Teile diesen Beitrag "10 Gründe, warum Menschen in kaputten Beziehungen bleiben"
Den Handabdruck des Partners im Gesicht, vielleicht sogar den der Faust. Den Abdruck unzähliger Respektlosigkeiten und Verletzungen auf der Seele, jedes Fremdgehen, jede Lüge wie mit einem Brandeisen darauf verewigt.
Oder: Die Liebe inzwischen nicht mehr als ein einzelnes kleines Korn Erinnerung in einem ganzen verwelkten Feld, grau und trüb und ohne Hoffnung, nur noch Schweigen oder Graben- und Stellungskämpfe um nichts.
Und trotzdem zusammenbleiben, seit Jahren, seit hundert leeren Versprechen, dass alles besser werden würde, dass es „schon wieder wird“, „man sich zusammenrauft“, „man an der Beziehung arbeitet“ oder der Partner an sich.
Warum?
Warum fällt es uns manchmal so schwer, zu gehen, obwohl zu bleiben das Falsche ist?
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Hier zehn Gründe, warum wir in kaputten Beziehungen bleiben:
- Angst vor der Einsamkeit. Studien zufolge der häufigste Grund. Man hat niemanden, zu dem man könnte, wenn die Tür hinter einem ins Schloss fiele, und statt sich von Gott und der Welt verlassen zu fühlen, verlässt man lieber noch sich selbst, indem man bleibt. Nur: Wir können auch inmitten einer Party verdammt einsam sein, genauso wie in einer Beziehung oder ihren Trümmern. Gleichermaßen können wir uns allein erfüllt und verbunden fühlen, wenn wir es wagen.
- Abhängigkeit. Der Partner bringt das Geld nachhause. Auf eigenen Füßen stehen? Unvorstellbar. Vielleicht wegen des Lebensstandards, der in Wahrheit weder Leben noch Standard bedeutet, weil der Preis dafür gigantisch ist, es uns unterirdisch schlecht geht. Vielleicht auch, weil schon ein nacktes Überleben wirklich hart wäre (muss ich dann in den Nachmittags-Gerichtsshows mitspielen, um mich über Wasser zu halten?). Auch die Kultur spielt eine Rolle. Haben wir gelernt und verinnerlicht, dass Geschiedene in die Hölle kommen, müssen wir nicht nur den Partner, sondern das eigene Weltbild hinter uns lassen. Und womöglich auch noch unser gesamtes Umfeld, wenn uns dieses verstößt.
- Man glaubt, es sei normal, oder man hätte es nicht besser verdient. Betrifft vor allem Menschen, die in einem Umfeld aufwachsen mussten, in dem Gewalt und/oder Lieblosigkeit ein Grundrauschen erzeugten, das noch heute wie ein Tinnitus jeden Schritt begleitet. Manchmal entsteht dieser Glaube jedoch erst in einer Beziehung, wenn das Selbstbewusstsein in den Keller geprügelt wurde durch den Partner, sein Verhalten, seine Anschuldigungen und Gemeinheiten.
- Elternschaft. Das Kind soll doch in geordneten Verhältnissen aufwachsen, denken wir, und rechtfertigen damit viel zu viel. Denn eigentlich soll das Kind vor allem in liebevollen Verhältnissen aufwachsen, und für die gibt’s nach einer Trennung oft viel mehr Raum. Manche Eltern ziehen dieses Argument immer noch aus dem Hut, wenn das Kind schon vierzig. Und andere fürchten vor allem, durch eine Trennung würde ihnen das Kind weggenommen werden (was zugegeben leider passieren kann).
- Hoffnung. Diesmal wird er sich ändern! Bald wird alles anders! Nie wieder wird sie’s im Ehebett mit dem Rohrverleger Roland treiben, sie hat’s versprochen. Nie wieder wird er heimlich unterm Tisch eindeutige SMS an seine Sekretärin schreiben, während wir am Jahrestag in unserem Lieblings-Restaurant sitzen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Mitunter tanzt sie sinnlos auf dem Grab einer Beziehung, deren Fleisch längst verrottet ist. Besonders ziehen sich kaputte Beziehungen dann in die Länge, wenn die Tragödie für kleine Toillettenpausen unterbrochen wird, es also vermeintliche Inseln im Meer aus Mist gibt, in denen der Partner uns etwa mit Aufmerksamkeit und Entschuldigungen überhäuft. Dadurch kann ein suchtähnlicher Kreislauf aus Anspannung und Entspannung entstehen. Wir investieren dann all unsere Energie der Hoffnung und dem Warten auf die nächste Dosis … statt uns dem Entzug zu widmen.
- Hoffnungslosigkeit und Abspaltung. Dr. Wendy Walsh, Autorin von „Why Good People Stay in Bad Relationships“, schreibt: Wenn ein Partner Angst vorm Alleinsein hat und glaubt, auf dem Single-Marktplatz chancenlos zu sein, stellt er sich zum einen immer wieder vor, er würde sich in der aktuellen Beziehung okay fühlen, und zum anderen, wie unendlich viel schlechter er sich allein fühlen würde. Er unterschätzt sein jetziges Unglück (zum Teil ist dies die Folge von Traumata, die einen vom eigenen Gefühlsleben abkoppeln) und überschätzt das Unglück nach einer Trennung. Umso mehr, wenn der Partner ihm signalisiert hat: „Dich nimmt doch kein anderer!“ oder „Niemand wird Dich je so lieben wie ich!“ Später dann, wenn der Absprung geschafft ist, sieht man in der Regel klar, wie weit beides von der Realität entfernt war. Dazu müssen wir uns jedoch etwas Zeit geben – viele Menschen empfinden nach dem Schritt in die Trennung Reue und gehen zurück, dabei hätten sie nur noch etwas Zeit gebraucht, die Reue ist eine übliche, aber vorübergehende Erscheinung.
