Teile diesen Beitrag "Dir geht’s schlecht? 5 Anzeichen, dass Du eine Therapie brauchst"
Es folgt ein Gastbeitrag vom Psychotherapeuten und Blogger Sandro Teuber.
Die meisten von uns kennen sie: diese schmerzhaften Momente, dunkel wie in einer Höhle und scheinbar ohne Ausweg, ohne Lösung. Für manche Menschen sind diese Momente Alltag. Oder noch schlimmer: Sie haben sich daran gewöhnt, so zu leben. Das ist der beste Zeitpunkt für eine Psychotherapie. Viele Menschen lassen zu viel Zeit verstreichen bis sie einen Psychotherapeuten aufsuchen. In dieser Zeit spitzen sich die Probleme zu. Woran aber kannst Du erkennen, dass eine Psychotherapie für Dich hilfreich wäre?
Als mir klar wurde, dass ich eine Therapie brauchte war bereits eine lange Zeit des Überlegens vergangen. Immer wieder habe ich das Für und Wider zerlegt. Als Psychologe und angehender Psychotherapeut müsste ich doch mit diesen Problemen umgehen können. So denken viele. Vor allem die Psychologen und Psychiater selbst.
Aber ein kleines Bild kann das ändern.
Der Aufstieg zum Gipfel
Stell Dir vor, Dein Leben ist wie ein ewig währender Aufstieg auf einen Berg. Warst Du mal wandern? Es ist mühsam, wie das eigene Leben manchmal. Du hast steile Anstiege und manchmal hast Du Senken. Dann geht das Leben einfacher. Manchmal bist Du umgeben von Bäumen und manchmal hast Du ganz freie Sicht. Du siehst klar Deinen Weg. Aber nur bis zur nächsten Biegung.
Und nun kommt der Therapeut ins Spiel. Er (oder sie) lernt Dich kennen. Er kennt Deinen bisherigen Aufstieg und Deine Ziele, Deinen Weg. Aber er steht nicht neben Dir, sondern schaut von seinem Berg aus auf Deinen Weg. Er sieht von außen, dass ein Teil deines Weges gerade steil ist und kann Dir helfen vielleicht einen etwas leichteren Weg zu gehen. Er sieht das Gesamtbild. Er sieht Dinge, die Dir verborgen sind, weil Du gerade in einem tiefen, dunklen Wald bist, aus dem Du nicht heraus weißt. Er kann viel leichter die Perspektive wechseln. Er kann den Blickwinkel auf Deine Situation viel schneller wechseln, denn er ist nicht in Deinen Schwierigkeiten gefangen.
Und vor allem: Er weiß, wie es sich dort anfühlt. Ein guter Therapeut kann Kontakt zu seinen eigenen dunklen Momenten aufnehmen.
Manche Menschen fühlen sich ständig bedroht in ihrem Leben. Sie versuchen, sich von diesem schweren Aufstieg namens Leben abzuschotten. Diese Abschottung führt unweigerlich dazu, dass wir auch die angenehmen Gefühle wie Freude und Liebe nicht mehr spüren. Dein Therapeut kann Dir helfen, wieder die Liebe zu spüren, die Du so lange nicht mehr fühlen konntest. Das macht ihn zu einem tollen Begleiter auf Deinem Weg, den Du unbedingt dabei haben willst.
Mein Moment der Erkenntnis
Ich brauchte sehr lange, bis ich anerkennen konnte, dass ich einen Begleiter auf meinem Weg brauche. Es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben!
Mein dunkler Wald bestand darin, dass ich nicht verstand, warum ich immer wieder meiner Frau und Freundin weh tat, während ich den Berg der Beziehung mit ihr erklomm. So viel Schmerz und Verletzung musste geschehen bis ich verstand, dass es an der Zeit war.
Wie kannst Du erkennen, dass es an der Zeit ist, sich einen professionellen Begleiter und Unterstützer an die Seite zu holen?
5 Anzeichen, dass Du eine Therapie brauchst:
Eine Therapie beginnen oder Dich Deinem Hausarzt zuwenden solltest Du, wenn Du eines der folgenden Probleme bei Dir bemerkst. Je länger Du wartest, desto eher werden sich die Probleme auf dein ganzes Denken und Fühlen ausbreiten. Psychische Probleme haben nämlich die Tendenz, sich auszubreiten.
