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Mary Schröder steht hinter der Website www.undtrotzdem.de, auf der sie ihre Erfahrungen mit Homöopathie, Akupunktur und Meditation bei der Bewältigung eines Traumas teilt.

Liebe Frau Schröder, vielen Dank, dass Sie sich für das Interview Zeit nehmen! Wie geht es Ihnen jetzt gerade – und über was haben Sie sich heute schon gefreut?

Hallo, gerne nehme ich mir die Zeit für ein Interview.

Jetzt gerade geht’s mir recht gut ☺ Ein bisschen schreiben, eine Tasse Kaffee, unser Hund neben mir, die Sonne scheint und ich kann das Leben im Jetzt genießen. Ich kann nicht sagen, dass ich mich speziell heute schon über etwas Bestimmtes gefreut habe, aber ich freue mich täglich über die kleinen Dinge des Alltags, die lange Zeit für mich unerreichbar waren, weil ich sie einfach nicht gesehen habe, bzw. nicht sehen konnte.

Es waren Erlebnisse aus Ihrer Kindheit, die sie mit der Entstehung Ihrer Allergien und Ihres Asthmas in Verbindung bringen. Möchten Sie kurz darauf eingehen? Wie sind Sie mit diesen Erlebnissen umgegangen?

Schon im Alter von sechs Jahren hatte ich (heute 56 Jahre) mit Allergien und allergischem Asthma zu kämpfen. Was ich damals noch nicht wusste: Es waren Reaktionen meines Körpers auf den sexuellen Missbrauch, der über Jahre hinweg stattfand und in seiner Massivität in der Verdrängung schwelte, den ich durch mein mir auferlegtes Schweigen nicht nach außen ließ. Und niemanden interessierte, WARUM ich allergisch reagierte. Ich nahm das Leben in meiner Kindheit und Jugend einfach nur in Kauf, funktionierte, ohne Freunde, ohne wirkliche Gefühle, bestimmt von sexuellem Missbrauch. Ungeweinte Tränen äußerten sich in Heuschnupfen und Luftnot. Und weil eine Kommunikation in dieser extrem strengen, kontrollierenden und lieblosen Erziehung meiner Kindheit nie wirklich stattfand, stellte ich das Reden fast ganz ein und zog mich in mich selbst und meine eigene Welt zurück. Das Tagebuch war der einzig wirkliche Freund, den ich hatte und dem ich alles anvertrauen konnte – alles, was ich dachte und alles, was ich fühlte. Anfangs glaubte ich, mein Leben würde in etwa wie das Leben vieler anderer Kinder verlaufen, aber als ich dann endlich dahinter kam, dass das nicht der Realität entsprach, war für mich „der Zug schon abgefahren“. Übrig blieb ein Leben mit einem schrecklichen Geheimnis und einer täglichen Angst vor dem, was passiert….bis zu meinem 17.Lebensjahr.

Wie wurden die Erkrankungen behandelt – Asthma und Allergien, später auch die Depressionen?

Zunächst verschrieb mir der Kinderarzt Cortison-Tabletten und Nasentropfen gegen die Luftnot-Attacken, ebenso Cortison-Salbe gegen allergische Reaktionen der Haut. Im jugendlichen Alter folgte dann über zwei Jahre 2mal wöchentlich eine Desensibilisierung, die mich gegen die Allergene resistent machen sollte. Zusätzlich Cortison für den Notfall, wie es hieß. All das brachte mir natürlich zeitweise Erleichterung. Im jungen Erwachsenenalter kamen Arzneimittel gegen depressive Phasen und psychosomatische Beschwerden hinzu. Mein Blutdruck allerdings stieg mit der Zeit immer mehr, Kopfschmerzen waren oftmals eine Begleiterscheinung. Nebenwirkungen und Risiken, die die Medikamente mit sich brachten, nahm ich in Kauf, denn für jede Nebenwirkung gab es halt wiederum Arznei, mit der man gezielt auf die Symptome schießen konnte, ohne auch nur wirklich auf die Ursache eingehen zu müssen! Doch die Behandlung mit den Medikamenten der Schulmedizin zeigte über Jahrzehnte hinweg keinen wirklich heilenden Erfolg!

Später entdeckten Sie die Homöopathie für sich. Wie sind sie auf dieses alternative Verfahren gekommen?

Ja, viele Jahre später dann (mit 42 Jahren) wehrte sich mein Körper plötzlich mit einer Entzündung, die mich dazu zwang, eine Auszeit von mehreren Monaten zu nehmen. Das Verdrängen und Verleugnen der Wahrheit in Verbindung mit der „Tablettenchemie“ hatte ganze Arbeit geleistet.

