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Ein Interview mit Wolfgang von Lotuscrafts, der seinen Job verlor, sich auf die große Suche machte und heute von seinen Leidenschaften lebt.

 
Hinweis: aktuell gibt’s hier auch eine Verlosung von hochwertigen Meditationssets von Lotuscrafts in Deiner Wunschfarbe


Hi Wolfgang, schön, dass Du dem myMONK-Interview zugesagt hast, vielen Dank! Wofür bist Du heute, in diesem Moment, dankbar?

Ich bin im Moment sehr dankbar in einem Umfeld leben zu können, dass es mir ermöglicht viele aufregende Ziele verfolgen zu können, die sich in Summe in ein schönes Ganzes eingliedern.

Seit wann beschäftigst Du Dich mit spirituellen Themen und Praxen – gab es da bestimmte Auslöser?

Da ich unreligiös erzogen worden bin gab es da vielleicht immer schon ein kleines Vakuum zu füllen. Ein Schlüsselerlebnis war sicher meine erste Yogastunde vor etwa 6 Jahren die mit einem Schlag ein völlig neues Körperbewußtsein ausgelöst hat.

War es das Vakuum, das Dich zur ersten Yogastunde geführt hat, oder etwas anderes? Und was genau meinst Du mit „Körperbewusstsein“?

Zum Yoga haben mich Neugierde und die Tatsache geführt, dass sich offensichtlich viele Leute damit gesünder und wohler fühlen. Das wollte ich mal ausprobieren. Von der „spirituellen“ Seite des Yoga habe ich vorher wenig gewusst.

Mit Körperbewusstsein meine ich zum einen dass man seinen Körper viel genauer wahrnimmt, man plötzlich jeden einzelnen Muskel spürt, seine Atmung bewusst wahrnimmt. Zum anderen aber auch die Energie und Glück das man aus der Yogapraxis gewinnen kann, die Erleichterung wenn man wieder intensiv Kontakt zu sich selbst findet und alles Wollen und Müssen von einem abfällt.

Die Yoga-Erfahrungen haben Dich so bereichert, dass Du Dich dafür entschieden hast, eine Yogalehrer-Ausbildung zu absolvieren. Warum wolltest Du die in Indien machen – und in welchen Lebensumständen warst Du vor dieser großen Reise?

Der Wunsch den intensiven Prozess einer Yogalehrer Ausbildung zu erleben, also mich einmal in einem Yoga-Ashram tiefer und intensiver mit Yoga zu beschäftigen kam schon gleich am Anfang der Yogapraxis auf.

Als ich dann 2010 meinen Job verloren hatte war für mich dann zum Glück der richtige Zeitpunkt gekommen den Traum zu verwirklichen.

Welche Situationen oder Worte haben sich bei Dir besonders stark eingebrannt, als Du Dich 2010 im Sivananda Aschram in Indien zum Yogalehrer hast ausbilden lassen?

Auf jeden Fall mein persönliches Mantra – es gehört zur Tradition der Yogaausbildung von seinem Lehrer ein persönliche Mantra zu bekommen. Man möge an die Wirkung von den Lauten und Formen der Mantren jetzt glauben oder nicht. Mein Mantra ist in jedem Fall mit reinen, positiven Werten und Stimmungen geladen und hilft einem auch im Alltag oder in der Yogapraxis sich schnell mit positiver Energie aufzuladen.

Wie hast Du die Zeit im Ashram sonst so erlebt? Wie sah Dein Tagesablauf aus? Hattest Du viel mit anderen Leuten zu tun?

Die Ausbildung ist ein 4 Wochen Intensivkurs mit sehr streng geregeltem Tagesablauf. Es beginnt früh am morgen mit Meditation und endet spät abends mit Meditation, dazwischen gibt es Asana Praxis und Vorlesungen und Karma Yoga. Es ist ein sehr intensiver Prozess mit einem sehr umfassenden Einblick in die Yogapraxis, weit über die Asana Praxis hinaus.

