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Ein Interview mit Melanie Bichler von Coaching mit Spirit.

Viele von uns Fragen sich früher oder später in ihrem Leben: „Kann das echt alles gewesen sein?“. Warum tritt die Frage so häufig auf – und wie lautet Ihre Antwort darauf?

Die Frage tritt so häufig auf, weil so viele Menschen getrennt sind, von ihrem natürlichen Dasein.

Ihnen fehlt das Leben im Ein-Klang, in Harmonie mit sich UND ihrer Umwelt!

Im Endeffekt spiegelt die Frage wieder: „Mir fehlt etwas“.

Diese Frage taucht dann auf, wenn wir uns auf die Suche nach unserem wahren Ich begeben. Denn dieses Ich ist auch ein Wir! Und in diesem Wir ist Alles eingeschlossen!

In unserem Alltag drehen wir unsere Runden im Hamsterrad und der Kontakt zu uns und unserer Umwelt ist oft gestört. Unsere Aufmerksamkeit liegt im Außen und es fehlt die Stille für die Wahrnehmung im Inneren! Die Frage ist in meinen Augen für uns überlebenswichtig, denn sie zwingt uns zu reflektieren.

Was ist denn überhaupt möglich und nötig, um eine Harmonie und den Einklang wieder herzustellen? Was will und brauche ich denn wirklich?

Ein Leben im Einklang zu führen heißt für mich, in Kontakt zu sein, mit mir und meiner Umwelt. Es fühlt sich gut und leicht an.

Aus diesem Grund ist die erste Empfehlung die ich ausspreche: Geh raus in die Natur!!! Dort findest Du auch den Zugang zu Deiner wahren Natur.

Ich glaube kaum, dass Menschen, die in einer natürlichen Umgebung leben, sich diese Fragen stellen, denn Sie begreifen sich als Teil eines Ganzen.

Was macht ein erfülltes Leben aus – und was einen sinnvollen Job?

Ein erfülltes Leben ist gefüllt mit Freude und mit dem, was ich mir für mich und mein Umfeld aus tiefstem Herzen wünsche. Es besteht aus mehreren Säulen, so dass unser Konstrukt des Lebens nicht zusammenfällt, wenn eine Säule weg bricht! Wir sind voller Zuversicht und Vertrauen und es erfüllt uns im Inneren!

Mit einem sinnvollen Job können wir uns identifizieren. Wir stehen hinter der Tätigkeit, und der Message. Er entspricht unseren Fähigkeiten und Leidenschaften.

Kurz erklärt: Begeisterung ist das Ziel! Für das Leben und für den Job!

Ich beobachte sehr oft, dass viele Menschen selbst hier wieder eine Trennung vollführen – eine Trennung zwischen Privat und Beruf.

Aber wir steigen ja Montagmorgen nicht in einen anderen Körper und Geist, als am Wochenende. Und wie oft höre ich: Endlich Wochenende.

Es ist unser Aller Recht, unser Leben ganzheitlich zu betrachten und unser Leben in allen Bereichen nach unseren Fähigkeiten, Interessen, Wünschen und Bedürfnissen auszurichten.

Doch Erfüllung ist nichts statisches, sondern etwas sehr dynamisches. Wenn wir aufmerksam bleiben, können wir uns der Veränderung hingeben. Dem Fluss des Lebens, wie es so schön heißt.

Wie können wir eine neue Vision für unser Leben entwickeln? Und wie können Sie dabei helfen?

Eine neue Vision für das Leben zu entwickeln ist mit ein wenig Training gar nicht so schwer. Wir können unserer Phantasie freien Lauf lassen und über mentales Training viel erschaffen! Neue Konzepte entwickeln, das Leben neu gestalten etc.

Aber DIE Vision zu entwickeln und vor allem den Zugang zu erhalten, das erfordert doch mehr! Und genau darum geht es:

Es ist oftmals kein klares Bild, eher ein Gefühl, das durch Situationen, Personen, Dinge, Musik oder die Natur hervorgeholt wird und sich gar nicht so recht erklären oder gar in Worte fassen lässt.

Es ist unsere eigene innere Stimme, die gehört werden möchte. Sie ist nicht gefärbt durch den Verstand. Es ist der Ruf unseres Herzens und wir können lernen diesen zu hören und diesem zu folgen. Dafür muss man sich trauen, es sich erlauben und es zu- und geschehen lassen!

