Unsere meisten Ängste sind irrational. Ja, wir scheitern manchmal. Und ja, manches fühlt sich echt nicht gut an. Aber die allerwenigsten Dinge bringen uns doch ernsthaft in Gefahr.
Wenn Du eine Angst überwinden willst:
Ersetze sie durch eine Gewohnheit.
Fürchtest Du das Schreiben? Schreib täglich, ein kleines bisschen. Keine Romantrilogie, sondern einen Satz.
Fürchtest Du das Sprechen? Sprich täglich, ein kleines bisschen. Keine Rede vor der Nation, sondern eine paar Sätze mit egal wem.
Fürchtest Du Clowns? Konfrontiere Dich täglich, ein kleines bisschen. Kein Gruppensex mit ihnen, sondern ein Spaziergang um den Zirkus.
Nach und nach, Tropfen für Tropfen für Tropfen:
Mehr Leichtigkeit, mehr Freiheit.
Gewohnheiten sind stärker als Ängste.
P.S.: Da hab ich noch einiges vor mir, siehe Wovor ich Angst habe (Ein Geständnis)
P.P.S.: Inspiriert … na ja, eher frei übersetzt von: Seth Godin
Photo: Hartwig HKD
Ein Schritt nach dem anderen. Genau so gehts und wird es vermutlich immer gehen.
Ich denke, ich werde auch einen Artikel über die täglichen kleinen Schritte schreiben, du hast mich inspiriert Tim!
Best wishes,
Chris
Hi Chris,
freut mich! Dann mal los, heute noch den ersten Buchstaben. 🙂
LG
Tim
Klingt recht leicht zu sein, ist es aber oft nicht, obgleich uns scheinbar nichts anderes übrig bleibt als der Ansatz mit Konfrontation. Wir brauchen nur einmal zu schauen, wie oft wir uns das schon vorgenommen haben und dann den Vorsatz einfach vergessen haben, nach dem zweiten mal.
In manchen Fällen ist eben eine ganz geringe Konfrontation schon Überwindung, vor der uns das Unterbewusstsein schnell zu schützen versucht. Tatsache ist, dass dem Tun der geistige Prozess vorausgehen muss. Und wenn allein der Gedanke daran schon belastet, dann sollten wir noch sanfter herangehen.
Letztlich sind energetische Blockaden entscheidend, die irgendwie abzubauen sind. Ich bevorzuge deshalb auch energetische Ansätze vor mentalen Ansätzen, die aus meiner Sicht zu oft in die Verdrängung münden.
Lieber Tim, entspringen denn die meisten Ängste NICHT unseren bereits gemachten Erfahrungen? Meine kleinen und großen Ängsten sind meistens die Folge meines Misstrauens, meiner Intuition aber vor allem meinem geringen Selbstvertrauen. Ich fürchte weder Spinnen, Clowns, Brücken oder das freie reden. ich fürchte mich derzeit zum Beispiel vor den Herausforderungen in meinem Job, vor meinem eigenen Versagen- wie lässt sich versagen üben?…
Herzlichst- Elly
Versage einfach öfter mal im Geist, Elly. Und erlebe so das schlimmst Mögliche.
Was würden Du tun? wenn Du wüsstest, Du könntest nicht scheitern?
üben?
Beste Grüße,
Stephan
Man könnte sich auch einfach zu Gewohnheit machen, einfach alle irrationalen Ängst zu ignorieren. So schlägt man alle Fliegen mit einer Klappe … 🙂
Hi Tim,
ja, aber manchmal sind diese irrationalen Ängste so stark, dass Sie dein gesamtes Denken in Beschlag nehmen.
Dann hilft diese Methode nicht.
Schau mal auf http://www.psog.de, dieser Blog ist ganz toll zu dem Thema.
Gruß Joachim
Das klingt nach einer Art Konfrontationstherapie, prinzipiell sollte das funktionieren. Man kann sich sozusagen langsam neu konditionieren. Ein Problem könnten aber plötzliche Extremsituationen sein, in denen man wieder in das alte Muster zurückfällt.