1. Du hast suizidale Gedanken, bist hoffnungslos
Das ist die bedeutendste Schwierigkeit, die auftreten kann in einem menschlichen Leben. Und es ist normal! Etwa die Hälfte aller Menschen haben einmal in ihrem Leben suizidale Gedanken. Sie haben eine so große Krise, dass sie ihr Leben beenden wollen. Als einzelne Episode kommen die meisten Menschen damit zurecht. Aber was, wenn diese Gedanken wiederkehren? Dann wird es Zeit zu handeln!
2. Es gibt nichts mehr, was Dir Spaß macht
Alles erscheint fade. Dinge, die Dir früher mal Spaß gemacht haben sind nun langweilig, nervig oder einfach nur anstrengend. Du kannst Dich gar nicht mehr erinnern, wann Du das letzte Mal richtig fröhlich warst. Begleitet Dich dieses Gefühl länger als zwei Wochen, solltest Du über eine Therapie dringend nachdenken.
3. Deine Ängste und Unruhe halten Dich davon ab Deinen Lebensweg zu gehen.
Ängste und Unruhe sind unsere täglichen Begleiter. Das ist auch gut so, denn sonst wären wir viel zu unvorsichtig. Zum Beispiel beim Überqueren der Straße. Manchmal werden Ängste und Unruhe aber auch richtig mächtig und übernehmen die Kontrolle. Wir meiden dann Situationen, die zu unserem Weg gehören. Einen Berg kommt man jedoch nicht hoch, indem man parallel zur Kuppe geht.
Wir vermeiden Orte, Situationen oder Menschen, wenn Ängste und Unruhe die Kontrolle übernommen haben. Wenn dein Leben von Ängsten und Unruhe bestimmt wird, solltest Du definitiv eine Therapie aufsuchen. Auch die dauerhafte Vermeidung bestimmter Orte und Situationen ist ein gutes Zeichen dafür, dass Hilfe Not tut. Das wichtigste: Angststörungen sind sehr gut behandelbar.
4. Du kommst kaum noch raus. Oder Du brauchst sehr viel Willenskraft, um Dich für die kleinsten Dinge zu motivieren.
Deine Energie ist komplett aufgebraucht. Du brauchst ewig, um Dich auf den Tag vorzubereiten oder Du musst Dich extrem zwingen, selbst alltägliche Aufgaben zu erledigen. Dieses Zwingen kostet wiederum Deine Energie. Du hast Deine Aktivitäten reduziert und bist auf ein Minimum angekommen. Auch wenn es schwer fällt: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Hilfe zu suchen. Wenn Dir das schwerfällt, kannst Du Deine wichtigste Bezugsperson fragen, ob sie Dich begleitet.
5. Du stehst mit nahen Menschen immer wieder vor demselben Problem (Obwohl Du viele Ratgeber ausprobiert hast)
Dieses Anzeichen selber zu erkennen ist sehr schwierig. Du hast das Gefühl, dass Menschen sich Dir gegenüber anders verhalten sollten? Du neigst dazu, Menschen irgendwie lenken zu wollen? Erkennen kannst Du dieses Probleme daran, dass sich andere langfristig eher von Dir zurückziehen, als mit Dir zusammen zu sein. Und das, obwohl Du doch immer dein Bestes gegeben hast.
Wenn dem so ist, dann spricht vieles dafür, dass Deine Mauern so hoch sind, dass Menschen es unangenehm finden, mit Dir zusammen zu sein. Sie können Dein wahres Selbst nicht sehen. Sie erleben Dich als unecht. Eine Therapie kann helfen. Sie braucht aber viel Zeit, da es lange dauert, bis sich diese Verhaltensweisen ändern. Diese Verhaltensweisen haben ja einen Grund, warum sie existieren. Sie waren zu einer anderen Zeit deines Lebens mal sehr hilfreich. Jetzt leider nicht mehr.
Was Du für eine erfolgreiche Therapie mitbringen solltest
Ich habe in 5 Jahren psychotherapeutischer Tätigkeit erfolgreiche und weniger erfolgreiche Therapien erlebt. Hier sind die Geheimnisse der Menschen, die es schafften, ihre Therapie erfolgreich zu durchschreiten.
- Sei bereit, Dinge in Deinem Leben zu ändern – und dem alles andere unterzuordnen. Bevor es besser wird, muss es anders werden!