- Kognitive Dissonanz. Je länger wir ein falsches Leben leben, umso größer der innere Druck, dieses als richtig hinzudrehen, es vor uns selbst zu rechtfertigen, weil wir sonst die Spannung nicht aushalten würden zwischen dem, was ist, und dem, was wir eigentlich für richtig halten. Damit verbunden ist das Phänomen der „versunkenen Kosten“. Wir glauben, nach so viel investierter Zeit und Kraft nicht einfach gehen zu können, weil dann alles umsonst war. Tatsächlich aber sollten diese Investitionen keine Rolle für unsere Entscheidung spielen, sie sind vergangen, so oder so. Als Scheinargument kann uns dabei dienen: „Ich bin doch schon so alt, die letzten Jahre oder Jahrzehnte geht’s auch so noch“ … aber nein, jeder einzelne Tag im Unglück ist verschwendet. Egal, wie alt man ist. Wir können immer neu anfangen.
- Verwechslung von Liebe mit etwas anderem. Ab und an verwechseln wir Nähe mit Gewohnheit. Und Liebe mit anderen Gefühlen, Hauptsache sie sind stark. „Nur wenn wir uns streiten, fühle ich mich nah“, denken wir dann vielleicht. In diesen Momenten spüren wir wieder etwas, wo sonst Öde herrscht … aber Liebe ist es nicht.
- Die Verantwortung bei sich suchen. „Es liegt an nur mir“ denken. Zum Beispiel, um sich nicht so ausgeliefert zu fühlen, vom Leben wie vom Partner betrogen um kostbare Jahre, die so gut hätten sein können. So suchen wir nach unserem Beitrag, und wenn wir ihn nicht finden, erfinden wir ihn eben. Kann immer noch leichter zu ertragen sein als die Einsicht, dass man einfach Pech hatte und nichts tun kann, um die Partnerschaft zu retten.
- Schuldgefühle. „Ich kann ihn doch nicht im Stich lassen, er tut mir so leid“ Oder: „Sie braucht mich doch, ohne mich ist sie am Ende.“ Die Wahrheit ist: Wir schaden dem Anderen mehr als ihm zu helfen, wenn wir nur aus Mitleid bleiben. Wir nehmen ihm die Gelegenheit, seinen Weg weiterzugehen. Das ist natürlich mal wieder leichter geschrieben als getan, vor allem dann, wenn er sichtlich verzweifelt ist oder sogar droht, sich etwas anzutun. Aber jeder Tag, jeder Monat, jedes Jahr („bis es ihm besser geht“ / „bis er einen Job gefunden hat“ / „bis er trocken ist“), in dem wir hinauszögern, was getan werden muss, macht es noch schwieriger. Für alle. Auch deshalb, weil der Partner die Distanz spürt und sein Selbstwertgefühl darunter leidet. Die Trennung kann mit einer Paartherapie begleitet werden, wenn wir uns allein überfordert fühlen.
Den Grund zu kennen löst nicht alle Probleme, nicht mal unbedingt sofort den Knoten, der uns an die kaputte Beziehung bindet, ist aber ein guter Anfang zum Beenden.
Ist es Zeit für eine Entscheidung? Wenn ja, dann kann Dir das neue myMONK-Buch helfen: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Siehe auch: 10 Anzeichen, dass Du Deine Beziehung beenden solltest.
Photo: Daniel Zedda
Habe gerade erst gestern ein Gespräch mit einem Bekannten geführt. Er ist seit Jahren unglücklich in einer Beziehung. Doch er will die Beziehung nicht beenden. Seine Begründung: „Als Single habe ich mich immer sehr einsam gefühlt. Da habe ich nicht wieder Bock drauf!“
Puhhh… krasse Aussage, oder?
Ja, finde ich auch, sehr krass sogar – und sehr nachvollziehbar. Einsamkeit ist für viele von uns eines der schwierigsten Gefühle, denke ich.
Ich bin Single und fühle mich manchmal auch einsam. Vor allem wenn sich wieder alle bei diesem Wetter in die Häuser zurückziehen. Aber lieber bin ich alleine alleine, als zu zweit allein. auch wenn’s manchmal hart ist; oder zum heulen.
Ich finde es fast schon schäbig, wenn jemand nur bei dir bleibt, weil er (oder sie) eben gerade nichts Besseres hat. Was ist das? Faulheit oder nur Angst?
..gut ich kenne auch Leute, die eine Beziehung nur schön reden. Sie ärgern sich jedes Mal darüber, dass der Partner das nicht macht und jenes nicht tut, aber das was man selbst nicht will, macht er schon…etc. Da frage ich mich auch manchmal, ob die Beziehung entweder nicht so schlimm ist, wie man selbst behauptet, oder ob sie nur aus purer Gewohnheit zusammen bleiben.
„Lieber alleine alleine, als zu zwei alleine.“ Von diesem Zustand habe ich schon oft bei Freunden gehört. Sie fühlen sich alleine, obwohl sie einen Partner an ihrer Seite haben. Echt traurig. Doch sie halten durch. Und machen keinerlei Versuch, etwas zu verändern. Tja, der Mensch. 😉
das kann auch mit anderen Themen zu tun habe, z.B. leiden viele Kriegsenkel unter Einsamkeit egal ob beziehung oder nicht, das hängt mit der Erziehungs zusammen wo Sie meistens vernachlässigt wurden.
so einsam, wie ich in meiner ehe war, bin ich alleine nie wieder gewesen. gsd.
Oh ja Petra, das kenne ich auch ! Jetzt weiss ich dass ich alleine bin. Das ist mir 1000 mal lieber als in einer Ehe einsam zu sein.
Kein warten mehr nachts um 03.00 …
keine Sorgen mehr wo er wohl ist….
in welcher Verfassung er wohl nach Hause kommt…
11. Katholizismus
Jaaa!!!
Als ich mich damals getrennt habe, bin ich auf Unverständnis gestoßen. Es kamen Sprüche, es fehlt der Ernährer usw. Niemand sagte was von Liebe und Geborgenheit. Das lustigste ist, mein Partner hat mir sonst was erzählt von Liebe… Aber 3 Wochen später… Ne neue und alles vergessen selbst seinen Sohn. Daher kenne ich die oben genannte Punkte nur zugut. Nur mal so neben bei ich würde es immer wieder tun. Nix bereut.
Hey Tim,
das ist ein toller Artikel, der wachrüttelt. Leider haben wir Menschen ja oft diesen Hang zum Masuchismus. Das kommt ja zum Beispiel in der Situation, wo man in einer kaputten Beziehung bleibt, gut zum Ausdruck.
