Wir müssen mit ansehen, wie die Beziehung einschläft oder in der Mitte durchbricht. Müssen uns fiese Dinge anhören vom Partner wie Oh man, warum bist Du so früh schon so hässlich geworden? Müssen zusehen, dass er oder sie wenigstens nicht auch noch unsere besten Freunde und Geschwister vögelt. Oder sind aus irgendeinem anderen Grund mal wieder auf die Schnauze gefallen mit der Beziehung, die uns so, so gut schien, bis uns wer weiß was trennte.
Suchen dann Rat.
„Tja, mit mehr Selbstliebe wäre das nicht passiert“, hören wir, lesen wir. Oder: „Wenn Du Dich selbst lieben würdest, wär’s Dir egal.“
Damit kann man alle Probleme lösen, sagen sie, egal, was die anderen tun.
Klingt gut, klingt nach Rettung und Schutz und Unabhängigkeit. Also kaufen wir’s denen ab, die uns diese Erlösung versprechen.
Klingt auch irgendwie ziemlich spirituell. Hmm, ja, stimmt, Selbstliebe, hmm.
Ist aber nicht spirituell, nicht als Allheilmittel. Sondern nur der idiotische Auswuchs einer Zeit, in der alles zerfällt. In der wir auseinanderdriften, einsamer und einsamer werden. In der sich keiner mehr festlegen will, geschweige denn abhängig machen von anderen.
Aber wir Menschen brauchen Liebe, und zwar nicht nur unsere eigene. Und echte Liebe empfinden und empfangen wir nur, wenn wir uns einlassen und ausliefern, zumindest ein Stück weit. Das macht uns angreifbar. Wir können enttäuscht und verletzt werden, wir können verlieren. Aber es macht uns auch stark. Wir heilen in Beziehungen, wir wachsen über uns hinaus in Beziehungen.
Selbstliebe ist wichtig, ist ja klar. Pflegen wir sie nicht, verennen wir uns im Außen. Nur ist sie eben längst, längst, längst nicht alles. Das zu behaupten ist eine große Lüge, die zurzeit leider um sich greift.
Nein.
Wir brauchen die Menschen, wir brauchen ihre Liebe.
(Und wenn Dir dieser Text nicht gefällt, dann geh Dich selbst lieben.)
P.S.: Wir brauchen natürlich nicht die Liebe aller, sondern der richtigen Menschen.
P.P.S.: Mehr über Selbstliebe – die eben trotzdem die wichtige Basis bleibt – im neuen myMONK-Buch Selbstwertgefühl – Wie es entsteht und wie Du es stärken kannst.
Photo: MADE ON
Du bringst es auf den Punkt!
Was ich besonders aus diesem Beitrag mitnehme: Es gibt Themen, in denen es nicht nur das „entweder/oder“ gibt, sondern das „sowohl/als auch“.
Wer immer und überall nur mit dem „entweder/oder“ durch die Welt läuft, wird sich zwangsläufig eine Welt voller Möglichkeiten vorenthalten.
Meine Welt funktioniert nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip:
Wenn ich mich nicht selbst liebe, kann ich auch niemand anderen lieben (weil ich nicht weiß, wie das Lieben funktioniert).
Dadurch, dass ich dann niemand anderem Liebe schenke (weil ich nicht weiß, wie es funktioniert), erhalte ich auch keine Liebe von anderen.
Wenn ich aber weiß, wie das mit dem Lieben von mir selbst udn anderen geht, dann kann ich auch echte Liebe schenken und erhalte echte Liebe zurück.
LG
Aljoscha
Selbstliebe und Liebe sind eben zwei grundverschiedene Dinge. Sie bedingen sich gegenseitig. Das eine kann das andere aber nicht ersetzen. Dass es zu Verwechslungen kommt, liegt vielleicht auch am Namen. „Liebe“ und „Selbstliebe“ kling schon ähnlich. Da einfach mal irgendwas zu behaupten ist naheliegend.
Je mehr ich mich im Internet herumtreibe, umso öfters stoße ich auf irgendwelche „Gurus“, die offenbar der Ansicht sind, dass ein Mensch nur durch seine Gedanken determiniert wird: Denk dich reich und du wirst reich. Denk dich erfolgreich und du wirst erfolgreich werden. Das alles hat angeblich mit der „blackbox“ Unterbewusstsein zu tun. Was du, Tim, in diesem Artikel beschreibst passt für mich auch in diese Kategorie: „Liebe dich selbst und du wirst keine Liebe von außen benötigen“. „Das Unterbewusstsein wird es schon irgendwie richten.“ So ein Bullshit!
Ich weiß nicht woran es genau liegt (vermutlich hat es – wie fast alles auf der Welt – auch mehrere Ursachen), aber seit wir alle online sind, verbreitet sich dieser Bullshit mit Lichtgeschwindigkeit. Besonders beliebt sind Theorien, die bequem, wünschenswert und wissenschaftlich (zumindest derzeit)unwiderlegbar sind. Die Macht des Unterbewussten scheint besonders beliebt zu sein. Dass die eigenen Gedanken einen Effekt haben, ist unbestritten. Dass Gedanken die Macht haben, gegen alles Andere zu bestehen ist meiner Meinung nach aber Blödsinn – zumindest unter praktischen Gesichtspunkten und für uns Normalmenschen, die wir täglich mit verschiedensten externen Eindrücken konfrontiert sind. Dass irgendwelche Mönche mit ihren Gedanken sehr viel anstellen können, liegt meiner Ansicht nach nicht nur daran, dass sie diese Fähigkeit regelmäßig üben (Meditation etc.), sondern vor allem auch daran, dass sie häufig gegenüber externen Reizen, wie wir sie erfahren, abgeschottet sind. Nur weil Mönche (vielleicht) irgendetwas können, bedeutet nicht, dass man anderen Menschen diese Ratschläge erteilen sollte. Nicht falsch verstehen. Es geht mir hier nur um diese oben beschriebene extreme Ansicht. Dass Meditation auch für Normalmenschen positive Effekte hat steht außer Frage.
Eine ganz entscheidende Frage wird einfach ignoriert: Können wir überhaupt denken was wir wollen? Ich habe mich in letzter Zeit recht viel (wissenschaftlicher) Gehirnforschung beschäftigt. Aus wissenschaftlicher Sicht scheint die Entstehung von Gedanken alles andere als planbar zu sein. Wir können uns eben nicht immer selbst aussuchen, was wir denken. Wie ich das verstanden habe, ist die Entstehung von Gedanken sehr komplex und hat viel mit Assoziation zu tun. Wir sehen eine schwarze Katze und unser Gehirn spuckt daraufhin irgendeinen Gedanken aus. Natürlich kann auch ein Gedanke einen neuen Gedanken auslösen, aber die externen Reize sind vermutlich in der Überzahl.
Der Kommentar ist etwas länger geworden als geplant 😀
Du sprichst mir SOWAS von aus der Seele! Das ist gerade topaktuell in meinem Leben. Ich habe Freunde, ja, aber manchmal kommt’s mir vor, ich bin nur dann bei ihnen aktuell, wenn sie mit ihrem Partner gerade nix vorhaben. (Ich bin als einzige Single in meinem Freundeskreis.) Und es sieht nicht so aus, als würde sich irgendwann mal ein Mann mein Leben mit mir teilen wollen.
Und was passiert in der Folge mit mir? Ich fühle mich einsam, ungeliebt und nicht begehrenswert. Ich hätte sehr viel Liebe zu geben, aber anscheinend möchte die niemand so wirklich. Sätze wie „du bist so hübsch und eine sympathische junge Frau, wieso fühlst du dich denn einsam?“ sind für mich teilweise der blanke Hohn.
@Aljoscha: ich weiß sehr wohl wie das Lieben geht. Nur kann ich mir nach Jahren nicht mehr wirklich glaubhaft einreden, dass ich mich selbst liebe und dass ich niemanden brauche. Mir ist das auf die Dauer nicht mehr genug!
„Ich fühle mich … nicht begehrenswert“. Ich meine, allein ein dankbarer Blick, wenn jemand dich hiervon einen Moment abbringt, der könnte schon für Nachschub sorgen.
Was meinst du mit dankbaren Blick? Ein Blick von einem Mann? Von dem ich mir denken kann, dass er mir zwar gerne nachsieht, aber sonst nichts? So ein Blick hat keinen positiven Effekt, wenn man vor allem sich nach einer ernstgemeinten Umarmung sehnt.
Spüre einfach Dankbarkeit, Tina, oder wenigstens Wohlwollen für jemand, dessen Wertschätzung dir begegnet. Die Augen drücken das sehr gut aus. Man kann es aber auch anders signalisieren. Auch bis zur Umarmung braucht es Schritte. „kein positiver Effekt“ schätze ich als kopflastig ein, ist vermutlich ein Glaubenssatz, der mit bewirkt, was du fühlst. Nur so als Feedback und Angebot, wie das ankommt bei mir. Ich erwarte auch keinen Blick.:)
Hallo Tina,
Vielleicht würde es dir helfen, dir mal ein paar Single-Freunde zuzulegen.
