Sandra isst vegan. Seit Februar 2012. Von den Herausforderungen und Belohnungen des veganen Lebens spricht sie mit mir im myMONK-Interview.
Möchtest Du Dich zunächst kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Sandra Franz. Ich bin 32 Jahre alt, Biochemikerin und lebe in Berlin. Neben der Arbeit praktiziere ich nun schon seit 6 Jahren leidenschaftlich gerne Ashtanga-Yoga. Seit Februar 2012 lebe ich vegan, davor 7 Jahre vegetarisch.
Warum ist es aus Deiner Sicht falsch, Tiere zu essen?
Tiere sind wie Menschen Lebewesen, die Schmerzen und Freude empfinden, eigene Bedürfnisse haben und leiden können. Ich sehe sie nicht als etwas an, dass getötet und aufgegessen werden darf. Warum sollte ich den Tod eines wehrlosen Lebewesens in Kauf nehmen, wenn ich die Wahl habe, mich auch ohne tierische Produkte gesund zu ernähren? Dazu kommt, dass (fast) alle tierischen Produkte aus den Supermärkten und Bioläden aus Massentierhaltung stammen. Diese Form der Tierquälerei möchte ich nicht unterstützen.
Was waren für Dich die größten Hürden auf dem Weg von der Fleischesserin zur Vegetarierin zur Veganerin – und wie hast Du sie überwunden?
Der Schritt von der Fleischesserin zur Vegetarierin fiel mir nicht schwer. Ich habe diese Entscheidung ausschließlich emotional getroffen. Nachdem ich in Asien gehört habe wie ein Schwein durch ein Dorf getrieben wurde und ich mir sofort vorgestellt habe, es wird zum Schlachter geführt, war für mich klar, dass ich nicht mehr möchte, dass ein Tier für mich sterben muss.
Der Weg von der Vegetarierin zur Veganerin war allerdings gepflastert mit psychologischen und gesellschaftlichen Hürden. Das fängt bei den Vorurteilen an, die ich gegenüber Veganern hatte, meiner Vorstellung darüber, dass eine vegane Ernährung nicht gesund sein kann, den eigenen Verdrängungsmechanismen die mich hinderten, mich mit dem Thema wirklich auseinanderzusetzen (wie ja eigentlich die meisten Menschen nicht wissen wollen, wo ihr Fleisch, Milch, Käse und Eier eigentlich herkommen) und der Vorstellung, dass ich mich als Veganerin gesellschaftlich ausgrenze. Ich konnte das „Extreme“ des Veganismus nicht verstehen und ich dachte, dass so ein veganes Leben unglaublich kompliziert sein muss. Da ich mich mit der gesamten Thematik nicht auseinandersetzen wollte, habe ich auch die Gründe der Veganer nicht verstanden. Meine größte Angst war aber tatsächlich, mich selber aus dieser Gesellschaft auszugrenzen, aufzufallen oder z.B. nicht mehr zum Essen eingeladen zu werden.
Wie ich die Hürden überwunden habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Das meiste lief unterbewusst ab. Eigentlich wusste ich schon seit längerem, dass ich vegan leben müsste, wenn mir meine moralischen Wertvorstellungen so wichtig sind. Das konnte ich aber ganz gut dadurch verdrängen, dass ich mir selber gesagt habe, ich bin Vegetarierin aus Umweltschutzgründen. Ich habe mich irgendwann der Idee des Veganismus so weit geöffnet, das ich neugierig wurde, was man da denn noch essen kann oder wie ein veganer Kuchen oder Sojajogurt schmeckt. Und den endgültigen Impuls hat mir dann die Begegnung mit einem Veganer gegeben, mit dem ich lange darüber geredet habe. Im Lauf dieses Gesprächs wurde mir klar, dass ich vor allem mit meinen eigenen Vorurteilen, Ängsten und falschen Vorstellungen kämpfe.
Eine Freundin, die sich durch meine Entscheidung ebenfalls mehr mit der Thematik beschäftigt, hat mir letztens gesagt, man muss im Grunde alles, womit man aufgewachsen ist, hinterfragen und sich davon befreien. Und ich glaube das trifft es genau. Für mich ist die Entscheidung für das vegane Leben vor allem eine Befreiung gewesen von der Vorstellung, nur wenn ich nicht zu anders bin als die Masse, werde ich akzeptiert.