Nicht weniger masuchistisch veranlagt, sind meiner Meinung nach aber auch die, die bei jeder kleinsten Unstimmigkeit die Koffer packen und weg sind. Die machen sich nämlich auch das Leben und vor allem die Beziehungen unnötig schwer.
Als Pendant zu dem „Schönreden“ der schlechten Beziehung gibt es dann nämlich auch das „Schlechtreden“ einer guten Beziehung, das sehr sehr verbreitet ist. Es resultiert aus der völlig bizarren Traumbeziehungsvorstellung, die uns in Filmen und Romanen vermittelt wird. Die ewige Liebe mit ein und dem selben, bis in den Tod und darüber hinaus.
Leider ist das Leben kein Film und jede Beziehung hat Ecken und Kanten. Die kann man NICHT schleifen, sondern nur akzeptieren.
Natürlich zähle ich Schläge und Misshandlung nicht dazu…. da sollte man doch so schnell wie möglich das Weite suchen ^^
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
ich kenn das „Koffer packen und weg beim ersten Problem“. War ich selber Opfer davon. Immer Friede, Freude, Eierkuchen wird in keiner Beziehung sein.
Ob das von den Filmen herstammt, bezweifle ich aber. Eher von der „Wegwerfgesellschaft“. Etwas funktioniert nicht mehr wunderbar, oder der Nachbar hat das bessere Modell. > Folge: ich kauf mir was besseres und das alte werf ich weg.
Tina
Besser beim ersten Problem erfolgt die Ent Täuschung. Liebe würde dem ja entgegenwirken.
Hey Richard,
EntTäuschung ist ja in dem Sinne, wie du es wohl auch meinst, etwas gutes. Nur wie man dann damit umgeht ist die Frage.
Wer sich nur wegen einer Enttäuschung direkt trennt, wird kaum zu einer dauerhaften Beziehung fähig sein.
Übrigens ist ja die Verliebtheit, also der Anfang einer jeden Beziehung, eine Phase, in der Enttäuschung praktisch ausgeschlossen wird. Dafür sorgen die Hormone. Das wird auch die „rosarote Brille“ genannt. Man sorgt unbewusst dafür, dass einem nichts negatives auffällt. Aber dadurch wird auch die später folgende Enttäuschung praktisch vorprogrammiert, denn irgendwann hört dieser Hormoncocktail auf und dann kommen zwangsläufig die ersten Enttäuschungen. Wer daraus den Trugschluss zieht, es sei doch keine gute Beziehung, wird wohl nie eine führen können.
Liebe Grüße
Norman
Na ja Norman, ich meinte damit, dass es eine Täuschung war, eben nur Verliebtheit und nicht viel tieferes, die weggenommen wird, wenn es beim beim ersten Problem zu Ende geht.
Hey Tina,
das spielt bestimmt auch mit rein, dieses Wegwerf-Denken. Super Hinweis!
Auch das Sehen von etwas „Besserem“ ist mittlerweile ganz schlimm. Ich sage nur Soziale Netzwerke. Man muss ja regelrecht Angst haben, dass man den perfekten Partner, der doch irgendwo in den Tiefen der social Media stecken muss, verpasst, nur weil man noch mit dem nur zu 99% passenden Partner zusammen ist!
Glücklich wird man so auf jeden Fall nicht…
Liebe Grüße
Norman
Hallo Tina,
ja, das kenne ich. Drum hatte ich auch sehr lange an meiner Beziehung festgehalten und gekämpft. Es geht ja auch nicht darum, bei der ersten kleinen Unzufriedenheit abzuhauen, das gibt es immer mal. Aber wenn die Probleme fundamental werden und man (so wie ich) hofft, es würde sich irgendwann schon geben, kanns kritisch werden. Ich habe über ein Jahr gehofft und die Probleme klar angesprochen, mit dem Resultat, dass er es irgendwann nicht mehr hören wollte und er Schluss gemacht hat.
für mich war das eine Gratwanderung und ich habe mich am Schluss nur geärgert über die vertane Zeit und den emotionalen Stress, den ich hatte. Hätte ich früher konsequent Schluss gemacht, wäre das vielleicht auch ein eindeutiges Signal für den Partner gewesen.
Gerade Punkt 8 finde ich wichtig. Liebe ist geben und nicht nehmen.
LG
Aljoscha
12. Wenig Urvertrauen und Authentizität.
Meine Gedanken kreisen auch gerade um das Thema Beziehungen. Ich frage mich, muss zwangsläufig in einer Beziehung etwas fehlen, wenn man eine tiefe Zuneigung, liebe und Verlangen zu einem anderen verspürt, aber in einer sehr glücklichen, langjährigen Beziehung mit Kindern steckt. Wenn eigentlich alles da ist, wie es sein sollte, äußerlich wie innerlich. Dann frage ich mich, ist das Konzept unserer „Partnerschaften“ das richtige? Kann mir aber auch kein anderes vorstellen, das funktioniert.
Hierzu hat David Deida Erklärungen, Leserin. Es liegt demnach oft an der energetischen Essenz, die sich als tiefe Sehnsucht ausdrücken möchte. Vielleicht tritt sie irgendwann zu Tage, nachdem sie verborgen war. Vielleicht gibt es eine Phase im Leben, in der eine andere Art Energie stärker anziehend ist, als zuvor. Deshalb kannst und solltest du deinen Partner nicht weniger lieben, und insbesondere nicht weniger als einen möglichen Liebhaber. Schuldgefühle sind grundsätzlich auch nicht angebracht, obgleich das mit der Ehrlichkeit auch eine Frage des Partners ist, wie persönlich er so etwas nehmen würde. Und aus der Distanz darfst du sowieso jeden lieben.
Danke für die Antwort, werde mir anschauen, was David deida dazu geschrieben hat. Das ist auch wirklich ein schwieriges Thema, sehe da auch keinen einfachen Ausweg. Für mich wären da schon Schuldgefühle im Weg und ehrlich mit dem Thema umgehen wäre auch nicht möglich. Andererseits spüre ich aber auch intuitiv, dass Verdrängen auch nicht die beste Lösung ist. Vielleicht hilft mir das Buch weiter.