LG Anna
@Anna: Wenn ich ein paar treffen würde? Ist ja nicht so, dass ich nichts unternehme neue Leute kennen zu lernen. Ich sitze sicher nicht den ganzen Tag zu Hause.
@Richard: klar braucht es Schritte zur einer Umarmung. Aber z.B. ein Mann, der mit mir zwar flirtet, aber keine Anzeichen macht, dass er mit mir auch etwas unternehmen möchte, macht mehr kaputt als was er gutes tun würde. Der spielt nämlich mit meinen Gefühlen. Das meinte ich mit „dem Blick“.
Flirten macht was kaputt? Ich dachte Flirten ist unverbindlich und Absichten vor einem Betasten schaffen nur Erwartungen und Druck.
Wir schreiben offensichtlich aneinander vorbei: was ich miterlebe ist flirten, hinhalten, flirten, Hoffnungen geben, fallen lassen. Das ist kein positives Gefühl für denjenigen, der auf der schwachen Seite ist.
Du bist auf der starken Seite, Tina. Du kannst als Frau einen Mann anziehen, wenn er dir gefällt, und festhalten. Mit deiner femininen Ausstrahlung, ohne zu reden oder zu blicken. Allei deine Gedanken verhindern das.
@Tina: Dann geh doch mal selber etwas mehr auf Männer zu. Nicht zu offensiv, sonst kommst Du überbedürftig rüber. Außerdem ist es ungewöhnlich, dass Frauen auf Männer zugehen. Ich als Mann tu mir schwer mit diesem Spiel „Mann greift an, Frau lehnt ab“. Als Mann braucht man eine wohldosierte Übergriffigkeit, um das Interesse einer Frau zu bekommen. Mir fällt das schwer und sicher bin ich damit nicht allein unter Männern. Aber ich vermute, da gibt es viele Kandidaten, die spannend sind, wenn Du aufhörst, zu warten.
Danke für Deine anderen Kommentare, ich finde mich in einigen wieder.
Oft ist es zynisch: Die Leute im Umfeld, die seit Jahren verpartnert, mittlerweile meist verkindert und verheiratet sind, erteilen einem Ratschläge, die sie selbst nie probiert haben – und auch in vielen Fällen nicht gebraucht haben, weil sie einfach das Glück hatten, im passenden Lebensabschnitt den passenden Menschen zu finden. Ich hatte im passenden Lebensabschnitt auch gefunden – aber eben nicht passend.
Und dann sage ich: Ich hab es so langsam satt, jeden Morgen alleine aufzuwachen. Und dann sagt mir jemand, der das schon 8 Jahre nicht mehr tut: „Liebe dich selbst“. Wie kann man das nicht zynisch finden?
Das wirklich zynische ist, dass Menschen, die jeden morgen alleine aufwachen, auch nicht auf die hören, die alles durchgemacht haben um den richtigen Partner zu finden. Das bedeutet nämlich, dass man was ändern muss, dass man da Zeit und Energie investieren muss. Wie für jede Veränderung im Leben.
Ein Beispiel zur Selbstliebe: wer hat Lust sich mit jemandem zu unterhalten, der einem beim ersten Date erzählt, warum er Schuld ist, dass ihn sein Ex verlassen hat, dass er zu dick ist und sowieso zu alt. Und nichts kann. Ich persönlich habe Lust, was über die spannenden und aufregenden Seiten des Gegenübers zu erfahren. Und über diese endet man halt nur mit einer Portion Selbstliebe. Wenn an dahinter steht, was einem Spaß macht, wenn man mit sich, seinem Körper und seinem Leben im Reinen ist.
Und ganz nebenbei, eine glückliche Beziehung zu erhalten halte ich für schwieriger als jemanden neu kennen zu lernen. Und hier gilt für mich der Grundsatz der Selbstliebe noch viel mehr, als beim Daten. Wer schafft es schon mit seinem Partner glücklich zu sein, wenn er 40 Jahre lang jeden Tag hört, dass sein Partner sich nicht schön findet? Ich würde das ja nach 3 Wochen selbst glauben.
@esh: Mh. Ich glaube der Punkt ist, dass ein Partner einem das eigene Unglück nicht nehmen kann. Und ein Partner kann einem auch das Glück im Alltag nicht vollständig geben. Das Glück des Geliebtwerdens schon, aber wir tun ja alle auch noch andere Dinge. Wenn wir mit diesen im Gesamtgefüge nicht zufrieden sind, kann die Liebe von jemand anderem das nicht ausreichend kompensieren.
Es gibt in der ganzen Sache für mich aber auch Widersprüche, die es auszuhalten gilt: Wenn ich mit meinem Körper nicht so sehr zufrieden bin, dann kann es mir sehr helfen, dass ich von jemanden begehrt werden, so wie ich eben bin – wenn ich aber nicht zufrieden bin, dann finde ich eher niemanden, der mich begehren möchte, weil ich das auch kommuniziere, ob bewusst oder unbewusst, verbal oder nicht.
Man möchte also geliebt werden, wie man ist. Und dafür muss man an sich arbeiten. Merkst Du was?
Die eigene Zufriedenheit zu suchen, ist natürlich trotzdem richtig. Die hat man dann ja auch für sich. Zufriedenheit macht attraktiv.
Wenn man sich nun aber Liebe wünscht und keine hat und deswegen unzufrieden ist? Tjaaa steckste fest! Also lieb dich halt einfach selbst und alles wird gut? -> Die ganze Argumentation dreht sich im Kreis, weil die Grundlage ein Widerspruch in sich ist: Du kannst Liebe erst bekommen, wenn Du sie nicht mehr brauchst.
Ich habe dafür keine Lösung.
Hallo Anne,
auch wenn dein Ratschlag (wie wohl die meisten Ratschläge) gut gemeint ist, finde ich persönlich ihn wenig hilfreich. Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht „rumstänkern“ oder dich angreifen, finde es nur grenzwertig jemandem sinngemäß zu sagen: „Vielleicht solltest du mal dies oder jenes tun dann wird bestimmt alles gut“. Wenn es so einfach wäre, hätte es der Betroffene sicher schon längst getan. Das Anzunehmen verharmlost die Ernsthaftigkeit seines Zustands, ebenso wie das Einwerfen von Ratschlägen, die demjenigen höchstwahrscheinlich auch selbst schon gekommen sind.
Mir geht es ähnlich wie Tina, kenne ebenso die Sätze von wegen “ Du bist so sympathisch, nett,… warum hast du denn nicht… usw.“ und reagiere hier als Be- und Getroffener…
Hallo Jan,
Du hast Recht, solche Ratschläge nützen einem nichts, wenn man sich gerade in einer solchen Situation befindet. Muss wohl jeder für sich selbst herausfinden wie man damit umgeht.
Ich bin ebenfalls Single, aber zufrieden mit meinem Leben.
Ich habe Tina nur den Ratschlag gegegeben, weil sie schreibt,dass sie die einzige in ihrem Freundeskreis ist, die Single ist. Ist ja irgendwie logisch, dass das deprimierend ist, wenn alle keine Zeit mehr haben und nur auf ihren Partner fixiert sind….. denke ich mal…..
Ich bin zum größten Teil auch mit meinem Leben zufrieden…aber meist kommt alles zusammen und dann wird mir das Einsam-sein zu viel. Ich habe ganz einfach den Wunsch nach mehr Freundschaft oder sogar Partnerschaft und finde nichts Verwerfliches auch mal zu sagen , dass man mehr davon möchte. Wenn es aber so einfach wäre dieses „mehr“ herzuzaubern, dann hätte es sich bereits erledigt. Nur ein Bsp. zu „mehr Partnerschaft“ habe ich von online dating, Partnervermittlung, Parties, Verkuppelungsversuche von Freunden und Familie, zufälligen Bekanntschaften, durch Arbeitskollegen und Hobbies alles hinter mir…ich wüsste wirklich nicht was ich sonst noch machen sollte um mir mein Wunsch nach „mehr“ näher zu kommen. Es hat bis jetzt nicht geklappt, ich muss es akzeptieren. Nur manchmal fällt einem die Decke auf dem Kopf und versteht die Welt nicht mehr, weshalb das bei einem selber nicht funktioniert und anscheinend jeder andere kein Problem damit hat.
Ich kann dich schon verstehen. Aber Freundschaft und Liebe lassen sich meiner Erfahrung nach nicht erzwingen. Sowas braucht auch Zeit um zu wachsen. Meistens entsteht sowas irgendwie, irgendwo durch irgendeinen Zufall. Und das jeder andere kein Problem damit hat, ist denke ich auch nicht der Fall. Ich kenne viele Leute, die zwar in einer Beziehung/Ehe sind, aber total unglücklich sind und nur sinnlose Probleme haben. Das finde ich sogar noch schlimmer, als Single zu sein. Dann warte ich lieber so lange, bis mir was passendes über den Weg läuft 😉
Hallo Anna, hallo Tina,
erst einmal danke für eure offenen und konstruktiven Antworten.
