Eine taoistische Geschichte erzählt von einem Baum, der alt und krumm war, mit Ästen wie knorrigen Tentakeln. Eines Tages lief ein Jünger bei einem Botengang an ihm vorüber. Er betrachtete das unnütze Ungestüm, und berichtete seinem Meister Laotse nach der Rückkehr, was er gesehen hatte.
Laotse lachte. Er sagte:
„Sei wie dieser Baum. Bist Du nützlich, wirst Du zersägt und zu Möbelstücken im Haus eines anderen gemacht. Bist Du schön, wird man Dich zur Ware machen und auf dem Marktplatz verkaufen. Sei wie dieser Baum … völlig unbrauchbar. Dann wirst Du in Ruhe wachsen können und alt werden und Tausende werden Schatten unter Dir finden.“
„Jedermann weiß“, fügte Laotse hinzu, „wie nützlich es ist, nützlich zu sein. Niemand scheint zu wissen, wie nützlich es ist, unnütz zu sein.“
Man konnte den Baum nicht zu Geld machen, doch hatte er viel Zeit in seinem Leben und stiftete über eine Menge Wert, indem er seine Natur erfüllte.
Angepasst und nützlich, aber (fast) tot.
Heute wollen Wirtschaft und Politik uns Menschen zu Geld machen. Wir sollen 10, 12 Stunden am Tag fleißig strampeln, um Dinge zu produzieren, für die wir später unseren Lohn wieder ausgeben. Wirklich besser stehen am Ende nur die Unternehmen da. Wir hingegen „verstehen überhaupt nicht zu leben, wir nutzen uns nur ab“, wie Charles Bukowski schrieb.
Damit wir als brauchbare Arbeitnehmer und Käufer verarbeitet werden können, sollen wir gerade wachsen, einer wie der nächste geformt. Und so schneiden uns die Eltern und Verwandten, die Lehrer in der Schule, die Ausbilder und Professoren alle Äste ab, die überstehen. Am Ende passen wir wunderbar in die Standardform. Doch werden mit den schiefen und krummen Ästen, die unvernüftig in den Himmel ragten, als wollten sie ihn berühren, auch unsere Träume, unsere Einzigartigkeit, unsere Natur zurechtgestutzt. Teile von uns sterben ab, weil sie nicht mit Liebe gegossen, sondern mit scharfen Worten, schlechten Noten, Einträgen ins Muttiheft, Stubenarrest und anderen Strafen malträtiert wurden. Meist erfolgen die Strafen nicht einmal aus Bosheit, sondern weil es die Bestrafer selbst vor Jahrzehnten von den Mühlen des Systems zermalmt wurden und Angst vor dem Leben jenseits der Formfleisch-Maße haben.
Eine ausweglose Situation?
Nein.
Wie ein Baum neue Äste treiben kann, solange er lebt, können auch wir unsere Träume und unsere einzigartige Lebendigkeit neu wachsen lassen.
Unangepasst und unnütz, aber lebendig.
Wer unnütz wie ein hässlicher, alter Baum werden will (und wer will das nicht?), der muss vor allem seine eigenen Zügel lockern.
Mit aller Gewalt versuchen wir, immer nützlicher zu werden. Uns so zu formen, dass uns die größten Unternehmen in den bestbezahlten Jobs und als bestzahlende Käufer verarbeiten wollen. Noch einen Abschluss, noch ein Zeugnis mit Top-Noten, zu dem wir uns prügeln, noch eine Karrierestufe, die wir mit zusammengebissenen Zähnen erreichen wollen …
… statt die eigene Natur ihren Lauf nehmen zu lassen und zu schauen, wohin uns das führt, welche Äste, Blätter und Blüten ans Licht kommen und sich entfalten wollen.
Nichts Bestimmtes erreichen, nichts Bestimmtes werden wollen.
Nur sein und werden, was man wirklich ist.