Wie geht’s Dir heute, nach den ersten fünf Monaten der veganen Ernährung?
Mir geht es sehr gut damit. Am Anfang war ich sehr wütend auf unsere Gesellschaft, die die Massentierhaltung unterstützt. Doch diese Wut hat sich inzwischen gelegt. Natürlich war es am Anfang auch erst mal etwas komplizierter, da ich herausfinden musste, was ich überhaupt noch essen kann. Aber ich wurde überrascht wie viele verschiedene leckere Produkte es schon gibt. Ich habe tolle Restaurants mit veganem Angebot entdeckt und ich probiere viele neue Rezepte aus. Ich habe noch nie so viel gebacken in meinem Leben, wie als Veganerin. Der Schritt war der Anfang einer faszinierenden und spannenden kulinarischen Entdeckungsreise, die noch lange nicht vorbei ist. Ich ernähre mich nun noch bewusster und gesünder und fühle mich einfach fitter und besser. Und das merke ich auch in meiner Yogapraxis, die sich seitdem stark entwickelt hat. Auch meine Haut ist reiner geworden.
Wie hängen Yoga und Veganismus zusammen?
Yoga und Veganismus sind für mich eng miteinander verknüpft und ich würde auch sagen, dass Yoga einen großen Einfluss auf meine Entscheidung hatte. Wenn man sich die Yamas und Niyamas, also die ethisch moralischen Grundlagen des Yoga anschaut, hat eigentlich jedes etwas mit der Frage zu tun, ob wir Tiere leiden lassen und töten dürfen, nur um sie zu essen oder andere Bedürfnisse zu befriedigen. Die Yamas Ahimsa (Gewaltlosigkeit sich selbst und anderen gegenüber), Asteya (nichts nehmen, was anderen gehört) und Aparigraha (Wertschätzung der Dinge) vertragen sich meiner Meinung nach nicht mit dem Verzehr von Tierprodukten. Und die Yamas Satya (Wahrhaftigkeit, Wahrheit) und Brahmacharya (sich zum Wesentlichen/zur Wahrheit bewegen) erinnern uns daran, unser eigenes Verhalten auch in dieser Hinsicht zu hinterfragen. Die Niyamas Shauca (körperliche und innerliche Reinheit), Samtosha (Zufriedenheit), Tapas (Selbstdisziplin) und Svadhyaya (Selbststudium) praktiziere ich quasi automatisch mit einer veganen Lebensweise.
Im Yoga geht es doch letztendlich um die Selbstbefreiung. Und für mich ist ein gesundes und glückliches Leben, ohne Tierleid zu verursachen, eine der größten und beglückendsten Befreiungen meines bisherigen Lebens gewesen.
Wann macht Überzeugungsarbeit Sinn, und wann sollte man seine Mitmenschen lieber in Ruhe lassen mit dem Thema „Tiere essen“?
Das ist eine schwierige Frage. Beim Essen selber würde ich das Thema vermeiden, das verdirbt nur allen den Appetit. Ich versuche nicht jedem das Thema aufzudrängen, das bringt auch nichts. Aber wenn ich gefragt werde, antworte ich natürlich gerne und bin immer sehr froh, wenn Interesse besteht. Ich engagiere mich auch seit einigen Monaten in der Gruppe „Vegan in Berlin“. Wir organisieren Informations- und Essensstände und versuchen darüber interessierte und aufgeschlossene Menschen zu erreichen. Der beste Weg bleibt wahrscheinlich es den Menschen in meiner Umgebung vorzuleben, dass es nicht so schwer ist und ich damit glücklich und gesund lebe. Auch wenn mir das manchmal zu wenig erscheint.
Oft lieben Leute ja ihre Haustiere über alles, verdrängen aber, wo ihr Essen her kommt. Könnte man viele Menschen zum Veganismus „zwingen“, wenn jeden Abend auf jedem Fernsehsender Bilder von Tieren in Mastbetrieben gezeigt würden?