Ich denke auch, dass es hier nicht wirklich einen Plan gibt für alles. Doch kannst du vielleicht akzeptieren, was du fühlst. Und dass du fühlst wie du fühlst und dass es etwas Natürliches ist. Beim Partner können wir auch etwas anklingen lassen, eine Vorstellung vermitteln von einem Gefühl, einer Sehnsucht, soviel eben möglich ist. Das ist eine wertvolle Chance,würde ich meinen. Ansonsten passieren die Dinge auch aus dem Augenblick heraus, zwischen den Zwängen und Sehnsüchten. Und immer wieder neu. Oft ist diese intuitive Führung ja das einzige, das uns beisteht. Uns manchmal reicht auch das Zulassen der Gefühle aus der Distanz, so die Schuldgefühle nicht blockieren.
Liebe Leserin, ich denke, die Antwort steckt schon in deinen eigenen Zeilen.
Das eine: tiefe Zuneigung, Liebe, Verlangen.
Das andere: EIGENTLICH alles da wie es sein sollte.
Wie sollte denn was sein? Bei der langjährigen Beziehung klingt es nach einem oberflächlichem geordnetem Leben welches ins vorgestellte Bild passt.
Mit dem Wort „eigentlich“, hast du dir die Frage schon beantwortet!
Dir fehlt was. Vielleicht da mal hinterfragen was das ist.
Ist es vielleicht, dass das vorgestellte Konzept zwar äusserlich fürs Ego „erfüllt“ wurde aber deine Seele nach Authentizität ruft weil sie nicht nach einem Konzept leben möchte sondern nach Tiefe und Erfüllung ihrer selbst sucht?
Im Übrigen kannst du alle Antworten immer in dir selbst finden, weniger in Büchern (die sind meist nur fürs Ego). 😉
Alles Themen, die damit zu tun haben, dass der Mensch noch nicht weiß wer er ist. Es ist wichtig sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden und sich selbst in einen größeren Zusammenhang zu setzen. Solang noch Abhängigkeit das Leben bestimmt, ist man niemals je frei. Warum wir noch an Beziehungen hängen (die uns nicht gut tun) gibt uns einen starken Hinweis darauf.
Das finde ich spannend. Welche Hinweise sind das?
Das Problem liegt ebenfalls sehr stark darin, dass die Biologie uns mitgegeben hat, dass eine Trennung mit Schmerz verbunden ist, damit wir zusammen bleiben und uns um unsere Kinder gemeinsam kümmern. Dieses Naturgesetzz greift ebenfalls bei beidseitigen Unglücklichsein eines Paares. Die Macht der Gewohnheit spielt eine wichtige Rolle dabei, alles was anhält wird unbewusst abgespeichert und unser Unterbewusstsein wird uns daran hindern, diesen Zustand zu brechen.
Es liegt also in den Menschen selbst von Natur aus, weil unser Unterbewusstsein es für richtig hält. Unser Unterbewusstsein macht gegenüber unserem Verstand 9 von 10Teilen aus.
Hallo Tim,
ich finde, diesen Artikel kann man auf alle Beziehungen im Leben anwenden, nicht nur auf Liebesbeziehungen. Zur Zeit räume ich stark auf in meinem Leben was das betrifft und glaube, dass der erste Grund, den du genannt hast tatsächlich auch der wichtigste für die meisten Menschen ist.
Hallo Alex,
darf ich fragen, wie du das angehst mit dem „aufräumen“? Sagst du es ehrlich und klipp und klar, dass du diese Beziehung (ich nehme es mal auf Freundschaftsebene) nicht mehr willst und begründest es, oder lässt du es einfach schleichend auslaufen?
Ich will auch aufräumen, aber mir fehlt der Mut es den Menschen zu sagen, dass sie mir nicht gut tun bzw. ich es nicht mehr als Freundschaft sehe, weil es einfach nur Kraft kostet wenn man sich trifft.
Hallo Susanne,
das war bisher ganz unterschiedlich in meinem Leben. Den letzten Bruch den ich hatte war mit meiner Familie. Das Ding ist, wenn man komplett so ist wie man eben ist und sich zudem seines Selbstwertes bewusst ist, regelt es sich meist von selbst. Krasses Beispiel bei einer „Freundin“ die mir schon lange nicht mehr gut getan hat: ich war über ein Jahr lang immer diejenige, die sich gemeldet hat, von ihr kam nichts. Jedes Mal, wenn ich das Telefon in die Hand genommen habe, hatte ich schon ein mieses Gefühl dabei. Und irgendwann hab ichs einfach gelassen mich zu melden. Dann kam vin ihr irgendwann nochmal ne rotzfreche Ansage man müsse ja mal wieder öfter miteinander telefonieren, worauf ich zu ihr sagte, dass sie sich jederzeit bei mir melden könne…was sie bis heute nicht getan hat. Was ich damit sagen will, Menschen, die einem nicht gut tun verabschieden sich ganz von alleine aus dem Leben, wenn man bei ihren Spielchen nicht mehr mitmacht. Dabei muss man gar nicht aggressiv sein oder versuchen mit ihnen zu reden (bringt meines Erachtens nicht so viel), sondern einfach sich aus der kranken Beziehung innerlich verabschieden und sich selvst sagen: „das muss ich nicht mehr mitmachen“.
Ich lasse bewusst einschlafen, Susanne. Umso weniger gut es mir tut, umso weniger tue ihr einfach. Ich habe dann ja auch tatsächlich besseres zu tun. Es ist damit auch gesagt uns jeder könnte dann selber was „tun“. Ichhabe finde diese „Ehrlichkeit“ typisch Deutsch überzogen.
Ganz starker Artikel! Großes Kompliment an dich, Tim! 🙂 Einfach auf den Punkt formuliert. Alles in allem sind da echt tolle und wertvolle Gedanken dabei. Ich habe einiges daraus mitgenommen!
Sehr guter Artikel.
Habe mehr als 11 Jahre in so einer Beziehung verbracht. Bei mir war es Punkt 1 – keine eigene Familie, die wenigen Freunde haben sich im Laufe der Jahre auch distanziert bzw. habe ich mich aufgrund der schwierigen Beziehung zurückgezogen.
Obwohl ich den Grund schon lange kannte hatte ich nicht die Kraft mich zu lösen.