Unangepasst und für die Unternehmen dieser Welt vielleicht nutzlos, aber lebendig.
Wer weiß, wem wir dann Schatten, Kraft und frische Luft spenden?
Siehe auch Ein bedeutsames Leben braucht keine Karriere.
Photo: A Guy Taking Pictures
Hallo Tim,
ein ganz wunderbarer Text.
Wie oft höre ich Menschen über andere schimpfen: „was ist schon aus dir geworden, du bist ja nur (Putzfrau, Hausfrau, Klempner…)“. Man wird be- oder verurteilt, weil man gängigen „Idealen“ nicht entspricht oder man passt halt nicht auf das gewünschte „Format“ einer Stellenausschreibung, weil man diesen und jenen Abschluss nicht hat.
Nutzlos…in dem Sinne ja. Weil nicht perfekt, nicht ganz genau, wie andere es gern hätten.
Nur vergessen viele, dass es massenweise Menschen gibt, die auch – oder vielleicht grade, weil sie sich nicht durch die Prüfungen gequält, und angepasst haben, sondern sich und ihr Leben gelebt haben – Qualitäten haben, die man eben nicht sofort sieht oder für die man keine Urkunden vorweisen kann.
Ich finde es schön, wenn jemand authentisch, echt, voller Liebe ist, statt welche, die sich berufen auf „ich bin schön“, „ich bin (Beruf einfügen)“ oder ich habe „diesen oder jenen Abschluss, deshalb bin ich (mehr wert)“.
Wie die wundervolle Amma, die sagt, sie habe zwar keinen Schulabschluss, aber sie habe sehr viel über sich selbst gelernt und kann deshalb Liebe weitergeben.
Was ist schon mehr wert als Liebe?
Danke Tim
Hört sich erstmal gut an…aber der Vergleich hinkt!…Wir Menschen sind vor allem Anderen erst einmal soziale Wesen & wollen gesehen…am Besten noch erkannt werden…Bäume sind da schon etwas anders…
@ raimund , dann sind deiner ansicht baueme assozial,man kann die grumme aeste auch als falten defienieren etc.,der kontet hat mit deiner sichtweise nichts zu tun.., aber was noch nicht ist kann ja noch werden.:)
Lieber Raimund, ich glaube – oder viemehr befürchte – das es genau darum geht. Der Mensch will gesehen werden, will Anerkennung, will erkannt werden. Und genau das wird „ausgenutzt“ von den Unternehmen, der Industrie, der Wirtschaft. Von klein auf bekommt man gesagt, wie man sein muss, wie man nicht sein darf. Lebendigkeit, Individualität, Lebensfreude etc. werden be- und abgeschnitten um Massentierchen zu züchten, die nach Anerkennung strebend vorallem eins vergessen: sich selbst. Die Frage ist: macht dies glücklich? Erfüllt es? Schade dass kaum jemand so konditioniert wurde, die Anerkennung durch Individualität zu bekommen.
Ich finde den Vergleich mit dem Baum sehr passend, danke Tim!
@ Butterfly:
Lebendigkeit, Individualität, Lebensfreude, von innen heraus glücklich und erfüllt sein..ist das nicht das, was das LEBEN ausmacht?
Man muss ja schon fast eine Erlaubnis einholen und sich vorher entschuldigen, wenn man aus ganzem Herzen öffentlich lacht oder sich freut wie ein Kind, einfach so, wegen Dingen, die man nicht kaufen kann (z.B. über das neue Blatt am Baum vorm Fenster).
Und ich finde Bäume wunderschön, jeden für sich.
TIM, TIM, TIM
– passender hätte der Artikel nicht starten können!
Besten Dank und Gute Nacht.
Hallo Daniela,
Hallo Ihr alle die da schreiben posten usw.
hört sich gut an, die Frage bleibt natürlich immer was will ich im Leben erreichen ?? Immateriel und Materiel. ??