Das glaube ich nicht. Und ehrlich gesagt, kennt doch jeder diese Bilder schon. Aber wenn man nicht bereit ist, sich dem zu stellen, wird man da auch nicht hinschauen und anfangen darüber nachdenken. Menschen sind gut im Verdrängen und meist wird die Verbindung zwischen dem abstrakten Stück Fleisch oder dem Käse auf dem Teller und den Bildern von leidenden Tieren nicht gezogen. Trotzdem finde ich es wichtig, dass das Thema in den Massenmedien präsent ist und das muss auch noch mehr werden. Ich würde aber eben nicht nur auf „Schockeffekte“ setzen, sondern ein Bewusstsein dafür schaffen, was außer dem Tierleid alles mit dem Thema Massentierhaltung und Fleisch- und Milchkonsum zusammen hängt. Angefangen von der Umweltzerstörung über den Hunger in der dritten Welt bis zur eigenen Gesundheit. Das Umdenken eines jeden ist ein langsamer Prozess und jede noch so kleine Berührung mit dem Thema kann ihn ins Rollen bringen.
Welches Buch empfiehlst Du jemandem, der sich erstmals näher mit Vegetarismus und Veganismus auseinandersetzen möchte, um für sich eine Entscheidung zu treffen?
Ich fand „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer sehr toll. Die Mischung aus persönlichen Geschichten, Fragen die er sich über unsere Kultur des Essens stellt, vermischt mit den Fakten aus seinen eigenen Recherchen haben mich sehr bewegt. Obwohl die Fakten überwogen haben, war trotzdem der Mensch dahinter, der sich mit der Thematik auseinander setzt immer präsent. Und dadurch wird es zu einer persönlichen Geschichte, die es ja für jeden von uns ist.
Wo können die Leser mehr über Dich erfahren?
Seit Anfang April schreibe ich meinen persönlichen Blog sandraistvegan.blogspot.de , in dem ich neben Informationen und Rezepten auch meine persönlichen Erfahrungen als Veganerin teile. Da freue ich mich natürlich über viele Mitleser und Kommentare. Man kann auch auf Facebook unter: www.facebook.com/JetztIsstSieVegan vorbei schauen.
Herzlichen Dank!
Photo (oben): Keith McDuffy
hmm…habe oft drüber nachgedacht …im gründe genommen, kann keiner wirklich nachweisen ob der veganer/vegetarier wirklich gesünder is(s)t… klar ist :
– massentierhaltung grauenhaft und das tut echt im Herzen weh und ekelt einem auch regelrecht an…
– wehrlose tiere, woher nehmen wir uns das recht sie zu schlachten und dann zu essen ( man kann jetzt mit der darwinistische Evolutionstheorie kommen, welche eine natürliche Auslese vorsieht.und da wir Menschen den Tieren überlegen sind, können wir auch über ihr Leben/Tod entscheiden)
wenn jemand sagt, dass es gesünder ist ohne Fleisch zu leben ist, diese aussage meiner meinung nach aber nur begrenzt gültig.
pro: im hinblick auf die Massentierhaltung( Fütterung der tiere mit Antibiotika) und die daraus resultierende niedrige qualität des Fleisches, stimme ich zu dass der Konsum dieses Fleisches nicht gesund sein kann.und im durchschnitt 90kg fleisch/pro kopf kann auch nicht gesund sein.
contra: die, die auf fleisch verzichten, achten generell sowieso viellll mehr auf ihre ernährung, sie setzen auf frische unverarbeitete (bio-) lebensmittel…, machen yoga, meditieren usw….das liegt nun auf der Hand, dass sie sich dadruch nun besser fühlen, fitter sind, und zu dem hat das „kein fleischessen“noch einen anderen postiven psychologischen effekt : sie fühlen sich als „bessere“ Menschen, haben ein besseres gewissen… würden sie hühner /kühe seöbst züchten, ihnen einwandfreie gute futter geben, und eine angemessene Menge an fleisch zu sich nehmen, so denke (wette) ich, dass sie gesünder sind als vegetarier und vegana( wobei der Begriff „gesund“ genauer definiert werden sollte) …
ehrlich gesagt find ich es bisschen anstrengend alles auf den Fleischkonsum zu schieben und „hach wir sind ja sooo tolle menschen“ attitüde an den tag zu legen…massentierhaltung/ leiden der Tiere -> NEIN!!