Auch ich bin Single und mal mehr mal weniger zufrieden mit meinem Leben. Es gibt Zeiten in denen mir das Alleinsein nichts ausmacht und ich die Zeit für mich nutze und auch schätze.
Es gibt aber auch die Zeiten in denen aus dem Allein-sein die Einsamkeit wird und ich merke wie gerne ich mein Leben mit jemanden teilen würde. Und da kommt dann der Punkt, an dem für mich klar wird, dass ich mich zwar selbst lieben und meinetwegen sogar selbst umarmen kann, es aber eine ander Qualität hat, wenn das von einem Menschen kommt, der mir nahe steht. Eine „richtige“ Umarmung im richtigen Moment, von einem Menschen der „versteht“, waren für mich mit die beglückensten und heilsamsten Erfahrungen in meinem Leben.
Und da lande ich an dem Punkt, dass ich denke, dass der Mensch nicht für ein dauerhaftes Singledasein geschaffen ist. Und ich kenne durchaus auch die Gedanken die du beschreibst Tina, im Sinne von „jeder andere außer mir schafft es einen Partner zu finden“ wohlwissend, dass das nicht stimmt. Manchmal hilft es zu wissen, dass man mit seinen Gedanken nicht alleine auf der Welt ist…
Auf der anderen Seite bin ich aber auch völlig bei dir Anna: Wenn ich mir manche Partnerschaften so anschaue, dann bleibe ich lieber allein…
So versuche ich auch dem Zufall zu vertrauen und hoffe, das Amor mich eines Tages doch noch ins Visir nimmt. Bei vielen meinen Versuchen dem Liebesglück auf die Sprünge zu helfen, die du, Tina wohl auch zur Genüge kennst, hatte ich oftmals das Gefühl dass nur der Heuhaufen größer wird, ohne dass ich der Nadel näher komme!
Hallo Jan,
das ist es ja. Im Kopf weiß ich sehr wohl, dass es viel besser ist allein alleine zu sein, als zu zweit alleine. Die vielen erzwungenen Versuche habe ich inzwischen aufgegeben. Wenn sich etwas ergibt, dann lasse ich mich zwar darauf ein, aber ich erzwinge kein Kennenlernen mehr. Klar ist mir auch bewusst, dass ich nicht die einzige Person auf der Welt bin, die immer noch Single ist. Aber manchmal wirkt es so auf mich. Das ist immer wieder dieses schwarze Loch – wo ich in extremer Form ausgedrückt – zwar danach schreie, dass mir verdammt noch mal endlich jemand helfen soll, aber bis jetzt habe ich mich immer wieder selbst rausziehen müssen. Ich erwarte mir nicht, dass es mir automatisch besser geht, wenn jemand anderes in meinem Leben als Partner tritt, aber vielleicht kann ich dann mal dem schwarzen Loch den Mittelfinger zeigen und einfach davon weggehen. Mir ist auch vollkommen klar, dass in einer Beziehung andere Probleme entstehen, ich wäre aber interessiert daran mal zur Abwechslung solche Probleme zu bewältigen als immer den gleichen Sch……aber naja die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hallo Tina,
dieses schwarze Loch kommt mir sehr vertraut vor. Ebenso wie die Tatsache dass mir die vielen Dinge, die ich vom Kopf her weiß, nichts, aber auch gar nichts bringen, wenn sich dieses Loch auftut.
Dieses Scheißgefühl und die Verzweiflung die du beschreibst, wenn dein Hilfeschrei ungehört verhallt und du dich doch wieder alleine aus dem Sumpf ziehen musst, kann ich nur zu gut nachempfinden.
Und obwohl ich weiß, dass es Menschen in meinem Umfeld gibt, denen ich mich auch in solch einer Lage „zumuten“ darf, fällt es mir unheimlich schwer mich so zu zeigen.
Ich würde mich auch gerne intensiver mit dir über dieses Thema austauschen, aber so ein öffentliches Forum scheint mir nur bedingt dafür geeignet…
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Kraft und Zuversicht dass du es schaffst dem schwarzen Loch den Mittelfinger zu zeigen!
Liebe Grüße,
Jan
„Mit mehr Selbstliebe wäre das nicht passiert …“, habe ich noch nie gehört von jemand. Aber klar ist doch, dass es mir helfen kannn, wenn ich grosszügig sein kann mit mir selber und relativ schnell über Dinge hinwegsehen. Ansonsten lebe ich ja viel mit Selbstabwertung und kann auch gut gemeintes wenig annehmen.
Klar kann es dir helfen. Aber das alleine ist nicht genug!
Was wäre es, wenn es sich steigert. Auch Liebe kann klein anfangen.
Zitat: „(Und wenn Dir dieser Text nicht gefällt, dann geh Dich selbst lieben.)“
Genau! Dann lieb dich ins Knie 😉
Manchmal muss Selbstliebe leider erst einmal ausreichen. Aber auch dann darf man nicht in Selbstmitleid versinken und offen bleiben für die Liebe von aussen. Und da spreche ich jetzt nicht nur von Liebesbeziehungen. Ich bin auch single und bin es immer wieder und auch längere Zeit, deshalb muss ich nicht in Depressionen versinken. Zudem musste ich den Kontakt zu meiner Familie komplett abbrechen undgerade da hat mich meine Selbstliebe gerettet, bzw. habe sie da erst wwirklich entdecken können.
Das Dogmatisieren des Begriffs „Selbstliebe“ passt doch sehr gut in unsere heutige Zeit. Damit können wir begründen,
warum wir uns XY nicht als Partner vorstellen,
warum wir der Freundin den Partner ausspannen,
warum wir dem Kollegen Steine auf den Weg legen
und warum wir leichter und immer öfter zu Familie und Freunden „Nein“ sagen.
Viele haben beim Lernen ihrer Vokabeln den Begriff Selbstliebe mit Narzissmus verwechselt.
Danke Tim. Ich bin nicht glücklich in meiner Beziehung und seid Jahren versuche ich an mir selbst zu arbeiten, in der Hoffnung, dass ich den empfundenen Mangel an Liebe, Nähe & Zärtlichkeit irgendwie ändern kann. Es sind genau die Aussagen der anderen Coaches, die mich verzweifeln lassen. Ich liebe mich und finde mich mit meinen Stärken und Schwächen so ok wie ich bin. Die Beziehung zu meinen Eltern ist ebenfalls in Ordnung und ich habe immer genug Liebe in meiner Kindheit gehabt. Es tut wirklich gut, jetzt mal deine Meinung dazu zu lesen.
Meist redet der Mensch von oder nur der LIEBE, wenn das Thema Geld gerade nicht herhalten muss.
RESPEKT reich aus, da ist auch Liebe drin, nicht nur dies, sie kommt aus ihr.
Lieber Tim, findest du wirklich dass wir in einer Zeit leben in der alles auseinanderfällt und die Menschen immer einsamer werden? Irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, da ja gerade du mit einer Plattform wie dieser die Menschen zusammen bringst. Leben wir in einer Zeit in der sich keiner mehr festlegen oder abhängig machen will? Das klingt ein wenig nach „früher war alles besser“. Wir haben heutzutage die tolle Möglichkeit uns nicht mehr abhängig machen zu müssen – gerade als Frau ist dies bemerkenswert, blieb uns vor noch gar nicht allzu langer Zeit gar nichts übrig als uns an einen Mann zu binden, um gesellschaftlich und finanziell bestehen zu können. Natürlich führen unsere Wahlmöglichkeiten auch oft dazu, dass wir Schwierigkeiten haben uns festzulegen – es könnte ja noch etwas Besseres geben. Bezogen auf eine Partnerschaft ist das für den Verschmähten natürlich bitter. Aber ist es besser, in einer Position zu verharren, in der man unglücklich ist, nur weil man sich mal „festgelegt“ hat? Ich denke an den Kommentar meiner Oma nach der Trennung von meinem Mann (auch ich hatte mich mal festgelegt, für immer dachte ich): „Damals, da hat man noch zusammengehalten in schlechten Zeiten …“ Ich muss dazu sagen, dass diese Trennung absolut notwendig war und wir uns jetzt als sehr gute Freunde mehr lieben und geben können als als Paar.
Meiner Ansicht nach macht nur die freie Wahl glücklich – auch in einer bestehenden Partnerschaft muss ich mich immer wieder neu entscheiden. Sich in irgendeiner Art abhängig zu machen kann NIE gut sein. Selbstliebe klingt auch mir zu abgedroschen, vielleicht ist es eher Symphatie für sich und Annahme seiner selbst, und ich glaube selbst das fällt vielen Menschen, auch mir, noch schwer. Was die Gurus sagen wollen ist: Mach dir bewusst was du brauchst und in welcher Form du es bekommen kannst. Vielleicht kannst du es dir selbst geben? Ein Geschwisterteil? Freunde? Eltern? In seinem wunderbaren Buch „Drei Fragen“ beschreibt Jorge Bucay dies als „Selbstabhängigkeit“ – wissen was ich brauche und wissen dass ich es nicht nur von einem Menschen bekommen kann. Wissen wo die Quelle der Befriedigung meiner Bedürftnisse ist kann einem ein viel freieres Gefühl geben.