Ich kann euch aus meinem Blickwinkel sagen, man kann alles schlecht reden,
dann entsteht negativer Stress, oder ich freue mich auf neue Herausforderungen
halte mich Geistig und Körperlich fit, dann gehe ich mit vielen Situationen
anders um.
Ich versuche in jeder Situation was positves zu finden, nicht umgekehrt.
(Ist nicht immer leicht)
Ich wünsche euch eine schöne, gesunde und Erfolgreiche Zukunft.
Grüße
R. Karg
Hi Tim,
„…der muss vor allem seine eigenen Zügel lockern….“ das ist für mich die wichtigeste Aussage. Wie oft stressen wir uns selber, weil bei wir bestimmte Ideale oder Normen erreichen wollen? Einfach mal etwas entspannter das Leben und die Herausforderungen angehen. Damit ist schon viel „erreicht“…
LG Birgit
Hi Leute,
vielen Dank für eure Gedanken dazu!
Heute soll das Wetter wieder sehr gut werden … ist ja vielleicht eine gute Gelegenheit, ein bisschen Zeit draußen zu verbringen und hässliche und schöne Bäume anzuschauen? 🙂
Liebe Grüße
Tim
WOW! Dieser Artikel hat es in sich! Ich war gerade gestern im Park von den alten Bäumen so begeistert, die da wild und krumm gewachsen herumstehen, Tag für Tag, Jahr für Jahr, jedem Wetter trotzen und so viel Stärke ausstrahlen, obwohl sie nicht schön sind! Manchmal kann man ihre Anwesenheit fast spüren obwohl sie nichts sagen, nicht atmen, nicht auf unsere Art Kontakt aufnehmen können. Ich spüre einfach ihre Energie. Und das ist ein irres Erlebnis – jedes Mal! Danke, Tim, für diesen wunderbaren Artikel. Ich werde ihn gleich ein paar Freunden weiterleiten!
M.W.
Dankeschön, liebe Marion!
Erinnert mich an ein Zitat von Eckhart Tolle:
„Wenn du still einen Baum oder Menschen anschaust, wer schaut da? Etwas Tieferes als du in Person. Das Bewusstsein selbst betrachtet seine Schöpfung.“
Das war gut.Genauso versuche ich zu leben.Wenn ich mich anpasse,immer höher hinaus will,was darstellen will,habe ich kein authentisches Leben mehr.Dann werde ich gelebt.Spannender ist es,einfach wachsen lassen was ineinem steckt.Man muss vorallem die Gier ablegen.Sehr schöner Artickel,danke.
Hi Birgit, dankeschön für Deine Worte!
hi birgit, für mich bringst du es voll auf den punkt! ich übe mich auch genau darin 🙂 nichts haben, sein und tun zu müssen – einfach zu sein, zufrieden zu sein und zu gucken wo die reise hingeht 🙂 vielen dank für diesen tollen artikel, für eure inspirierenden gedanken und vielen dank meine gedanken mit euch teilen zu können 🙂
Danke
Nichts ist unnützlich! Man muss nur anders betrachten. Ich stimme es zu.
Großartig geschrieben! Doch wenn er Schatten spendet, nutzt er wieder vielen. Ich möchte auch wie der alte Baum sein 🙂
Es ist wirklich lustig, früher litt ich darunter, dass ich nicht die Kraft und den Rückhalt hatte etwas Schulisches oder Karrieretechnisches zu erreichen. Ich fühlte mich lange minderwertig. Ich war aber immer jemand der an sich arbeitete und bekam dadurch einexellentes analytisches und lösungorinetiertes Denken. Heute arbeite ich daran mich selbständig zu machenund sehe wie zwar die Leute gebildet sind aber innerlich nochts erreicht haben und sich der Masse gefügt haben… Da kann ich der Schule des Lebens nur danken 🙂
Deine Texte rühren mich oft zu Tränen. Welch wahre Worte Du da schreibst.
