomas
Hey Thomas,
vielen Dank für deine netten Worte! Die fließen mir richtig schön den Gehörgang hinunter 😉
Da hast du recht. Glücklicherweise kann man in jedem diesen Lernprozess durchlaufen. Es ist nie zu spät etwas loszulassen (es sei denn es ist schon herunter gefallen 😉 ).
Liebe Grüße
Norman
Also wenn ich etwas loslassen will, dann sage ich mir nicht „loslassen“, sondern „Alles ist gut so wie es ist“. Bei loslassen kommt bei mir ein Druck auf. Da muss ja etwas weg. Etwas muss sich ändern. Nix muss da weg. Im Gegenteil. Alles ist ja schon da und perfekt so wie es ist.
Das Bildniss eines fließenden Flußes passt da dann auch sehr gut. Der fließt einfach egal was ihm im Weg rumliegt.
Hey Cora,
danke für deinen Kommentar und diesen wichtigen Hinweis!
Stephan hatte es ja weiter oben in seinem Kommentar schon angesprochen und ich bin auch der Meinung:
Loslassen = Annehmen
Loslassen:
Ansichten, Denkmuster und Verhaltensweisen aufgeben, die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation verhindern
Annehmen:
Ansichten, Denkmuster und Verhaltensweisen schaffen, die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation ermöglichen
Das Resultat von beiden Varianten:
» Alles ist gut so wie es ist «
Und das ist das wunderbare daran. Jeder kann sich genau die Variante aussuchen, die gerade am besten zu ihm und seiner Situation passt.
Eben wie beim Wechselschraubenzieher (Ich liebe diesen Vergleich 😉 )
Umstände zu akzeptieren bedeutet Gedanken, die dagegen sprechen loszulassen.
Hast du gerade etwas wichtiges in deinem Leben angenommen / losgelassen?
Liebe Grüße
Norman
Hi Norman, danke dir für dein Kommentar.
Da ich gerade mein ganzes Leben umkremple und dabei schon sehr viel „losgelassen“ habe, ja, definitiv.
Die Zeiten wo das Alte erstmal weg ist und das Neue, aber noch nicht ganz da ist, ist teilweise unangenehm. Da darf man erstmal mit einem Stück „Leere“ umgehen. Leer ist ja nix, aber die Wahrnehmung braucht Zeit mitzukommen.
Lieben Gruß
Cora
Hey Cora,
dann bist du ja zur Zeit mitten drin in den Wellen der Veränderung =)
Ich kann gut verstehen, was du meinst. Manchmal ist Loslassen wie Basejumping in eine dieser Mega-Höhlen.
Von oben sieht man nur ein schwarzes Loch. Wenn man dann den Absprung wagt und sich fallen lässt, springt man mit einem mulmigen Gefühl direkt hinein in diese Leere. Je länger man aber fällt, desto besser wird’s und langsam erkennt man unten auch schon den sicheren Boden.
(Ich hab’s noch nie gemacht, aber so stelle ich’s mir vor 😉 )
Ich wünsche dir viel Kraft und Entschlossenheit für deine Veränderungen!
Liebe Grüße
Hey Norman,
wenn ich jetzt schreibe, dass ich finde, dass dein Text für mich so klingt, als meintest du, es lohnt sich nicht für etwas zu kämpfen…dann fühlt sich das falsch an. Ich glaube nicht, dass du das meinst. Dennoch – wie passt loslassen zu „ich kämpfe für Dinge, die mir wichtig sind“?
Hey Sven,
danke für deine Gedanken zum Text.
Ich kann gut nachvollziehen, was du meinst. Ich konzentrierte mich beim Schreiben sehr stark auf die Kernaussage des Textes, sodass teilweise der Eindruck entsteht man müsse alles stehen und liegen lassen.
Wie du schon vermutet hast, ist das natürlich nicht so gemeint.
Um deine Frage zu beantworten, bleibe ich mal beim Fluss:
Der Fluss setzt sich kein Ziel in dem Sinne, dass er unnachgiebig dafür und gegen alle Widersprüche ankämpft.
Vielmehr hat der Fluss eine Richtung – eine Fließ-Richtung. Und in genau diese Richtung fließt er eben. Wenn sich ihm Hindernisse in den Weg stellen, dann überwindet er diese, solange es in seinen Kräften steht (z.B. kleiner Fels). Er akzeptiert aber auch, wenn eine Hindernis zu groß für ihn ist (z.B. große Felswand) und umfließt sie dann.
Übertragen auf das Leben, bedeutet das für mich:
Es ist gut eine Richtung / Orientierung zu haben und seine Kräfte dafür einzusetzen diese Richtung zu gehen, solange es in unserer Macht steht.
