Teile diesen Beitrag "„In allen zusammengesetzten Dingen steckt auch der Zerfall“ – Interview mit Béla Pete"
Béla arbeitete bei einem amerikanischen Broker, bis er auf die Straße gesetzt wurde und eine Sinnkrise durchmachte. Inzwischen arbeitet er als Yogalehrer.
Wie bist Du zum Yoga gekommen?
… vor etwas über 12 Jahren habe ich meine Arbeit bei einem amerikanischen Broker/Bank verloren … nach dem ersten Schreck musste ich feststellen, dass es gerade damals nicht so einfach war einen „gleichwertigen“ Job zu bekommen. Dann folgt zuerst mal NIX und dazu kam bald die (/ meine) „Sinnkrise“.
Während 2 Jahren einige kleine Jobs, nichts von Dauer. Aber Yoga und Meditation konnte ich gut in mein Leben integrieren und selber die Wirkung erfahren. Diese gute Erfahrung wollte ich dann auch bald weitergeben und so kam eins nach dem anderen. Mittlerweile ist es vier Jahre her, seitdem ich das Yogalehrer Diplom (4 Jahre Ausbildungszeit) erhalten habe.
Was heißt „Open Yoga“ – und warum liegt Dir soviel daran?
Aus dem Englischen, „open“ = offen für alle, alle die gerne mitmachen wollen. Ungeachtet der Leistungsstufe, in der man sich fühlt, einordnet oder eingeordnet wird.
Wie oft und wie lange sollte man Yoga praktizieren, wenn man nachhaltig ausgeglichener und stressresistenter sein möchte?
1-mal pro Woche ist das absolute Minimum. Ich kann die Frage auch anders stellen. Wie oft sollten wir pro Woche eine warme Mahlzeit zu uns nehmen?
Auf Deiner Website zitierst Du Kant mit dem Ausspruch: „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu ertragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen”. Wie können wir Hoffnung kultivieren?
Hoffnung ist eine elementare menschliche Erfahrung, die wir schon als Säugling zu kultivieren beginnen. Man denke nur wie die Kleinen schreien um an ihre Nahrung zu kommen. Bereits da ist schon viel Hoffnung drin enthalten, so ist es gut in Gesellschaft anderer Menschen zu sein. Wir lernen dann aber schnell: es genügt nicht auf die Straße zu stehen und zu schreien, bis wir gefüttert werden. Auf irgendeiner Stufe sollte Mann/Frau selber aktiv werden.
Jeder vierte Deutsche hat Schlafprobleme. Kann Yoga den Schlaf verbessern? Und hast Du sonst noch Tipps für einen ruhigen und erholsamen Schlaf?
Hatha Yoga eignet sich sehr gut, um den Körper zu entspannen. Ist der Köper einmal entspannt, dann kann der Geist gut folgen und auch entspannen, also zur Ruhe kommen. 5 Minuten bei offenem Fenster rhythmisch tief ein- und ausatmen helfen sehr.
Worüber hast Du heute oder in den letzten Tagen richtig herzhaft gelacht?
Über diese unerwartete Frage. Über mich und über unser Expertentum in der Welt, jeder von uns kennt sie, die Experten und trotzdem weiß keiner Bescheid.
Welche drei Lebenserfahrungen gehören zu den wichtigsten, die Du gemacht hast – und was hast Du aus Ihnen gelernt?
Alle kochen mit Wasser.
Nix wird so heiß gegessen wie gekocht.
Und aus dem Yoga: in allen zusammengesetzten Dingen steckt auch der Zerfall. Ich/wir sollte/n aufhören, das Leben zu erklären wollen, denn bevor ich fertig bin könnte es schon wieder vorbei sein 😉
Wo können die Leser mehr über Dich und Open Yoga erfahren?
Am besten, indem sie in Zürich direkt ins openyoga kommen. Die Daten und weitere Angaben findet man auch unter http://openyoga.wordpress.com/.
Herzlichen Dank!
Photo: Scott Cresswell