Es regt mich immer wieder an, über mich selbst nachzudenken und Schlüsse für mein weiteres Leben zu ziehen.
Danke!
Herzlichen Dank, lieber Ralf, das freut mich sehr! LG Tim
Wad für ein toller Text… Danke.
Schöne Geschichte 🙂 Danke.
Ich habe mir die letzten Jahren häufig eingeredet, um meiner selbst willen etwas wert zu sein. Inzwischen weiß ich, dass ich lediglich versucht habe, mir die Wahrheit zurecht zu lügen. Ich empfand meine beruflichen Erfolge als Indizien für meinen persönlichen Wert- was für eine gequierlte Kacke, habe mich weniger geschätzt als jeden meiner Freunde…Ich bin inzwischen an meine Grenzen gekommen, was meine Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit, Anpassungsfähigkeit anbelangt. Ich habe dabei gesundheitliche Probleme entwickelt und fühle mich dabei doppelt elend- weil ich nichts mehr nütze, versage mit meinem Kranksein und weil mir die Symptome nach wie vor zu schaffen machen… Wie kann ich daran glauben, das leben, was Du schreibst, wenn ich mich mein Leben lang nur über Leistung definiert habe? Ich fühle mich so entsetzlich einsam…
Hallo EllyYlle,
Du kannst leider nicht den Schalter umlegen und es glauben, dass Du auch ohne Leistung zu erbringen etwas wert bist – sondern nur Stück für Stück erarbeiten und erfahren… Man kann es auch leider in niemanden „reinreden“, wie das vielleicht liebe Menschen in Deinem Umfeld versuchen… Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung: ich habe auch mein ganzes Leben lang irrsinnig funktionieren müssen und nur durch besondere Leistungen übelste Bestrafung abgewendet bzw. einen Hauch von Aufmerksamkeit bekommen. Dieses hat mich vor 2 Jahren in einen Burn Out und in eine psychosomatische Klinik gebracht, was ich damals als absolutes Vollversagen meinerseits betrachtet habe. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass es auch irgendwie das Beste war, was mir passieren konnte. Ich habe noch lange nicht alle Weisheit mit dem Löffel gefressen, aber ich habe einen Zugang zu mir bekommen und damit auch Möglichkeiten, diese frisch aufgekeimte Selbstliebe zu erweitern. Die Fragestellung geändert, von: was muss ich noch alles leisten, erfüllen, erledigen – hin zu: was tut mir gut? Wie das ging? Befasse Dich mal mit dem Thema „Inneres Kind“ und such Dir nötigenfalls einen geeigneten Therapeuten zur Anleitung und Begleitung. Ich glaube Dir, dass Du Dich entsetzlich einsam fühlst – aber das kann ich Dir versichern: Du bist nicht allein – es gibt sehr viele (und leider immer mehr) Menschen, denen es genauso geht… Solange die Fassade nicht bröckelt (z.B. gesundheitlich) glaubt man halt gerne dem Trugbild, bei denen wäre alles in Ordnung 😉
Ich hoffe, ich kann Dir mit meinem Text ein wenig Mut machen bzw. eine konkrete Option an die Hand geben… Liebe Grüße
Hi EllyYlle. Du bis schon auf dem Weg, denn du beobachtest und erkennst. Es ist ein Abschied und das ist immer schwer. Es braucht Trauerarbeit, wie bei jedem Abschied. Fühle dich entsetzlich, wenn das so ist. Und lass es arbeiten und heilen. Mit einreden, ablehnen und erwarten stehst du dir nur im Weg. Lass es wie es ist und lass es heilen und wachsen.
Alles Gute, Richard
Hallo Elli, vielleicht hilft dir der Gedanke dass dein Selbstwert von der ersten Sekunde deines Lebens bereits vorhanden war und sich niemals verändert hat, so wie auch ein Geldschein einen gewissen Wert HAT den erimmer hat, unabhängig von irgendwelchen Umständen oder Geschehnissen.