Du hast BWL studiert und bist diplomierter Yogalehrer. Wie hängen Business / Geldverdienen und Spiritualität aus Deiner Sicht zusammen? Und (warum) ist es okay, nach Wohlstand zu streben?

Ich stoße da durchaus immer wieder auf Widersprüche. Nach Wohlstand zu streben ist wohl eines der menschlichen Grundbedürfnisse, wir müssen dabei aber mehr denn je darauf achten unsere Umwelt mit einzubeziehen, Wohlstand zu teilen und nicht auf Kosten anderer zu bauen.

Ich glaube, den Dalai Lama mal etwas ganz ähnlich hab sagen hören / lesen. Du würdest also sagen: Geld verdienen ist überhaupt nicht spirituell hinderlich – solange man es auf achtsame Weise verdient und einsetzt?

Naja, so einfach ist es wohl auch nicht. Ich würde nämlich auch sagen, dass alles materielle, also auch Geld, der spirituellen Entwicklung eher hinderlich ist, also zumindest alles was über den reinen notwendigen Selbstzweck hinausgeht. Den Selbstzweck zu definieren ist aber dann schon wieder eine schwierige Sache.

Erzähl’ mir von Lotuscrafts. Was ist das und wie bist Du darauf gekommen?

Lotuscrafts ist die von mir gegründete Marke für fair und ökologische produzierte Meditations- und Yogaprodukte.Nachdem ich meinen Job verloren hatte wurde irgendwie sofort klar, dass ich nie wieder als Angestellter in einem großen Konzern arbeiten will. Mir sind dann so einige Ideen im Kopf herumgeschwirrt. Während einer kurzen Auszeit habe ich also meine Yogalehrerausbildung im Himalaya gemacht und bin dann noch ein bisschen in Indien herum gereist. In einem kleinen Café in Rishikesh am Fuße des Ganges, fiel mein Blick auf eine gemalte Lotusblume und so wurde die Idee für die Marke Lotuscrafts geboren…

Warum wolltest Du nicht mehr in einem großen Konzern arbeiten?

Zum einen weil ich wohl keinen besonders guten Mitarbeiter abgegeben habe ☺

Sehr frustriert hat mich zum Beispiel, dass in meinem Unternehmen sehr viel Energie verschwendet wird um sich selbst zu verkaufen anstatt das zu tun was wirklich gut für das Unternehmen ist.

Die Anforderungen an Mitarbeiter in großen Unternehmen sind zudem in den letzten Jahren immer größer geworden, gleichzeitig geht die Gehaltsschere zum Top-Management weiter auseinander.

Hast Du Dich mit Zweifeln an Deiner Idee der Selbstständigkeit mit Lotuscrafts konfrontiert gesehen? Wenn ja, was hat Dir geholfen, es trotzdem anzugehen?

Ein Unternehmensstart ist immer mit einer emotionalen Achterbahnfahrt verbunden, Zweifel sind da an der Tagesordnung.

Geholfen hat mir mein persönliches Umfeld aber natürlich auch eine Mischung aus Willenskraft, Verrücktheit und große Flexibilität, da man sich an immer neue Gegebenheiten anpassen können muss.

Welche Kriterien müssen aus Deiner Sicht erfüllt sein, damit ein neues Unternehmen auch langfristig erfolgreich sein kann?

Ich glaube wenn man etwas gut und gerne macht und das authentisch dem Kunden vermitteln kann sind die Grundvoraussetzungen gut erfüllt.

Strategisch halte ich für KMU’s viel von EKS (Engpasskonzentrierte Strategie) bzw. deren modernen Interpretation, die auch bei der Persönlichkeit und den Grundmotiven des Unternehmers ansetzt und von da ausgehend die passende Unternehmensstrategie entwickelt.