Meist gibt es in solchen schwierigen Beziehungen ja auch den Partner der den Anderen psychisch an der kurzen Leine hält.
Und ja das kann auch Menschen zustossen die ansonsten fest im Leben stehen aber ohne Austausch mit Familie oder Freunden und ein wenig deren Zuspruch und Halt ist man einfach gefangen.
Lieber Tim,
sehr schön beschrieben und ich kann zu jedem Punkt nicken.
Ich habe erst vor kurzem eine 5 jährige Beziehung abgeschlossen die unter vollkommen anderen Parametern entstanden ist. Wir haben viel experimentiert und haben versucht, ein neues, angstfreies Bild der Liebe zu leben welches auch Dritte nicht ausschließt.
Die sich hieraus ergebenden Einsixhten in das Feld Liebe, Patnerschaft, Freundschaft und Sexualität sind für mich bahnbrechend und ich konnte unheimlich in der Zeit persönlich wachsen.
Am Ende war es sie, die nicht zwei Menschen zur selben Zeit lieben konnte.
Ich habe sie ohne jede Art des Druckes ziehen lassen und stehe heute noch im engen Kontakt mit den beiden. Klar, schmerzt es ab und an, die Frau die ich von Herzen geliebt habe, mit einem anderen Mann zu sehen und zu Wissen, dass ich ihr derzeit nicht das geben kann, was sie braucht.
Ich fühle mich manchmal traurig, vorallem wenn ich nach einem harten Tag in die verlassene Wohbung einkehre. Doch dann erinnere ich mich an die ganzen Möglichkeiten, die ich jetzt habe und war z.B. letzten Freitag einfach mal nach Stockholm geflogen 😀
Jetzt, nachdem 3 Monate vergangen sind, bereue ich keine Sekunde meine Entscheidung.
Es ist Platz für Neues.
Danke für deinen Impuls!
Liebe Grüße
Robert
Hallo Tim,
guter Artikel. Nur finde ich, hat die Beziehung auch immer etwas mit einem selbst zu tun. Denn so wie man sich selbst oder das Leben behandelt, spiegelt sich immer in einer Beziehung wieder. Bei mir war es oft so, wenn ich erwarte, dass meine Partnerin liebevoll zu mir ist, wird genau das nicht passieren. Wenn ich aber von mir aus denke ich bin liebevoll, und dann zeige ich ihr das als Vorbild, so wird sie plötzlich auch liebevoller. Ich finde, man sollte mehr innerlich an einem arbeiten. Das wirkt sich viel mehr auf eine Beziehung aus, als äußerliche Umstände ändern zu wollen. Sonst werden dich die gleichen Probleme in der nächsten Beziehung wieder verfolgen.
LG
Sven
Hallo Sven, ich finde deinen Ansatz prinzipiell richtig. Was ist aber, wenn ich erwarte, dass mein Partner liebevoller ist; ich, wie du oben schreibst, das Verhalten verstärkt zeige und auslebe, also selbst liebevoller bin und er sich freut und ansonsten ist wie immer? Das Gesetz der Reziprozität ist damit völlig aufgehoben und führt zu Frustrationsgefühlen meinerseits.
Jane, so wie ich dich verstehe, bist liebevoller zu deinem Partner weil du erwartest, dass er dann liebevoller zu dir ist? Damit bist du aber nicht liebevoller dir selbst gegenüber und nicht authentisch. Somit tritt das ein was Sven beschrieben hat. Bist du aber zu allererst liebevoll mit dir selbst (angefangen bei der Gesundheit über Hobbys, Dinge und Menschen die dir gut tun usw.) überträgt sich das automatisch auf das Umfeld und es frustiert nicht mehr, dass es von anderen nicht gesehen wird weil du dich selbst ausfüllst. Die Erwartung, dass der Partner dir gibt was du brauchst und du selbst nicht bei dir anfänst, erzeugt im Partner unbewusst Druck und er spiegelt dir nur dein Verhalten und deine eigene Lieblosogkeit dir selbst gegenüber. Ist er allerdings jemand, der generell sein Gegenüber nicht wahrnimmt, bist auch du die jenige, die mit sich selbst beginnt liebevoll umzugehen und sich von Menschen fernhalten sollte, die andere aussaugen.
Hallo Susanne, ich habe mit dem Beenden von Beziehungen auf freundschaftlicher Ebene folgende Erfahrungen gemacht: Freunde, die sich nie melden und die einen damit zur Weißglut bringen, sind es meiner Meinung nach nicht wert. Mann muss über seinen Schatten springen und den Kontakt abbrechen bzw. sich einfach nicht mehr melden.
Andere Freundschaften schlafen ein, indem sich beide Seiten nicht mehr melden.
Und wieder andere (besonders, wenn der/die eine mehr als freundschaftliches Interesse hat und niemals die Hoffnung aufgibt, dass mehr daraus werden könnte) Freundschaften sind nur zu beenden, in dem man ganz klar offen die Karten auf den Tisch legt und sein Gegenüber damit zur Einsicht bringt, dass es für sie/ihn auch nicht das gelbe vom Ei ist, nie das zu bekommen, was man wirklich vom anderen will. Ein Jahr lang hab ich mich zu „freundschaftlichen“ Treffen mit einem Mann gequält, dem man an der Nasenspitze ansah, dass er mehr wollte und der dies auch mehr oder weniger direkt kundtat. Der Mut, alles offen auszusprechen kam jedoch erst aus der Not heraus, als mein Nervenkostüm bereits so strapaziert war, dass ich ihm gegenüber fast schon Hassgefühle entwickelt hatte. Lange habe ich nicht mehr so befreit gefühlt.
Habe mich letztens Jahr nach 22 Jahren von meiner Frau getrennt , alle meine Einstellungen über Bord geworfen und mein Ding gemacht.auf meine innere Stimme, mein Herz gehört.
Ergebnis: Ex-Frau in der Psychiatrie, Kinder unglücklich, neue Beziehung im Eimer.
Ok das ist die Kurzversion, doch über die Dinge zu philosophieren und zu schreiben
oder Sie zu tun, mit allen Konsequenzen, sind zwei Seiten.
Ursache-Wirkung! Menschen sich selbst zu überlassen die du dein halbes Leben begleitet hast kann zum
Chaos führen. Und nun? Keine Ahnung!
