Teile diesen Beitrag "Wenn Du dieses eine Wort austauschst, wird Dein Leben leichter"
Ich stehe auf, frag mich: Was steht an? Dann rattern die Gedanken. Ich muss einen Text schreiben für myMONK. Ich muss Mails beantworten. Ich muss zum Doktor, Rezept abholen (mein aktueller Lieblingswitz: „Kommt ein Zyklop zum Auge-Arzt“). Ich muss einkaufen gehen. Ich muss meine Fußnägel schneiden und ich muss aufpassen, dass ich mich dabei nicht tödlich verletze.
Alter Schwede. Armer Schwede.
Später ruft ein Freund an. Fragt: „Was machst’n am Wochenende?“
Ich: „Puuuuh, ich muss die Wohnung aufräumen, dann muss ich einen Kuchen backen, es hat sich Besuch angekündigt. Ach, ich muss unbedingt auch noch meinen Browser-Verlauf löschen, falls der Besuch an meinen Computer will.“
Scheiße … was ich alles machen muss. So viel Last, die man selbst am Wochenende auf auf meine schmalen Schultern gepackt hat!
Oder?
Nein. Die Wahrheit ist doch:
Wir müssen so gut wie gar nichts. Wir sind erwachsene, freie Menschen.
Natürlich hat alles einen Preis, was wir nicht tun, genauso wie das, was wir tun. Doch die Entscheidung liegt immer bei uns.
Ein kleiner sprachlicher „Trick“ kann ungemein dabei helfen, dass wir uns wieder freier fühlen. Trotz all der Dinge, mit denen wir unsere Tage füllen.
Sag nicht: „Ich muss …“, sondern „Ich werde …“.
Ich werde einen Text schreiben für myMONK. Ich werde meine Mails beantworten. Ich werde einkaufen gehen.
Fühlt sich gleich ganz anders an. Leichter. Freiwilliger. Und entspricht viel mehr der Realität.
Was WIRST Du heute noch machen?
Siehe auch: Ein fast vergessenes Wort, das Dein Leben so viel leichter machen kann sowie Warum Du viel freier bist, als Du glaubst.
Photo: Hartwig HKD
Hi Tim,
super Denkanstoß. Das löst im Unterbewusstsein gleich ein ganz anderes, befreiteres Gefühl aus.
Toller Artikel.
Gruß Tobi
Dankeschön Tobi!
Ein schöner Beitrag wieder einmal und so wahr.
Ich ersetze es auch gerne durch „ich will/möchte…“. Das gibt mir auch das Gefühl, Dinge selbst in der Hand zu haben.
Viele Grüße,
Annika
Ich hab es auch eine zeitlang mit ‚wollen‘ und ‚möchten‘ probiert. Im Endeffekt blieb es auch dabei – für mich hat das nicht funktioniert.
Seit einigen Monaten übe ich mich im ‚werden‘ und irgendwie klappt das für mich tatsächlich besser…
Hi Annika und Knoxi,
wenn es stimmig ist, ist „wollen/möchten“ natürlich auch super. Gerade dann, wenn es sich aber ganz anders anfühlt als Wollen, würde ich auch zum neutralen „werden“ greifen.
@Knoxi: ertappst Du Dich nach diesen Monaten immer häufiger „automatisch“ dabei, wenn Du „müssen“ verwendest, erlebst Du es also so, dass der Wechsel leichter wird?
Liebe Grüße Tim
Ui, lange her, Deine Frage, Tim…
Umso besser kann ich rückblickend antworten: ja, meistens tausche ich ein innerlich gedachtes ‚müssen‘ automatisch durch ein ‚werden‘ aus. Und auch, wenn bis zur Umsetzung vielleicht noch ein wenig Zeit verstreicht – ich MACHE es… 😉
Oder benenne es mit „ich will“, „ich möchte“, „ich freue mich darauf, die Füsse schön zu pflegen“.
Ich freue mich schon mal auf neue Artikel hier!
Viele Grüße von Herrn Müller.
Danke Herr Müller, ich WERDE neue Artikel schreiben. Und will’s sogar. 🙂
Danke erneut für den Text!!
Ich ersetze auch gerne gegen „sollte“..
Doch deine Alternativen klingen positiver!=)
Lg Julia
Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar, Julia!
Hallo Tim,
Immer dieses ich MUSS noch das tun, ich MUSS noch dorthin gehen usw…
Ich glaube fast niemand traut sich mehr zu sagen: „Ich habe Zeit“. Wieder geht es darum wie man vor den anderen dasteht. Als jemand der nicht ausgelastet ist, also langweilig ist, nicht voll intergriert in der schnelllebigen Gesellschaft.