- Sei so offen sein wie möglich. Je mehr Dein Therapeut über Dich weiß desto besser kann sie Dir helfen.
- Zeit. Eine Therapie braucht Zeit. Für grundlegende Änderungen braucht man etwa ein Jahr des kontinuierlichen Strebens nach Veränderung. Zum Glück sieht man erste Erfolge schon nach einigen Wochen.
- Bereitschaft sich den eigenen dunklen Seiten zu nähern und schwierige Gefühle zu erleben. Je höher diese Bereitschaft, desto eher kommst Du an den Kern deiner Probleme.
- Realistische Erwartungen. Ja, Therapeuten sind keine Wunderheiler. Sie haben keinen Zauberstab, der alle Deine Probleme verschwinden lässt. Es ist der Prozess, der so wunderbar ist. Dieser Prozess hat die Kraft dein Leben komplett zu ändern.
Ich habe auf beiden Seiten erlebt, wie Menschen sich ändern. Langfristig und Schritt für Schritt. Mit winzigen Änderungen in wiederkehrenden Momenten sind große Dinge möglich. Dies ist das Wunder des Lebens. Du hast die Kraft und die Möglichkeit, die Richtung deines Lebens zu bestimmen. Nutze es, packe Deine sieben Sachen für den Aufstieg zum Gipfel und los gehts in ein echtes Leben mit oder DeinemTherapeuten!
Anlaufstellen
Die Liste kann natürlich nicht vollständig sein, da es viele unterschiedliche psychische Probleme gibt. Solltest Du Dich nicht wiederfinden und trotzdem nicht gut fühlen, suche professionelle Hilfe auf und finde es gemeinsam heraus, was Dein Problem ist.
Ich weiß natürlich, wie schwer es ist einen Psychotherapeuten zu finden. Die Situation hat sich zugespitzt in den letzten Jahren, da immer mehr Menschen einen Therapeuten aufsuchen. Leider ist die Anzahl der niedergelassenen Psychotherapeuten gesetzlich begrenzt. Es braucht Geduld, aber es lohnt sich.
Hier ein paar Links, die Dir weiterhelfen können bei der Suche nach Hilfe:
- http://www.frnd.de
- http://www.telefonseelsorge.de Telefon, Chat und Email Beratung
- http://www.jameda.de/psychotherapeuten-psychologen/gruppe/ Liste aller Psychotherapeuten in Deutschland
Autor: Sandro Teuber Sandro Teuber ist Psychologe, Psychotherapeut und Blogger. Er hilft Menschen, Hürden zu überwinden und ein reichhaltiges Leben zu führen. Nach mehreren schweren Schicksalschlägen entschied er sich einen Blog und Plattform für ein offenes und vitales Leben zu gründen. Hier erfährst du mehr. |
Photo (oben): Dani Vázquez
Die eigentlich Kranken sind Psychologen, die suggerieren, dass Grenzsituationen und Wirklichkeiten des Lebens wie Trauer, Schmerz, Trennung und Tod pathologische Zustände sind, die therapiert werden müssen.
Hallo Ibrahim,
Danke fürs Lesen. Stimmt: Trauer, Schmerz und Tod sind ganz gewöhnliche Lebensereignisse. Ich nutze die Wörter „gesund“ und „krank“ im Umfeld von psychischen Problemen fast gar nicht mehr. Für mich ist alles menschliches Verhalten normal, denn es entspring ja dem Menschen selbst. Oder wie jemand sagt, den ich sehr schätze: „Anders sein ist keine Krankheit“. So verfahre ich.