Wie ich dabei helfe?

Ich folge meiner inneren Stimme *lach* und das Wichtigste: Ich glaube an die Menschen. Walt Disney hat mal gesagt: “If you can dream it, you can do it!” Und ich sage: „Hey, das ist deins, wenn du daran glaubst, wieso sollte ich es dann nicht auch tun!?“ Ich sehe mich da als Begleiter auf einer Abenteuerreise und steige an der Etappe der Reise ein, wo eine reichende Hand notwendig ist! Sie bekommen von mir das, was sie für den Antritt ihrer Reise brauchen. Um sich zu trauen, es sich zu erlauben und geschehen zu lassen.Wenn es neblig ist, sorge ich für Klarheit. Und wenn auf dieser Reise mal ein Puzzleteil zum ganzheitlichen Blick fehlt, unterstütze ich beim finden. Mal bin ich Coach, mal Berater, mal Mentor, mal Trainer!

Mein Ziel: Die Menschen so schnell wie möglich stark und mutig zu machen, dass Sie den Weg alleine gehen können und ihren Coach, Berater, Mentor und Trainer für diese Reise, in sich selbst finden. Und dies immer bewegt, in der Natur.

Können persönliche Ziele gut sein, die unsere Mitmenschen als „unrealistisch“ und „Quatsch“ abstempeln? Und meinen die Anderen das böse, wenn Sie unsere Träume so niederzutrampeln versuchen?

Das sind genau die richtigen Träume und Ziele! Denn es sind Unsere! Böse meinen? Nein! Das ist lediglich die eigene Interpretation davon.

Das kann alles Mögliche sein: Glaubensätze wie „Träume gehen nicht in Erfüllung“, vielleicht auch die eigene Unzufriedenheit, oder unser Gegenüber hat auf Grund seiner Erziehung und Erfahrungen einfach nicht die Möglichkeit es zu sehen!

Niedertrampeln kann man nur etwas was nicht stark ist: Und hier ist es der eigene Glaube an die eigene Vision, das Vertrauen in die eigene, innere Stimme!

„Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“ sagte Hermann Hesse.

Auf Ihrem Blog schreiben Sie über Paolo Coelho’s Worte über die Hindernisse auf dem Weg zu unserem Glück. Welche sind das – und können Sie Beispiele dafür aus Ihren Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen nennen?

Das Thema Glück beschäftigt mich schon sehr lange. Ich habe viel gelesen, darüber gehört und selbst philosophiert. Über den Weg dorthin und die Steine, die uns das Leben hin und wieder auf diesen Weg wirft oder den Rucksack der einfach zu schwer ist für diese Tour.

Es ist Ain auspacken von dem, was uns nicht mehr dienlich ist und das anzunehmen was uns zusteht.

Paolo Coelho war der Erste, der das, was ich sehe und auch selbst empfunden habe, auf den Punkt gebracht hat:

Wenn ich mich auf den Weg zum Glück begebe muss ich als erstes den Rucksack aufräumen:

  • Die Kindheit: Wir bekommen aus der Kindheit so unendlich Vieles mit. Vieles was wir gebrauchen können und Einiges was nicht unseres ist, nicht unserm Wesen entspricht! Ängste, Zweifel, Vorurteile und einschränkende Glaubenssätze sind keine guten Begleiter auf der Reise!
  • Die Liebe: Wenn wir der Meinung sind, ja das passt nun und gehen weiter, stellt sich uns die Frage: Darf ich das denn wirklich? Wir fürchten, die Menschen, die uns nahestehen zu verletzen, wenn wir unserem Traum folgen. Doch das Gegenteil sollte der Fall sein. Menschen, die uns lieben und uns von Herzen wohl und glücklich sehen wollen sind wirklich bereit uns auf dieser Reise zu begleiten.
  • Die Niederlagen: Dann spüren wir, dass es uns gut tut, die Liebe zu uns selbst zu pflegen. Und dann kommt die Angst vor Niederlagen und wir wissen: Dass der Weg, den wir gewählt haben, nicht leichter ist als andere Wege. Wir müssen uns in schwierigen Zeiten mit Geduld wappnen.
  • Die Erfüllung: Nach Meisterung der Etappe Niederlagen, kommt das Schwierigste: Den Traum erfüllt zu sehen – Wir blicken um uns und sehen all jene, die nicht erreicht haben, was sie wollten und finden dann auch, dass wir es nicht wert sind es zu bekommen. Wir vergessen alles, was wir aufgegeben haben, um bis hierher zu gelangen.