Durch Leistung und Ziele etc. mindern wir diesen Wert eigentlich nur. Paradox aber dass das unmöglich ist.
du bist wertvoll ob du willst oder nicht, ob du das glaubst oder nicht.
Vielleicht hilft es dich neu sehen zu lernen jenseits deiner Bemühungen. Bemühung strengt nur an und führt meist zu recht wenig.
Aber ich kann dich gut verstehn, kenne das Thema zur Genüge. Dem kollektiven Druck zu entsagen ist ein etwas längerer Spaziergang, auf dem ich auch schon geraume Zeit unterwegs bin.
LG Tara
Mein Vermieter lässt seit Jahren den alten knorrigen Birnbaum unter meinem Fenster stehen, der schon lange keine Früchte mehr trägt und nur noch wenige Blätter in den Himmel streckt – weil ich ihn darum gebeten habe.
In seinen Augen ist er schon längst nutzlos und wäre vermutlich schon lange nicht mehr da.
In meinen Augen ist da immer noch Leben in den 20 grünen Blättchen.
Danke für Deine großes, offenes Herz und Deine wunderbaren Ansichten, lieber Tim
Eine stille Leserin
Wohl wahr, Tim!
„Von Bäumen läßt sich nichts lernen“ – wird einem unserer abendländischen Geistesväter als Aussage zugeschrieben (oder vielmehr seinem sehr nützlichen Musterschüler). Was für ein Unsinn. 😀
…und danke für den Zusatz-Lächler über das „Ungestüm“, was für ein Bild für einen alten Baum… *kringel*
LG – Martin the Wanderer
Jaaaaa, es ist wunderbar angenehm einfach nur mal für ne Zeit lang unnütz zu sein. Vielleicht ist dass das beste was man manchmal tun kann um sich selber mal trost u schatten u liebe zu schenken. Tim! Du bist ein wundervoller Freigeist! Schön dass es so jemand wie dich gibt, der anderen dabei hilft ihre ketten zu lösen!
Hm … ich finde diese Geschichte einerseits nicht sehr brauchbar. Ist es in der heutigen Gesellschaft nicht eher so, dass etwas, das unbrauchbar ist, eliminiert wird, weil es etwas Nützlichem den Platz wegnimmt …?
Da es in unserer Gesellschaft (zum Glück) nicht mögLich ist, einen unnützen Menschen zu eliminieren, bleibt der Gesellschaft wohl nur übrig, sich an solch einem Anderslebenden zu stören und zu reiben. Und so einfach ohne Zutun kann ein „unnützer Baum“ die Gesellschaft eines Besseren belehren.
Ich muss sagen dies ist mein Lieblingstext von Dir, lieber Tim.
ein wirklich erfrischender und befreiender Text, lieber Tim und überhaupt muss ich das mal sagen… großes Kompliment für Deine Texte!
Vielen Dank für dieses schöne erinnert werden!
Ein unglaublich schöner Text, indem soviel Wahrheit steckt!
Herzlichen Dank, liebe Julia!
Was für eine tolle Geschichte! Wunderbar einfach unnütz für die Gesellschaft zu sein. Letztlich hatte ich ein Gespräch mit meiner Nachbarin. Meine Kinder sollen ohne Druck lernen. Und ich rate meiner vierzehn Jahre alten Tochter doch bitte nach der Schule nicht direkt in eine Lehre zu gehen, sondern erst einmal zu reisen und sich selbst zu finden. Darauf hin die Nachbarin:“ was soll denn dann aus ihr werden? Hartz 4??? “ nein mein Liebe, ein freigeist 🙂
Bis ins hohe Alter lebend, seine eigene Natur erfüllen, ist eine fantastische Vorstellung, die mich mit Freude erfüllt. Ich bin damals auf die Geschichte über folgende Webseite gestoßen und sie hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Eine Lebenshilfe, wat zum Erblühen :-).
