Teile diesen Beitrag "Wenn Du genervt oder frustriert bist, lies diese kurze Geschichte"
Alles ätzend, alles für’n Arsch?
Wie’s der Rapper Casper ausdrückt: Nicht Dein Tag, jahrelang?
Im Buch Der Elefant, der das Glück vergaß des buddhistischen Mönchs Ajahn Brahm bin ich auf eine Geschichte gestoßen. Sie geht ungefähr so:
Früher Morgen. Zwei Hühnerbauern.
Der steht auf, schnappt sich seinen Korb und geht zum Stall, um die Erzeugnisse der letzten Nacht aufzusammeln. Er füllt seinen Korb … mit Hühnerscheiße … und lässt die Eier zum Verfaulen auf dem Boden liegen. Dann geht er zurück ins Haus – wo sein Fund ohne Ende stinkt und die Familie sehr verärgert.
Auch der andere steht auf, schnappt sich seinen Korb und geht zum Stall, um die Erzeugnisse der letzten Nacht aufzusammeln. Aber er füllt seinen Korb mit Eiern und lässt die Hühnerscheiße zum Verfaulen auf dem Boden liegen. Klar, später könnte das Dünger werden – aber zuhause hat die Kacke nichts verloren, findet er. Er kocht seiner Familie ein schönes Eierfrühstück und alle essen fröhlich zusammen.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Was legst Du in den Korb, wenn Du die Erzeugnisse des Tages einsammelst?
Wenn ich ehrlich bin, bringe ich oft Scheiße mit nachhause. Die nervigen Zwischenfälle, die mich angestunken haben. Ich hebe sie auf, trage sie mit mir herum und kippe sie abends lecker auf den Tisch.
Anderes blieb dafür liegen unterwegs, passte nicht mehr in den Korb, während ich meine Runden durch die wachen Stunden drehte: ein unerwartetes Lächeln, ein paar gelungene Zeilen, die Mittagspause im Sonnenschein, der stehende Applaus für meine Breakdance-Einlage im Altersheim (der Körper muss beim Tanzen eine Geschichte erzählen – wie die Fotos bei Germany’s Next Topmodel).
Ich möchte in Zukunft noch achtsamer wählen, worauf ich mich konzentriere und was ich nachhause trage. An Eiern sollte es mir doch nicht fehlen.
Mehr Texte dazu unter Wie man aufhören kann, genervt und verletzt zu sein (in 60 Sekunden) und unter Wie Jammern Dein Gehirn verändert (und Dich immer negativer macht).
Wenn Du den heutigen Tag schöner gestalten willst, wird Dir die kurze Podcast-Folge „Die wichtigsten 5 Minuten Deines Lebens“ helfen:
- Zum Streamen klicke einfach auf Play (oder hier)
- Hör Dir den Podcast bei iTunes an
- Lade den Podcast als MP3 herunter, indem Du hier rechts klickst und dann „Speichern unter“ wählst
Alle Podcastfolgen findest Du hier.
Photo: Frau am See von Shutterstock
Was mir zu diesem Thema gut hilft, ist ein Mix aus Dankbarkeits- und Erfolgs-Journal.
Man trägt einfach jeden Abend je 3 bis 5 Dinge in ein Buch ein, für die man heute dankbar war und die man heute gut gemacht hat (und sei es erstmal nur, dass man die Wäsche aufgehangen hat).
Mit der Zeit nimmt man so immer weniger Scheiße mit nach hause und achtet mehr auf die guten Dinge.
Wundervoll… hab i a zeit lang gmacht und!!! Ich musste nie lange überlegen, es vielen mir immer mind. 3 super Sachen ein!!!
oje vielen mit v 😉
Hallo Tim,
Erster Gedanke: Ja klar, ist doch offensichtlich mit der Kacke … aber wenn man mal an die realen Situationen denkt, in denen man irgendwas mit nach Hause bringt, dann sind die oft genauso offensichtlich und es sind nicht immer die Eier, die man im Korb hat.
Die Geschichte bringt es also schön auf den Punkt, wer ich mir merken.
Viele Grüße,
Jan
Sehr guter Text!
Auch ICH will in Zukunft verstärkt darauf achten, was ich alles wieder kann (nach einem schweren SHT, 2007) und das in meinen Fokus rücken.
Denn darauf kann ICH stolz sein!
Ich bleibe einfach dran und was noch kommt, kommt!
Eine lustige Geschichte, die mit den Eiern gut zu Ostern passt:-)
Die meiste Zeit ist man mit den „falschen“ Dingen grübelnd beschäftigt. Es hängt auch sehr stark mit dem eigenen Anspruchsdenken zusammen, man möchte stark sein und jeder Situation gewachsen, was von Natur aus nicht geht.
Wenn dann etwas schief geht oder einem nicht schmeckt, dann bleibt es hängen und man ist unzufrieden. Anstatt sich selbst nicht so unter Druck zu setzen und zu sehen, was man für eine positive Ernte heute eingefahren hat. Man darf halt nicht zu streng mit sich selber sein, dann sieht man auch wieder die Eier.
Schön geschrieben.
Hi Tim,
sehr klar, amüsant und mit einem Grinsen den Tritt in den Hintern verpassend. Vielen Dank. Ehrlich.
Lächelnd, Yvonne
Ein schöner Reminder, lieber Tim – gedanklich mehr schöne Dinge mitzunehmen. 🙂 Ich nehme von letzter Woche mit: mein 1. FB-live Video (yeah!), tolle Zeit mit meinem Schatz und meiner Familie, super Seminar und angenehme Stunden zum Abschalten mit einem guten Buch.
Alles Liebe,
Susi
Lieber Tim,
Deine Worte, Deine Geschichten tun so gut!! :)) Bin sehr froh, dass ich so viel von Dir lesen darf!
Dankeschön!
🙂
Oh danke, das war ein schöner Input für den Tag!
Bitte schreib mir die Eiergeschichte in Dauerschleife!
Ich pack gern noch 2Glöser eingeweckten Elternmist in den Korb bevor ich starte und setze sn ganz üblen Tagen die finstere Brille gegen Freudenstrahlen auf die Nase….