aber wie bereits erwähnt hat das sich „fitter, toller gesünder“fühlen NIX mit dem Verzicht auf Fleisch zu tun, sondern es liegt generell an der gesamten lebensweise dieser veganer/veget.( ich betone hier noch mal es geht beim Fleisch wie bei allen Lebensmittel immer um qualität u menge).
ich finde manche vegetarier sehen irgwie immer bisschen unglücklich/ faltig nicht gesund aus.
nichts für ungut. aber fleisch iist aus moralischer sicht vllt schlecht aber fleisch von hoher qualität und angemessener Menge kann der gesundheit nur dienlich sein.
Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber Veganer fühlen sich gesünder weil sie gesünder sind! Ich selbst bin auch gesünder als vorher. Menschen sind nicht dafür gemacht Fleisch zu verdauen. Selbst wenn wir dafür gemacht wären ist in jedem Fleisch Antibiotika und ähnliches enthalten. Dann trinken wir den Kälbern ihre Muttermilch weg, was auch nicht für uns gedacht ist und wir deswegen Milch auch nicht verwerden können. Theoretisch sind deswegen eigentlich alle Laktose „intollerant“…. Ich kann dem Punkt mit der reinen Haut (im Interview) voll und ganz zustimmen. Als ich noch Milch getrunken hab hatte ich extreme Akne und nun ist meine Haut viel besser. Wenn du nicht davon ürzeugt bist das Veganer gesünder sind probiers doch selbst mal für 30 Tage aus. Danach kannst du ja wieder Tiere konsumieren 😉
noch mal übersichtlicher:
hmm…habe oft drüber nachgedacht …im gründe genommen, kann keiner wirklich nachweisen ob der veganer/vegetarier wirklich gesünder is(s)t… klar ist :
– massentierhaltung ist grauenhaft… das tut beim hinsehen echt im Herzen weh und ekelt einem auch regelrecht an…
– wehrlose tiere… woher nehmen wir uns das recht sie zu schlachten und dann zu essen ( man kann jetzt mit der darwinistische Evolutionstheorie kommen, welche eine natürliche Auslese vorsieht…das würde also bedeuten : wir Menschen sind den Tieren überlegen, können deshalb auch über ihr Leben/Tod entscheiden?!)
wenn aber jemand sagt, dass er als vegetarier/vegana gesünder is(s)t , stimme ich dieser aussage nur teiweise zu…
pro ( „ohne fleisch lebt man gesünder“) : im hinblick auf die Massentierhaltung ( Fütterung der tiere mit Antibiotika) und die daraus resultierende niedrige qualität des Fleisches -> dieses zu konsumieren kann nicht gesund sein…und im 90kg fleisch/pro kopf/Jahr -> auch dieser Fakt zeigt, dass bei der Menge übertreiben
contra ( „ohne fleisch lebt man gesünder“) : die, die auf fleisch verzichten, achten generell sowieso viellll mehr auf ihre ernährung, sie setzen auf frische unverarbeitete (bio-) lebensmittel…, machen yoga, meditieren usw….-> nun braucht man kein einstein zu sein um zu schlussfolgern, dass sie sich dadruch besser fühlen, fitter sind…zudem hat das “kein fleischessen” sicherlich noch einen anderen postiven psychologischen effekt : sie fühlen sich (unbewusst) als “bessere” Menschen, haben vllt. ein besseres gewissen…
würden sie hühner /kühe selbst züchten, ihnen einwandfreie futter geben, und deren fleisch verzerren, so denke (wette) ich, dass sie noch gesünder sind wenn sie vegetarisch/vegan leben…. wobei der Begriff “gesund” genauer definiert werden sollte …
ehrlich gesagt find ich es bisschen anstrengend alles auf den Fleischkonsum zu schieben und “hach wir sind ja sooo tolle menschen” attitüde an den tag zu legen…massentierhaltung/ leiden der Tiere -> NEIN!!
aber wie bereits erwähnt hat das sich “fitter, toller gesünder”fühlen NIX mit dem Verzicht auf Fleisch zu tun, sondern es liegt generell an der gesamten lebensweise der veganer/veget.( ich betone hier noch mal: es geht beim Fleisch wie bei allen Lebensmittel immer um qualität u menge).
ich finde manche vegetarier sehen irgwie immer bisschen unglücklich/ faltig nicht gesund aus.
nichts für ungut. aber fleisch iist aus moralischer sicht vllt schlecht aber fleisch von hoher qualität und angemessener Menge kann der gesundheit nur dienlich sein
Ob Fleischessen gesund ist?