Über „EKS“ würde ich gern noch mehr erfahren. Wofür stehen die „Engpässe“ – und kannst Du einen einfachen Ansatz aus der EKS empfehlen, die Gründern hilft?

Der Engpass ist das akut größte Problem im Unternehmen, oder noch besser das akut größte Problem der Zielgruppe des Unternehmens bezeichnen.

Diesen Engpass versucht man dann konsequent zu lösen um sich dann wieder den größten Engpass zu ermitteln den es als nächsten zu bewältigen gibt. So schafft man ein fokussiertes Handeln bei dem es zu einer stetigen Verbesserung der Position in der Zielgruppe und der internen Prozesse führt.

Als einfachen Ansatz kann ich mich einmal am Morgen fragen: Was müsste ich heute tun um mein Produkt für den Kunden noch besser zu machen? Anhand dieser Frage kann ich dann meine Tätigkeiten für den Tag entsprechend ausrichten und die entsprechenden Prioritäten setzten.

Wenn ich noch ganz am Anfang stehe, also vielleicht gerade eine Unternehmen gründe kann sich mich einfach mal die Frage stellen mit welchen Kunden will ich gerne zusammenarbeiten und mit welchen Kunden macht es weniger Spaß und mich dann speziell auf Lösungen für diese Zielgruppe spezialisieren.

Wie sieht Dein Tag als Jungunternehmer aus? Was liebst Du am Jungunternehmertum?

Die Tage sehen unterschiedliche aus. Ich arbeite in Summe wahrscheinlich wesentlich mehr als vor meiner Selbständigkeit, dafür bin ich aber mit mehr Freude dabei und kann es mir auch mal leisten mich unter der Woche tagsüber in ein Cafe oder ins Freibad zu setzen.

Was ich an der Selbständigkeit liebe ist auch auf jeden Fall die Tatsache, dass man viel öfter Dinge tun kann und muss die man eigentlich gar nicht kann oder nicht weiß ob sie funktionieren werden. Man macht diese Dinge dann einfach und ist am Ende dann oft erstaunt wozu man eigentlich fähig ist.

Welche drei Dinge gehören zu den wichtigsten, die Du auf Deinem bisherigen Weg mit Lotuscrafts über das Unternehmertum gelernt hast?

  1. Work Life Balance ist eine noch größere Herausforderung wenn man selbstständig ist.
  2. Eine Mischung aus Passion, Fokus und Offenheit zu praktizieren.
  3. Vertrauen haben, dass sich die Dinge so entwickeln, wie sie sich entwickeln sollen.

Auf mich zu achten und mir genügend arbeitsfreie Zeit zu gönnen, ist für mich auch gerade ein großes Thema. Was funktioniert da für Dich, wie schaffst Du Ausgleich?

Yoga ist wohl mein wichtigster Anker, da versuche ich immer wieder Fixtermine freizumachen und einzuplanen.

Erzähl mir zum Abschluss bitte noch mal, was die Lotuscrafts-Produkte auszeichnet und warum man sich unbedingt etwas davon anschaffen sollte?

Wichtig sind bei unseren Produkten Schönheit, hohe handwerkliche Verarbeitung, gleichzeitig achten wir von Anfang bis Ende der Produktionskette auf den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe (Bio-Baumwolle, Bio-Füllungen) und soziale Arbeitsbedingungen (GOTS Zertifizierung).

Unsere Kissen sollen Freude beim Meditieren machen, ein gutes Gefühl geben um sich ganz auf das wesentliche – die persönliche (spirituelle) Praxis – konzentrieren zu können.

Wo können die Leser mehr über Dich und Deine Angebote erfahren?

In jedem Fall empfehle ich bei der Gelegenheit natürlich unseren Shop für auf www.lotuscrafts.eu, ansonsten freue ich mich auf interessante Kontakte in diversen sozialen Netzwerken.

Herzlichen Dank!
Photo (oben): Hartwig HKD