Also machen viele Leute lieber sich, und ihrem Gegenüber etwas vor und täuschen ein gefülltes Planning vor. Das wertet eben auf, besonders wenn man dann auch noch bewundert wird dafür wie beschäftigt und gefragt man ist.
Muss man wirklich ein schlechtes Gewissen haben, ja, sich dafür schämen, dass man „nichts“ zu tun hat/tun will….
Andererseits ist der ganze selbstgemachte Stress auch eine Ablenkung von sich selbst. Immer beschäftigt sein, um nicht über sich selbst nachdenken zu müssen, nicht mit seinem „Ich“ konfrontiert zu sein. Wenn der Mensch keine Ablenkung hat beherrschen das Grübeln und die Langweile ihn.
Leider haben die wenigsten von uns „gelernt“ mit sich selbst und alleine klarzukommen.
Liebe Grüsse
Josie
Wie wahr…
Hi Josie,
sehr ich ganz ähnlich. Hier ein Text zur Muße von einem Philosophen, wenn jemand mehr dazu lesen mag: https://mymonk.de/musse/ .
Es ist inzwischen wirklich ein Sprung an den sozialen Rand, wenn man zugibt, auch mal Zeit zu haben. Und ja, auch die Flucht vor Problemen und schwierigen Gefühlen ist sicher ein Grund für das viele „MÜSSEN“.
Liebe Grüße
Tim
Ulrich Schaffer schrieb mal: „Manchmal ist es schon viel, sich selbst auszuhalten.“ Ich hatte das vor langer Zeit gelesen und vergessen, bis mich in einem anderen Kontext eine gute Freundin darauf aufmerksam gemacht hat. Wie gerne läuft man vor sich selbst weg. Flüchtet sich in Arbeit, in Beziehungsversuche, in Sport, in Parties… jedem das seine. Und dann gibt es die Leute, die ihr „wahres Selbst“ suchen, und ich frage die gerne mal: Was machst du dann, wenn dein wahres Selbst gar nicht schön ist? Tjoa, dann hat man gefunden, und zwar den Anfang einer langen Geschichte.
Ich finde „ich darf“ noch besser.
Da steckt noch mehr gutes und vor allem auch noch automatisch suggerierte Dankbarkeit drin (die der Menschheit grade echt irgendwie fehlt). Schönes Leben allen…
Stimmt, finde ich auch schön, Gutzi!
I love you! Das muß einmal gesagt werden!
Danke! My Monk lesen in der Früh ist wie der Moment, wenn der Clown zum Kindergeburtstag kommt… nur für Erwachsene. Und .. Es ist ein kluger, kluger Clown!!
Oh, Dankeschön liebe Sonja, das ist ja ein tolles Kompliment!
Was die Clowns angeht: demnächst wird wohl Stephen Kings „Es“ neu verfilmt 🙂
Ich ertappe mich auch immer wieder dabei wie ich dieses unselige Wort „MUSS“ in vielen Sätzen benutze.
😀 Eine Zeit lang funktioniert es ganz gut ICH MUSS durch Ich darf, Ich möchte, Ich kann zu ersetzen und dann fällt man wieder in alte Gewohnheiten zurück. Mein Hirn hat Ich Muss so fest eingespeichert, dass es sich merkwürdig anfühlt darüber nachzudenken ein anderes Wort dafür einzusetzen. Mein neuster Trick, mein Freund und ich weisen und jetzt gegenseitig daraufhin dieses Wort nicht mehr zu benutzen und wir formulieren den Satz dann direkt um. 😉
Hey Kristina,
das ist eine super Idee, zu zweit mit einem Spiegel und Aufpasser ist das ein gutes Stück leichter.
Liebe Grüße Tim
Vielen Dank für diese kleine und feine Anregung! Seit geraumer Zeit ersetze ich selbst das Wort – falls es sich doch einmal in meine Gedanken einschleicht – sobald es mir bewusst wird, durch ein passenderes. Das gibt mir dann auch immer die Gelegenheit, darüber nachzudenken, welches gerade zu meinen Gefühlen und zur Situation passt! Ist es … ich soll… ich darf… ich kann… ich möchte… ich will… ich könnte… es wäre gut… ? Das zeigt mir dann jeweils noch mehr, wie ich gerade zu der Sache stehe. Manchmal ist es dann tatsächlich auch ein… ich muss 🙂 aber das ist dann eine freiwillige Erkenntnis und eine bewusste Entscheidung. Die fühlt sich dann gut an. Und gerade jetzt will ich freudig in die Arbeit starten 😉
Hi Regina,
die Wortsuche als Achtsamkeitsübung – eine hervorragende Ergänzung!
Wünsche Dir ein ebenso freudiges Wochenende
Tim
So einfach und doch so wirkungsvoll!
Modalverben heißen die auf Linguistisch: Müssen, dürfen, wollen, können, mögen, sollen.