Sind wir Fleischfresser?
Die erste Frage, die geklärt werden muss, ist, ob wir Menschen überhaupt die anatomisch-physiologische Voraussetzung haben, Fleisch zu verzehren. Klar ist, dass Mensch fähig ist, Fleisch zu verzehren. Doch dies bedeutet nicht, dass wir dazu geschaffen sind und Fleisch ein artgerechtes Nahrungsmittel darstellt.
In der Frühzeit aß der Mensch vorwiegend Pflanzen in Form von Blättern, Früchten, Kräutern, Wurzeln etc. Betrachtet man den Verlauf der Ernährung beim Menschen kann gesagt werden, dass sich der Mensch, bis auf die frühesten Vorfahren des Menschen, die hauptsächlich Insekten verzehrten, die meiste Zeit seiner Geschichte von Pflanzen ernährte. Die tierische Kost war ernährungsphysiologisch eher unbedeutsam und bestand aus Kleinlebewesen wie Insekten und Echsen. Erst mit dem Beginn des Ackerbaus kam der tierischen Kost eine größere Rolle zu, wobei aber auch hier die pflanzliche Nahrung den Hauptbestandteil bis vor Beginn der Industrialisierung bildete. Dies belegen auch unsere anatomischen und physiologischen Merkmale. Oft wird das Argument gebracht, dass das Gebiss des Menschen klar zeigt, dass der Mensch ein Omnivore ist, da er Fleisch verzehren kann.
Dazu muss erwähnt werden, dass der Mensch in erster Linie (gekochtes) Muskelfleisch isst. Zum rohen Verzehr von Knochen und Innereien sind weder die Verdauung noch die Zähne des Menschen geeignet.
Die Anatomie von Fleischfressern
Betrachtet man das Gebiss eines Raubtieres (z.B. einer Wildkatze) so erkennt man die spitzen pyramidenförmigen Backenzähne, die Reiß- sowie die stark entwickelten Eckzähne. Vergleicht man diese Zähne mit dem Gebiss des Menschen, so fällt auf, dass beim Menschen nur abgeflachte Zähne, besonders die hinteren Backenzähne, zu finden sind. Der Mensch hat auch die stumpfsten Scheidezähne aller Primaten. Die Abnutzungsspuren auf den Mahlzähnen beim Australopithecus deuten auf ein intensives Kauen pflanzlicher Nahrung hin. Man sieht also, dass das Gebiss des Menschen für pflanzliche Nahrung geschaffen ist. Das Gebiss des Menschen ist ein typisches Kaugebiss, während das Gebiss der Raubtiere für das Knochenbrechen, Schneiden und Reißen geschaffen ist (Scherengebiss, Brechscherengebiss).
Die Zunge eines Karnivoren ist rau und dünn, während die Zunge eines Pflanzenessers und Menschen weich und dick ist, um pflanzliches Material zwischen die hinteren Backenzähne zu schieben.
Der Kiefer eines Fleischessers kann sich nur vertikal (oben und unten) bewegen, um das Zerreißen und Beißen zu ermöglichen. Der Kiefer eines Pflanzenessers und Menschen kann sowohl vertikal, wie auch horizontal bewegt werden, um das Zermahlen von Pflanzen zu ermöglichen. Weiter haben Pflanzenesser und der Mensch einen Schluckmechanismus, während Karnivoren die Nahrung verschlingen.
