Teile diesen Beitrag "Meditation – Die 10 häufigsten Fragen beantwortet"
Nur wenn der Geist vollkommen frei ist, nur dann besteht die Möglichkeit unermeßlicher, tiefer Stille; und in dieser Stille entfaltet sich das, was ewig ist. Das ist Meditation.
– Krishnamurti
Die folgenden 10 häufigsten Fragen zur Meditation stammen aus dem kostenlosen Ebook „Die myMONK-Meditationen„.
Sie sind eine gute Einführung in das Thema, denke ich.
Die Fragen lauten:
- Was ist Meditation?
- Ist Meditation gefährlich
- Kann Meditation zu sehr entspannen, sodass sie dem „normalen“ Leben schadet?
- Ich hab immer so viel zu tun, wann soll ich da bitte meditieren?
- Wann ist die beste Zeit zum Meditieren?
- Muss ich bei der Meditation so unbequem mit verschränkten Beinen auf dem Boden sitzen?
- Ich werde immer so unruhig beim Meditieren – Was kann ich dagegen tun?
- Was kann ich gegen die Müdigkeit beim Meditieren tun?
- Schmerzen beim Meditieren – Ist das normal?
- Woran erkenne ich, dass ich’s richtig mache und die Meditation wirkt?
Dann mal los …
Was ist Meditation?
Meditation ist eine spirituelle Praxis, die in vielen östlichen und westlichen Religionen und Kulturen ausgeübt wird. Der Begriff „Meditation“ geht sprachlich auf das indogermanische Wurzelwort *me[d]- für „wandern, schreiten“ zurück, ein Fingerzeig: genauso wie beim Wandern achten wir auch beim Meditieren auf alles, was wir um und in uns wahrnehmen, was wir sehen, hören, fühlen usw. Bewusst, absichtlich und gezielt üben wir, uns aufmerksam auf das zu richten, was ist – ganz offen, ohne darüber nachzudenken oder auf irgendeine Weise zu bewerten.
Bei den verschiedenen Arten der Meditation geht es meist darum, den Bewusstseinszustand und / oder Körperzustand zu beeinflussen.
Meditation ist einerseits ein Ausweg. Für Buddhisten aus dem (unerwünschten) ewigen Kreislauf des Lebens, für andere aus dem stressigen Alltagserleben, aus dem alltäglichem Leid oder unterstützend aus psychischen Erkrankungen. Anderseits ist sie ein Weg hin zu einem bewussteren Leben mit mehr innerer Ruhe und wünschenswerten Bewusstseinszuständen.
Viele alltagstaugliche Meditationsübungen findest Du im kostenlosen Ebook „Die myMONK-Meditationen„.
Ist Meditation gefährlich?
Das Wichtigste zuerst: Meditation ist grundsätzlich erst einmal nicht gefährlich. Die Studien, die die positiven Wirkungen der Meditation auf die Psyche und den Körper belegen, sind deutlich in der Überzahl.
Allerdings können beim Meditieren lange verdrängte Erinnerungen oder Ängste und starke Gefühle aufsteigen, wie einzelne wissen- schaftliche Untersuchungen zeigen. Dadurch kann die Psyche weiter destabilisiert werden.
Daher rät zum Beispiel die Society for Meditation and Meditation Research (SMMR) psychisch sehr labilen Menschen, nur unter Aufsicht eines Psychotherapeuten zu meditieren. Da Meditation nachweislich bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen helfen kann, ist ein genereller Verzicht auf das stille Sitzen nicht nötig.
Ekzessive Meditationserfahrungen über viele Stunden oder sogar Tage sollten ebenfalls nicht allein, sondern in einem kompetenten Rahmen durchgeführt werden, da eine zu intensive Praxis zur sogenannten „Over-Meditation“ führen kann, die transzendentale Erfahrungen oder psychische und spirituelle Krisen auslösen können.
Kann Meditation zu sehr entspannen, dass sie dem „normalen“ Leben schadet?
Schadet Meditation dem „normalen“ Leben? Wird man zum kiffenden, dauermeditierenden Hippie, der nichts mehr auf die Reihe bekommt?
Nein.
Ganz im Gegenteil.
Auch wenn der Sinn und Zweck der Meditation nicht unbedingt sein sollte, NOCH MEHR zu leisten … wer meditiert, lernt unter anderem, sich besser zu konzentrieren. Und zwar auf genau das, auf das er sich konzentrieren will.