Trotzdem: Ich bin Single und ich bin mir bewusst „Küssen kann man nicht alleine“. 😉 Obwohl ich in Zeiten, in denen ich z.B. alleine reise oder das Wochenende allein verbringe, oft fast magische Augenblicke erlebe, in denen ich mich – um die etwas abgenutzte Phrase zu verwenden – „eins mit mir fühle“, so bleibt doch die kleine Sehnsucht danach, jemandem von diesem Augenblick zu erzählen, der eben nicht zu Freunden oder Familie gehört. Es fühlt sich ein wenig an wie Heimweh – ein leises Ziehen, eine Melancholie, der Wunsch nach etwas was nicht da ist. Obwohl es mir in dem Augenblick eigentlich gut geht.
Wir sollten uns mit der „Liebe“ nicht überfordern. Nicht zu viel von uns selbst verlangen, aber auch nicht zu viel vom anderen – und uns erst recht nicht abhängig machen.
Hi liebe Jenny,
ich glaube nicht, dass früher alles besser war, aber dass die Einsamkeit zunimmt, davon würde ich schon stark ausgehen. Wir sterben ja zum Beispiel auch viel einsamer, immer mehr in Krankenhäusern und Altersheimen, obwohl wir’s uns ganz anders wünschen. Viele Menschen können sich gar nicht mehr sesshaft machen, weil ihr Job globale Flexibilität erfordert und vielleicht auch, weil sie’s verlernt haben zwischen Ansprüchen und Tinder und dem Wahnsinn mit der „grenzenlosen Freiheit“, die viel zu oft gar nicht mehr sinnhaft gefüllt wird.
Heißt nicht, dass wir nichts tun können, jeder Einzelne kann ein Leben anstreben und wahrscheinlich auch verwirklichen, in dem die Mitmenschen wieder wichtiger werden. Und dem großen Trend des Zerfalls steht auch ein Gegentrend gegebenüber von Leuten wie uns hier, die was anderes suchen, die sich nicht mehr verheizen lassen wollen und nicht jedem Quatsch hinterher rennen.
Und ich denke auch, dass Du genau das richtige getan hast, wenn Deine Ehe im Arsch war und nichts mehr ging (oder zumindest auf einer Seite die Bereitschaft zum Kämpfen fehlte). Wichtig ist aus meiner Sicht nur, dass wir nach so einer Trennung nicht hängen bleiben in einer Art trotziger Selbstliebe-Manie und wir nach dem Verarbeiten auch wieder offen werden für neue Beziehungen – die Melancholie, von der Du schreibst, nicht abtun als „Schwäche“, sondern gelten lassen als echtes und berechtigtes Bedürfnis.
LG Tim
Selbstliebe ist die Basis dafür, Liebe von Anderen zu empfangen. Das ist eine uralte Weisheit und an der wird auch dieser Blogartikel nichts ändern. Die Außenwahrnehmung, sozusagen deine Antennen können nur in der Richtung funktionieren, in die du sie ausrichtest. Man könnte es auch andersherum ausdrücken, Liebe von außen anzunehmen/zu empfangen funktioniert nicht wenn keine Selbstliebe in dir vorhanden ist. Wenn man genug Lebenserfahrung gesammelt hat wird das einem klar, wie so vieles im Leben. Man kann das auch nicht aus Büchern lernen.
Ich hab Selbstliebe nie als Ersatz für Liebe von außen gehalten. Eher als ein „stehe zu dir selbst“. Als ein „mach dich nicht abhängig von außen“. Und das macht eine Beziehung einfacher, wenn man ein Kompliment annehmen kann und sich nicht denken muss, dass der andere einen anschwindelt.
Hi Tim,
ich bin zwar der Meinung, dass man sich selbst lieben muss, allerdings wird mit dieser „Selbstliebe-Welle“ eine Sache verdrängt. Nämlich die Fähigkeit zu reflektieren.
Man sagt sich:“Mit nur genug Selbstliebe wird das schon!“ Dabei vergisst man, dass man sich vielleicht wirklich schlecht in einer Situation verhalten hat und man selbst Schuld ist, wenn der Partner einen verlässt.
So tendiert man dazu, die Verantwortung von sich zu schieben.
Grüße
Dario
Fand den Artikel schon toll, in den Kommentaren habe ich mich dann absolut wiedergefunden. Auch ich bin Single in einer scheinbaren Welt voller glücklich vergebener Langzeitbeziehungen. Da kann man noch so offen in alle Richtungen sein und ein positiver Mensch, der sich selbst liebt – manchmal kommt dieses schwarze Loch eben unverhofft an einem Samstag Abend daher. Ich schaffs immer mehr mich da selber rauszuholen, denn ich sage mir: es hat halt noch nicht sein sollen – die schöne Beziehung auf Augenhöhe wird noch kommen! Die anderen haben sie halt früher gefunden.
Und @Anna: neue Freundschaften zu knüpfen ist genauso leicht/schwer wie eine neue Partnerschaft
Ohne Selbstliebe keine Liebe zu und von anderen. So oder so ähnlich hat sich Erich Fromm das ausgetüftelt als Vorreiter. Schon nicht ganz daneben: Mich selbst zu mögen, selbst ein eigener Mensch zu sein, das kann ich einem Partner nicht überlassen.
Nun passt aber dieses Konzept ganz wundervoll in eine neoliberale Welt, in der jeder für sich alleine steht und jeder der Gegner von jedem ist. In eine Welt, die schizophren Disktinktion und Inklusion zugleich vom Individuum fordert. Was sich am ehesten in Zigarettenwerbungen zeigt, die versprechen, man wäre ganz individuell, wenn man die Marke rauche – so wie die tausenden anderen auch, die diese Werbung sehen.
Die esoterische Schiene macht sehr munter mit beim „jeder ist seines Glückes Schmied“, bzw. „jeder ist selber schuld an seinem Unglück“. Dann mach halt mehr Yoga, meditiere krampfhafter, geh mal richtig in dich! Und liebe dich selbst, aber zack.
Außerdem ist Selbstliebe gar nicht gut in unserem System. Wer mit sich selbst im Großen und Ganzen zufrieden ist, ausreichend gnädig mit sich und in sich ruhend, der kann ja in einer Höher-Schneller-Weiter-Gesellschaft gar nicht mehr mitmachen. Weil er es einfach nicht braucht. Hoppla.
Der Mensch braucht andere Menschen. Selbstliebe – schon gut. Wenn man dann verlassen wird, und das wird man zwangsläufig, denn irgendwann im Leben fangen die Menschen (Eltern, Partner, Freunde) an zu sterben, dann nützt es nicht viel, wenn das Umfeld sagt: Ätschibätschi, lieb dich doch mal selbst. Musste halt mal dich selbst finden, du musst dich da wohl noch weiter entwickeln! Ein fehlgeleitetes Konzept der Selbstliebe als Entschuldigung, nicht mehr für andere da sein zu müssen?
Sehr dazu passend für mich auch: Es reden zwar alle davon, aber keiner sagt, wie das geht, mit der Selbstliebe.
Ja genau Toc99! Ich mag mich, manchmal liebe ich mich. Aber deshalb mag ich trotzdem von anderen geliebt zu werden. Es gibt ja auch so einen Spruch, dass man nur von einem wahren Freund sprechen kann, wenn er auch beim Regen bei dir ist und nicht nur bei Sonnenschein! Soll dann jeder Regen eine Strafe sein, weil ich mich nicht genug geliebt habe oder was? Außerdem würde ich mir gerne mal so eine Anleitung zu deiner letzten Frage durchlesen und auch anwenden…zumindest wenn sie ohne blabla ist, sondern auch umsetzbar!
Das glaube ich nicht, dass es eine Anleitung gibt, wie das „geht“, Toc99. Aber dass du eher geliebt wirst, wenn du dich selber liebst, stimmt wohl trotzdem. Und dabei wäre es doch ganz natürlich, dich selbst zu lieben, oder zumindest dich zu akzeptieren und dich zu schätzen wie du bist, was doch wohl schon einen ganz gute Schwingung wäre in Richtung Liebe.
Ich meine, es liegt an den Ursachen in uns. Ohne solche Hindernisse würden wir uns selber mehr schätzen, ohne darüber nachzudenken. Es ist also anerzogen, bzw. gibt es (unbewusste) Glaubenssätze und Ansprüche an uns selber. Ähnlich wie unsere Ansprüche an die Menschen um uns. Wie kleinlich gehen wir mit denen um? Das alles hängt doch wohl auch mit von unserem Glaubessystem ab. Ganz essentiell kann hier der Schuldbegriff sein.
Und dabei gibt es nicht wirklich Schuld, da wir immer nur das tun, was vorher verursacht wurde. Und das Verursachen wurde selbst verursacht … Der Weg führt also über das Bewusster Werden. Ich selbst fühle mich mit solcher Haltung recht gut.