Hallo Frank, ich kenne deine Geschichte natürlich nicht. Aber ich glaube kaum, dass deine Ex-Frau wegen dir in der Psychiatrie ist. Und falls doch, dann wird sie, wenn sie es zulässt auch auf dem Punkt kommen, dass die Trennung ihren Grund gehabt hat. Die Kinder, wie Richard schon schrieb, du musst für sie da sein und die Schuldzuweisungen aushalten können. Auch Kinder (manchmal später als früher) verstehen, dass die Eltern auch einzigartige Unikate an sich sind und nicht notgedrungen zusammen glücklich sind. Sei für sie da und gib ihnen Zeit. Und was deine neue Beziehung angeht: selber Fehler oder bist du zu egoistisch mit deinem neuen selbst? Gingst du Kompromisse ein in der neuen Beziehung oder gingst du nach dem Motto „ich war in meiner letzten Beziehung zu lange still, jetzt mache ich nur mehr das was mir gefällt“?
Ursache-Wirkung…stimmt sicher, aber die Frage kommt auch wie dein neues selbst auf andere wirkt. Wie gibst du dich jetzt?
Der Mensch ist nicht der für den du ihn gehalten hast und meist auch nicht für den du gehalten wirst.
Erkenne nun oder betrachte es weiterhin rational. Rationale Antworten, bekommst du ja hier genug.
Ein mein oder dein gibt es nicht.
Der Schmerz vergeht das kann ich dir versprechen.
Aushalten oder loslassen wie entscheidest du dich?
Hi Frank, ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ursachen zu all dem erst letztes Jahr entstanden sind. Und du weisst auch nicht, ob die Wegmarken, die du gerade bewertest, den falschen Weg anzeigen. Was tust du gerade für das Glück deiner Kinder? Sie wollen deine Liebe spüren, auch wenn du dann Schuldzuweisung aushalten müsstest.
Manchmal erfahren wir auch Erstverschlimmerung, wo der Kopf doch anderes erwartet.
LG Richard
hierzu ist auch heute noch Erich Fromm (die Kunst des Liebens) gut zum nachlesen, was Abspaltung, Einsamkeit und das ‚Tauschgeschäft, statt Liebe betrifft. Auch unsere Handhabung als jeweiliger Spiegel der Gesellschaft.
Die Abspaltung von uns ist die Antwort auf ALLES!
Wir kommen nicht darum herum – wie sehr wie es auch versuchen – den Weg zur eigenen Wieder-Vereinigung zu gehen.
Nicht umsonst existiert die Weisheit: NUR wer sich selber liebt, kann auch andere lieben!
Es liest sich leicht und fast jeder kennt diesen Satz. Doch erst auf dem richtigen Weg, erschliesst sich nach und nach die ganze tiefe Wahrheit – vorerst in schmerzlicher Erkenntnis eigener Liebesunfähigkeit, die wir erst wieder für uns selbst erlangen müssen, in dem wir uns neu kennen – und lieben lernen!
Viele von diesen Gründen kann ich gut nachvollziehen… Noch vor 4 Jahren steckte ich in einer kaputten, langjährigen Beziehung, die mir sehr geschadet hat und trotzdem war ich nicht in der Lage, mich zu trennen. Dann ist es mir doch gelungen, mich von meinem Partner, einem anständigen, jedoch unpassenden Mann zu trennen.
Mittlerweile, führe ich ein ganz neues und spannendes Leben. Vor 2,5 Jahren habe ich meinen Traumpartner auch gefunden, der mir einen Weg zu meinem neuen Leben gezeigt hat. Mein kleiner Sohn, noch ein Grundschulkind, hat die Situation akzeptiert und ist ein glückliches Kind, obwohl die Eltern getrennt leben.
Die Trennung fällt aus meiner Sicht leichter, wenn man sich selbst liebt und versteht, dass man selbst am wichtigsten ist, nicht die Kinder und gar nicht der unpassende Partner. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass viele Eltern es nicht begriffen haben: Glückliche Kinder haben glückliche Eltern und umgekehrt. Stattdessen denken sie, dass sie das Glück der Kinder mit Geld bezahlen können. Die Kinder beobachten eine lieblose Beziehung, aber sollen sich glücklich fühlen, weil sie ein schönes Zuhause haben, mit einem teuren Auto fahren, tolle Urlaube machen, viel Spielzeug besitzen, Sporttraining bezahlt bekommen.
Nur so funktioniert es nicht… Kinder werden zu glücklichen Menschen, wenn sie glückliche Eltern haben: egal, ob sie zusammen oder getrennt leben.
Das Problem ist letztlich nicht das Wissen um die Gründe. Sondern den Schritt zu gehen, der einfach auch mit Schmerz verbunden ist. Ich habe auch immer gesagt: „In guten wie in schlechten Zeiten …“ Nach 18 Jahren der Unzufriedenheit, die letztlich immer größer wurde, habe ich mich dem Schmerz ausgesetzt und mich getrennt. Ich habe begreifen müssen, dass es wenig Sinn macht, wenn nur einer in der Beziehung bereit zu Veränderung und Kampf ist. Und ich bin ganz bewußt durch den darauf folgenden seelischen und gefühlt körperlichen Schmerz gegangen. Ich habe hinterfragt, was war, und was ICH will. In der Folge kann ich mit Gewißheit sagen, dass es eine gute Entscheidung war, bei der ich mich auch kennegelernt habe, meine Gfühle, meine Ansichten, meine wahren Wertvorstellungen. Und es macht genauso wenig Sinn, sich sofort in die nächste Beziehung zu stürzen. Damit wird nichts bearbeitet, sondern man gibt sich einer Illusion hin und deckt mit dem Neuem etwas zu, was eigentlich angeschaut werden will. Das bewußte „In-sich-gehen“ hat mir gezeigt, daß ich MEINE Zufriedenheit nicht von einem Partner abhängig machen darf. Und als ich das endlich verinnerlicht hatte, lief sie mir einfach über den Weg. Die Liebe meines Lebens. Geben und Nehmen, nichts fordern sondern dankbar sein, zu bekommen, genießen und gemeinsam einem Ziel entgegen oder einfach nur so gemeinsam verbunden gehen. Und ich bin so unendlich dankbar dass ich diese sowohl schmerzvolle und schlußendlich aber heilsame und wunderbare Erfahrung habe machen dürfen!