Das kann spirituelles Wachstum sein. Aber auch mehr „Performance“. Oder etwas ganz anderes.
Je nach der gewählten Technik trainiert man neben oder statt der Konzentrationsfähigkeit das sogenannte „rezeptive Bewusstsein“. Während sich die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt richtet (den Atem, ein Mantra, ein Bild, die Arbeit, das Tanzen, das Fußballspielen …), führt das rezeptive Bewusstsein dazu, dass man seine Aufmerksamkeit ausweitet, auf das, was in einem und in der äußeren Umgebung geschieht.
Meditieren entspannt, sie baut Stress ab und macht dadurch leistungsfähiger. Denn unter langfristigem Stress leiden die Fähigkeiten des Gehirns.
Das Meditieren führt nicht nur dazu, dass man die eigene Lebenszeit besser nutzen kann, man lernt auch, die Zeit und das Leben mehr zu genießen.
Ich hab immer so viel zu tun, wann soll ich da bitte meditieren?
Fakt Nummer 1: uns allen stehen genau 24 Stunden am Tag zur Verfügung.
Fakt Nummer 2: wir finden fürs Fernsehen im Schnitt vier Stunden am Tag. Fürs Arbeiten durchschnittlich acht Stunden. Und für uns selbst? Oft viel zu wenig. Die Zeit zum Meditieren kann Dir keiner schenken … außer Du selbst.
Fakt Nummer 3: meditieren kann man auch bereits fünf oder zehn Minuten lang am Tag.
Wichtig ist nicht in erster Linie, wie viel Zeit man sich dafür nimmt, wichtig ist, wie oft man es tut. Eine kurze, tägliche Session ist besser als ein sehr unregelmäßiger Meditationsmarathon über Stunden. Der Vorteil der täglichen Praxis ist auch, dass das Meditieren so innerhalb von drei bis vier Wochen zu einer fixen Gewohnheit wird, an die man sich weder immer erinnern und zu der man sich überwinden muss. Außerdem ist es mit dem Meditieren wie mit allem anderen: je mehr man übt, umso besser – also wirkungsvoller – wird die Technik. Und wer einmal richtig auf den Geschmack gekommen ist, und zum Beispiel bemerkt, dass er im Alltag deutlich gelassener reagiert, dem fällt es auch leichter, dranzubleiben.
Fakt Nummer 4: je nach Meditationstechnik lässt sich die Übung auch im Bus oder in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder sogar beim Gehen durchführen.
Wann und wie könntest Du Dir eine kleine Insel für Dich selbst schaffen?
Vielleicht, indem Du morgens fünf oder zehn Minuten eher aufstehst als gewohnt?
Wann ist die beste Zeit zum Meditieren?
Die kurze Antwort: es gibt keine.
Und nun die etwas längere:
Meditation wirkt dann besonders gut, wenn man offen für die Erfahrungen ist, die sie einem bescheren kann. Bei vielen ist dies der Morgen, noch vorm Gang zur Arbeit oder dem familiären Treiben. Für andere der Abend oder die Nacht.
Eine generelle Empfehlung für die „beste Zeit zum Meditieren“ kann es also schon allein deshalb nicht geben, weil wir Menschen uns unterscheiden.
Die folgenden Tipps können Dir jedoch helfen, eine Zeit für Meditation zu finden, die für Dich passt:
Gleich nach dem Aufwachen und direkt vorm Zubettgehen ist das Gehirn in einem besonders empfänglichen (rezeptiven) Zustand, das heißt: die Gedanken sind ruhiger und man nimmt sich selbst intensiver wahr.
Meditiere nicht nur dann, wenn es Dir schlecht geht, wenn Du aufgewühlt und hochemotional bist. Auch dann kann die Praxis zwar helfen (obwohl sie einem dann oft besonders mühsam erscheint), die tiefer greifenden Erfahrungen macht man jedoch üblicherweise dann, wenn man in guter Stimmung oder vielleicht sogar gerade über- glücklich ist. Ein Grund dafür ist: wünschenswerte Gefühle und Vorgänge im Körper lassen sich leichter beobachten als die schlechten, bei denen man grundsätzlich lieber wegschaut.