Toll und so einfach zusammen gefasst auf den punkt gebracht. Mit dem übermass an eigenständigkeit und der ach so gelobten freiheit u unabhängigkeit u den vielen unverbindlichen Arrangements haben sich die Menschen echt in die Einsamkeit getrieben. Wenn jeder meint er müsste so sehr sich nur um sich kümmern, dann ist da kein raum mehr für ein du. Für ein miteinander. Ich habe in der letzten Zeit selber oft erlebt wie vieles das ich mit anderen menschen angehen wollte mir in den Finger zerronnen ist und wusste nicht warum. Danke für deine erklärungen! Ja wir müssen alle mehr füreinander da sein und uns die Zeit dafür nehmen. Für Freundschaft u für liebe u für Verbindlichkeiten. Unabhängigkeit u freiheit das nur noch egoismus ist macht keinen glücklich. Dann hat man nur noch hallo u tschüss Beziehungen. Wie am Bahnhof. Das macht kalt u leer.
Ich lese mittlerweile regelmässig deine Artikel. Aber dieser ist wirklich einer der Besten und trifft den Nagel auf den Kopf.
Ehrlich danke für diesen prägnanten Artikel!!
„Tja, mit mehr Selbstliebe wäre das nicht passiert“ … Klingt gut, klingt nach Rettung und Schutz und Unabhängigkeit. Also kaufen wir’s denen ab, die uns diese Erlösung versprechen.
Ehrlich? Klingt eher nach Nachplappern, aus dem Zusammenhang gerissen und Klugscheißerei. Auf der anderen Seite könnte vielleicht nicht schaden, mal zu hinterfragen, warum ich hier und da recht kleinlich auf mich selbst schaue.
Hallo.
Ich sehe es ebenso, dass es nicht das „entweder“ oder das „oder“ gibt, sondern das es das beide, das gegenseitige benötigt um in Einklang zu sein. Was nützt die Liebe von draußen, wenn ich mich selbst nicht annehmen und lieben kann?! Und was nützt die Selbstliebe, wenn mich außer mir keiner liebt. Beides wird über kurz oder lang nicht zum inneren Frieden führen!
Beste Grüße, Torsten
Finde das weit zu oberflächlich und so einfach pauschal gesagt schlichtweg falsch.
Wenn sich jemand wirklich mit Selbstliebe beschäftigt, muss zuerst durch die weit größeren Erkenntnisse durch.
Selbsterkenntnis
Wer ist dieses Selbst – Wer bin ich?
Was ist meine Aufgabe in diesem Leben – Wofür bin ich?
Selbstbefreiung
Um das zu tun muss du bereit und mutig genug sein den äußeren Angstpanzer der uns vielfach von der Gesellschaft umgelegt wurde zu durchbrechen.
Selbstachtung
Und wenn du das was du dann findest sorgfältig betrachtest, wirst du das zuerst kennen lernen müssen und es respektieren, annehmen und achten.
Selbstliebe
Je genauer und intensiver du auf das achtest was du bist und dir bewusst ist was du in die Welt bringen sollst, je mehr wirst du merken dass du mit anderen verbunden bist und sie lieben.
Selbstbetrug
Das kann man nicht intellektuell erarbeiten, sondern nur indem man es tut, und für jeden mag das etwas anderes aussehen. Aber sich selbst zu lieben ohne sich wirklich zu kennen ist Selbstbetrug.
Muss ich nicht, Klaus. Ich nehme einfach meinen Körper wahr und dchicke ein wohliges Gefühl hinein.
Herzens-DANKE für diesen Text!!! Du sprichst mir so aus der Seele … Es gibt Dinge auf dieser Welt, die kann man sich bei aller Selbstliebe nicht selbst geben: eine Umarmung in einem Moment, in dem man sich einfach nur mal anlehnen möchte, Zärtlichkeit, eine berührende Unterhaltung, Spiegel sein, was nur Menschen schaffen, die einen Platz in unserem Herzen haben. Und doch braucht es so viel Mut, sich immer wieder auf Verletzlichkeit einzulassen.
Hey lieber Text-verfasser,
Ich lese mir immer wieder gerne deine Texte durch und finde sie anregend und inspirierend.
Dieser hier macht mich traurig.
Ich habe dabei das Gefühl einen text eines verbitterten Menschen zu lesen der versucht hat sich selbst zu lieben und durch Scheitern nun auf eine andere Ebene geht.
Wir können nicht verletzt werden. Wir verletzen uns selbst.
Wir brauchen keine Liebe von anderen..wir brauchen schlichtweg Liebe.
Und sie ist überall, wenn wir nur unsere Herzen dafür öffnen und loslassen.
Selbstliebe wird in deinem Text als Egozentrik übersetzt. Das ist ein riesen Unterschied. Es geht nicht darum sich an Menschen zu binden. Es geht darum den Mensxhen zu lieben wie er ist. In Unabhängigkeit. Ohne jemanden besitzen zu wollen. Ohne jemanden verändern zu wollen. In freier Liebe ohne Erwartungen und ohne Bedingungen.
Ich wünsche mir alles gut für dich.
Namaste
Erst einmal möchte ich dir zu deiner gelungenen Website gratulieren. Ich finde deine Artikel wirklich oft sehr gut. Bei diesem einen hier möchte ich dir jedoch in einigen Punkten widersprechen. In meinen Augen ist selbstliebe Heilmittel um die Liebe anderer nicht mehr zu brauchen um als autonomes ‚Selbstliebewesen‘ zu leben. Aber wie schon andere hier in den Kommentaren erwähnt haben: wenn ich mich selbst nicht liebe, bin ich weder in der Lage andere zu lieben, noch deren liebe anzunehmen. Tatsächlich bin ich der Ansicht, dass der Begriff selbstliebe sehr inflationär gebraucht wird. Mann muss an dieser stelle vielleicht die Frage stellen, was überhaupt ist selbstliebe? Mit Sicherheit keine egozentrisch Selbstverliebtheit, die nichts anderes im Sinn hat als sich selbst über andere Menschen und Ereignisse zu stellen. Selbstliebe beginnt in meinen Augen damit, dass ich mich selbst so akzeptiere, wie ich bin mit allen Ecken und Kanten ohne wenn und aber. Das ist keine besonders leichte Aufgabe v.a. nicht in Zeiten, in denen die welt und das Leben Kopf stehen. Aber es ist für mich der Schlüssel für ein glückliches und erfülltes leben. Wenn ich mich selbst lieben kann, ist mir deutlich egaler, was andere mir nicht wohlgesonene Menschen über mich sagen. Weil ich dann zum einen weiß, wer ich wirklich bin und mir auf der anderen Seite bewusst darüber bin, dass eine Person, die mir bewusst zu schaden versucht, kein Problem mit mir hat, sondern ein Problem mit sich selbst hat und sich selbst nicht liebt. Jemand, der sich selbst liebt, hat gar keinen Grund anderen zu schaden. Wozu auch? Nur jemand, der sich seiner selbst unsicher ist, lässt das an anderen aus.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und wage zu sagen, dass Selbstliebe uns sogar schützen kann, solche Erfahrungen zu machen. Ich meine damit nicht, dass selbstliebe uns davor wahre, belogen oder betrogen zu werden. Nur weil wir uns selbst lieben heißt das nicht, dass sich automatisch auch alle Personen in unserem Umfeld selbst lieben und uns nicht mehr schaden. Aber (Familie mal ausgeklammert, da man sich diese nun mal nicht aussuchen kann) welche Personen treten denn in mein Leben? (Hier ist nicht die Rede von kurzen Bekanntschaften oder berufliche Kontakte, sondern langfristigen Beziehungen). Personen, die ich durch meine Ausstrahlung anziehe. Wenn das eine Ausstrahlung der Selbstzweifel und -Verachtung ist, ziehe ich genau die Menschen an, die mir diese Selbstwahrnehmung bestätigen und vielleicht noch verstärken. Liebe ich mich selbst, ziehe ich eher Menschen an, die sich selbst zu schätzen wissen. So können Beziehungen entstehen und eine liebe erwachsen, egal ob partnerschaftlich oder freundschaftlich, die eine tiefgründige Basis hat.
In diesem Sinne #ichoosetolovemyself
KeRa
Wunderbar, Kera — gleich in den ersten Sätzen! *daumenhoch*
Hey Tim,
das ist so eine Sache mit der Selbstliebe.
Ich finde Deine Gedanken dazu wieder einmal wunderbar und es braucht Menschen, die anderen vielleicht erklären könnten, wie das eigentlich mit der Selbstliebe gemeint ist. Dass es eben nicht um Egozentrismus, um Narzissmus geht.
Solche Sätze wie „Wenn Du das so und so gemacht hättest, dann wäre das und das passiert — nicht.“ sind purer Unsinn und sind quasi das Pendant zu dem sinnverdrehten Satz „liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.“
(Und wenn Du das so nicht lebst, bist Du im mindesten selbst Schuld, mehrnoch ein ’schlechterer‘ Mensch.)