Es ist gut zu erkennen, wenn etwas außerhalb unserer Macht steht und es dann zu umgehen / loszulassen.
Es gibt dieses schöne Gelassenheitsgebet, das genau diese Sichtweise ausdrückt:
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Ich finde diesen Ansatz genial, denn er erlaubt es zugleich sich für etwas einzusetzen und auf der anderen Seite etwas loszulassen.
Ich habe dazu einiges mehr im eBook geschrieben. Zum Beispiel ist es auch manchmal nötig zuerst seine Kräfte zu sammeln (vgl. Staumauer beim Fluss).
Du kannst es dir kostenlos über den Link in der Autorenbox oben herunterladen, wenn du Interesse hast.
Liebe Grüße
Norman
Ich weiss nicht, warum ich bei solchen Texten immer weinen muss. Das ist alles sehr schön geschrieben. Danke!
Hey Irina,
ich möchte natürlich niemanden zum Weinen bringen, aber danke für dieses offene und persönliche Kompliment!
Liebe Grüße
Norman
Ich muss öfter plötzlich weinen, wenn ich Dinge lese, von denen ich intuitiv weiß/fühle, dass es (wichtige) Wahrheiten (für mich) sind….vielleicht ist es bei Dir ja auch das… 😉
Ein paar lose Gedanken: Der Mensch sehnt sich nun mal eben nach Stabilität, Sicherheit, etc. – man muss bei all diesen Gedanken an Loslassen, an Achtsamkeit, usw. auch immer daran denken, seine eigenen Bedürfnisse nicht zu übergehen.
Wer zu viel loslässt, kann seine Bedürfnisse nicht erfüllen und Träume nicht verwirklichen.
Ist Loslassen eine Gegenbewegung? Im Berufsleben und generell in unserer „westlichen Welt“ ist die Strategie ja immer: Zupacken. Haben die Leute einfach genug davon? Mich zumindest stört dieses Verkrampfte immer mehr. zumal es nicht überall zielführend ist.
Und natürlich: Loslassen müssen wir alle; nämlich das, was wir nicht behalten können, auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen würden. Da gehört es hin. Man sollte nur dabei Gelassenheit und ungesunde eingeübte Gleichgültigkeit dem eigenen Leben gegenüber nicht verwechseln.
Hey Toc,
danke, dass du uns deine Ansicht so deutlich schilderst und den Beitrag damit ergänzt =)
Was sagst du denn zu der Antwort, die ich Sven oben gegeben habe?
Ich glaube nicht, dass Loslassen eine Gegenbewegung ist. Ich würde es eher so verstehen:
Wenn ein Kind von seinen Eltern niemals Cola trinken darf, ist es sehr wahrscheinlich, dass es später, wenn es ein selbständiges Leben führt, viel Cola trinken wird und dieses Defizit ausgleichen möchte.
Unsere Vorgängergeneration war meiner Meinung nach geprägt von Machern und Kämpfern, die sich nach dem Krieg etwas aufbauen wollten und aus diesem Defizit handelten.
Unsere Generation, geprägt durch das Beispiel dieser Menschen und Erwartungsdruck, hat ein Defizit beim Loslassen. (So geht es mir zumindest) Daher sehnen sich viele danach.
Und du hast recht: Loslassen müssen wir alle. Spätestens das Leben, wenn wir sterben. Wäre es da nicht gut vorher geübt zu haben?
Liebe Grüße
Norman
Schönes Bild vom Fluss des Lebens, Norman. Bestimmt ist dies eine gute Anregung, um mal wieder das bekannte „es kommt wie es kommt“ zu verinnerlichen. Oder den „höheren Plan“, das Urvertrauen, oder auch das Thema synchronistische Fügungen, oder um einfach seinem Glauben und dem Glauben „dass alles Gut wird“ wieder etwas näher zu kommen. Es ist was es ist, die Kraft im Hintergrund, die Stimme des Herzens, Intuition, oder einfach das, was außerhalb des Vernunft-Denkens liegt und somit für den Kopf-Menschen weniger selbstverständlich ist. So ist es auch der Kopf-Mensch, der eher einen Vernunfts-Anstoß braucht, um mit dem „laß los“ erst mal wahrzunehmen, wie sehr ihn etwas belastet, das er noch aus der Vernunft heraus verfolgt.
Doch im Grunde geht es um eine grundlegende Erkenntnis (die uns vielleicht mehr oder weniger abhanden gekommen ist): Wir sollten achtsam sein und die Stimme des Herzens wahrnehmen (die den Fluss vermittelt). Dennoch brauchen wir auch die Vernunft und auch Ziele, um zu überleben und überhaupt praktische Dinge zu tun. Und an Zielen und z.B. Regelungen sollten wir dann auch festhalten, soweit wir uns dafür entschieden haben und wir die Entscheidung wieder so fällen würden. So ist es immer ein Abwägen zwischen festhalten und loslassen.