Der Artikelkommt genau richtig!
Ich sitze alleine im Thailand mein Mann kommt nicht nach. Unsere Ehe läuft schlecht, schon länger.
Ich hoffe ich nehme mir die Zeilen hier auch wirklich zu Herzen und trenne mich wenn ich nach Hause komme!!
es gibt alles in Leben ! Liebe und Trauer ! Ich habe mich nach 40 Jahren Ehe von meinem Mann getrennt — 47 Jahren zusammen gelebt. Ich habe mich getrennt obwohl ich ihm liebte…. und er wollte seine Depressionen nicht behandeln lassen…ich habe gewartet , gehofft, ihm unterstützt bis ich selber nicht mehr konnte…und landete in eine Psychosomatische Klinik…Ich lernte endlich auf meine Gefühle zu achten. Es war schmerzhaft mein Traum aufzugeben – zusammen Alt zu werden . Seit 8 Monate Lebe ich allein…Bin ich auf Harz IV angewiesen…aber ich fühle mich ich einsam ! Ich habe mein Frieden gefunden. Heute kann ich die Endscheidung von meinem Mann-nichts machen , akzeptieren. Wir haben 3 Erwachsene Kinder.
Ein von dem hat Krebs. Ich bin mit ganzem SEIN für mein Kind da.
Großartiger Artikel!
Mach bitte weiter mit deiner Arbeit Tim!
Viele Grüße,
Dennis
Wir haben immer den richtigen Partner. Um Liebe zu schenken ( wer das nicht kann oder selbst Liebe braucht, hat Defizite in seinen Wurzeln), um zu helfen und um von unserem Partner zu lernen . Wer sich im Streit trennt und überwiegend Fehler des Partners dafür verantwortlich macht, wird wieder das Gleiche erleben, nur mit einem neuen Partner.
Ich glaube, damit steckst du noch in Denkweisen sehr alter Paradigmen, Beata.
Ich habs getan – vor einigen Wochen habe ich mich aus einer traumatischen Beziehung befreit. Die Punkte 3, 5, 7 und 10 drücken alles aus, was in mir vor geht.
Danke MyMonk, für die vielen anregenden Beiträge, die mir aus meinen Krisen heraushelfen. Es ist bereits die dritte Trennung von diesem Mann – ABER inzwischen habe ich angefangen mich zu mögen und die Verantwortung für MICH zu übernehmen. Es ist ein schwieriger, aber unglaublich befreiender und befriedigender Prozess – und Dank solcher Beiträge weiß ich, dieser Weg zu mir ist es mehr als wert von mir weitergegangen zu werden. Schritt für Schritt….
Hallo Tim, das komische an den Schlägen, sie tun nicht mal weh.
Man kann ein Mensch der krank ist, nicht einfach verlassen, im Stich lassen.
Es gibt Menschen die halten ihr Versprechen: Bis dass der Tod…..
Würden sie sich trotzdem trennen, wären wohl beide unglücklich.
Leiden schafft Beziehungen… Wir finden in unseren „großen Lieben“ genau das wieder, was wir vorher schon sind. Unserer aller erste große Lieben sind unsere Mütter. Besonders sie, aber auch alle anderen Bezugspersonen haben uns unbewusst zu dem gemacht, was wir sind. Und es ist das große Unbewusste, das uns mit einer mindestens 99prozentigen Übermacht durch unser Leben führt. Denn… uns steuern Gefühle. Haben wir in der Kindheit gelernt, Liebe mit Leid zu koppeln, werden wir später immer wieder unbewusst dieses Resonanzmuster „suchen“ und finden. Wir leiden vor der Beziehung, wir leiden in der Beziehung und wir leiden besonders nach der Beziehung. Aus diesem Grund bleiben auch sehr viele Menschen lieber in ihren leidvollen Beziehungen oder wünschen sich diese zurück. Leiden zu zweit ist das kleinere Übel, es ist das, was sich „richtig anfühlt“. Wir leiden, weil das Leiden zu uns gehört. Egal, was unsere Mütter,Väter und/oder andere Bezugspersonen WOLLTEN, oder gut meinten, oder nicht besser konnten… wir können niemals anders sein, als so, wie sie uns „formten“. Wir leiden, weil sich im Unbewussten das Leid und der Kummer „richtig anfühlen“. Aus diesem Leid heraus wird unsere Partnersuche bewusst zur „Rettersuche“: Der „glückliche“ Prinz rettet das kleine geschundene, unglückliche, gedemütigte Mädchen, macht Aschenbrödel zur Prinzessin und damit für immer glücklich! Unbewusst ist die Partnersuche jedoch der unbändige Drang, im Partner/in der Partnerin ersatzweise unsere „lieblosen“ Mütter und Väter (enge Bezugspersonen) zu heilen und damit endlich!!! von ihnen bedingungslos geliebt zu werden. Unbewusst wird damit die Partnersuche zur „Leidensgenossen-Suche“, abgesehen davon, dass es den glücklichen Prinzen tatsächlich ja auch nicht gibt. Bewusst soll endlich durch retten oder gerettet werden, die Prinzessin oder der Prinz heilen, was schon so lange schmerzte. „Er*Sie fühlt genau wie ich“, „Er*Sie sagt, spricht aus, was ich denke“. Genau das, was sich so „richtig“, so „seelenverwandt“ anfühlt, wird uns „Verliebten“ bei diesem unbewussten Mechanismus zum Verhängnis. Denn genau die Tatsache, dass sich zwei „Verliebte“ besonders auch „in ihrem Leidensmustern ähneln, anziehen und wieder finden“, genau das führt die großen Gefühle der „großen Lieben“ in den Schmerz. Zwei leidende Liebende füllen sich gegenseitig ihre unbewussten Speicher erneut mit Kummer. Retten und gerettet werden wollen ist eine sehr nervenaufreibende, kräftezehrende und schmerzvolle Angelegenheit. Es ist ein täglicher Überlebenskampf. Doch bei Trennung entsteht LIEBESKUMMER, denn nach der Trennung ist erstens das Leidkonto bei beiden wieder um einiges gewachsen. Und: Im Liebeskummer schmerzt zusätzlich die Tatsache, dass wir es wieder nicht geschafft haben, im Partner, in der Partnerin, der*die als Ersatz für unsere Mütter gilt, die bedingungslose Liebe einzufordern, die wir so sehr brauchen und vermissen. Wieder ist es uns nicht gelungen, so, wie wir sind, geliebt, geachtet und gewollt zu sein. Deshalb schmerzt im Liebeskummer zusätzlich das Gefühl, ein Versager*eine Versagerin zu sein. Einfacher für die verletzte Seele ist es deshalb, an unseren „Rettungsversuchen“ festzuhalten. Diese geben unserer verletzten Seele einen Sinn. Wir erleben es als unsere größte Lebensaufgabe, im „bösen Partner, in der bösen Partnerin“ das zu heilen, was wir bei unseren Müttern und/oder Vätern nicht schafften… In leidvollen Beziehungen führen wir unsere Heilungs- und Rettungsversuche fort, um durch das Verändern des Gegenüber endlich die lang ersehnte Liebe zu bekommen, nach der wir uns so sehr sehnen…
Genau aus diesem Grund gelingt es vielen geschunden Seelen aus einer leidvollen Beziehung in die nächste zu stolpern. Mit großer Zielsicherheit folgen wir unseren unbewussten Lebensplan.