Doch das Schicksal kreuzte meinen Weg und ich lernte als damaligen Notarzt einen Homöopathen kennen, der ursprünglich Schulmedizin studiert und praktiziert hatte, sich aber dann mehr und mehr durch ein zusätzliches jahrelanges Studium der klassischen Homöopathie zugewandt hatte. Schon nach wenigen Minuten kam hier die Frage auf, ob diese Entzündung die Folge verdrängten Kummers sein könnte! Zum ersten Mal bekam ich das Gefühl, dass es einen Arzt gibt, der nicht nur die Auslöser einer Krankheit sucht und behandelt, sondern nach der Ursache forscht! Das war der Tag, der mein Leben veränderte!

Intuitiv spürte ich, dass ich hier Hilfe bekommen konnte. So begab ich mich – zwar anfangs noch skeptisch, aber interessiert und hoffnungsvoll – mit meinem immer noch bestehenden Asthma in die Hände der klassischen Homöopathie.

Wie hat Ihnen die Homöopathie geholfen – körperlich und psychisch?

Gestärkt durch die kleinen weißen Kügelchen verbunden mit gezielt geführten psychologischen Gesprächen durchschritt ich die Höhen und Tiefen der Vergangenheit. Ohne jegliche schulmedizinischen Medikamente überstand ich depressive Phasen und psychosomatische Beschwerden in der Traumabewältigung. Und im Laufe der Zeit lernte ich zu reden, was zur Folge hatte, dass mein Asthma wie von selber aus meinem Leben verschwand und der Blutdruck langsam sank. Kopfschmerzen gehörten der Vergangenheit an. Ich fand immer mehr Vertrauen in diesen Arzt und die klassische Homöopathie, lernte, wie eng Körper, Geist und Seele miteinander in Verbindung stehen und wie im Laufe der Zeit die immer mehr gefestigte Konstitution die Selbstheilungskräfte aktivierte. Hilflosigkeit, Verzweiflung und verlorener Lebensmut wurden abgelöst von Mut, Zuversicht und zurück eroberter Lebensfreude….Heute habe ich sogar einen Hund an meiner Seite, was früher aufgrund des Asthmas undenkbar gewesen wäre!

Es gibt für mich einfach keine andere, individuellere Methode, einen Menschen behutsamer und vor allem in seiner Gesamtheit zu heilen, und das ohne schädliche Nebenwirkungen und vor allem – ohne Risiken! Hier gibt es nicht nur eine heilende Wirkung, sondern auch die Chance auf eine wirkliche Heilung.

Vor allem im psychischen Chaos wurde wieder Ordnung hergestellt, und umso mehr kristallisierte sich eine Gesundung auf physischer Ebene heraus. Heute kann ich wieder auf ganzer Linie Gefallen am Leben finden! ☺

Hat Sie auch Ihre Leidenschaft zu Pferden unterstützt, Heilung zu erlangen?

Das Zusammensein mit den Pferden hat mir schon immer viel bedeutet, denn sie waren für mich wie ein Partner, sie fühlten mit mir und verstanden mich wortlos.  Sie waren Trost in einsamen Zeiten, ein Zufluchtsort, um den Kopf frei zu bekommen. Auf dem Rücken der Pferde fühlte ich mich unbeschwert, ohne Kontrolle und Angst, anfangs leider nur in Verbindung mit Cortison. Unter den psychosomatischen Beschwerden fehlte allerdings oft der eigene Antrieb, überhaupt in die Richtung des Reitstalles zu fahren.

Doch da reagierten dann meine Töchter, indem sie mich viele Male einfach mitzogen, weil sie wussten, wie gut mir die Pferde taten. Die Arbeit in der Hippotherapie hat schon vielfach bewiesen, dass auf diese Weise nicht nur physische Beschwerden gelindert werden können, sondern dass es eben auch darum geht, Wärme zu spüren, Vertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen, Schmerzen zu vergessen.

Und dadurch, dass die Homöopathie die Allergie und das Asthma heilen konnte, wurden für mich die Aufenthalte bei den Pferden wieder zu wunderschönen Erlebnissen.

Was bedeutet Ihnen die Meditation?

Meditation bedeutet für mich ein Abschalten, ein Ausblenden störender Faktoren, ein zur-Ruhe-Kommen, im Frieden zu sein mit sich und seinem Umfeld. Meditieren ist etwas Wunderbares, wenn es darum geht, dem Alltagsstress zu entfliehen und wieder zu sich selber zu finden. Man kann wieder durchatmen, eine wohltuende Zufriedenheit macht sich breit, und man merkt, wie diese Zufriedenheit im Gegenüber reflektiert wird.

Worum geht es in Ihren beiden Büchern, „Kleines Mondkind, hab Vertrauen“ und „Pusteküsse für die Seele“ – und für haben Sie sie geschrieben?

