Teile diesen Beitrag "Meditation: es geht nicht nur um Gedankenstille"
Beim Meditieren soll er still sein, der Kopf. Frei von Gedanken. Dass das den wenigsten Menschen auf der Welt für mehr als ein paar Sekunden oder höchstens Minuten gelingt, wird in der Lektüre zu Zen & Co. oft unterbetont. Das stresst unnötig, denn am Ende lebt die Meditation nicht nur von der Gedankenstille.
Michael Raab schreibt in seinem Qi-Gong-Blog:
Das Beste ist, wenn man sich gar keine Gedanken darum macht, ob man nun Gedanken hat oder nicht. So habe ich das Meditieren „gelernt“.
Wenn man den direkten Weg zur Gedankenstille wählt, dann ist es das Beste, man läßt seine Gedanken vorüberziehen wie Wolken: Sie kommen – und sie gehen!
Oder man beobachtet sich selbst, wie der eigene Geist denkt. Das Denken hört damit nicht auf, aber die Phasen des Nichtdenkens werden häufiger und länger. Allerdinsg nimmt man diese Phasen u.U. gar nicht wahr, weil der Geist ja gerade nicht refelktiert.
Ideal ist es auch, den Geist auf etwas Monotones abzulenken, z.B. indem man auf seinen Atem achtet, wie er von alleine kommt und geht, oder auf eine Kerzenflamme oder einen Begriff, den man ständig wiederholt (Mantra).
Den gesamten Artikel findet ihr hier.
Wie geht es euch, wenn ihr meditiert?
Photo: Valentina Powers
Bei allem was ich über Zazen gelesen habe, geht es immer nur darum, loszulassen, die Gedanken ziehen zu lassen. Ich habe noch nie die Empfehlung oder das erklärte Ziel gelesen, nicht zu denken.
Ganz im Gegenteil, wenn ich beginne, meine Gedanken als unerwünscht zu betrachten, bleibe ich gefangen in dem Dualismus von dem ich eigentlich Befreiung suche.
In der Meditation geht es darum die Natur der eigenen Gedanken zu erkennen und das gelingt am besten dadurch, daß man sieht wie sie aufsteigen und wieder abklingen.
Gerne genommen wird auch das „Bild“ vom Ozean des Geistes und den Wellen der Gedanken.
Beides kann man nicht trennen, es gibt keinen Ozean ohne Wellen und keine Wellen ohne Ozean.
Wem es gelingt seine Gedanken zu betrachten, wie die Wellen auf einem Ozean, wie sie kommen und gehen, dem kann es gelingen den Zustand des Nicht-Denkens (No-Mindness) zu erreichen.
Wer versucht, seine Gedanken anzuhalten, zu unterdrücken oder ihnen auf andere Weise Widerstand entgegensetzt, dem wird dieser Zustand verwehrt bleiben.
Wer seine Meditation aber darauf ausrichtet, solche Zustände zu erreichen, der verfehlt – im Sinne des Zen – ihren Zweck.