Warum ist es dann für uns, und besonders für den Kopf-Menschen, oft so schwer etwas los zu lassen und uns im Sinne der inneren Stimme neu zu orientieren? Ich denke, dass meistens das Urvertrauen, Glauben, etc. fehlen, somit Ängste und vielleicht Unwertsein oder Schuldgefühle entstehen. Auf dieser Basis erzeugt dann die Vernunft Illusionen und Ziele für die Zukunft, die die Gefühle überdecken. Werden dann Erwartungen nicht erfüllt, wäre das heilsamste wohl, das anzunehmen, zusammen mit den tieferen Ursachen, damit nach dem Prozess des Emotions-Abbaus sich das Loslassen einstellt (obwohl das dann scheinbar meine Entscheidung war). Doch der Kampf des Ego beginnt hier meistens, schiebt die Heilung hinaus und schafft im Endeffekt nichts als noch mehr Schmerz.
Vielleicht erscheint es uns irgendwann plausibel, dass wir mehr das Loslassen „üben“ sollten. Der Kopf-Mensch denkt ja nicht zuerst an Annehmen und Achtsamkeit. Vielleicht schnappt er hin und wieder Ratschläge zu Annehmen und Achtsamkeit auf und will sich dann dafür entscheiden? Doch bleibt es dann trotzdem eine Kopf-Entscheidung, die dabei schon wieder die Erwartung erzeugt. Das geht natürlich schief und ist auch nur ein Schein-Annehmen.
Also bleibt eigentlich nichts übrig, als das bedingungslose und achtsame Annehmen, aus dem sich das Loslassen von selbst ergibt und die Kurve von Auf und Ab zwischen Loslassen und Festhalten immer wieder etwas weiter glättet. Alles andere ist Scheinlösung, die nur sehr indirekt etwas verbessern kann.
Bin ich nicht bewusst genug, um genug achtsam anzunehmen, dann ist es vielleicht tatsächlich am besten, sofort beide Hände zu öffnen, wenn ich fühle, dass die Kartoffeln zu heiß sind. Doch mit dem Fluss hat dies dann wohl wenig zu tun und die extremen Aufs und Abs mit den Schmerzen bleiben.
Hey Richard,
vielen Dank für deinen ausführlichen und bereichernden Kommentar!
Du scheinst dich sehr mit dem Thema Achtsamkeit zu befassen. Machst du das privat oder arbeitest du auf diesem Gebiet?
Als ich das mit der Kurvenglättung gerade las, fragte ich mich „Will ich das eigentlich? Ein Leben ohne Höhen und Tiefen, das ganz glatt verläuft? Ohne Ausschläge? Ohne Stromschnellen und Wasserfälle?“.
Ich glaube eher nicht. Ich mag Achterbahnen. Und ich mag, dass mein Leben eine ist. Mit Ups und Downs. Und am besten wäre es, wenn ich mich ganz entspannt zurücklehnen könnte und die Fahrt mit ihren Höhen und Tiefen richtig genießen könnte. Alle Erwartungen und Anspannungen – ja selbst mein Handy, wenn es mir aus der Tasche fällt – einfach loslassen und die Fahrt genießen.
Liebe Grüße
Norman
Na ja, anscheinend hast du richtige Tiefs nicht erlebt. Halte einfach mal fest am Geldspielen wie ein Süchtiger, bis du 100 000 Euro Schulden hast. Dann fühlt sich das vielleicht anders an. Abenteuer Wochenenden haben schon was. Aber dafür brauche ich kein Loslassen diskutieren.
Also, ich kann nicht beurteilen, was für Tiefs Norman so erlebt hat, aber ich hatte definitiv welche, sehr lange und extrem und ich muss sagen, dass ich dennoch so denke wie Norman: Ich möchte die Erfahrungen nicht missen (auch wenn ich wirklich nicht scharf drauf bin, sowas nochmal durchzumachen), ich sehe das riesige Geschenk in ihnen. (Und das ist nicht nur die Abwechslung im Leben. Aber auch.)
Von daher finde ich es etwas vermessen, von diesem Text oder dieser Lebenseinstellung zu schließen dass Norman keine heftigen Tiefs erlebt habe. Das muss absolut nicht der Fall sein.
(Und sollte es doch so sein, war er mit seiner Einstellung vielleicht einfach von Anfang an schon etwas weiser als Du und ich z.B., sodass er solche Erfahrungen nicht machen musste?! 😉
Netten Gruß
Ja Ronja, „auch wenn ich wirklich nicht scharf drauf bin, sowas nochmal durchzumachen“.
