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Das Jahr 2012 hat begonnen und es scheint, als wenn die Weltuntergangsstimmung eher einer Aufbruchstimmung gewichen ist. Neue Energien werden spürbar, wobei es sich mir so darstellt, als wenn wir im Zuge der Evolution eine Fähigkeit entwickeln, gemeinsam zu denken. Soziale Netzwerke und Internet Plattformen verbinden Menschen auch über große Distanzen hinweg. Natürlich findet dort auch viel sinnloser Zeitvertreib statt, aber die Möglichkeit, Wissen und Ideen  mit einer fast unendlich großen Anzahl von Menschen zu teilen, ist ungeheuer gewachsen. Diese technische Entwicklung muss unbedingt von einer gleich starken Entwicklung des Bewusstseins jedes einzelnen Menschen und der Entwicklung der sozialen Kompetenzen und der Kommunikationskultur begleitet werden.

Bis vor Kurzem schien es mir noch so, als wenn es zwei völlig gegensätzliche Richtungen der Entwicklung gibt, die sich gegenseitig ausschließen, wobei man sich entscheiden muss, ob man sich nach Innen oder nach Außen wendet: Entweder persönlich und geschäftlich erfolgreich, sowie politisch aktiv sein und in der Welt einen Unterschied machen oder sich von der Welt abkehren, die wahre Natur des Geistes erforschen und tiefe Stille und Zufriedenheit ohne Abhängigkeit von äußeren Umständen im eigenen Innern finden. Ich habe mich im Alter von 21 Jahren für den zweiten Weg entschieden und viele Jahre in einem tibetisch-buddhistischen Kloster in Schottland zugebracht, davon zweimal drei Jahre in strenger Meditationsklausur. Dies war eine ganz kostbare Zeit und ich habe diese Entscheidung nie bereut.

Für mich wurde diese Trennung aufgelöst, als ich 1997 auf die Schriften von Ken Wilber stieß, der die Erkenntnisse aus östlichen und westlichen Weisheitstraditionen, moderner Wissenschaft und Psychologie zusammenbrachte und daraus die integrale Theorie entwickelte. Er entdeckte, dass  jede Begebenheit vier Aspekte hat – jeweils das Innere und Äußere sowie das Individuelle und das Soziale. Dies ist eine wirklich bahnbrechende Entdeckung, denn die meisten Widersprüche zwischen verschiedenen Weltanschauungen und Herangehensweisen liegen darin, dass sie jeweils einen dieser Aspekte besonders stark betonen und die anderen nicht wahrnehmen oder gar leugnen.

So kann ich nun die Widersprüche in meinem Leben vereinbaren: die Tatsache, dass ich so viel Zeit mit der Erforschung meines Geistes und der Anwendung verschiedener Meditationsmethoden verbracht habe, wurde zu einer Geschäftsidee: ich biete Meditationskurse für die wachsende Zahl von Menschen an, die merken, dass sie sich bisher zu sehr auf das Äußere konzentriert haben, sowie Einführungen in die integrale Theorie und Lebenspraxis für alle, bei denen der evolutionäre Impuls auch schon angekommen ist.

In unserer modernen Gesellschaft wird das Innere viel zu wenig beachtet und gepflegt. In den letzten Jahren rückt dieser Mangel stärker in das öffentliche Bewusstsein, durch die Zunahme an Stress, Burnout und Unzufriedenheit trotz finanziellem Wohlstand. Auch in der Wissenschaft wird der Nutzen der Meditation zur Bewältigung von Stress und chronischen Schmerzen zunehmend erforscht und gewürdigt.

Auch im politischen Denken entsteht jetzt eine neue Erkenntnis: wer an sich arbeitet, sowohl psychologisch als auch spirituell, ist auch besser in der Lage, einen positive Auswirkung auf die Gesellschaft zu haben. Gewaltfreie Kommunikation, Dialog nach David Bohm, Evolutionäres Café u.s.w…. neue Kommunikationsformen helfen uns, auch auf kollektiver Ebene zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Lösungen für globale Probleme können weder nur durch äußere noch nur durch innere Veränderungen gefunden werden.

In meinem monatlichen integralen Salon und gelegentlichen Workshops lade ich Interessierte und Gleichgesinnte dazu ein, mit diesen Perspektiven und ihrer praktischen Anwendung zu experimentieren. Theorie und spielerische Anwendung, Meditation und Körperarbeit, Gespräch und stilles Erspüren bilden eine ganzheitliche und inspirierende Erfahrung.

Text von Hanna Hündorf, www.kiel.samye.org , Facebook, Tel. 0431 26096650. Herzlichen Dank für die Unterstützung!

 

Photo: Jenny Downing