Von der Last des Lebens…
Ein alter Beduine war krank und zweifelte am Sinn des Lebens.
Eines Tages kam er in einer Oase an einem jungen, noch kleinen Palmenbaum vorbei. Frustriert und deprimiert wie er war, nahm er einen dicken Steinbrocken und legte ihn der jungen Palme mitten auf die Blattkrone und dachte gehässig: „Soll auch sie sehen, wie sie damit fertig wird.“
Die junge Palme versuchte, die Last abzuwerfen. Sie wiegte sich im Wind und schüttelte ihre jungen Wedel. Doch – vergebens.
Also begann sie, tiefer und fester in den Boden zu wachsen, um stärker und kräftiger zu werden. Und wirklich: ihre Wurzeln erreichten neue Wasseradern.
Die Kraft des Wassers aus der Tiefe und die der Sonne vom Himmel machten sie zu einer außerordentlich starken Palme, die auch den Stein im Weiterwachsen mittragen konnte.
Nach Jahren kam der alte Beduine wieder, um nach dem Baum zu sehen, den er nie vergessen konnte. Da sah er eine besonders hochragende Palme und in der Krone trug sie den Stein.
Und wie sie sich im Wind neigte, schien sie ihm zu sagen: „Ich muss dir danken! Die Last hat mich über meine Schwäche hinauswachsen lassen.“
Gefunden auf: febe.de
Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht, in eurem Leben? Wenn ja, welche schwierige Situation fällt euch zuerst ein, an der ihr stark gewachsen seid?
Photo: Thomas Leuthard
Hallo Tim,
das ist wieder eine sehr schöne Geschichte und ich für meinen Teil kann das nur bestätigen. Bei allen Problemen die ich in meinem bisherigen Leben erreicht haben, ich bin darin gewachsen und es hat mich gestärkt, genau wie diese Palme mit dem Stein gewachsen ist. Danke für die Geschichte, einen schönen Tag und alles liebe, Nele
Guten Morgen Nele,
danke für Deine Zeilen!
Mich würde natürlich sehr interessieren, ob Du ein Beispiel mit uns teilen magst – eine schwierige Situation in Deinem Leben, an der Du gewachsen bist?
Ich mach mir jedenfalls erst mal einen schwer koffeinhaltigen Kaffee jetzt. 🙂
LG!
Tim
Hallo Tim 🙂
Das Leben ist das Beispiel.
Das Leben gibt Dir Aufgaben und es ist an Dir, aufzugeben oder weiterzumachen und/oder etwas zu verändern und zu lernen.
Ob der Auszug von Zuhause in eine eigene Wohnung, die Trennung vom Partner, eine Arbeitslosigkeit, eine Krankheit, selbst ein neues Kochrezept an das man sich heranwagt..überall hast Du die Möglichkeit zu wachsen.
Bewerte es als Last und es ist eine Last. Bewerte es als Aufgabe und es ist eine Aufgabe.
Was sollte einen denn umhauen, wenn man es nicht zulässt?
Liebe Grüße Jessica
Hi Jessica,
um der Geschichte auch mal zu widersprechen:
Glaubst Du nicht, dass das Leben manchmal so zuschlägt, dass man es nicht nicht zulassen kann?
Wie ein Boxer, der vorm Spargeltarzan steht und ihm voll eins mitgibt, da kann er auch nicht sagen: „ich lass mich nicht umhauen“ (<- naja, sagen kann er's schon, aber die Schwerkraft interessiert es nicht). Bin gespannt auf Deine Meinung! LG Tim
Hey Tim,
ich bin mal wieder begeistert und stimme völlig zu. Wenn man keine Prüfungen im Leben zu absolvieren hat oder immer einen großen Bögen darum macht, kann man nicht wachsen.
Oben drein kann man seine Stärke auch erst unter einer größeren Last zeigen.
„Den guten Steuermann lernt man erst im Sturm kennen“ (Seneca)
Der Coup dabei: Je stärker man wird, desto schwierigere Aufgaben bekommt man in der Regel. Das Leben kümmert sich gut um seine Schüler und geht auf jeden Einzelnen ein.
Was mir persönlich aufgefallen ist in meinem Leben: Ich bekomme immer gerade die Last / Aufgabe, die ich gerade am nötigsten habe. Z. B. stehe ich meistens dann im Stau, wenn ich es furchtbar eilig habe.
Grüße Norman
(http://www.vomleben.de)
Hi Norman,
diese Erfahrung hab ich auch gemacht.
