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Der Artikel entspringt der Feder des Qi Gong-Lehrers Michael Raab:

Auf der Suche nach Ruhe und innerem Frieden entdecken viele Menschen das Qi Gong für sich. Diese alte asiatische Lebenskunst war für die alten Meister in erster Linie ein spiritueller Weg und damit deutlich mehr als eine Methode zur Stressbewältigung, aber es ist legitim, sich aus den asiatischen Lebenskünsten diejenigen Aspekte herauszusuchen, mit denen man seine aktuellen Probleme in den Griff kriegen kann oder die einem einfach guttun.

Qi Gong oder auch Chi Kung bedeutet übersetzt so viel wie „Arbeit mit oder an der Lebensenergie“. Es ist eine Form der Meditation, denn die langsamen und ruhigen Bewegungen führen zu einer tiefen inneren Ruhe und zu einem kraftvollen und harmonischen Fließen der Lebensenergie „Qi“ durch die Meridiane und durch den ganzen Körper.

Die Erfahrung der Langsamkeit

In einem Kurs hatte ich einen älteren Mann als Teilnehmer. Er hatte die Figuren immer mit einer gewissen Tollpatschigkeit und Unsicherheit gemacht. Er beherrschte nicht den formellen Ablauf, von den Details der Bewegung will ich mal gar nicht reden. Von außen betrachtet hätte ein mäkelnder Geist sagen können, dass er die Figuren ausgesprochen schlecht gemacht hatte. Ein Beobachter hätte an alles Mögliche denken können, nur nicht an Qi Gong!

In der letzten Stunde kam er auf mich zu und sagte: „Herr Raab, ich muß Ihnen mal ein Feedback geben! Diese Erfahrung der Langsamkeit, die ich in Ihrem Kurs machen konnte, hat so viel in meinem Leben verändert, das kann ich Ihnen gar nicht sagen! Auch auf ganz anderen Gebieten! Das können Sie sich gar nicht vorstellen!“ Dabei wären ihm vor Rührung fast die Tränen gekommen!

Der, der im Kurs am schlechtesten war, hatte vermutlich am meisten davon! Diese Erfahrung der Langsamkeit muß für ihn eine echte Offenbarung gewesen sein!

Und das alles hat eigentlich noch gar nichts mit Qi, mit der Lebenskraft, zu tun, sondern „nur“ mit einem ruhigen Geist! Der alleine kann schon vieles in ihrem Leben zum Besseren ändern!

Ruhiger Geist

Da gibt es nämlich die Wirkungszusammenhänge, die ich hier einfach die Ebene des ruhigen Geistes nennen möchte.

Diese Ebene zeigt ihre Segnungen meistens schon nach einer kurzen Zeit des Übens. Sie ist auch am leichtesten zu verstehen und sogar mit der modernen Medizin erklärbar.

Hier spielen 3 Punkte eine Rolle:

Ruhige Bewegungen – ruhiger Atem – ruhiger Geist.

Ruhige Bewegungen verursachen einen ruhigen Atem; beide, also ein ruhiger Atem als auch die ruhigen Bewegungen bewirken einen ruhigen Geist!

Diese Wirkebene ist für sich alleine genommen schon ungeheuer stark. Es gibt Praktizierende, die sich nur auf dieser Ebene bewegen und die damit sehr intensive und transformierende Wirkungen erzielen.

Wenn Sie sich auf diese Ebene konzentrieren wollen, dann benötigen Sie die vielen Details der Bewegungen nicht. Es ist dann unwichtig, ob Sie die Figuren „richtig“ beherrschen und ob Sie auf die Details achten wie die Dehnung der Meridiane, die Spiralisierung der Arme und Beine oder die tieferen Prinzipien von Steigen und Sinken.

Eine einfache Übung

Im Taiji-Qigong gibt es eine einfache, aber sehr wirksame Übung. Sie heißt: „reguliere den Atem, beruhige den Geist“.

Sie stehen mit leicht gebeugten Knien, die Füße in etwa schulterbreit und, wegen der klaren Ausrichtung, parallel. Die Hände halten Sie vor den Unterbauch mit den Handflächen nach oben, so als wollten Sie etwas tragen. Ihre Arme sollten Sie so halten, dass ein Tennisball in Ihre Achselhöhle passen würde. Ihre Arme sind somit nach vorne geöffnet.

Nun atmen Sie langsam ein und während des Einatmens heben Sie Ihre Hände bis etwas über Herzhöhe. Dann drehen Sie die Handflächen nach unten und Sie lassen während des langsamen und ruhigen Ausatmens die Hände wieder sinken.

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Diese Übung können Sie sooft wiederholen, wie es Ihnen gut tut.

Achten Sie drauf, dass Sie diese Bewegungen locker und entspannt durchführen und dass Sie beim Heben der Hände nicht versehentlich die Schultern mit anheben.

Machen Sie diese Übung eine Weile jeden Tag und Sie werden bald den beruhigenden und erdenden Charakter feststellen können.

Ein ruhiger Geist bedeutet auch eine große Klarheit und eine gute Rüstung gegen Stress und Burnout.

Mehr solcher Übungen und interessanter Hintergründe finden Sie in meinem Buch „Den Geist verwurzeln – gesund und stressfrei mit Qi Gong und Meditation“

Michael Raab

geboren 1963, ist Kursleiter für Qi Gong und für Meditation in Karlsruhe. Nach seiner Ausbildung zum Heilpraktiker absolvierte er eine Schulung zum Entspannungspädagogen mit dem Schwerpunkt Autogenes Training. Seit seiner Jugend interessierte er sich für Meditation und er sammelte Erfahrungen mit Trance-Arbeit (Tempelschlaf), mit Zen und mit stillem Qi Gong.

Er ist Autor des Buches:
Den Geist verwurzeln – gesund und stressfrei mit Qi Gong und Meditation
Taschenbuch € 12,90 // ebook € 6,49
books on demand

http://www.raab-qigong.de

Buch

Den Geist verwurzeln – gesund und stressfrei mit Qi Gong und Meditation
Michael Raab
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ISBN: 978-3848259380
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Photo: Troy Mason