Fünfundzanzigster Abend – Tao
http://www.palikanon.com/vipassana/goldstein/goldstein25.htm
Dieser Text ist wunderbar und trägt einen tiefen, weisen Kern in sich, der sich leider auch sehr einfach zweckentfremden lässt – so man denn will.
Es gibt Menschen die mit einem „Ich bin halt so“, das sie auf just dieses „wild gewachsen sein und der eigenen Natur folgend“ beziehen, regelmäßig soziales Miteinander stören und unerträglich für alle anderen machen.
Anders als der Baum befinden wir uns tagtäglich in Situationen, in denen es dem Wohl aller Beteiligten dient, wenn der einzelne sich der Situation zuträglich oder „nützlich“ erweist.
Es ist schwierig, Menschen zu begegnen, die sich hinter einem selbstgefälligen Wesen aus der scheinbaren Erkenntnis ihrer selbst verschanzen, das mir dann eher unsozial als dem eigenen Wesenskern folgend erscheint.
Guten Morgen!
Ich finde den Artikel wirklich toll und regt zum Nachdenken an!
Ich hab ihn heute in meiner Stöberrunde verlinkt!
Das Wort „nutzlos“ finde ich dabei aber vielleicht etwas unpassend, es assoziiert immer was negatives – auch wenn es hier nicht negativ gemeint ist. Einfach zu sein und sein Leben zu gestalten wie man möchte, wird nicht akzeptiert, weil jeder, während er nach der Anerkennung der Gesellschaft strebt, selbst meist total unglücklich ist. Weil er nicht hinterherkommt. Und dabei auf Menschen herabschaut, die dem nicht nacheifern, weil er selber das nicht auf die Reihe bekommt. „Leistung“ ist mittlerweile leider so an die gesellschaftlich geprägten Vorstellungen gebunden.
Liebste Grüße, Aleshanee
Lieber Raimund, reicht es dir nicht aus, dass du dich selbst siehst und anerkennst? Solange du nach der Anerkennung anderer strebst, wirst du – so denke ich – nie wirklich bei dir ankommen. Ich schaffe es auch nicht immer, mir selbst die Anerkennung zu geben, die ich benötige und vergleiche mich immer noch mit anderen. Aber es wird an jedem Tag, an dem ich mir das bewusst mache, besser.
Lieber Tim, ich liebe deine Beiträge. Du schreibst so ehrlich und autentisch und hast keine Angst davor, das Wort „Scheiße“ oder „verfickt“ auch mal auszuschreiben. Vielen Dank dafür. Du regst mich mit deinen Beiträgen immer wieder aufs Neue zum Nachdenken an. Und heute auch mal zu einer Aktion: Ich habe mir ein Malen-nach-Zahlen bestellt und will, wenn das Wetter jetzt wieder schlechter wird, mal wieder mit dem Malen anfangen. Einfach nur für mich. Weils mir Spaß macht. Danke für die Anregung dazu. Mach weiter so! Liebe Grüße Anna-Karina
Hallo Alle Zusammen,
Anerkennung, Lob, und so weiter benötigt diese Gesellschaft (wenn ich mich nur an die scheiß sprüche bei uns in der Firma erinnere – God!!! ) weil sie in der CO-ABHÄNGIGKEIT steckt und lebt – das ist eine Volkskrankheit und übrigens eine SUCHT… und das brauchen die Unternehmen !!
Negativ positiv, gut schlecht usw. sind einfach nur Polaritäten die auf Mutter Erde und Universum/Kosmos vorhanden und um den Ausgleich zu schaffen. Wir Menschen sind Göttliche Wesen auf dieser Erde als Mensch inkarniert….. um Menschliche Erfahrungen zu machen und erleben darin (in unsere Körper) Beschränkungen und bewerten diese – deswegen empfinden wir was uns wohltut als positiv und gut und was uns unwohl tut als negativ und schlecht. Dabei sind das nur polaritäre Zustände.