Gewohnheiten willkommen heißen, sie hegen und pflegen, weil sie einem Freude bereiten PLUS gleichzeitig seelisch bereichern – das ist Lebenskunst. An vielen Gewohnheiten zerbrechen wir eher, statt aktiv die Macht positiver Veränderungen anzunehmen und in unser Leben zu integrieren. Ich frage mich oft warum das so ist, warum der Mensch sich selbst sein eigenes dunkles Grab schaufelt statt im Licht der Sonne zu reifen und zu wachsen. Hat es einen evolutionären Zweck oder kulturellen Sinn. Hm. Liebe Grüße, Ellie
Die Schwierigkeit bei solchen schrittweisen Methoden ist nach meiner Erfahrung, das Ziel dabei nicht aus dem Auge zu verlieren. Eine Gewohnheit schleicht sich ja normalerweise ein, weil sie einen wie auch immer gearteten Vorteil birgt. Will ich mir also etwas angewöhnen, sollte es mir einen ‚Bonus‘ bringen, sonst weiß ich nach ca. der sechsten Wiederholung nicht mehr, warum ich das hier eigentlich tue.
Psychologen empfehlen ja auch, selbst gesteckte (Therapie-) Ziele in kleinere Etappenziele zu zerlegen, damit man häufiger den Belohnungseffekt erlebt, von dem sich Konsequenz ernährt. Nur ist genau dieses Zerlegen oft eine ziemliche Herausforderung, also zumindest fällts mir längst nicht immer leicht.
Ich bin mal gespannt, wie gut mir diese Technik gelingt. Danke Dir dafür.
Hallo Tim!
Ich bin vor einigen Monaten auf deinen Blog gestossen und nehm jetzt mal die Gelegenheit wahr dir zu sagen was ich davon halte.
Als ich damals nach Inspiration, Hilfe und einen Wegweiser suchte kam ich auf deine Seite.
Ich habe an dem Abend stundenlang verschiedene Beiträge gelesen und mir immer wieder gedacht: Ja klar, ist so! Der Unterschied ist aber ob mans nur denkt oder festestellt.
Man möchte glauben dass hinter dir eine Armada an, wie soll ich sagen, NEO’s hinter dir stehen (an den Film Matrix angelehnt).
Es ist manchmal sehr überraschend wie du Dinge auf den Punkt bringst und wirre Gedanken ordnen kannst indem man deine Zeilen liest.
Ich bin ein großer Verehrer deines Blogs, erwähne deine website bei jeder Gelegenheit und möchte mich einfach bedanken dass du dir die Zeit nimmst um sowas Grosses zu schaffen.
Vielen Dank aus Wien und liebe Grüße
Walter
Lieber Walter,
ich danke Dir von Herzen, freue mich gerade riesig über Deine Anerkennung und Unterstützung!
Danke, dass Du mir geschrieben hast. Ich hoffe, dass ich Dich mit der Seite noch eine ganze Weile begleiten kann, vor allem aber hoffe ich, dass es Dir gut geht und Du viel Freude hast auf Deinem Weg!
Tim
Das ist absolut richtig! Das langsame Herantasten an Dinge, die einem Angst machen oder die unangenehm sind macht Sinn.
Sehr wichtig ist auch das (wenn auch vorsichtige) reale Konfrontieren und nicht das ewig geistige Simulieren der Angst. Wenn ein Angstzustand oder etwas Negatives immer wieder im Kopf herumspukt, wird es größer und größer. So wird aus einer Mücke ein Elefant!
Mit deiner Methode kann man auf Tuchfühlung gehen und die Angst bzw. das Negative wieder kleiner und kleiner werden lassen. Wo dies gefahrenlos möglich ist, sollte man es ausprobieren. Die ersten kleinen Erfolge bringen dann schon erste ungeahnte Selbstsicherheit.
Spätestens, als ein verehrter Freund mir riet, die Angst zu meinem Freund zu machen, und ich es nicht konnte, wandte ich mich um und fand die andere Richtung: den Weg zum Vertrauen. Mag die Angst auch noch so groß sein, egal welche, es gibt etwas, das größer ist. Dahin wollte und musste ich die Verbindung aufbauen – und das geht!
Danke, lieber Tim, für diesen feinen Blog, und Deine außergewöhnlichen Anregungen. Seit dem 5-Uhr-frühen Vogel bin ich Dein Fan.
M.
was ist mit Ängsten um andere ? Also Ängste davor,dass jemand anderem was zustoßen kann ? mein Vater hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen und seit dem habe ich Angst,dass jemand anderen, den ich liebe was passieren kann- ich habe fast jede Nacht Albträume und wenn ich aufwache lassen sie mich nicht los- es ist schlimm,denn ich male mir aus wie – was passieren kann- ich nerve meine geliebten Menschen mit- pass auf dich auf- fahre vorsichtig usw…
Wie kann ich damit aufhören -Sagt ja nicht Therapie – habe ich schon – hat leider nicht geholfen-Diese Angst sitzt zu tief..