Alles Gute
Sandro
Ich meine, die Voraussetzungen 1-4 zeigen bereits eine ungünstige Einstellung unserer westlichen „wissenschaftlich bestätigten“ Herangehensweisen. Die Punkte führen zu Anstrengungen und dem Einsatz von Willen aus dem Verstand heraus. Im Grunde haben sie nur eine Alibi Funktion für analytisch herangehende Therapeuten und ihre allzu mageren Erfolgsquoten. Der Kient ist also selber schuld … Voraussetzung 5 sollte der Therapeut erarbeiten mit dem Klienten. Die belastenden unerledigten Dinge zeigen sich wohl schichtweise am ehesten, wenn alles sein darf und nichts muss. Wenn der Klient zunehmend sich dem „Fluss“ hinheben kann. So hat auch aus meiner Sicht das Bild vom Berg keine günstige Wirkung. Und der Therapeut kennt mich zumindest in tieferen Schichten nicht, da diese erst der Heilungsprozess offenbart. Er kann nur seine eigenen dunnklen Momente auf mich projizieren. Auch analytidches Bohren ist oft sogar kontraproduktiv. Das Unbewusste weiss sich schon zu wehren, wenn die Dinge nicht reif sind. Aus meiner Erfahrung reicht auch stets die sanfte Auflösung dessen, was an der Oberfläche gerade da ist. Die tieferen Probleme verlieren dabei auch ganz nebenbei an emotionaler Belastung und erscheinen dann später in gemässigterem Ausmass.
Bei Facebook gab’s hierzu einige sehr durchmischte Kommentare (https://www.facebook.com/myMONK.de/posts/969543289747596).
Interessanterweise scheinen welche von denen, die sich grundsätzlich gegen die Therapie ausgesprochen haben, ihre Beiträge wieder gelöscht zu haben – Hauptgegenargumente gingen in die Richtung: „Die Psychologen machen sich nur die Taschen voll und nennen alles krank, was eigentlich gesund ist“
Ich erlaube mir mal, ein bisschen was davon zu zitieren:
DAVE
Unfassbar, wie abfällig hier Therapie und Therapeuten begegnet wird. Am besten erstmal selber Therapie machen und erleben, wie ein Therapeut wirklich ist und wie mit Zuständen, wie sie Ibrahim benennt, umgegangen wird, die der Patient als pathologisch mit in die Praxis bringt.
Ich selbst bin dankbar, dass es die Institution Psychotherapie überhaupt gibt, denn es gibt Dinge, die erzähle ich auch meinen besten Freunden nicht, und wenn man nicht über sie spricht (und das ist auch meistens das einzige, was bei einer Therapiestunde passiert), fressen Sie dich von innen auf. Das Wort „Therapie“ wird überbewertet. Manchmal sollten Menschen, die problemlos durch’s Leben kommen, einfach die Fresse halten, denn genau solch ein Verhalten und solche Aussagen sind es, die verhindern, dass in unserer Gesellschaft offen mit Dingen umgegangen werden, die uns über den physischen Schmerz hinaus belasten.
IBRAHIM
Keine Sorge, die Therapie mach‘ ICH schon: Ich bin Arzt!
Was du nicht verstehst, ist die Tatsache, dass es eine Gesellschaft gibt, in der sich die Menschen für ihren Schmerz und ihr Unglück schämen und sie sich nicht gegenseitig erzählen können. Dazu haben aber auch Psychologen beigetragen, indem sie nicht diese Tatsache thematisieren und auf die Genesung der Gesellschaft hinarbeiten, sondern deren Individuen mit Bagatellverletzungen pathologisieren.
Jeder, der mal in der Psychiatrie gearbeitet hat, weiß, dass durch Neuauflagen des. DSM, einem Klassifikationskatalog der psychischen Diagnosen („die Bibel der Psychiater“), neue Diagnosen geschaffen werden – und somit über Nacht Millionen Menschen „krank“ gemacht werden!!
Die eigentlich Kranken, die es bräuchten, gehen leider nicht zu Psychologen. Meist tummeln sich dort leider Menschen, denen die moderne Spassgesellschaft nicht vermitteln will und kann , wie sie mit Schmerzen, Trennung und Tod – was das Leben nun mal ausmacht und was NICHT therapiebedürftig ist – umgehen soll.
Das ist das Problem!
DAVE
Ich habe innerhalb von 7 Jahren 3 Therapeutinnen erlebt, und keine davon war bemüht, meine schlechten Gefühle zu pathologisieren. Ich kenne das DSM und ich weiß, was es für Therapeuten bedeutet. Es kommt aber darauf an, wie ein Therapeut zwischen dem, was er diagnostisch festhalten muss, und dem, wie er mit dem Patienten umgeht, differenziert.