Die Kerlchen sind spannend, wenn man sich und andere mal daraufhin beobachtet. Mir ist es auch schon aufgefallen, dass es Menschen gibt, die immer müssen. Ich hingegen bin jemand, der lieber öfter will als muss. Wollen vs. müssen zeigt uns, wie wir die Welt wahrnehmen: Selbstbestimmt oder fremdbestimmt.
Ich denke, es passiert ganz automatisch. Als Kind will man immer. Schon meine Mutter hat mal scherzhaft zu mir gesagt, als ich klein war: „Du bist ein Willie, dauernd sagst du ‚ich will‘.“ – dann lernt man, dass man nicht immer alles bekommen kann, oft auch weil es gar nicht gesund ist. Ich will jetzt sofort über die Straße, auch wenn da gerade ein LKW herandüst. OK, lieber nicht. Impulskontrolle nennen Psychologen das und behaupten, Menschen mit guter Impulskontrolle seien erfolgreich. Wobei erfolgreich vor allem in amerikanischen Studien ja in Einkommen aus Erwerbsarbeit gemessen wird. Zunehmend lernen wir also, unsere Bedürfnisse zurückzustellen. Zunächst vor allem zu unserem eigenen Schutz. Später verselbständigt sich das und ich kenne etliche Menschen, die gar nicht mehr wissen, was sie wollen. Sie tun nur noch, was sie müssen. Sie haben es verlernt, zu wollen. Das ist nicht nur traurig, das ist auch gefährlich für die seelische Gesundheit.
Hi Tim. Ich muss! Gar nichts. Ist ganz speziell wenn ich arbeiten gehe. Wenn ich mal wieder nicht beim grillen, Motorrad fahren, Bier trinken u.s.w. mit kann. Dann sage ich immer. Ich kann leider nicht, ich DARF arbeiten gehen. Nicht muss. Ich hab doch die Wahl. Ich kann meinen Personaldisponent fragen ob ich frei bekomme. Meine Kollegen sagen dann immer. Da bekommst eh nicht frei. Ich sage dann immer, hey ich/du muss hier nicht arbeiten. Ich darf. Ich kann auch kündigen und dann habe ich jeden Abend Zeit für oben genannte Dinge. Nur wahrscheinlich kein Geld mehr. Grüße Andy
Übrigens. Total klasse deine Seite. Inspiriert mich immer wieder. Mach weiter so. 👍
Hallo Tim,
schöne Anregung 👍🏽
Ich „darf“ funktioniert bei mir allerdings noch besser.
Es macht gleichzeitig dankbar!
Toller Blog, ich freue mich über jeden Beitrag. Bitte weiter so.
Liebe Grüße
Thekla
Ich werde Morgen nach bestem Gewissen 10 BW in einer Behindertenwohnstätte versorgenn….leider alleine.Aber ich weiß das ich das schaffe werde.
Lg und einen schönen Nicolaustag Gabi
Ich werde hier, ich tu es bereits, ein herzliches Dankeschön schreiben. Ich werde mich ab den schönen nicht gelungenen Dinge von heute amüsieren und werde danach glücklich schlafen gehen.
Sage und schreibe es fühlt sich toll an. Befreit in Lichtgeschwindigkeit die Schulter von den vier erdrückenden Buchstaben m-u-s-s
Danke Tim für das gewusste neu aufblühen zu lassen 🙂
Merced
Fragt sich auch, warum wir dieses Müssen überhaupt in uns haben. Kinder müssen ja auch recht wenig. Es sei denn in der Trotzphase. Also doch lieber weniger Disziplin programmieren?
Hi Tim! Witzig, dass ich den etwas älteren Beitrag heute lese 🙂 ich übe mich nämlich seit ein paar Wochen auch im „muss“-eliminieren. Und ersetze es tatsächlich durch „möchte“. Und es funktioniert wirklich prima; nicht unbedingt immer die Umsetzung, aber das Bewusstmachen. Denn ja – ich habe (eigentlich) immer die Wahlfreiheit. Ich muss (hehe) mir nur bewusst machen, dass ich eine Sache meistens zugunsten einer oder mehrerer anderer aufgebe, und letztlich gibt man ja das auf, was einem als der kleinere Schmerz erscheint.
Also – ich muss meine Bude aufräumen = ich möchte, dass mein Besuch nicht denkt, was für ein unordentlicher Schluffi ich bin, der sich den ganzen Tag durch Pornoseiten klickt, anstatt Ordnung zu halten 😉 oder so ähnlich 😁
In jedem Fall – ich liebe deine Seite und ziehe soviele gute Impulse daraus – danke dafür Tim!
Ich würde gerne den Witz hören! 😀
Und danke für deine tollen Beiträge. LG