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An einem einzelnen Tag denke ich oft: Ja gut, ich könnte jetzt was arbeiten, aber morgen ist ja auch noch ein Tag, also leg ich mich schon mittags auf die Couch und zieh mir auf VHS die Folgen von „Tu mich doch verklagen!“ und „Navy CIS Strullendorf“ rein, die ich leider verpasst hatte in den letzten Tagen.

Oder ich verschiebe aus Angst vor Neuem lauter Sachen in die weite Ferne, und richte mich dann also nach meinen Selbstzweifeln, unterwerfe mich ihnen, zurzeit zum Beispiel beim Thema Podcast Interviews, auf die ich eigentlich schon so lange Lust habe (ja, ich weiß, ihr könnt’s auch langsam nicht mehr hören – und ihr habt Recht).

Ich will nicht allzu unfair mir selbst gegenüber sein, aber ich bin da schon sehr langsam im Kleinen und lasse viele Tage, Momente und Situationen verstreichen, nicht nur beruflich.

Gleichzeitig bin ich im Großen oft super ungeduldig und frage mich, warum um alles in der Welt der Podcast nach weniger als einem Jahr noch nicht so verbreitet und beliebt ist, dass sämtliche werdenden Eltern ihre Babys in den Bäuchen damit beschallen.

Oder ich denke mir: Oh Mann, demnächst bin ich wirklich schon 34, mit 18 dachte ich, da bin ich längst tot oder Millionär oder wie auch immer, jedenfalls so richtig angekommen …. dabei habe ich vielleicht noch 40 Jahre Berufsleben vor mir, sofern nicht bald die künstlichen Intelligenzen alles übernehmen und wir bald versklavt werden und gezwungen, den Maschinen den ganzen Tag lang die Metallhornhaut von den Metallfüßen zu kratzen.

Kurzfristig bin ich (und sind, denke ich, viele von uns) sehr langsam, sehr geduldig mit dem Tag und gleichzeitig sehr ungeduldig, was meine großen Träume und Ziele anbelangt.

So kommen wir nie voran – und sind dabei gleichzeitig wahnsinnig frustriert, weil uns die Diät nicht schon am Abend halbiert oder der neue Blog zum Millionär gemacht hat. Trotz „Bestellung“ beim Universum, trotz der Hoffnung, endlich den magischen Knopf gefunden zu haben, den es nicht gibt.

Eine Einstellung, die ich von Gary Vaynerchuck gelernt habe, könnte das Gegenmittel sein.

Wenn Gary gefragt wird, was ihn erfolgreich macht und woher er die Energie nimmt, und er hat wirklich erstaunlich viel Energie, dann fasst er das so zusammen: „Micro Speed, Macro Patience“. Übersetzt: Geschwindigkeit im Kleinen, Geduld im Großen.

Geschwindigkeit im Kleinen heißt also, uns um den heutigen Tag zu kümmern und vor allem um die eine konkrete Aufgabe, die gerade ansteht, hier und jetzt und nicht fünf Aufgaben später.

Es heißt auch, dass wir Fahrt aufnehmen, um unsere Ziele zu erreichen, gleich handeln und nicht, wenn die Angst weg ist und wir perfekt vorbereitet sind und die Luftfeuchtigkeit im Raum ideal ist.

Und dass wir viel ausprobieren statt wie ich oft monatelang zu grübeln, ob irgendwas etwas für mich ist und funktionieren könnte.

Geduld im Großen heißt, dass wir den Dingen die Zeit geben, bis sie Früchte tragen, weil das nur in den allerseltensten Fällen unmittelbar passiert.

Wo könntest Du in drei oder fünf oder Jahren stehen, wenn Du langfristig denkst? Und wie könntest Du schon heute Abend zufrieden ins Bett gehen, weil Du ein paar echte Schritte nach vorn gemacht hast?

Dieser Text ist ein Auszug aus dem myMONK-Podcast. Die ganze Folge kannst Du hier hören:

Photo: Walking von everst / Shutterstock