Ich meine darum geht es beim Glätten der Kurven und schließlich auch beim Loslassen. Ich dachte, wer nicht glätten will, der will gar nicht lernen, beizeiten loszulassen.
Zugegeben, meine „vermessene“ Bemerkung war nicht wirklich eine Antwort. Sie war nur eine Reaktion auf das untergeschobene “Will ich das eigentlich? Ein Leben ohne Höhen und Tiefen ..“, über das niemand gesprochen hat und auch nicht das Thema ist.
LG Richard
Hey Ronja,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Hört sich an, als hättest du auch viel gelernt, durch deine Erfahrungen?
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman
Super Artikel! Das Thema loslassen beschäftigt mich zur Zeit sehr. Ich versuche mich im Minimalismus und bemerke wie schwer es ist, sich von Dingen zu trennen, die man irgendwann mal angeschafft hat. Und trotzdem ist es wahnsinnig befreiend, wenn man sich dann doch überwindet und das ein oder andere verschenkt 🙂
Hey Nicole,
vielen Dank!
Das Loslassen von materiellen Dingen ist auch ganz wichtig, da hast du recht. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Begierde nach immer mehr materiellen Dingen ähnlich ist wie eine Sucht. Wie beim Rauchen, wo es ja von Zigarette zu Zigarette schwerer wird damit aufzuhören, wird es auch in materiellen Angelegenheiten immer schwerer.
Respekt, dass du dich überwindest!
Liebe Grüße
Norman
P.S.: Fällt es dir schwerer Dinge mit emotionalem oder finanziellen Wert loszulassen?
Ja, Norman, das würde ich schon sagen.
Liebe Grüße zurück!
Hallo Norman,
feiner Artikel…ist grad ein Thema das mich auch sehr beschäftigt. Und mit ein bißchen Übung geht das Loslassen immer leichter. Ich merke ich muss und mag mich meinen Ängsten stellen, sie sozusagen aus der Projektion vom Anderen nehmen und mir bewußt machen worum es in der Tiefe bei mir geht, wovor ich Angst habe. Dann löst sich das Gefühl in mir und ich kann den Menschen oder die Sache loslassen… schöne Erfahrungen. Ich finde den Spruch den du gewählt hast so schön, wenn man wen loslässt und dann kommt er zurück … wunderbar und wahr… Danke und alles liebe Karin
Hey Karina,
danke für deinen Kommentar!
„Da wo die Angst ist, da ist der Weg.“ ist ein Spruch den man auch häufig hört. An den hat mich dein Kommentar gerade erinnert.
Das kann ich in dieser Sache unterschreiben (manchmal stimmt’s aber auch nicht. Wenn ich z.B. Angst davor habe über eine Klippe zu Springen, ist dort ganz bestimmt nicht mein Weg).
Hast du die Erfahrung schon gemacht mit dem Loslassen und Zurückkommen?
Liebe Grüße
Norman
Hey Norman,
wirklich schöner Artikel.
Ich musste dabei die ganze Zeit an diese eine Fight Club Szene denken als Tyler Durden sagt: „Stop trying to control everything and just let go.“
Gruß Björn
Hey Björn,
Wahnsinn! Ich liebe Fight Club… Wie cool, dass du bei meinem Artikel an diesen genialen Film gedacht hast. Is mir gar nicht eingefallen, dass es in dem Film ja auch unter anderem ums Loslassen geht. Vielen Dank für die Erinnerung!
Hach genau deshalb liebe ich das Bloggen… man muss nicht selbst an alles denken 😉
Liebe Grüße
Norman
Hey Norman,
ja Fight Club ist einer meiner Lieblingsfilme. Der ganze Film dreht sich ja darum zu unseren Wurzeln zurück zu finden und von Materiellen Dingen loszulassen.
Gruß
Schöner Text,
Ich möchte auch meinen Senf dazu geben 🙂
Aufgrund meiner Erfahrungen: seit es mir vor einiger Zeit zum ersten Mal gelang, tief und rein zu vergeben, gelingt mir auch das Loslassen.
Manche finden das Thema Vergebung lächerlich oder dessen Heilkraft wird unterschätzt, weil wir das wahre Vergeben nicht gelernt haben. Ich bin der Überzeugung, dass es die beste Voraussetzung ist für das Loslassen.
Die Vergebung ist für mich seither keine Anstrengung oder Überwindung mehr. Es wird immer einfacher und einfacher, die ganze Weltsicht wird verzeihender, ich komme ins Hier und Jetzt und spüre meine Energie wieder. Manchmal fühlt es sich an wie ein Wunder.
Liebe Grüße
Andreas
Hey Andreas,
vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!