All diese Dogmen, diese im Imperativ verfassten Glaubenssätze, müssen ja über kurz oder lang ins Unheil führen.
‚Vorgekautes‘ flutscht eben durch und nix bleibt hängen oder verdirbt einem den Magen, gar den Appetit.
Die Frage muss also heißen: Was ist gesunde(!) Selbstliebe?
Und wen genau interessiert das eigentlich? was sind das für Menschen, die sich solche Fragen stellen?
Und welche Menschen sind am Ende immer wieder die Leid tragenden, wenn sie sich (angeblich oder tatsächlich) nicht genug Selbstliebe angedeihen ließen?
LG, die Heike
Hey Tim!
Wie schön, schlicht und echt dein Artikel. Ohne Schönrednerei über etwas, was man sich eben oft genug nicht geben kann oder ein anderer auch nicht. Sondern was man manchmal braucht einfach ein mitfühlendes Ohr und Herz, eine Umarmung die sagt, hey, du bist Ok, genauso, mit dem was da ist und auch dem was fehlt. Und keine doofen Guru heile Welt Sprüche, die weder helfen noch Leid lindern.
Wenn man grad was nicht kann, dann ist das so Und wenn einem grad äusserer Liebe fehlt ebenso. Alles Zeug was als Liebe oder Selbstliebe dargestellt wird, ohne Bezug zum ist eben nur theoretisch ohne gefühlte Verbindung, was man wenn man wirklich in Verbindung mit sich und dem anderen ist eben massiv spürt! Und daran mangelts dann oft in Wirklichkeit, denn liebe ist Nähe, keine Liebe ist Distanz, kein Bezug zu dem was und wer grad da ist, nichtmal mit sich, da ist dann einfach niemand. Klar, kann ich auch wenn ich sortiert bin Mitgefühl für so wenig Empathie haben, und nicht auf mich beziehen, aber hey, in einer Beziehung will ich doch nicht Coach, Therapeutoder Mami spielen.. da will ich Sein können, wie ich bin, wer ich bin und mit dem anderen.. sich sprechen, zuhören, anlehnen, so sein, echt sein eben… Nah. Oh schreck..! Echte Nähe sieht auch die Schatten und liebe sagt, ich sehe deine dunklen Stellen und nehme dich genauso wie du bist, alles trotzdem! Nicht, werd erstmal perfekt, liebe frei und unabhängig und komm klar!
Ein blinder sagt, ich kenne den Weg und die anderen, die auch nicht wies geht und blind sind folgen ihm.. das nennt man blind dem Guru folgen. Selten mag das einer zugeben und alle verstecken wir uns hinter glorreichen Masken der triumphierenden Selbstliebe, so frei und unabhängig hübsch manipulierbar in isolierter teurer Einzelhaft uns selbst ein Unabhängigkeit vorgaukeln, als wäre man ein unbegrenztes Wesen hier. Wenn das so wär, bräuchten wir kein Gott, keine Luft, keinen Planeten, kein Essen… In Wahrheit sind wir alle so zutiefst abhängige und verbundene Wesen, die niemals allein existieren könnten aber das würde bedeuten, all diese Freiheit und Unabhängigkeit als Betrug zu entlarven, das dies Scheinheilige Ideen einer zutiefst uns gefangen nehmenden Welt ist, in der wir niemals entkommen können. Und der Tod, ein abstreifen des Körpers, uns noch immer keine Freiheit beschert, sondern nur einen Übergang in etwas anderes, das man nicht einmal mehr weiss und erinnert und bei vielen Angst erzeugt bereits vor dem Leben.
Wir sind wie Junkies, die sich einen täglichen Gedankenschuss setzen, wie frei man doch ist, und wie ein Kind sich die Augen zuhalten und behaupten nun unsichtbar zu sein, angesichts der Übermächtigen Existenz allen Lebens, die unsere Wege in Wahrheit lenken und der freie Wille schlicht darin besteht, seine Verantwortung des freien Willens sich komplett einzulassen und alle Fehltritte im laufe vieler karibischer Runden zu begleichen. Die Wiedergutmachung ist schmerzhaft, das lehren ebenso, das Leben mit seinem gebrechlichen Körper macht im Alter auch nicht vor den reichsten hat und Buddha schrieb nicht umsonst, die edle Erkenntnis, dass alles Leid ist, und ein Weg raus nur die Auflösung dieser Illusion aller Trennung ist. Die komplette Verbindung mit allem bedeutet und dort kein Ich mach was ich will dann noch existiert…
Liebe ist, wenn man keine Wahl mehr hat sich anders entscheiden zu können und das Leben dich aller Illusionen beraubt. Pures Sein bedeutet alles und alle zu lieben, das aber, ist nicht lustig und schmerzhaft im Feuer all dieser Transformationen. Wird aber gern als Happy Kurs angeboten, und das ist, was ich auch bei Tim erkenne. Wenn man immer echter wird, schönt man nix mehr, nennt die Dinge beim Namen und will nicht gefallen. Das ist pure Annahme des Momentes und sich selbst. Liebe also in demütig annehmender Haltung, weil man keine Wahl mehr hat. Danke für dein Mut, alles ungeschminkt auszusprechen, so wie du grad bist und dich grad fühlst. Hilft mir auch immer wieder…
Ich habe unvoreingenommen geliebt.
Jetzt liebe ich nur noch mich.
Der Rest der Welt muss mir durch sein Handeln zeigen ,dass er meiner Gefühle wert ist. Hart? Sicher. Aber man lernt dazu!
Wie kannst du erwarten, dass ein anderer dich liebt, wenn du es selbst nicht tust?
Die Selbstliebe kommt definitiv zuerst, ist meiner Erfahrung nach essentiell. Es ist doch auch für einen Partner wichtig zu wisssen, dass nicht er die ganze Last für das Glück des anderen trägt, dass er sich um sich selbst gut kümmern könnte, wenn er wollte.
Liebe und Beziehung sind verschiedene Dinge. Und eine Beziehung, in der ich meine Selbstliebe aufgeben müsste damit sie funktioniert, hat mit Liebe nichts mehr zu tun; dann reden wir von Besitzanprüchen und Machtspielchen gegenüber dem Partner.
„Klingt gut. Klingt nach Rettung und Schutz und Unabhängigkeit.“
Ist es auch, Tim. Weil es eben Spiritualität bedeutet, eine Abkehr von weltlichen Abhängigkeiten. Nur ist das was vermittelt wird, bzw. verstanden wird eben „Eso-Abgekürzt-Verdreht“. Selbstliebe ist nur ein Symptom eines Zustandes und einer Haltung. Nichts für „tu dies und das, #1, #2, #3“.
Habe ich grundsätzlich wenig Gefühle von Mangel, Schuld oder Unwert in mir, dann ist das für mich ein Zeichen, dass ich mich auch liebevoll und grosszügig um mich selber kümmere. Das Gefühl dabei hat wenig von Ablehnung, Kritik oder Schuld gegen mich, eher von Liebe zu mir selbst.
So nehme ich frühzeitig die Ereignisse wahr, die in der Tiefe eine Unstimmigkeit anzeigen. Ich sehe die Wahrheit, dass gerade wieder ein Stückchen Trennung geschieht. Und ich verarbeite auch die stückweise Trennung frühzeitig, nehme die dann vorgespielten Illusionen weniger an. Da ich es mir wert bin und mir die Verdrängung nicht so leicht auflade.
Damit wäre es eben in mancher Schwere doch nicht eingestützt zum Schluss. Eher handelt es sich beim Schlusstrich um einen letzten ertragbaren Stein, der nun auch noch umgefallen ist. Und die im Verlauf brökelnden Steine machen mir dann auch weniger aus.
👍🏻 Der Artikel trifft den traurigen aber wahren Trend der Zeit.
Lieber Tim, um Himmels Willen,
NEIN, nein, nein, nein!!!
Du benutzt das Wort Selbstliebe ja hier (etwa mit Absicht?) in seiner unvollkommenen Bedeutung.
Selbstliebe heißt doch nicht, dass man sich selbst genug ist. Selbstliebe heißt, dass man überhaupt in der Lage ist, andere zu lieben und selbst zu spüren, ob jemand gut für uns ist oder nicht.
Anstatt hier die Selbstliebe an den Pranger zu stellen, hättest du Aufklären können, dass viele Menschen das Wort missbrauchen.
Ich meine, wie sollen wir denn überhaupt noch über die grundlegenden Themen der Menschheit kommunizieren können, wenn diese Begriffe so ausgelutscht sind, dass wir sie gar nicht mehr verstehen?
Natürlich ist das dein Blog und da machst du natürlich, was du willst.
Natürlich ist es nervig, dass so viele Menschen von Selbstliebe reden, als sei es die Lösung für alles und es völlig falsch interpretieren, weil sie sie noch gar nicht selbst kultivieren.
Ich bin natürlich auch erst auf dem Weg, mich selbst zu lieben, und in diesem Prozess eben erst recht anzuerkennen, dass ich andere Menschen brauche. Ohne Liebe zu anderen Menschen gehen wir ein wie eine Primel.