Heilung finden wir nicht im bewussten Wollen, sondern immer nur im unbewussten KÖNNEN…
Da schau her, Kathrin. Dein Text ist schon lang geworden. Geht wohl auch kaum kürzer, wenn ich 18 mal „leid“ unterbringen will. Aber das hat schon was. Das Ding kann glatt Volkssport werden. Oder ist es das schon?
Ich würde das lieber „Last“ nennen. Und so richtig Last kann es dann auch nur wieder sein, wenn ich es mir selber zur Last mache. Klar geht das weitgehend gar nicht anders. Ansonsten müsste ich mir dessen ja bewusst sein, dass ich das mit mir mitschleppe und gar nicht stehen lassen will. Aber es hat einmal weh getan. Und so kämpften wir dagegen. Und weil wir momentan nicht gewinnen konnten, haben wir das verschoben. Und so wartet es noch, wie vereinbart. Der Prinz muss ja auf dem Weg sein.
Ist nur nicht leicht, ihn zu erkennen, wenn wir nicht wissen wie er aussieht. Und der Prinz weiß vielleicht auch noch nicht, wo er hinkommen und uns erlösen soll. So geschlossen wie unsere Fensterläden oftmals sind.
Aber mit etwas Reife schleicht sich dann doch oftmals der Verdacht ein. Er muss uns gar nicht erlösen von etwas. Wie schon gesagt, ist es ja unsere Entscheidung, dass das Ding noch lastet. Und am Ende hat der Prinz einen ganz bekannten Namen – VERGEBEN. Na ja, es sollte dann schon nicht nur ein Bisschen Vergeben sein. Eher das radikale und grundsätzliche.
Tim hallo,
Was für ein Mensch müssen Sie sein, um so zu denken, auf diese Antworten / Sichtweisen zu kommen. Wieviel verstehn und erkennen da zu sein scheint / ist.
Wie schön das es Sie gibt.
Vera
Ich habe gerade nach 17 Jahren eine Beziehung beendet. Ich wollte es schon lange tun, war aber einfach zu feige und zu bequem. Er säuft (sechs Flachen Bier am Tag) ist narzisstisch und Asperger-Mensch. Das Gespür für Frauen war gleich Null. Habe mich herumkommandieren und sexuell über 16 Jahren kalt stellen lassen. Ich fasse mir an den Kopf, wie ich nur so schwach sein konnte. Die Liste der Dinge, die er mir angetan hat, ist lang.
Nicht von seiner vorherigen Freundin lassen. Sie hat noch 12 Jahre in der Beziehung mitgespielt und es gab unschöne Szenen. Er telefonierte mit ihr in meiner Gegenwart und nahm sie, da waren wir seit fünf Jahren zusammen, zu einer Familienfeier mit statt mich. Auch das war eigentlich ein guter Grund, endlich zu verschwinden. Absprung wieder nicht geschafft. Er wurde immer unleidlicher und aggressiver ( Alkohol wirkt über einen langen Zeitraum). Ich war nur noch Ventil für seine Aggressionen. Alles war falsch..Sonne scheint = Müll, Sonne scheint nicht = auch Müll. Es war die Hölle. Bin 500 km Auto gefahren, um ihn zu treffen…das erste was er sagt..Du hättest da vorne parken sollen, nicht hier. Vielen Dank! Der Mann hatte viel Geld und ich dachte, mit ihm zusammen ist meine Altersvorsorge geregelt. Es wurde mir auch das Erbe von Immobilien in Aussicht gestellt. Alles heiße Luft, de facto habe ich nach 17 Jahren nichts. Gott sei Dank habe ich selbst ein gutes Einkommen und eine eigene Wohnung.Die Erkenntnis, die ich daraus schon zum zweiten Male ziehe…es hilft Dir keiner, hilf Dir selbst. Ich bin aber nicht Melania Trump, die nur wegen des Geldes bei einem Arschloch bleibt. Das Leben ist zu kurz. Ich bin nun 61 und Single. Es gibt Besseres aber auch ne Menge Schlechteres. Daher an alle, die sich mit dem Gedanken tragen..ich muss hier weg. Tut es…..der Schmerz geht recht schnell vorbei und ihr seid frei für Neues!!
Das ist so erschreckend wahr! Vor diesem Hintergrund verstehe ich umso weniger das ständige Singleshaming à la: Willst du dir nicht auch noch ‚mal einen Partner suchen?
Nein, will ich im Moment nicht, zumal das mit der echten Partnerschaft für mich bisher irgendwie nicht geklappt hat. Und weil es tausendmal besser ist, mit sich selbst allein zu sein, dafür aber ganz bei sich zu sein und sich selbst treu zu bleiben. Ich dachte auch jahrelang, ich könnte nicht allein sein. Wow, ich bin mir so genug, dass ich meine freie Zeit feiere und bis auf Weiteres auch nicht teilen möchte.