Die Vergebung hängt tatsächlich sehr eng mit dem Loslassen zusammen un lässt sich ganz genauso schön am Beispiel des Flusses beobachten. In meinem eBook gibt es sogar ein Kapitel (Nr. 10) dazu. Der Fluss ist nämlich keinem Felsen nachtragend, der ihm im Weg liegt, sondern fließt einfach daran vorbei.
„Es schadet nichts, wenn einem Unrecht geschieht. Man muß es nur vergessen können.“ (Konfuzius)
Respekt, dass du es schon so gut drauf hast.
Gelingt dir das Vergeben schon im Moment des Geschehens oder erst im Nachhinein?
Liebe Grüße
Norman
Die Metapher mit dem Fluss finde ich toll.
Zu deiner Frage: es ist sogar antizipativ möglich, also schon im Voraus.
Wie auch Paul Ferrini in seinem Buch über Vergebung schreibt, verändert sich die ganze Wahrnehmung der Welt. Man wird allgemein verzeihender, vergebender. Die Erwartungen an andere, welche gar nicht erfüllt werden können um das eigene Mangelempfinden im Außen falsch verstanden kompensiert zu sehen, reduzieren sich drastisch.
Aber es kommt auf die Situation an. Manchmal kann ich nicht sofort vergeben. Ich setze mich damit auch nicht unter Druck. Manchmal gebe ich mir auch bewusst Zeit. Aber im Vergleich zu früher geht es viel schneller, ohne dass ich dabei irgendetwas verdränge.
Es fühlt sich dann an wie mit dem Fluss: während ich mich früher geärgert hätte an so manchem Vorfall, ziehe ich jetzt vorbei, ohne dass ich mir meinen Frieden zerstöre – letztlich macht man sich ja den Frieden selbst kaputt bzw. man hat selbst die Macht, sich so oder so zu entscheiden.
Hex Andreas,
das klingt richtig beneidenswert 😉
Es erinnert mich sehr stark an den Daoismus. Dort heißt es, dass man das Feuer in sich trägt, wenn man ein aufbrausender und nachtragender Mensch ist. Durch Übung, kann man jedoch die Ausgeglichenheit des Wassers erlangen.
Darf ich fragen, ob du damit vertraut bist bzw. ob du eine andere Lehre praktizierst?
Liebe Grüße
Norman
Ich praktiziere keine Lehre 🙂
Ich hab irgendwann begonnen, zwischen den verschiedenen Lehren keine Widersprüche mehr zu sehen sondern nach dem Motto: „Die Wahrheit widerspricht der Wahrheit nicht“, einen roten Faden zu finden zwischen all den Aussagen von Jesus, Buddha, anderen Propheten und spirituellen Lehrern bis hin zur modernen Psychologie und Medizin.
Entscheidend war für mich auch die Überzeugung, dass alles Wissen bereits jeder in sich trägt und diese Quelle der inneren Weisheit jederzeit angezapft werden kann. Dass ich also durch bloße Innenschau im Prinzip alles selbst erkennen kann. Alles was ich je von Außen gelernt habe habe ich also immer versucht, auch von innen heraus zu erkennen.
Hey Andreas,
sehr schön beschrieben. Ich habe ähnliches festgestellt =)
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman
Habe deine Antwort erst jetzt gesehen 🙂
Ich finde es generell schwierig loszulassen..wobei ich mich persönlich schlechter von Dingen mit emotionalem Wert trennen kann. Und am schlimmsten sind Dinge, welche ich geschenkt bekommen habe.
Aber ich bin der Meinung dass man Momente und Erlebnisse sammeln sollte und keine „Gegenstände“
Liebe Grüsse
Nicole 🙂
Hey Nicole,
kennst du den Ayers Rock in Australien? Ich war selbst noch nicht dort, aber ich habe gehört, dass sich zum Sonnenufgang zahlreiche Touristen dort versammeln um das perfekte Foto zu schießen.
Alle stehn also bereit und wenn es soweit ist knipsen hunderte Kameras drauf los. Wenn es dann vorbei ist, haben die meisten ein wahnsinns Foto in der Tasche…aber fast keiner hat diesen Sonnenaufgang wirklich mit eigenen Augen gesehn.
Ich bin auch sehr der Meinung, man sollte lieber Momente sammeln, denn die sind das größere Geschenk =)
Liebe Grüße
Norman
Liebes Hallo an alle, die hier gerne lesen und Dir Norman,
was ich noch gerne mit Euch teilen möchte, ist eine Erfahrung die ich in den letzten Monaten machen durfte.