Aber die Selbstliebe ist nunmal DIE Grundlage für alle anderen Beziehungen: Zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, zur Erde, zum Leben.
Es frustriert mich gerade, wie schwer die Kommunikation zwischen uns Menschen sein kann, wenn sie nur auf Worten basiert.
Nachdenklich,
Elisa
Selbstliebe bedeutet für mich nicht, dass dir – wenn du sie denn erreicht hast – alles was dir im Leben geschieht, am A…. vorbei geht.
Selbstliebe heisst für mich, mich selbst bedingungslos anzunehmen. Und das meint wirklich ohne Bedingungen.
Liebe ohne Bedingungen haben wir alle als Kinder nicht erlebt. Nicht von unseren Eltern bekommen, nicht von unseren Lehrern. Es gab immer Bedingungen die wir erfüllen mussten, um Zuneigung zu verdienen.
Es ist also etwas völlig neues für uns, bedingungslos angenommen zu werden, etwas, was wir noch gar nicht kennengelernt haben – aber dennoch überlebenswichtig für uns.
Die einzigen Menschen, die uns diese Liebe hätten schenken können, gibt es nicht mehr. Das waren die Eltern unserer Kindheit. Der einzige Mensch, der sie uns jetzt schenken kann, sind wir selbst.
Und das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Etwas ganz neu zu lernen, zu erfahren, braucht Zeit und Dranbleiben.
Sich selbst annehmen heisst , auch alle Gefühle wie Trauer, Wut, Angst, Kleinheit, Neid, Schuld anzunehmen, denn es heisst ja OHNE Bedingungen, ohne Unterscheidung in gut oder Schlecht. Das ist für die meisten von uns absolutes Neuland.
Also auch in meiner Beziehung mich so anzunehmen, mit allem Ärger, Verwirrung, Unverstandensein und Missverständnissen. Je mehr es mir gelingt, immer mehr bei mir zu bleiben, bei meinen Gefühlen und sie so auch ohne Erwartungen und Vorwürfe dem anderen gegenüber äussern kann, desto mehr nähere ich mich der Selbstliebe.
It’s your own story – niemand anders kann etwas dafür, wie deine Kindheit war.
Dieses bedingungslose Annehmen deiner Selbst ist, wenn du es zum ersten mal fühlst, wirklich überwältigend. Das schönste Gefühl, das es gibt. Und nicht damit zu vergleichen, wenn dir ein anderer sagt, dass du toll bist.
Es mag eine Hilfe sein, von anderen Bestätigung und Liebe zu bekommen, aber solange du dieses Gefühl im Inneren nicht hast, ist das wie ein warmer Regen, der auf der trockenen Erde bald wieder versiegt.
Endlich findet mal jemand die Worte für das was mir auf der Seele brennt! Was soll ich mit all der Selbstliebe, wenn ich keinem begegne mit dem ich sie teilen kann! Was nützt es mir, wenn ich mich im Spiegel anlächle und keiner lächelt je zurück, was nützt es mir wenn ich liebevoll mit meinem Körper umgeh und keiner streichelt ihn je….. wer mir erzählt, er sei lieber alleine und für sich, der hat ein Problem! Der Mensch brauch Menschen!!!!
Nur weil es Menschen gibt,die nicht dieselben Vorstellungen haben wie Du,heißt das nicht automatisch,dass sie ein Problem haben…
Leben und leben lassen!!!
“ Liebe den anderen , wie dich selbst“ , so in etwa heißt es in der Bibel. So simpel, wie auch schwierig.
Im Moment lebe ich in einer Ehe mit Restaurierungsarbeiten. Nach viel Chaos haben mein Mann und ich uns eingestehen müssen das wir in die typische Ehefalle getappt sind, Resultat : Gemeinsam Einsam. Wieso? Wir hatten uns selbst verloren, jeder sich selbst. Da fehlte uns die Selbstliebe. Nun entdecken wir uns selbst und den jeweils Anderen neu, sehr spannend!
Zuviel Selbstliebe wird meinem Partner momentan immer wieder vom Psychotherapeuten eingetrichtert, das macht es mühsam. Es erzeugt eine Art von Egoismus für die eigenen Bedürfnisse die, bei 3 gemeinsamen Kindern, dann eben die Last auf die anderen Schultern schiebt. (Also meine) Am Anfang führte das zu Frust auf meiner Seite. Nun, da ich aber mit Ruhe gelernt habe um meiner Selbst willen für mich und meine Freiräume und Gedanken einzustehen , kommt es ins Lot. Er nimmt mich und meine Bedürfnisse wieder wahr, auf Augenhöhe. Jeder Bemüht sich nun dem Anderen die Freiräume zu schaffen die er braucht und wir pflegen auch wieder die gemeinsame Zeit. Das klappt aber erst wieder, seit ich gelernt habe mich zu lieben, für mich einzustehen.
Also, der Spruch aus der Bibel ist sehr richtig, es ist richtig das man Selbstliebe braucht, z.B. um Grenzen zu setzen zum eigenen Wohl. Der moderne Gedanke verliert dabei bloß de Zusammenhang aus den Augen, das man das in Bezug zum Umfeld zu sehen hat und nicht im reinen „Ego-Modus“!
Wenn ich nur tue was mir gut tut, stehe ich bald sehr alleine da. Also Einsame Selbstliebe ist unfug, das sehe ich auch so.
Der Mensch ist hauptsächlich – feinstoffliche, göttliche – Seele. Die besteht aus feinstofflicher Energie, die u.a. die Kraft der Liebe ist. Folglich („Dreisatz“) ist der Mensch in der Hauptsache diese Kraft, die u.a. die – reine, bedingungslose – Liebe ist. Das ist die Liebe des „wahren / höheren SELBST(es)“, die SELBST-Liebe.
Ich glaube, dass allein der Begriff „Liebe“ nicht und sehr unterschiedlich verstanden wird. Wie oft fehlt uns als erstes nur Anerkennung? Und mit uns selber grosszügig sein zu können und uns selber anzuerkennen, bedeutet wohl oft auch eine Haltung, die einen Unterschied im Leben macht.
Danke 🙂 Selbstliebe ist wichtig um zu erkennen, dass man liebenswert ist, jedoch nicht einzige Bedingung, da es tatsächlich sonst zu einer spirituellen Karotte wird.
Sie meditiert ,macht online Kurse über Achtsamkeit ,Selbstliebe und Vergebung. Sie will zu dem Ziel-„Glücklich sein“.Jede Tag !
Sie hat die Zeit über Universum nachdenken und keine Geldsorgen. Sie ist meine Freundin und ich ihr geglaubt !
Aber ich habe immer mehr zweifel… Früher haben wir uns monatlich abwechsel getroffen/in eine Gruppe 8 Personen/hatten Spaß ! Jetzt meine Freundin kommt zu Treffen aber niemand ist zu ihr Eingeladen. Freunde ziehen sich zurück…sie verstehen nicht warum ist das so. Sie klärt andere nicht an, weil „sie wurden nicht verstehen“Wenn wir uns sehen habe ich Gefühl sie nimmt etwas und bleibt nichts…Ist das Selbstliebe oder Egoismus ?
Sie will frei sein und Stress frei leben. Irgendwo ist sie da in ihrem Welt aber ihre Freunde vermissen sie.
Hier stimme ich Nicole zu ;
Wenn ich nur tue was mir gut tut, stehe ich bald sehr alleine da
Mach Dir keine Sorgen um sie, Joanna. Ich glaube, das ist eine natürliche Entwicklung. Die Abhängigkeiten als soziales Wesen lösen sich zunehmend auf und sie wird zunehmend eigenständiges Individuum, das andere weniger braucht. Klar ist das für andere/Freunde nicht immer angenehm.
hahaahahaaahaaa guter artikel, provoziert und gibt impulse, beim wichtigsten thema der welt. ja das mit der gleichung gute selbstliebe = gutes liebesleben (oder =gute gesundheit) empfinde ich auch als eine gratwanderung zwischen wahrheiten… in dieser welt mit widersprüchlicher spiritueller sehnsucht nach heiler und erfolgreicher absicherung. es bleibt beim immer wieder suchen, tasten, erleben, erfahren, lernen, wahrnehmen mit ungeahnt vielen faktoren (unbewusstes, vorherige leben, familienstrukturen, gedankenmustern, lebensaufgaben, soziales umfeld, erfahrungswünsche der eigenen seele…)…..das ist mit der liebe so, mit der gesundheit, beruf, erfolg jeder art… das nennt man wohl „leben“. lebendig leben, vertrauensvoll leben, dass es so wie es ist, nicht falsch ist. man kann doch nicht falsch denken und nicht falsch lieben.
Interessant, wie Kritik von vornherein mit „…dann geh Dich selbst lieben“ weggefegt wird, darüber könnte man mal nachdenken
Wer behauptet,dass die Liebe,die wir SIND nicht ausreicht,der hat sich wohl noch nicht wirklich erkannt…
Natürlich ist es schön,wenn man auch in der Außenwelt jemanden hat,aber die Liebe in anderen,mit denen viele sich scheinbar vervollständigen wollen,ist genauso auch in uns!Da gibts überhaupt keinen Unterschied!!!
