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Was schiefgehen kann, wird auch schiefen. Nur ausgerechnet dann nicht, wenn man zeigen will, dass etwas schiefgeht.

So lautet Murphys Gesetz.

Woher es kommt: Der Ingenieur Captain Murphy nahm 1949 teil am Raketenschlittenprogramm der U.S. Air Force. Auf einem Testgelände in Kalifornien wollten Wissenschaftler herausfinden, wie viel Beschleunigung der menschliche Körper verkraftet. Das Experiment war sehr teuer. An der Testperson wurden 16 Mess-Sensoren angebracht. Die Sensoren konnten auf zwei Arten befestigt werden – auf die richtige Art und auf eine abwegige. Leider schlug das Experiment fehl. Denn jemand hatte sämtliche Sensoren falsch angeschlossen.

Wo Murphys Gesetz zuschlägt

Kein Leben bleibt verschont, und kein Lebensbereich:

  1. Das herunterfallende Toastbroat landet stets auf der beschmierten Seite.
  2. Jedes Handy, jeder Kühlschrank, jedes Auto zerstört sich genau im Monat nach Garantieablauf selbst.
  3. Für jedes technische Problem musst Du mindestens zweimal in den Laden gehen.
  4. Was Du suchst, ist immer dort, wo Du ganz am Ende nachschaust.
  5. Freunde kommen und gehen, aber Feinde sammeln sich an.
  6. Es regnet immer dann, wenn man kurz vorher mit dem Auto in der Waschanlage war.
  7. Sobald man etwas an den Händen hat, etwa Motoröl oder Babykotze, juckt die Nase.
  8. Die Wahrscheinlichkeit, beobachtet zu werden, steigt proportional mit der Idiotie unseres Verhaltens.
  9. Stets ist jene Schlange im Supermarkt die langsamste, an der man sich selbst anstellt.
  10. Ein Darlehen bekommt man nur, wenn man nachweist, dass man keins braucht.
  11. Im Kino setzt sich der mit dem Riesenkopf immer genau vor einen.
  12. Sobald Du Dich hinsetzt, um endlich eine Pause zu machen, verlangt jemand nach Dir.
  13. Klamotten gibt’s immer in zwei Größen: zu klein und zu groß. Falls etwas doch passt, ist es hässlich.
  14. Was wir gestern teuer gekauft haben, gibt’s heute zum Sonderangebot.
  15. Jede Berechnung, in die sich ein Fehler einschleichen kann, wird auch einen haben. Fehler summieren sich immer in die ungünstigste Richtung.
  16. Fünf Minuten Arbeitszeit dauern immer dreimal so lange wie fünf Minuten Freizeit.
  17. Säcke und Zelte passen nur in größere Beutel als die, aus denen man sie geholt hat. Für einen ausgepackten Koffer braucht man zwei Koffer, um dasselbe Zeug wieder hineinzubekommen.
  18. Der langsame LKW vor Dir bei ständigem Gegenverkehr fährt genau dorthin, wo Du auch hin willst.
  19. Es liegen nur dann Scherben auf dem Boden, wenn Du barfuß bist.
  20. Wenn alles scheinbar gut gelaufen ist, hast Du nur etwas übersehen.

Schlimm.

Was wirklich schief geht

„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“

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Gott, warum immer ich? Warum passiert mir das jedesmal?

… fragen wir uns, während wir die Scheiße am Schuh abschmieren, zwei Minuten vorm wichtigen Termin.

Was wirklich schiefgeht, ist vor allem unsere Wahrnehmung.

Wir erleben die Dinge verzerrt:

  • Da wäre zum einen die selektive Wahrnehmung: Positive Ereignisse sind für die meisten Menschen selbstverständlich und fallen weniger auf. Wir bekommen es gar nicht mit, wie oft die Dinge gut laufen.
  • Dann die Frage der Bewertung: Auffällige, seltene und negative Ereignisse werden überschätzt.
  • Sowie das selektive Gedächntnis: Missgeschicke bleiben mit ihren Widerhaken viel besser hängen in unserem Gedächtnis als die Ereignisse, die reibungslos und glatt ins Vergessen rutschen.

Dieser Schwerpunkt auf dem Negativen hat einen evolutionsbiologischen Grund: einmal zu oft optimistisch zu sein („ach, das Geräusch da draußen, das war nix weiter“) konnte den Höhlenmenschen in echte Lebensgefahr bringen, wenn er leichtfertig rausging und vom Dinosaurier-Alien-Monster, oder was auch immer damals so alles gelebt hat, gefressen wurde. Während Pessimismus zwar bedrückt, aber kaum lebensbedrohlich ist.

In Wahrheit kommen jedenfalls gar nicht 120 Prozent aller Züge zu spät. In Wahrheit brechen wir uns nicht jedesmal den Arm, wenn wir auch nur an Sport denken. Und in Wahrheit besteht unser Weg nicht ausschließlich aus Stolpersteinen.

Was können wir also tun?

Mir hilft es schon, wenn ich mich in diesen ärgerlichen bis verzweifelten Situationen daran erinnere, dass ich die Dinge gerade vermutlich einfach zu verzerrt, zu einseitig sehe. Das Wort „immer“ ist dafür ein exzellenter Hinweis („Ah, ich denke gerade, dass mir so etwas immer passiert … stimmt das denn, habe ich wirklich immer Pech mit allem?“).

Dann ist’s immer noch Kacke – aber eben nur noch am Schuh, nicht mehr in meinem Kopf und nicht mehr scheinbar in jedem Teil meines Lebens.

 

P.S.: Was ebenfalls helfen kann: ein bisschen weniger erwarten, siehe: Wie Du belastende Erwartungen loslassen kannst (in 30 Sekunden)

 

Photo: Hartwig HKD