Nur bei einer Sache bin ich mir unsicher:
Warum gibt es den Selbstmord, wenn jeder nur bekommt, was er schultern kann?
LG
Tim
Das kann man Pauschal natürlich schlecht sagen, weil es ja immer auf den Einzelnen ankommt.
Ich glaube Selbstmörder sind meist die, die den Prüfungen aus dem Weg gehen. So wie die Palme auch hätte aufgeben können.
Weniger oft sind es meiner Meinung nach auch Menschen, die schon sehr viele Prüfungen im Leben abgelegt haben und für die es eine Art Abschlussprüfung ist. Z. B. Sokrates oder Seneca.
Es kommt vielleicht auch vor, dass die eigentliche Prüfung gar nicht für den Selbstmörder, sondern seine nahe stehenden gedacht ist. Es ist ja auch bei schweren Krankheiten oft so, dass die Betroffenen viel besser damit zurecht kommen, als die Umstehenden.
Gruß Norman
(http://www.vomleben.de)
Hi Tim, Norman,
Ich meine, wenn wir die Dinge aus einer übergeordneten Sicht betrachten, in der alles genau so richtig ist, weil es einen Plan gibt, den wir nicht sehen und das Leben gibt uns passende Aufgaben, dann sollten wir unsere Sicht nicht auf nur ein und das jetzige Leben begrenzen. Die Sichtweise von Neale Donald Walsch passt hier sehr gut in mein Glaubenssystem.
Auf dieser höheren Ebene entscheidet die Seele. Und du stirbst nicht, wenn die Seele nicht zustimmt. Auf dieser Ebene gibt es keinen Tod und der körperliche Tod passt in den Plan und kann insofern für andere sein oder die Seele stimmt einer Pause zu, um die gleichen Problem im nächsten Leben wieder vorgelegt zu bekommen.
Durch den frühen Tod meines Vaters und jetzt auch meines Bruders und durch meine kranke mutter wurden mir riesige Steine in den weg gelegt, ohne die ich nicht zu dem Menschen geworden wäre der ich heute bin. Ich fühle mich stark und nehme das Leben viel intensiver wahr als je zuvor. Und welch ein Geschenk es ist, gesund zu sein. 🙂
Liebe grüße Julia
Diese Geschichte passt grad in mein Leben. In meiner Arbeit werde ich seit einem Jahr fertiggemacht, so dass ich kein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl mehr habe. Doch ich stelle fest, dass jeder Angriff meiner Chefin mich stärker macht, mich endlich zu wehren (was ihr Verhalten nicht verbessert, sondern eher verschlechtert)
Selbstmörder sind Menschen deren last zu gross wurde….. Ich bin der Überzeugung das wir unser Leben schon bevor wir auf die Welt kommen aussuchen und wirklich alles alle unsere Prüfungen den mit diesen Prüfungen wachsen wir,aber nicht hier sondern das was uns danach erwartet. Ein mensch mit totessehnsucht ist die Seele zu früh in den Körper gelangt und diese Menschen haben das Bedürfnis oft schon von Kindheit an.
Hallo Tim,
Ja, dann liegt er da, der Spargeltarzan (der übrigens auch sehr stark sein kann 😉 ) und dann?
Ihn hat einer umgehauen. Und nun?
Sich aufgeben?
Oder akzeptieren, aufstehen, draus lernen und weitergehen im Leben?
Er kann sagen „ich lass mich nicht umhauen“. Innerlich.
Innerlich nicht zulassen, dass einen „der Stein“ erschlägt und am Wachsen hindert. Sondern über sich hinaus wachsen.
Statt sich aufzugeben und für die letzte Lusche zu halten. Daran fälschlicherweise zu denken, dass man einmal umgehauen wurde und es NIE mehr zu etwas bringen wird. Sich geschlagen geben. Liegenbleiben.
Sondern: Wofür war das gut? Was will das Leben mir damit sagen? Und vor allem: wie geht es weiter?
Vielleicht wird dem Spargeltarzan bewusst, dass in ihm Tarzan steckt und er wird beim nächsten Mal gar nicht mehr angegriffen, weil er etwas anderes ausstrahlt?
Was soll es im Leben geben, dass einen für immer niederstreckt, ausser der Tod?
„Es ist nur in deinem Kopf“.
Und zu dem Selbstmord: weil man „denkt“ dass es nicht weitergeht. Nicht, weil es so ist.
Liebe Grüße Jessica