Eines Deiner letzten Worte im zum letzten Kommentar…
„Geschenk“
Ich habe bei mir gedacht, oder mehr gefühlt, ich bin der Bauch-Mensch,
das es einfach „fair“ ist, den Leuten ohne diese Erwartungshaltung zu begegnen, denn es ist doch so …
Alles was Du ( ihr, „man“) aus Gnade (sprich: freiwillig und wohlwollend) von jemandem bekommt, ist doch wie ein GESCHENK. Und so etwas fordert man ja schließlich nicht ein.
Man bekommt es, schön, wenn unverhofft, überraschend.
Ich selber bin dann einfach nur glücklich und fühle mich wichtig.
(und vor allem) ist der andere nun in der Situation, mir ( Euch, einem…) etwas gutes getan zu haben.
Was für ein schönes Gefühl Euer Gegenüber nun ausfüllt.
Hätte derjenige „nur“ Erwartungen erfüllt, wäre all diese schönen Glücksmomente so zwischen Euch, gar nicht zu Stande gekommen.
Einfach so.
Fast wie ein gefrorenes Spinnennetz, an einem eisig kalten Morgen.
…wenn ich um die Ecke komme, und es darin die Morgensonne glitzern lässt…
Fühlt Euch gut 🙂
Hey Mellie,
vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst =)
Finde ich sehr schon, was du beschreibst und kann dir da nur zustimmen. Wenn man nichts erwartet, wird man immer positiv überrascht =)
Wünsche dir einen guten Start in den Tag, auch wenn du heute kein eisiges Spinnennetz vorfindest =)
Liebe Grüße
Norman
Hey Norman,
auf der Suche nach Trost(spendern) gehe ich gerade mal wieder die Artikel hier durch… Oh man, vor einigen Tagen war noch alles in Ordnung, ich so super stabil aus meiner Mitte, ich dachte, nichts könnte mich umhauen…
Erst recht nicht „er“, wenn er mir nach 6 Wochen gar nicht melden wieder schreibt.
…was er (meine Beziehung??) gemacht hat. Im Moment leide ich nur. Von Anfang an war klar, das hat er mir ehrlich gesagt, dass er keine (Liebes-)Beziehung möchte. Nach dem ich es schon 2 mal gegen den Willen meines Herzen geschafft habe (keine Ahnung wie) mich nicht zu verlieben, ist es jetzt wohl doch passiert.
Ohne das ganze drum herum zu kennen ist es vielleicht schwer irgendwas dazu zu sagen, wenn ich Dich jetzt frage: Wie schaffe ich es, diesen Menschen seinen Weg weiter gehen zu lassen…? Ich möchte seinen „Fluß nicht stören, ich respektiere ihn so wie er ist, erkenne aber auch allmählich, dass ich anders bin…nämlich die, die gerne noch näher an ihm wäre…
Das blöde ist jetzt nur…ich hoffe an dieser Stelle gibt es unter Euch welche, vielleicht auch Du, Norman, die mich verstehen, es nachempfinden können… ich sehe etwas von mir in ihm, besser gesagt, ich FÜHLE das da ein Teil von mir in ihm ist.
Ich habe wirklich schon viel durchgemacht, um endlich bei mir angekommen zu sein, und ich kann ehrlich sagen „ich liebe mich, finde mich wertvoll“….
und das macht es mir auch noch so schwer, wie kann ich einen Teil (den ich liebe!) von mir, in ihm zurück lassen?
Wie lasse ich einen Menschen los?
Hi Mellie, ich kann mir vorstellen, du leidest unter zwei Dingen:
1. Du wolltest ihn am Anfang haben, sein Gefühl tat dir gut, du hast dich für ihn geöffnet, um seine Liebe zu spüren und damit er die deine annimmt. Nun gibt es eine Herzverbindung. Sein Kopf will/braucht mehr Freiheit, als er sich damit vorstellen kann. Bestimmt gibt es auch Ängste und alte Dramen/Traumas.
2. Du wehrst dich gegen deine Liebe für ihn, weil du ihn nicht (ganz für dich?) bekommen kannst.
Wer sagt, dass du ihn nicht lieben darfst aus der Distanz, bedingungslos? Im Grunde kannst du es nicht verhindern, nur verdrängen. Das tut nur weh. Du darfst ihn immer lieben. Auch wenn du wieder jemand anderen lieben solltest, besteht das Band fort. Mach dir keine Schuldgefühle deswegen. Und wieso denkst du, du musst ihn bei dir haben, bzw. ganz haben? Das sind vielleicht deine Ängste, nimm sie einfach an und lebe damit. Wie soll er so an seinen Ängsten arbeiten und sich davon befreien?
Hi Richard, danke Dir für Deine Meinung.
Ein wenig find ich mich auch in Deinen Vermutungen wieder.