Wichtiger als der Zeitpunkt ist die Kontinuität! Meditiert man täglich ungefähr zur selben Zeit, dann gelangt man deutlich schneller in eine Gewohnheit, muss sich also nicht jedes Mal aufraffen. Außerdem gewöhnt sich so auch das Umfeld leichter daran, dass sich Papa / Mama / Partner / Sohn / Tochter / Mitbewohner zu einer bestimmten Zeit zurückzieht und nicht gestört werden will.
Bevor Du aber an einem Tag gar nicht mehr meditierst, meditiere lieber zu einem ungewohnten Zeitpunkt.
Und wenn Du plötzlich Lust auf die Praxis verspürst, tu’ es einfach.
Muss ich bei der Meditation so unbequem mit verschränkten Beinen auf dem Boden sitzen?
Der sogenannte Lotussitz mit verschränkten Beinen macht schon Sinn, so ist es nicht. Er zentriert und erdet den Körper und ein zentrierter, geerderter Körper erleichtert das halten der Aufmerksamkeit.
Es geht aber eben auch anders.
Wer nicht im Schneidersitz oder Lotussitz auf dem Boden sitzen möchte, hat verschiedene Alternativen zur Auswahl:
- Meditation auf einem speziellen Hocker
- Meditation auf einem Stuhl
- Meditation im Liegen
- Meditation im Gehen
- Meditation während bestimmter Bewegungen
Bei manchen Formen der Meditation ist es wichtiger, bequem für eine Dauer von 15 bis 30 Minuten durchhalten zu können, als eine perfekte Spannung im Körper zu halten.
Auf der anderen Seite kann zum Beispiel das Meditieren im Liegen schnell zum Einschlafen verführen. Das ist zwar nicht schlimm, bringt einen aber auf dem Weg zu mehr innerer Ruhe, geistiger Klarheit oder was auch immer auch nicht weiter. Will man vermeiden einzuschlafen, dann geht im Liegen allein dafür schon einiges an Konzentration drauf, die man eigentlich für die Übung selbst aufbringen sollte.
Wer dennoch liegen möchte (oder muss), ist auf einer Matte oder einem Teppich besser platziert als im butterweich-fluffigen Bett.
Ich werde immer so unruhig beim Meditieren – Was kann ich dagegen tun?
Unruhe beim Meditieren kennen sehr viele Menschen, ebenso wie unangenehme Gefühle, die hin und wieder auftreten können – oder auch regelmäßig.
Ja, sollte man es dann nicht einfach lassen, wenn man sich vorm Fernseher besser fühlt als während der Meditation? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.
Die Gefühle, die während der Meditation aufkommen, sind jedoch auch dann da, wenn man sie nicht bewusst wahrnimmt, weil man vielleicht durchs Leben hetzt und mehr und mehr den Kontakt zu sich selbst verliert.
Die Gefühle sind da, sie wollen gesehen werden, und mittels Meditation können sie auch gesehen werden.
Vielleicht merkst du, wenn Du sitzt und auf Deinen Atem achtest zum ersten Mal seit langem, wie es Dir wirklich geht. Dass Du womöglich unruhig bist, ausgezehrt, verängstigt, besorgt.
Angenehm ist das nicht immer. Aber ein Burn-out ist es auch nicht, und alle Burn-out-Patienten berichten davon, dass sie einfach ihr persönliches Maß für eine längere Zeit überstrapaziert haben, und einfach weiterstrampelten, anstatt ihren Zustand wahrzunehmen und entsprechend zu
reagieren. Meditation verschafft dabei nicht nur Einblick, sondern auch Fortschritt.
Mit zunehmender Übung verringern sich die Unruhe oder unangenehme Gefühle sehr oft, bis sie irgendwann nur noch in Ansätzen auftreten und später vielleicht gar nicht mehr, während man sitzt und atmet … sitzt und atmet.
Auf dem Weg dahin wird man die Unruhe und die unerwünschten Gefühle mehr und mehr er- forschen und letztlich akzeptieren lernen, bevor sie schwinden.
Was kann ich gegen die Müdigkeit beim Meditieren tun?
Müdigkeit bis hin zum Einschlafen gehört neben der Unruhe für viele Menschen zu den größten Herausforderungen beim Meditieren. Die Schläfrigkeit ist zwar nicht schlimm, allerdings schreitet man auf dem Weg der Meditation kaum voran, wenn man immer wieder wegnickt.