Verdauung & Stoffwechsel
Der Verdauungstrakt des Menschen gibt relativ klar Aufschluss darüber, dass der heutige Mensch und seine Vorfahren auf vorwiegend pflanzliche Kost eingestellt ist. Der Dickdarm des Menschen besitzt bestimmte Muskelfasern, Tänien und Haustren, die im Dickdarm zeitweise Gärkammern zum Abbau unverdaulicher Nahrungsbestandteile bilden können. Tänien sind charakteristische Merkmale von Pflanzenessern und Omnivoren mit hauptsächlicher pflanzlicher Kost. Der Magen des Menschen und Pflanzenesser hat eine längliche Form mit einer komplizierten Struktur mit wenig Salzsäure und Pepsine (=Proteinspaltendes Enzym). Die Wände des Darms sind gewölbt voll von tiefen Taschen, um die zugeführte Kost gut zu verwerten. Der Magen eines Karnivoren dagegen ist ein einfacher runder „Sack“ mit zehn mal mehr Salzsäure, um zähe Knochen, Innereien, Tiermuskeln etc. zu verdauen. Die Wände des Darm von Karnivoren sind weich und kurz, damit Abfall schnell ausgeschieden werden kann.
Die Leber des Karnivoren produziert das Enzym Urikase. Urikase dient zur Aufspaltung von Harnsäure. Mit Hilfe dieses Enzyms sind Karnivoren und Omnivoren in der Lage, 10- bis 15-mal so viel Harnsäure zu spalten wie Pflanzenesser und Menschen, denn Pflanzenesser und der Mensch besitzen das Enzym Urikase nicht, sie vermögen nur die vom Körper selbst gebildete Harnsäure abzubauen. Bei zuviel Harnsäure oder Ausscheidungsstörungen kann sich Harnsäure beim Menschen im Gewebe ablagern und zu Gicht führen. Ein Problem, dass Karnivoren und Omnivoren nicht kennen.
Ebenfalls ist das Verdauungssystem von Karnivoren und Omnivoren in der Lage, größere Mengen an fremdem Cholesterin abzubauen. Pflanzenesser und Menschen sind indessen nicht in der Lage, größere Menge an fremdem Cholesterin abzubauen.
Die Morphologie des menschlichen Gebisses und dessen anatomisches Umfeld sowie der Verdauungstrakt sind ein wichtiger Faktor zur Zugehörigkeit des Menschen. Weitere entscheidende Faktoren zeugen davon, dass der Mensch zum Pflanzenesser bestimmt ist.
So ist der Blut und Urin pH-Wert bei Pflanzenesser und Menschen alkalisch, bei Karnivoren dagegen sauer. Bei den Karnivoren sind alle vier Füße mit Klauen versehen, um sich ins Fleisch zu krallen. Bei den Pflanzenfressern sind die Füße mit Hufen oder bei den Primaten die einzelnen Füße und Hände mit Nägeln. Die Hände sind hervorragend dafür gebaut, um Früchte, Gemüse etc. zu fassen, zu pflücken und zu schälen.
Fleisch ist Gift
Schlachtet man ein Tier oder trennt man ihm ein Glied ab, geht sein Fleisch sofort in Verwesung über. Fleisch ist tot, es ist Teil eines verstorbenen Tieres, das Leichengift enthält (also Eiweißzerfallsprodukte wie Cadaverin und Putrescin sowie gelegentlich auch Krankheitserreger). Fleisch wird je nach Temperatur und Umwelteinflüssen schnell oder weniger schnell von Fäulnis befallen. Beobachtet man eine Zeitlang ein Stück verfaulendes Fleisch, wundert man sich, woher so plötzlich Tausende von Würmern kommen können, ohne daß ein Nest in der Nähe ist.
Wenn Pflanzen verrotten, tun sie das in einem (relativ harmlosen) Gärungsprozeß, wie er z. B. auch künstlich zur Weinherstellung hervorgerufen wird. Bei Fleisch dagegen entstehen bei der Verwesung hoch toxische Stoffe, die über Magen und Darm vom Organismus aufgenommen werden. Fäulnisbazillen zerstören die Darmflora, giftige Gase dringen durch die Darmwand in den gesamten Organismus ein und erzeugen Kopfschmerzen, Immunschwäche und Krankheiten. Dieses Leichengift läßt sich auch durch starkes Erhitzen nicht zerstören.