Ich habe schon immer viel geschrieben, da ich vor allem als Kind und Jugendliche nie die Möglichkeit hatte zu reden. Meine Tagebücher wurden, wie gesagt, meine Freunde, die all meine Erfahrungen – schlimme wie schöne – mit mir teilten. Später in der Therapie wurde das Schreiben zu einer Art Verarbeitung meiner Vergangenheit. Irgendwann aber kam dann der Punkt, an dem ich stark genug war, mich zu öffnen. Und ich wollte meine Lebenserfahrungen an andere, vor allem ebenso Betroffene, weitergeben.

Mein Buch ist eben eine Erfahrungsreise durch ein zunächst kontrolliertes, liebloses und von sexuellem Missbrauch bestimmtes Leben, dessen Schicksal aber eine Wendung nimmt, als ich meinen Homöopathen kennenlerne. Ein Weg durch die Höhen und Tiefen der Vergangenheit – ohne jegliche schulmedizinischen Medikamente. Ein Weg, auf dem mit der Zeit depressive Phasen und psychosomatische Beschwerden des Traumas verschwinden. Hilflosigkeit, Verzweiflung und verlorener Lebensmut werden abgelöst von Mut, Zuversicht und zurück eroberter Lebensfreude.

Mein Anliegen auch und vor allem mit diesem Buch ist einfach, all denjenigen, die sich nicht trauen, die Homöopathie als wirkliche Alternative zur Schulmedizin zu sehen, von Herzen mit auf den Weg zu geben und zu wünschen, dass sie sich zu öffnen lernen, gedanklich, mit Worten und auch in ihrem Tun, um die Erfahrung machen zu dürfen, mit Hilfe der klassischen Homöopathie und einem absolut fantastischen Arzt, wie ich ihn habe, zurück zu finden zu einem gesunden und glücklichen Leben.

Mein Slogan heißt immer wieder: Man sollte Mut haben zur Kugel, aber nicht zu der bleiernen, sondern zu der kleinen weißen der Homöopathie!

Mein kleiner Lyrikband umfasst Texte, die ich im Laufe meines Lebens hier und da in verschiedenen Kladden verewigt hatte.

Der Tenor des Büchleins: Vertraue auf Liebe, Glaube und Hoffnung in allen Lebenslagen und lass dich von deinem Herzen leiten.
Lass dich nicht vom Stress mitziehen, öffne die Augen für die wirklichen Großigkeiten des Lebens, bringe Körper, Geist und Seele in Einklang, finde den Weg zu dir selbst und spüre Zufriedenheit und Glück. Gib dieses Glück mit einem Lächeln an Andere weiter, um auch sie zu bereichern, und du wirst sehen: Nichts kommt so schnell zurück wie ein Lächeln…Ein Augenblick, der lange in Erinnerung bleiben kann.

Was empfehlen Sie Menschen, die unter einem Trauma leiden, sich aber so schämen, dass sie mit niemandem darüber sprechen möchten/können?

Ich selber habe Jahrzehnte nicht über meine Vergangenheit geredet, war belastet mit Angst, Scham- und Schuldgefühlen. Erst mit der Zeit lernt man, dass es keinerlei Grund dafür gibt, sich zu schämen oder schuldig zu fühlen! Was mir sehr geholfen hat war der Austausch und die Unterhaltung mit ebenso Betroffenen. Ich stellte fest, dass ich nicht allein war mit meinem Trauma und seinen Folgen. Solche Traumata beherbergen leider einen großen „Rundumschlag“, betreffen nicht nur einen selber, sondern das gesamte Umfeld. Man muss zwar lernen zu akzeptieren, dass jeder mit Tabu-Themen anders umgeht, aber die Befreiung, über all das zu reden, ist unbezahlbar.

Mit der Zeit sammelt man Mut und Kraft, traut sich, nach (nicht nur professioneller) Hilfe zu fragen und sie auch anzunehmen, und hat so die Chance, gesund zu werden und ein relativ normales Leben führen zu können.

Vielleicht kann ich in irgendeiner Weise dazu beitragen, den Menschen eine andere Sichtweise und Sichtweite zu eröffnen, und ebenso den Mut wecken, niemals aufzugeben, sondern einfach einmal auf sich selber und die klassische Homöopathie zu vertrauen.

Allerdings sollte man mit Bedacht den behandelnden Arzt oder Therapeuten aussuchen! Nicht jeder, der sich Homöopath nennt, hat auch die entsprechende Vorbildung und Erfahrung aufzuweisen.

Wenn mich jemand kontaktieren möchte… immer gerne ☺:

www.undtrotzdem.de

Einen schönen Tag und liebe Grüße aus Köln ☺

MARY SCHRÖDER

Herzlichen Dank!