Dieses Thema ist von mir nur Oberflächlich angerissen — dabei sind wir weitaus mehr. Wir identifizieren uns nur mit den sogenannten Realitäten die wir selber durch unsere Gedanken und daraus resultierenden Taten erschaffen haben (vor allem aus der Angst erwachsen).
Auch hier in einigen Antworten lese ich durchaus noch die Gedankenmuster (SÜCHTE) an die manche glauben, weil es ihnen vorgesagt wurde, das die Gesellschaft & Unternehmen usw. das brauchen…… –
Ich lasse mich nicht verheizen 🙂 ich bleibe alter Baum und lebendig und spende Schatten und Schutz meinen Mitmenschen und lerne mich kennen und lieben und wertschätzen so das ich das so weitergeben kann…. an meine Söhne und meine Familie und den Menschen die zu mir kommen möchten. Herzlich Klaudija
…. und Tim – DANKE für deine Inspirationen und Ideen 🙂
Lieber Tim,
ein wirklich toller und gedankenvoller Text. Du sprichst mir aus der Seele. Dankeschön👍💖🍀
Toller Text Tim. Lassen wir uns die nachwachsenden Äste und Blätter nicht mehr abschneiden. mymonk hat mich vor ca. 6 Monaten extrem wach gerüttelt.
Sehr zutreffend! Schon als sehr junger Mensch wird uns „anerzogen“, Teile unserer Persönlichkeit abgespalten, weil es zu unbequem ist. Das Chaotische und Kreative wird zu Ordnung und Funktionalität. Ich wünsche mir mehr Be- als Erziehung und Toleranz (auch für die Intoleranten ;)). Überhaupt müsste auch folgende Terminologie komplett andersherum lauten: wir sind die Arbeitgeber und die Konzerne etc. die Arbeitnehmer!
In diesem Sinne, YOLO Leute, vor allem im Hier und Jetzt! <3
Diese atomistische Abhandlung lässt sehr zu wünschen übrig, sehr mager und dünnhäutig. Ich bin etwas enttäuscht.
Sorry .. taoistische Abhandlung …
Wieso seid ihr so toll????<3 Ich sage nur mehr mein RESPEKT!!!
Vielen Dank für diesen Beitrag, diesen Vergleich…kam gerade richtig für mich! 🙂
Hallo Tim,
diese wunderschöne Geschichte von dem alten Baum kam heute genau richtig, so wie das Licht am Ende des Tunnels, zu mir.
Vor lauter Selbstzweifel war ich die letzte Wochen kurz davor mein Leben aufzugeben, weil ich sooooo unendlich müde und mental völlig kraftlos bin.
In Formen gepresst von den Kursleitern der Jobcenter-Maßnahmen. Kämpfend um das letzte bischen Stolz, was ich noch im Leib habe. Verängstigt von den Stellenanzeigen, in denen unter Anforderungen steht: „belastbar“, „Stress gewohnt“…….und und und……
Allein gelassen von Familie, vielen Freunden und dann auch noch vom Partner, weil man wohl nicht mehr „funktionieren“ kann, wie man sollte.
Nein, ich sollte wohl nur endlich meine Sichtweise ändern und endlich mal aufhören zu kämpfen, zu strampeln, zu funktionieren, zu rennen, zu… zu… zu…..
Ich werde jetzt mal der hässlichste alte Baum “ SEIN “ und schauen was passiert.
Ganz herzlichen Dank dafür
Viele liebe Grüße sendet dir Klaudia
Danke! Danke für deine wundervollen Berichte und Beiträge.
Wie oft habe ich schon einen deiner unzähligen Berichte gelesen und gedacht: Jupp genau so empfinde ich es.
Ich werde immer wieder angeregt mutiger zu sein, mutiger ich selbst zu sein und zu mir und meinem ICH zu stehen, ganz egal was andere denken. Es ist schließlich mein Leben!
Danke nochmals für deine super Texte.
Lg Nicole