Fleisch enthält keinerlei Ballaststoffe, auch wenn der Eindruck durch die faserige Konsistenz entstehen mag. Wegen dieser Eigenschaft kommt es zu festerem Stuhl, der sich nur sehr langsam Richtung Ausgang bewegt. Die Zeit, die das Fleisch seine Gifte im Darm an den Körper abgeben kann, steigt also an.
Pestizide, die sich in den Futterpflanzen befinden, addieren sich im Körper des Tieres. Je nach Tierart rechnet man mit 6-10 kg Futterpflanzen je kg Fleisch. Fleischesser nehmen also zusätzlich noch ein Vielfaches der Pflanzen(!)gifte in sich auf, als Vegetarier!
Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren führt zu einem Anstieg des (schlechten) LDL-Cholesterins und zur Senkung des (guten) HDL-Cholesterins. Der hohe Anteil dieser ungesunden Fette ist darüber hinaus auch ein Grund für Übergewichtigkeit mit all seinen gesundheitlichen Risiken.
Fleisch wirkt sich auf den Säure-/Basen-Haushalt des Körpers ungünstig aus, da es zu einer starken Übersäuerung führen kann, wenn nicht durch eine ansonsten gesunde und angepaßte Ernährung gegengesteuert wird.
Fleisch enthält Eiweiß – viel Eiweiß. So viel Eiweiß, daß unser Körper damit vollkommen überlastet wird. Es macht nicht etwa stark, sondern erfordert vom Körper erhöhte Anstrengungen der Nieren und eine Steigerung der Harnstoffbildung. Eiweißüberschuß führt unter anderem auch zu Vitamin B6-Mangel.
Auch das Eisen ist im Fleisch für die meisten Menschen zu hoch dosiert. Ein zuviel an Eisen fördert das Entstehen von Krankheiten, da auch Krankheitserreger Eisen für ihr Wachstum benötigen.
Sehr viele Substanzen der Pflanzenkost schützen vor sog. „Freien Radikalen“ (unvollständige Sauerstoffmoleküle, denen ein Elektron fehlt). Sie können unserem Körper großen Schaden zufügen und den Alterungsprozess beschleunigen, wenn nicht gegengesteuert wird. Ganz bestimmte Gemüse- und Obstsorten besitzen die Fähigkeit, Freie Radikale erfolgreich zu bekämpfen. (S. Kapitel Pflanzliche Nahrung als Jungbrunnen im Vegetarier Handbuch).
Fleisch enthält (logisch) keine Sekundären Pflanzenstoffe, die für unser Immunsystem enorm wichtig sind und die in jeder Pflanze existieren. Jeder Bissen Fleisch ist also ein Bissen weniger Gesundheit!
Wurde das Tier mit Antibiotika behandelt, besteht die Gefahr einer Zerstörung der Darmflora und einer Antibiotika-Resistenz. Letzteres kann Lebensgefahr bedeuten, wenn etwa eine Lungenentzündung nicht mehr richtig behandelt werden kann.
Darf ich mir den Text kopieren? Ich kann das immer so schlecht erklären..
Du kannst sogar die komplette von mir erstellte Broschüre herunterladen und frei verwenden:
http://www.tattoo-doc.de/vegi/Vegan.pdf
Das ist ja genial. Dankeschön 🙂
Bitteschön, gerne 🙂
na tina, dann lies mal „peace food“ oder auch gern die china-study. ich leb nun seit ca 4 monaten vegan, davor 2 jahre als vegetarier. mit sicherheit sehe ich nicht verhärmt aus..trotz inzwischen 7 „verlorenen“ kilo. ich bin voller energie, laufe jeden tag min. 10.000 schritte (jawoll: mit schrittzähler:-)und dass die haut besser wird kann ich nur bestätigen. ich fühle mich absolut nicht als besserer mensch, nur weil ich nichts tierisches mehr esse. aber ich bin durchaus erleichtert, dass ich nichts mehr unterstütze, was tieren leid zufügen könnte.das essen ist zudem richtig lecker und abwechslungsreicher geworden.
missionarisch bin ich nicht unterwegs, aber wenn ich gefragt werde, rede ich auch drüber.
@chris…sehr guter beitrag!