Hallo ihr Lieben, warum muss es denn immer das eine oder das andere Extrem sein.. ich finde es sehr wichtig, dass man mit sich selbst im Reinen ist und dass man sich selbst gerne hat.. was nicht heißen muss, dass man sich in jeder Sekunde lieben muss und warum sollte auf sich selbst achten und seine Freiheit beibehalten immer negativ gegen andere stehen oder aber für einen Einzelkämpfer stehen ? Man kann sich selbst doch gern haben und genau so auch andere, man kann doch seine Freiheit lieben und gerne Zeit mit sich selbst verbringen ohne dadurch anderen zu schaden und man kann trotzdem eine Beziehung führen. Freiheit bedeutet niemals Single zu sein.. man kann auch in einer Beziehung frei sein, es hat viel mit sich selbst zu tun wie man die Dinge sieht. Unser einziges Problem ist meiner Meinung nach, dass wir immer nur an das eine extrem oder an das andere extrem denken, anstatt an einen Mittelweg
Lieber Tim,
da hast du mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich lese deine Geschichten super gerne, vor allem deine netten Randbemerkungen. Mach weiter so.
Liebe Grüße aus dem schrecklich heissen Freiburg
Andrea
Ein sehr guter Text. Ich kann auch diese ganzen „Wie toll es ist, Single zu sein, wenn man nur mit sich selbst im reinen ist“-Scheißartikel nicht mehr sehen. Ich bin Ende vierzig, beschäftige mich schon lange auch mit wissenschaftlichen und psychologischen Themen, meditiere, bin dem Buddhismus zugetan usw.
ABER: Ich bin trotzdem nicht erfüllt und glücklich, mal wieder SIngle zu sein. Ich kann diesen Stuss echt nicht mehr hören. Es ist doch DAS natürlichste aller Grundbedürfnisse (neben überleben und essen) im sozialen Kontext und in einer Bindung zu leben. Und es ist ein bedauerlicher Zeitgeist, dass dies heutzutage nur noch den wenigsten mal längerfristig gelingt.
Für mich ist das eher eine Gesellschaftskrankheit als ach so toll.
„Es ist doch DAS natürlichste aller Grundbedürfnisse (neben überleben und essen) im sozialen Kontext und in einer Bindung zu leben“- Menschen sind soziale Wesen, keine Frage. Und ja wir brauchen Beziehungen. Allerdings muss es sich dabei nicht zwangsläufig, um romantische Zweierbeziehungen handeln. In einer Bindung zu leben kann in diesem Sinne schonmal kein Grundbedürfnis sein. Denn sonst gebe es nicht je nach Kultur ganz unterschiedliche Beziehungskonstellationen (z.
B. auch polygame Gemeinschaften).
Fakt ist, ohne soziale Kontakte verkümmert der Mensch. Ohne Sex. Ich weiß nicht, dann müsste jemand der ein paar Jahre keinen Sex hat, ja irgendwann sterben. Was aber nicht der fall ist.
Es steht ja nirgendwo festgeschrieben, dass Bedürfnisse nur von einer Person erfüllt werden können.
„Und es ist ein bedauerlicher Zeitgeist, dass dies heutzutage nur noch den wenigsten mal längerfristig gelingt.“ – Glauben Sie wirklich, das war früher anders? Heute sind wir halt einfach freier (und Frauen sind z.B. nicht mehr finanziell unbedingt von Männern abhängig, Lebensläufe werden flexibler etc.). Während Scheidung früher verpönt war, trennen sich heute eben viele, als irgendetwas nur um der Sache willen aufrecht zu erhalten. Das ist vielleicht auch eine Frage der Wahrnehmung: Ich als Dauersingle habe diesen Eindruck nämlich nicht. Es ist eher so, dass, wenn zwei sich mal gefunden haben, dass auch länger so bleibt. Singlefreunde habe ich schon seit Jahren so gut wie keine mehr.
Lieber Tim,
vielen vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Genau so etwas habe ich gebraucht und gesucht.
Meine Geschichte: Ich gehe auf die 30 zu und hatte noch nie eine richtige Beziehung, während mein komplettes Umfeld entweder dauerhaft einen Partner/eine Partnerin hatte. Das hat dazu geführt, dass ich immer mehr an mir selbst gezweifelt habe.
Die Kommentare einiger netter „Freundinnen“ (lieb dich doch endlich selbst usw.) haben bei mir dazu geführt, dass ich immer verzweifelter wurde. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich mich angeblich (!) nicht selbst lieben kann und einfach nicht alleine glücklich werden kann. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass beides überhaupt nicht gestimmt hat: trotz sehr vieler negativer Lebenserfahrungen und Rückschläge war ich weitgehend zufrieden mit mir und habe ein recht glückliches Leben geführt, wohl glücklicher als vieles meiner Freundinnen in Beziehungen.
Das Ende vom Lied: Irgendwann habe ich das Alles nicht mehr ertragen. Der Druck wurde gefühlt immer größer , alles hat sich nur noch darum gedreht, was mit mir verkehrt ist, warum sich niemand für mich interessiert- und warum es mir verdammt nochmal nicht gelingt, dass mir das alles am A*** vorbeigeht.
Gut ein Jahr und einige Therapiesitzungen (inklusive Antidepressiva) später, habe ich immer noch keinen Freund und immer noch ab und an Selvstzweifel. Aber ich habe gelernt, dass das in Ordnung ist! Ja, ich darf verdammt noch mal an mir zweifeln, ich darf auch mal traurig sein, weil ich keinen Partner habe- auch das ist ein Akt von Selbstliebe! Es ist menschlich. Seitdem geht es mir viel viel bessee und ich bin wieder viel mehr mit mir im Reinen.
Und genau das stört mich so gravierend an diesem Selbstliebe-Trend. Selvstliebe bedeutet liebevoll mit sich umzugehen, sich wie einen guten Freund behandeln. Es wird aber oft mit dem Anspruch verwechselt, nie zweifeln zu dürfen, immer positiv zu denken und sich uneingeschränkt toll finden zu müssen.
Selbstliebe heißt aber auch, Verständnis zu zeigen und sich selbst nicht anzulügen. Und wenn ich traurig bin, weil mein Partner mich verlassen hat, dann ist das so. Dann sollte ich mir selbst gegenüber auch so ehrlich sein und versuchen, mich aufzubauen. Das runterzuspielen ist so ziemlich das Gegenteil von (Selbst-)Liebe. Der Grund, warum ich heute mit besagten „Freunden“ auch keinen Kontakt mehr habe.
„Sich selbst lieben, das kann nur der/die wirklich tun, der sich richtig kennt.
Der/Die sich richtig kennt, liebt sich ganz automatisch selbst.
In meinem Fall war Selbstliebe zynisch bzw. immer irgendwie auch etwas vergebens gewesen. Irgenwie widersinnig und schmerzlich solange ich nicht hinabgestiegen bin bis tief in die erfahrbare Energetik des Geburtstraumas. Warum?“
lies mehr: https://so-sein.at/wp/2019/01/der-eigenen-inneren-opferhaltung-auf-die-schliche-kommen/
Hallo Tim,
habe gerade noch deinen Beitrag mit der Selbstliebe gelesen und ich gebe dir da soooooo Recht.
Ich habe viel an meiner Selbstliebe gearbeitet die letzten Jahre und viel hat sich auch verändert. Aber immer habe ich gedacht, ok irgendwie ist es jetzt ruhiger und ausgeglichener in mir geworden, seitdem ich aufgehört habe, die Liebe im Außen zu suchen, aber es fehlt trotzdem etwas und die große Sehnsucht danach ist auch geblieben.
Schön zu lesen, dass du es auch so siehst, beruhigt mich irgendwie noch mehr.
Viele liebe Grüße
Klaudia
Hi Tim,
ganz genau meine meinung. ich bin seit 10 jahren auf die begleitung und hilfe bei der heilung von liebeskummer tätig. klar begleite ich dabei auch viele leute später im singleleben. und das selbstliebe-thema ist da bei manchen kollegen auch echt ein reizthema für mich. ja der typ hat dich verlassen? wenn du dich selbst lieben würdest, wäre dir das egal. du bist seit ewigkeiten single und unglücklich darüber? egal, wenn du dich selbst lieben und endlich glücklich wärst, dann wäre endlich alles gut. du warst in einer toxischen beziehung und kannst nachher nicht loslassen? eh klar, du liebst dich ja auch nicht selbst genug, sonst wärst du nie dort gelandet … danke! sabine
Ich liebe diesen Text! 🙂
Super Bericht, das war schon immer mein Reden!
Aber ich wurde immer von anderen ausgebremst,du hast es nich tverstsmden😉
Wie soll man sich selbst Lieben, wenn keiner dich in den Arm nimmt und unterstützt…