Schuldgefühle habe ich, nun ja, nicht wirklich, oder vielleicht ein wenig, denn ich habe im letzten Jahr so viel gelernt und gefunden in mir, über mich… so habe ich auch gelernt, mich zu akzeptieren, ja da sollte ich die Liebe einfach zu lassen, das Gefühl in mir. Zum anderen merke ich aber auch, wie sie mich zerstört…und das ist etwas, was ich nicht mehr zu lassen wollte.
Denn ich bin mir wertvoll genug, um mich nicht wissentlich Schaden auszuliefern…
Aber, nun ja, vielleicht sollte ich es einmal mehr, als das sehen, was es sicher ist, das was ich an meinem Leben so schätze…Dass ich es verstanden habe, an solchen Situationen zu wachsen, an dem Menschen, mit ihm.
Mental würde ich sagen hat sich viel getan bei mir, ich habe mich, meines Erachtens enorm weiter entwickelt… und das ist der Punkt, ich möchte auch meinem Körper wieder Freuden zu kommen lassen…ich meine damit nicht mal den Sex, eher noch etwas was mich atemlos macht und jedes mal aufs Neue meine eigene Seele mit meinem Körper verschmelzen lässt, so homogen fühlt es sich an (!) und das ist, wenn wir uns küssen.
Es ist wie wenn ich mein Spiegelbild küsse. So etwas habe ich noch nie erlebt. Und DAS will ich nie wieder missen müssen!
Ich verstehe das, Mellie. Mit etwas fortgeschrittener Spiritualität können wir in andere Menschen hinein fühlen, wenn wir uns dafür öffnen – und wenn sich der Mensch für mich öffnet. Du kannst das auch aus der Distanz, besonders wenn er an dich denkt und besonders wenn er dabei deinem Gefühl nachspürt. Es scheint, wir erleben etwas nach, doch es geschieht wenn wir es fühlen. Auch ist das aus der Distanz möglich. Das sind natürliche Fähigkeiten, die wir nur verlernt haben, weil wir das nicht erklären können. Für mich ist klar, dass der Mann sich dir geöffnet hat und das Band der Liebe beiderseitig existiert.
Trotzdem kann für ihn (momentan) seine Freiheit derart wichtig sein, dass er dich dem hinten anstellt. Besonders bei (maskulinen) Männern ist dies häufig.
Doch was uns weh tut, ist meistens das Denken, das Wollen und das EGO. Wir denken, wir verlieren etwas, wenn wir es nicht festhalten können. Dieses Denken ist oft dermaßen stark, dass wir Ängste durchleben und dass regelrecht Trauerarbeit notwendig ist, wenn wir von diesem Denken und Wollen ablassen sollen. Dies kann sich sogar suchtartig gestalten (mit Eifersucht). Wenn wir daran arbeiten, diese Zwänge zu lockern, erfahren wir auch oft den von dir beschriebenen Eindruck des Wachsens, was wir dann auch gerne zur Beruhigung das EGO einsetzen.
LG Richard
Hey Mellie,
danke für deinen ehrlichen Kommentar!
Ist natürlich schwer da etwas zu sagen, wenn man die ganze Situation nicht richtig kennt. Allgemein finde ich es schwer Ratschläge zu geben, denn auch Ratschläge sind Schläge…
Ich würde dir aber dennoch empfehlen nicht bei ihm und auch generell nie bei anderen Menschen anzusetzen, sondern bei dir selbst. Du schreibst ja du willst seinen „Fluss“ nicht stören. Wie gelingt dir das? Indem du einfach selbst deinen eigenen „Fluss“ fließen lässt. Konzentrier dich einfach mehr auf dich selbst, dann konzentrierst du dich automatisch weniger auf andere. Das hat alles nichts mit Egoismus zu tun, sondern viel mehr mit Selbstliebe.
Diesen Teil von dir, den du in ihm spürst, wirst du vermutlich auch noch und auf viele andere Weisen in anderen spüren. Das Selbst ist mit jedem Menschen verbunden. Ich habe dazu mal eine ganze Artikelserie verfasst. Du findest sie, wenn du auf meinen Namen in diesem Kommentar oben klickst. Und es ist doch ein schöner gedanke, zu wissen, dass ein teil von dir mit ihm fließen wird. Du lässt nichts zurück, sondern schickst etwas auf die Reise =) Wie eine Flaschenpost. Andere Menschen werden sie finden und ihre Freude daran haben =)
Hilft dir das etwas? Du kannst mich auch gerne privat anschreiben, wenn du näher darüber erzählen magst =)
Liebe Grüße Norman
Ich danke Dir Norman, das würde ich sogar sehr gerne, mich weiter mit Dir darüber unterhalten.
Denn wie ich schon voraus geschickt hatte, und Du ja auch bestätigst…schwer etwas zu sagen, ohne die ganze Situation zu kennen…und ich meine auch, die „ganze Person“.
