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„Du kannst alles mit Wille erreichen. Alles mit der Kraft Deiner Gedanken und dem Gesetz der Anziehung herbei denken. Alles kontrollieren.“

Alles, alles, alles eine Lüge. Sie wirkt süß wie Zuckerwatte, hat aber einen so bitteren Nachgeschmack, dass sich Zunge und Magen zusammenrollen.

Bitter, weil Menschen an dieser Lüge zerbrechen.

Bitter, weil wir uns doppelt schlecht fühlen, wenn das Leben bei unserer Allmachtsphantasie nicht mitspielt und uns die falschen – das heißt unerwünschten – Karten auf die Hand gibt. Kein Siegerblatt. Keine Chance, als letzter am Tisch zu sitzen, mit breitem Grinsen, und den ganzen Einsatz zu kassieren.

Stattdessen die Sorgen als Sahnehaube über das Elend: Kam der Krebs, weil ich nicht positiv genug gedacht habe? Ist meine Tochter verunglückt, weil ich das Übel mit meiner Furcht um sie erst angezogen habe? Wäre mein Leben perfekt, wenn ich mich verdammt noch mal nur noch mehr angestrengt hätte?

Schlimme Dinge passieren. Einfach so. Niemand von uns fragt danach. Und niemand entkommt ihnen. Wir werden krank, verlieren Jobs, Hoffnungen und Menschen, die wir lieben. Das Leben lässt keinen unbeschadet davonkommen.

Gute Dinge passieren auch. Nur längst nicht alle, die wir uns wünschen. Auch dann nicht, wenn wir härter schuften als die Minenarbeiter im 18. Jahrhundert mit ihren 20-Stunden-Schichten und so wenig Tageslicht, dass sie blind wurden.

Wir können vieles beeinflussen. Aber nur wenig kontrollieren.

Wir beeinflussen, was reinkommt. Das Leben entscheidet, was rauskommt.

Immerhin sind wir‘s dann wieder, die entscheiden, wie wir damit umgehen. Und genau dort, in uns, liegt unsere Macht … nicht im Außen.

Mehr unter Warum guten Menschen böse Dinge passieren und unter Wie man seine Einstellung ändert, wenn man die Situation nicht ändern kann.

Photo: Monk in boat / Shutterstock