Manche Meister griffen zu drastischen Mitteln, um ihr Einschlafen zu verhindern. So platzierten sich manche während der Meditation zum Beispiel am Rand einer Klippe – das Einschlafen stellte so eine echte Todesgefahr da.
Davon rate ich natürlich ab.
Auch mit einfachen Mitteln lässt sich das Einschlafen schließlich verhindern.
Merkt man, dass man beim Sitzen müde wird, so sollte zunächst in sich hineinspüren, um herauszufinden, was dahinter steckt. Vielleicht bist Du ja auch wirklich einfach hundemüde und würdest eine bewusste Portion Schlaf viel besser gebrauchen können als eine Meditationseinheit?
Oder handelt es sich eher um Verträumtheit, Dumpfheit oder einen Mangel an Konzentration? Wenn dem so ist, kannst Du mit Deiner Körperhaltung für frische Energie sorgen, indem Du entweder sitzen bleibst und den Rücken gerade durchstreckst und Deine Augen weit öffnest – oder für einen Moment aufstehst und umhergehst (gut funktioniert der Gang zum offenen Fenster und ein paar tiefe Atemzüge voll frischer Luft). Alternativ kannst Du Dir eine Brise kalten Wassers ins Gesicht sprühen.
Mir hilft kaltes Wasser immer nur für wenige Sekunden, deswegen sind mir die anderen Wege lieber, aber das solltest Du einfach selbst ausprobieren, da gibt es eben Unterschiede zwischen den Menschen.
Schmerzen beim Meditieren – ist das normal?
Meditation kann Schmerzen verursachen.
Die häufigsten körperlichen Schmerzen bzw. Beschwerden, von denen Praktizierende (und vor allem Neulinge) berichten:
- Rückenschmerzen
- Schmerzende Knie und schmerzende oder einschlafende Beine
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen
- Übelkeit
Auf der psychischen Seite sind es die folgenden Schmerzen, die beim Meditieren auftreten können:
- Trauer
- Wut
- Angst
- Scham
- Enttäuschung
- Einsamkeit und Verlassenheitsgefühle
Bei den Schmerzen kann jedoch einer der größten Vorteile / Anliegen der Meditation besonders spürbar werden: es mag zwar Schmerzen geben, aber kein Leid. Schmerzen gehören zum Leben, sie sind in jedem Fall unumgänglich. Wir werden krank, wir werden getäuscht und enttäuscht, verlieren, verlassen, werden verlassen …
Nur: erst das Nichtakzeptieren und Festhalten an den vorrübergehenden Schmerzen führt zu dauerhaftem, intensivem Leid.
Und genau das ist es, was Meditierende lernen können: in voller Intensität spüren, was ist – es akzeptieren, nicht mehr bekämpfen. Erst dann kann man es auch wieder loslassen. Hinzu kommt, dass bereits nach fünf Monaten eine kontinuierliche Praxis der Meditation nachweislich das Schmerzempfinden dämpft, während der Sitzungen und sogar in der Zwischenzeit. Als mögliche Ursachen gelten eine erhöhte Aus- schüttung schmerzlindernder Hormone sowie verringerte schmerzsteigernde Faktoren wie Stress.
(Das heißt nicht, dass Du nicht möglicherweise Deine Körperhaltung während der Meditation überprüfen solltest, wenn Du regelmäßig physische Schmerzen erleidest.)
Woran erkenne ich, dass ich richtig meditiere und ob die Meditation wirkt?
Setzt oder legst Du Dich zum Meditieren hin, nimmst Dir Zeit für Dich, atmest ruhig und versuchst Dich, auf etwas bestimmtes zu konzentrieren – den Atem, ein Bild, ein Ton, ein Mantra?
Wenn ja, dann machst Du alles richtig.
Meditation ist nicht die hundertste Sache in Deinem Leben, die Du möglichst perfekt machen musst. Es geht nicht darum, etwas zu erreichen.
Klar fängt man mit dem Meditieren an, weil man ein Ziel verfolgt (ruhiger werden, Stress abbauen, abschalten, besser konzentrieren können …). Ab dem Moment jedoch, wo die Meditation beginnt, stehen einem die selben Ziele, die einen zur Meditation geführt haben, im Weg, wenn man sie unbedingt erreichen will.