Unabhängig davon gibt es einfach viele Menschen, die im Beruf „Psychologe“ Menschen helfen wollen, die sich nicht selbst helfen können. Nicht jeder ist für die Forschung und Publikation geeignet. Und Psychologen, die ihren Patienten das einreden, was du unten in deinem Post geschrieben hast, haben meist selbst nie gelernt, wie man richtig damit umgeht, und daran ändern auch ein Studium oder eine Ausbildung nichts. Und im Endeffekt kann ich nicht befürworten, dass eine Pauschalisierung im Sinn von „Therapie ist schlecht“ stattfindet. Arbeit an der Gesellschaft findet auch im Kleinen statt, und ich halte es nicht für besonders wahrscheinlich, dass selbst der angesehenste Psychologe den gesellschaftlichen Umgang mit Schmerz, Trauer etc. mit einer entsprechenden Publikation verändern kann, solange noch Menschen auf die Straße gehen, die Angst davor haben, dass sie vom erstbesten Ausländer vergewaltigt werden.
ANDREA
Wenn ich hier einige Kommentare lese – geht ihr mit einem gebrochenen Arm oder einer Blutvergiftung zum Arzt, oder hilft dann auch „ein guter Freund“ oder „einfach mal ne schwere Zeit aushalten“?
Anorexie, Depressionen, Angststörungen sind Krankheiten, die in sehr vielen Fällen tödlich sind. Also seid dankbar, dass ihr gesund seid, und hört auf, so unqualifizierten Stuss zu schreiben, um Leute davon abzuhalten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
ANKE EVA
ich glaub der Artikel sollte einfach nur Menschen, denen es schon länger nicht wirklich fröhlich zumute ist, ermutigen, sich Hilfe zu holen, anstand ihre Gedanken im Kreis marschieren zu lassen und dann nur noch im Dunklen zu tappen. – Oder sich gar das Leben zu nehmen. Gott sei Dank kenne ich selbst die Dunkelheit nicht in dieser Intensität, aber ich habe schon einige getroffen und gegegentlich begleitet. Und manch einer neigt dann dazu die Schotten ganz dicht zu machen und ja, worüber man eben nicht spricht ist die Häufigkeit des Suizids. Ob eine Therapie das richtige ist,weiss jeder erst anschliessend. Auch da gibt es sone und solche. Aber wer sich schon mal so weit öffnet, dass er sich Hilfe holt, ist auf einem guten Weg..wenn er nicht nur in Medikamente getunkt wird..
Und noch ein interessanter von Facebook:
ULF
Gute Hinweise, mir fehlt nur:
1. es gibt (gute) Psychotherapie auch ausserhalb des Kassensystems mit vielfältigeren (und spirituelleren, modernen, effektiven) Ansätzen. Schwierig, auszuwählen, aber lohnenswert, es sich anzuschauen.
2. Psychotherapie ist schon lange nichts mehr für „Kranke“, sondern dient spätestens seit den Zeiten von Rogers und Perls etc. (60er Jahre) der Weiterentwicklung, Abbau von Blockaden zur Selbstentfaltung, dem Heiler-Werden. Man muss nicht auf den Zusammenbruch warten und völlig am Ende sein, um sich etwas Gutes zu tun und an sich zu arbeiten! Es gibt auch vorher schon Anzeichen, alles hat eine Geschichte. Besser früher als später, wenn schon viel Ungutes passiert ist.
Punk 1 und 3 halte ich für gefährlich.
Zu 1: Als Therapieerfahrener weiß ich, dass – abgesehen von bestimmten Extremfällen – die Heilimpulse von innen ausgehen müssen und auf keinen Fall davon abhängig sind, dass gewisse Umstände (im außen) verändert werden müssen. Die Änderung von Umständen dauert evtl. sehr lange. Wir leiden oft mehr aufgrund der Einstellung zu etwas, nicht unbedingt weil der Umstand so ist, wie er momentan ist.
Zu 3: Es ist eine allgemein Ansicht, Psychotherapie müsse lange dauern. Aus eigener Erfahrung weiß ich: mit wirklich weisen Therapeuten kann alles sehr, sehr schnell gehen. Die seelische Heilfähigkeit von uns Menschen erlaubt auch sehr schnelle Heilung, was in unserer jetzigen Zeitqualität noch mehr begünstigt wird. Von Haus aus zu meinen, die Therapie dauert lange, halt ich für einen gefährlichen Stereotyp minderwertiger Psychotherapie aus vergangenen Zeiten.
Danke für diesen Beitrag. Ich habe gerade verstanden, dass ich seit Monaten eine Depression habe.