Und genau das ist es, was ich auch in meiner Arbeit sehe! Meine Coachees haben Rücksäcke auf, die viel zu schwer und voll sind. Das was in der Kindheit gelernt wurde und so wie das Leben geführt wird, wurde nicht oder kaum in Frage gestellt. Man braucht auf diesem Weg Mut, Stärke, Neugier, Geduld, Dankbarkeit, Vertrauen, Liebe und Wertschätzung zu Allem was ist.

Es ist nicht leicht, alte Denk- und Verhaltensstrukturen zu verlassen.
Aber auf dem Weg zum Glück ist es unabdingbar.
Man muss etwas dafür TUN!

Ich kann mich vor einen Berg stellen und davon träumen wie es ist auf dem Gipfel zu stehen. Ich werde aber NIE diese Erfüllung spüren, wenn ich mich nicht auf den Weg dorthin begeben habe. Mir Blasen gelaufen habe, durstig oder müde war, die wundervollen Eindrücke der Flora und Fauna genießen konnte, das Wetter um mich herum getobt hat und die Nacht vom Feind zum Freund wurde!

Was hat Sie der Aufenthalt in Thailand als psychosoziale Betreuerin im Rahmen der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 gelehrt (und was genau haben Sie dort getan)?

Meine persönlichen Lehren aus diesem Ereignis sind:

  • Dass es nur eine Situation, ein Tag, eine Begegnung oder in meinem Fall eine Woche sein kann, die das ganze Leben verändern kann.
  • Dass wir alle miteinander verbunden sind und jeder seinen Teil zum großen Ganzen beiträgt. Ob es jemandem bewusst ist oder nicht.
  • Dass Gemeinschaft und Unterstützung grenzüberschreitend möglich ist.
  • Es gibt so unendlich Vieles auf dieser Welt, was mit Worten nicht auszudrücken ist.
  • Das mich „Sinnhaftigkeit“ stark macht, um auch schwierige Situationen zu meistern.

Ich erhielt damals einen Anruf und die Frage, ob ich mitfliegen möchte. Ohne zu zögern habe ich „Ja“ gesagt und saß 2 Stunden später im Flieger nach Thailand. Dieses „Ja“, kam aus meinen Innersten und war so laut, dass ich bis heute keine Zweifel hatte, dass es die richtige Entscheidung war! Auch die Schwierigkeiten nach meiner Rückkehr konnte ich durch dieses „Ja“ ohne Probleme meistern! Ich war in der Einsatzzentrale am Flughafen von Phuket eingesetzt und dem deutschen Einsatzleiter unterstellt. Neben unzähligen Gesprächen habe ich Vermisstenanzeigen aufgenommen, die Listen aktualisiert, Krankenbetten koordiniert, Heimflüge, Krankentransporte und Hubschrauber organisiert und war die Schnittstelle zwischen den Einsatzteams und der Einsatzleitung.

Gibt es etwas, das Sie heute anders machen würden, wenn Sie sich erneut selbstständig machen würden?

Nein! Es gehört alles dazu, Fehler und Erfolge!

Und auch die Zweifel gehörten dazu: Ist es richtig was ich hier tue? Bringt es mich auch persönlich auf meinem Weg weiter? Ist das Ziel es Wert, auf so Vieles zu verzichten? Denn nach dem Zweifel kommt das Vertrauen und die Gewissheit: Alles ist gut! Ich habe gelernt zu handeln. Auch ohne Gewissheit auf Erfolg. Denn auch aus den Fehlern kann man lernen! Es kann sich, vielleicht nicht unmittelbar, aber im Nachhinein, als richtiger Fehler herausstellen und zu anderem Erfolg, oder auf den richtigen Weg führen.

Wie können die Leser Kontakt mit Ihnen aufnehmen?

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Herzlichen Dank!

 

Photo (oben): Thomas Frost Jensen