Ja, Fili, das kann ich gut nachvollziehen. Auch ich konnte meine Ängste um Andere erst nach und nach abbauen. Am besten hat geholfen, wenn ich mir immer wieder bewusst machte: Die haben auch einen Schutzengel. Die sind genau wie ich in ein Größeres eingebunden. Dorthin konnte ich mein Vertrauen allmählich aufbauen. Es ist nicht leicht, und es geht auch nicht schnell – grad wenn die Ängste tief sitzen, aber es geht. Die ständige Wiederholung bringt’s – ist meine Erfahrung. Hoffentlich hilft es Dir! Montserrat
Sprich täglich, ein kleines bisschen!
Natürlich hast du recht, es sind die kleinen Schritte. Dennoch ist es oft schwerer als trotzdem erwartet.
Die Frage ist doch immer warum habe ich diese Angst und was steckt wirklich dahinter.
Die meisten, wenn nicht alle Ängste sind ja auch mit inneren Blockaden und Abwehrgedanken verbunden. Die können nützlich sein, aber nicht immer. Indem man sich den Ängsten stellt, kann man es für sich herausfinden.
Wir sollte unsere Ängste zunächst in drei Kategorien aufteilen und einsortieren: 1. eine Art Urangst (Instinkt), die genetisch bedingt ist und unser persönliches Überleben sichert – also gut für uns ist, 2. eine Angst, die durch unser eigenes negatives Denken erzeugt wird und 3. eine kollektive Angst, die uns durch unser kulturelles Umfeld eingetrichtert wird.
Demnach gibt es drei unterschiedliche Strategien, wie wir unsere Angst besiegen können. Das Ganze ist ziemlich komplex und sollte uns sinnvollerweise – wäre doch sicherlich „klasse“ – in der Schule vermittelt werden. Bis dahin müssen wir uns mit dem Gegenstück von Angst begnügen, mit „Mut“. Zunächst gilt es den richtigen Angst-Typ zu ermitteln. Bei 1. gibt es nichts zu tun, außer diese Form der Angst willkommen zu heißen und zu akzeptieren. Bei 2. sollten wir unsere Gedanken ausführlich beobachten – und dabei erkennen, dass wir nicht unsere Gedanken „sind“. Bei 3. ist es notwendig, unser Umfeld auf negative und angstmachende Faktoren zu prüfen und das Umfeld umzugestalten bzw. damit zu konfrontieren.
Insgesamt ist es ratsam an der eigenen Integrität zu arbeiten und seine persönlichen (inneren) Werte (Wertvorstellungen) zu ermitteln. Dabei entsteht zwangsläufig eine gewisse Portion Mut welche sich im Laufe der Zeit der Angst mit Courage entgegenstellt .
Herzliche Grüße, Frank
Hallo Frank,1. zeigt nur fehlendes Urvertrauen an, nicht zu begrüssen, lieber veeweilen und heilen. Bei ernsthafter Gefahr stellt sich die Frage nicht. 2. auch nicht gut. Schau dir zu und verweile in der Angst, lass sie durch den Körper laufen und bleibe bewusst. 3. gar nicht gut. Auch hier wie bei 2.
Annehmen und bewusster sein. Erst der Kopf macht alles komlex. Und das Belehren und Denken behindert nur das Annehmen. Welche Lehrer vermitteln das heute? Sie sollten schon Erfahrungen mit Nichdenkrn mitbringen. Ansonsten wird es tatsächlich komplex
Puh… lese mich gerade hier so durch und hab schon sehr schöne Formulierungen gefunden. Die Sache mit den Ängsten sehe ich etwas anders.
1. Ängste sind nie rational. Man kann vielleicht rational nachvollziehen, woher sie kommen und warum sie entstanden sind. Manchmal auch nicht, dadurch werden sie aber nicht irrationsl. Wir kennen nur die Ursache nicht.
2. Nicht jede Angst kann durch bewusste Konfrontation und Umprogrammieren bewältigt werden. Es lohnt sich an mancher Stelle genauer hinzuschauen u sich die Ursache bewusst zu machen. Manchmal verliert Angst schon dadurch ihre Kraft.
3. Ängste sind auch ein Schutzmechanismus. Sie gehören zu uns und es ist gut, dass Gefühl der Angst wahrnehmen zu können. Entscheidend ist der Umgang mit ihnen.
Mir hilft mehr u mehr, meine Angst wahrzu nehmen, sie als ein Teil von mir zu betrachten, den ich mir genauer anschauen kann u dann entscheide, wie viel Raum ich der Angst gebe oder ob ich etwas tun kann sie zu mildern.