Und, das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber, ich bin mental schon meilen weiter, als ich es hier schreiben könnte, ich möchte fast sagen, manch „dimensionalen Sprung“ hab ich schon hinter mir…
Abgedreht, ich weiß…
Aber deshalb macht es mich ja auch unter anderem so fertig, das ich es einfach nicht „besser mach“ obwohl ich es doch „besser weiß'“…
Ich hatte Richard, oben, schon so einiges geschrieben, ich denke, was ich jetzt alles noch zu sagen habe, ist mir imo zu viel zu schreiben, ich bin müde. Ich verschiebe das auf, vielleicht, morgen…
…privat anschreiben…, meinst über Deinen blog, ja..!?
bis dann, 🙂 mellie
Hey mellie,
freue mich über deine Antwort =) und auf weitere Erläuterungen!
Du kannst mir gerne über den Blog schreiben. Klick einfach auf meinen Namen in diesem Kommentar, dann kommst du direkt zum Kontaktformular =)
LG Norman
Zitat: „Flüsse gab es schon lange vor den Menschen.
Denkst Du nicht auch, dass sie etwas richtig machen müssen?“
Steine gab es noch viel länger als Flüsse. Das ganze Weltall ist voll davon. Also müßten doch die Steine was richtig-gemacht haben.
Oder was ist mit den Bäumen?
Sie gibt es auch schon viel länger als Menschen.
Aber sie fließen nicht, sie stehen an einer Stelle.
Alle Leute, die ein Haus gekauft haben, sollten es schleunigst loswerden, denn es widerspricht dem Fluß?
Hey Remo,
vielen Dank für deinen tollen Kommentar! Du hast absolut recht, das Zitat könnte sich ebenso gut um Steine oder Bäume drehen.
Genauso wie vom Fluss, wirst du auch sehr viel von ihnen lernen können, wenn du sie genau beobachtest. Du kannst eigentlich von sllem in drr Natur etwas lernen. Und dank der schönen Vielfalt der Natur, musst du nicht von allem das gleiche lernen =) auch wenn alles nach den gleichen Gesetzen funktioniert.
Aber wenn du es darauf anlegst, bringen dir auch Dteine und Bäume das Loslassen bei. Sie fließen ebenso wie der Fluss. Es ist für das menschliche Auge nur nicht so gut zu erkennen und daher ist der Fluss für diese Lektion ein besserer Lehrer. Aber wenn du etwas weiter zurücktrittst, siehst du, dass auch Steine und Bäume einem fließenden Kreislauf untergeordnet sind.
Steine entstehen ja sogar in flüssiger Form. Dann erstarren sie, verwittern, bilden Sedimente, sinken ab und kommen irgendwann wieder flüssig hoch.
Bei Bäumen kannst du sogar beobachten, wie sie fließen. Sie wachsen. Zwar sind sie im Boden verwurzelt, aber auch der Fluss ist an seine Quelle gebunden =)
Natürlich sollte niemand sein Haus mit samt seinem warmen Bett loswerden, nur weil der Fluss fließt. Auch der Fluß behält sein Bett. Aber wenn die Umstände ihn dazu nötigen dieses Bett zu verlassen und sich ein neues zu schaffen, fließt er eben munter drauf los. Und das ist es, was ich in diesem Beitrag vermitteln möchte.
Wenn du mehr dazu erfahren willst, schau doch mal ins Buch =)
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
was sagst Du zu dieser Aussage:
Man kann einzig und ausschließlich mit dem Strom schwimmen. Jeder Mensch kann sich nur für die Optionen im Leben entscheiden, die vorhanden sind. Alle in einer Gesamtmenge existierenden Optionen – seien sie positiv, negativ o. neutral bewertet – sind Teil des Stroms. Natürlich ist es möglich durch Grenzüberschreitungen, durch gegensätzliche „Anti-Optionen“ oder durch erweiterte Wahrnehmung zusätzlichen Optionen zu folgen. Nur sind diese ebenfalls auch nichts weiter, als Teil des Stroms. Alle Teilströmungen einzelner Menschen und Gruppierungen sind – wenn es sich um Personen handelt – Teil des Gesamtstroms.
Was sagst Du dazu ?
Freundliche Grüße
Denis
Hallo,
ich habe soeben deinen Text gefunden über das Loslassen. Sehr interessant. Wie kann ich mein Kind loslassen, welches ich im 5. Monat verloren habe? Geht das überhaupt? Wie soll ich das je schaffen? Ich bin kein Mensch der groß an Dingen festhält, aber das hier kann man mit nichts vergleichen. Es würde mich interessieren, wie du das siehst? Gruß