Teile diesen Beitrag "Glaub nicht alles, was Du siehst – Eine kurze Geschichte"
Es war einmal ein stark schielendes Huhn. Und weil es schielte, sah es die ganze Welt etwas schief. Deshalb glaubte es auch, die Welt sei tatsächlich schief. Alles erschien ihm schief, sogar der Hahn und die anderen Hühner.
Das schielende Huhn lief stets etwas schräg und so plumpste es häufig gegen Wände und Bäume.
An einem windigen Tag spazierten die Hühner am schiefen Turm von Pisa vorbei.
„Schaut her“, gackerten die Hühner, „der Wind hat den Turm schiefgeblasen.“
Das schielende Huhn war verwundert, denn es konnte nichts Schiefes am Turm erkennen – im Gegenteil, er schien völlig gerade zu stehen.
Es sagte aber nichts und dachte sich nur, dass die anderen Hühner sicher schielen müssen.
Gefunden bei: zeitblueten.com [Nach L. Malerba, aus: Die nachdenklichen Hühner (leicht abgeändert)]
Woher weißt Du, was gerade und was schief, was richtig und was falsch ist?
Und: welche Dinge belasten Dich … die vielleicht eigentlich ganz anders sind?
naja, ‚relativ‘ gesehen müsste der Turm vom Huhn eigentlich nicht gerade, sondern noch viel schiefer wahrgenommen werden, oder? Okay, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet. (hihi)
Dazu fällt mir ein: http://www.soylent-network.com/material/01gruene_glaeser.htm
Hi Franz,
danke für den Link, das kannte ich noch nicht und gefällt mir sehr.
Schönen Abend!
LG
Tim
Eure Banner sind toll. Ich hatte mal den mit „Ich schlage keinen Hund“ auf einer meiner Blogs. Und auch ich danke für den Link.
Das einseitige Schielen im Kindesalter ist übrigens ganz normal. Ich habe das selbst mal ein wenig in einem persönlichen Post aufgefasst (wenn ich verlinken darf: http://www.blog.adelhaid.de/2012/12/seine-augen-seine-augen-seine-augen.html).
Ich würde mal sagen, alles was ich sehe, so wie ich es sehe, ist aus meiner Perspektive richtig. Das, was die anderen sehen, so wie sie es sehen, ist aus ihrer Perspektive richtig. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit. Keiner kann durch des anderen Augen sehen. Mein „richtig“ kann dein „falsch“ sein. Vielleicht hast du den Mut, mal zu schielen, um dich in meine Perspektive hinein zu fühlen und ich versuche mal, die Augen auseinander zu schieben, um zu sehen, was du siehst. Dann können wir von einander lernen. Vielleicht inspirierst du mich, dass ich mir eine Anti-Schielbrille verpassen lasse und du machst einfach mal die Augen zu, denn mit meiner Schielerfahrungen kann ich dich ein bisschen durch’s Dunkel führen und dir zeigen, auch wenn man mal wo anstößt, uns trotzdem nix lebensbedrohliches passiert.
Richtig und falsch kann man nicht definieren. Jeder Moment ist perfekt. Egal wie schief oder gerade. Der Dialog zum Gegenüber macht den Sinn, das Lernen voneinander. Andere Sichtweisen abseits des Normalen bringen Schwung in unser oftmals monotones Leben. Schief gucken und mittig fühlen, weil man seinen Augen vielleicht nicht trauen kann und sich deshalb innerlich mehr zentrieren muss oder geradeaus gucken und schief fühlen?
Als Kind hab ich öfter freiwillig geschielt, bis mir schwindelig war. Und ich hab’s immer wieder getan. Weil’s auch Spaß gemacht hat. 🙂
Heute würde ich gerne mal mehr schielen (metaphorisch) und einfach nur in eine gefühlte Richtung laufen. Aber die Vernunft hält meinen Blick leider gerade.
Vernunft oder Gefühl? Was davon ist richtig und was falsch? 🙂
Liebe Grüße
Manu