Teile diesen Beitrag "Aufgeben oder nicht? Diese Frage kann Klarheit schaffen"
Manchmal ist die Zeit einfach vorbei. Und manchmal wirkt es nur so.
In einer Beziehung zum Beispiel, oder im Beruf. Das Business plätschert, das Geld verweht, die Träume jubeln nicht mehr laut, sondern haben sich aufs Sofa gelegt und kraulen sich missmutig den Bauch? Und Du denkst übers Aufgeben nach?
Dann ist es an der Zeit für eine Frage:
Wäre es ein Aufgeben oder ein Loslassen?
Gute Frage, weil sie dem eindeutig negativ besetzten Wort „Aufgeben“ eine positive Alternative gegenüberstellt.
Denn wenn wir etwas beenden und das gut und richtig für uns ist, geben wir doch eigentlich gar nicht auf. Sondern wir lassen etwas los. Wir öffnen die Hände und den Griff und befreien uns.
Gutes „Aufgeben“ – also Loslassen – ist wie einen schweren Rucksack abzulegen, weiterzugehen und das Gefühl zu haben: Oh man, das tut gut, eigentlich weiß ich doch schon längst, dass da nur Steine drin waren.
Schlechtes Aufgeben, also eins, das wir vermeiden sollten, ist etwas anderes. Das ist eher, als würden wir eine Tasche ablegen und hinter uns lassen, von der wir denken, dass da unser Baby drin ist. Etwas, das wir doch eigentlich lieben, das uns wichtig ist.
Wie fühlt sich die Vorstellung für Dich an, es zu beenden?
Eher gut? Dann könnten Dir die Zeilen gefallen von Paulo Coelho aus Der Zahir:
„Deshalb ist es so wichtig, mache Dinge loszulassen, sie gehen zu lassen, uns zu lösen. Wir Menschen müssen verstehen, dass keiner von uns mit gezinkten Karten spielt, manchmal gewinnen wir und manchmal verlieren wir.
Erwarte nicht, irgendetwas zurückzubekommen, erwarte keine Anerkennung für Deine Anstrengung, erwarte nicht, dass Deine Genialität entdeckt und Deine Liebe verstanden wird.
Beende es. Nicht aus Stolz, Unfähigkeit oder Arroganz, sondern einfach weil es einfach nicht mehr in Dein Leben passt. Schließe die Tür, leg eine neue Platte auf, mach das Haus sauber, werde den Staub los. Hör auf, zu sein, wer Du warst und werde, wer Du bist.“
Dieser Text ist ein Auszug aus der Folge des myMONK-Podcasts mit dem Titel „Wann Du aufgeben solltest (und wann nicht).“ In diesem Podcast findest Du drei weitere Fragen, die Dir bei Deiner Entscheidung helfen können:
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Photo: Woman von MJTH / Shutterstock
Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Das Wort „aufgeben“ ist für mich nicht wirklich positiv behaftet. Es klingt so wie „resignieren“. Ich kann ja eh nichts ändern an der Sache. Dabei verstehen wir oft nicht, dass wir selbst es sind, die die Umstände verursachen.
Ich finde „annehmen“ klingt viel schöner! Was meinst du Tim?
LG, Christian
Annehmen ist bei mir mit loslassen konnotiert. Loslassen ist ja eigentlich eher ein sein lassen – sein lassen der Dinge, wie sie sind, ohne sie anders haben zu wollen. Und das ist eigentlich erst möglich, wenn man die Dinge vorher so annimmt, wie sie sind.
So wie ich hier aufgeben verstanden habe, und wie es sich für mich auch schlüssig anfühlt, ist das ja eben genau ein Handeln entgegen dem, was wir intuitiv für richtig halten. Wir arbeiten also gegen uns, gegen unsere tiefsten Überzeugungen, und können die Dinge daher gar nicht annehmen, wie sie sind.
(Das wäre das Tal, durch das wir durchmüssen, und nicht die Sackgasse, die wir loslassen dürfen.)
Wahnsinnig guter Podcast, lieber Tim! Vielen lieben Dank dafür! Er kommt auch genau zur richtgen Zeit.
Lieber Tim
etwas, was mir immer sehr hilft (hab ich mal wo gelesen):
„Wenn Du was aufgeben willst, denk dran, warum Du es angefangen hast“
Mir hat das schon einmal sehr geholfen.
Allerbeste Grüße! Und Danke für Deinen Blog, auch wenn ich geschriebenes lieber mag als Podcasts 🙂
Es ist immer was dabei, in Deinen Anregungen, vielen Dank!