Meditation ist Zeit für Dich. Und wenn Du Dir diese nimmst, hast Du bereits einen unheimlich großen Teil des Ganzen geschafft.
Außerdem geht es bei der Meditation eben genau darum, nicht perfekt sein zu müssen, nichts leisten zu müssen, nicht glänzen, nicht „liefern“, nicht „erfüllen“ zu müssen.
Die Meditation weist den Perfektionisten in Dir in die Schranken – wenn Du sie lässt.
Sei sanft zu Dir. Du weichst mit Deinen Gedanken ab? Macht nichts. Lenke Deine Aufmerksamkeit einfach beharrlich und gutmütig zurück.
Was die Wirkung der Meditation anbelangt: jeder nimmt sie anders wahr. Vielleicht merkst Du schon während oder nach Deiner ersten Sitzung, dass Dein Kopf klarer, leichter, freier wird … dass Du leichter atmen kannst und sich die Probleme der Außenwelt verringert zu haben scheinen.
Vielleicht dauert es auch ein bisschen länger, bis Du etwas merkst. Und vielleicht merkt es Dein Umfeld sogar noch vor Dir, dass Du gelassener bist, seltener gereizt reagierst und mehr „da“ bist.
In jedem Fall wirkt das Meditieren umso besser, je kontinuierlicher man es praktiziert.
Du brauchst nur ein bisschen Geduld, noch nicht einmal blindes Vertrauen, denn: auch Hirnforscher konnten inzwischen deutliche Veränderungen im Gehirn bei Meditierenden feststellen, die zu mehr Gelassenheit, Überblick und Konzentrations- fähigkeit führen.
Bevor wir uns nun gleich zu den Übungen begeben, noch ein paar Worte zum „Anfänger- Geist“, einer Geisteshaltung, die auch mit fortschreitender Meditations-Praxis wichtig bleibt.
Photo: HaPe_Gera
Ich finde, das ist eine wunderbare Zusammenfassung, Tim. Ich persönlich habe irgendwann mal aus Neugier eine CD mitbestellt im Internet und einfach angefangen mit Kurt Tepperwein, ohne mich weiter zu informieren: Bequem und ungestört sitzen. „… Ich bin einmal vollkommen bewegungslos. Ich bin so bewegungslos wie mein eigenes Denkmal. …. Ich konzentriere die Vielfalt meiner Gedanken auf einen Punkt. Ich beobachte meinen Atem. Nichts tun. Nur beobachten …“.
Ich glaube, ich hatte damit sehr gute Bedingungen. Denn der Verstand war erst gar nicht viel beteiligt. Mein Bewusstsein war auf das Erfahren gerichtet, ohne viel zu erwarten, zu steuern oder zu kontrollieren. Auch war durch die Einleitung klar, dass es nur auf die Absicht und die Aufmerksamkeit ankommt, die ich einige Minuten am Tag investiere, um Wirkung zu erzielen, egal was schon zu erkennen ist. Immer die gleiche Stimme und die gleichen Worte dabei zu hören, hat eine verstärkende Wirkung durch Wiederholung und Gewohnheit.
Stellt sich keine erkennbare Ruhe ein oder melden sich gar unangenehme Dinge, dann bleibe ich einfach sanft im Stadium des Beobachtens bis sich dies verliert, ein sehr heilsamer Zustand des Bewusstseins. Natürlich sollten wir uns geeignete Hilfe holen bei starken Gefühlen, die uns überwältigen könnten. Doch kann normalerweise nur der Verstand mit seinem Planen und Erwarten wirklich Unangenehmes aufdecken, zB wenn ich mit Druck, Kraft oder anstrengendem Konzentrieren versuche, Erfolge zu sehen.
Danke lieber Richard!
Meine erste CD in diesem Themenfeld war eine zum Autogenen Training, die hab ich monatelang regelmäßig gehört und konnte feststellen, wie viel schneller die „Kommandos“ fruchten, je länger man übt … „Beine schwer, Beine ganz schwer“ sag ich da nur. 🙂
Ist Jahre her, aber auch heute halte ich das AT für eine super Einstiegsvariante, weil sie doch sehr schnell erste Erfolge zeigt (auch wenn es keine klassische Meditation ist).
LG und Dir einen schönen Abend
Tim
Ja Autogenes Training habe ich auch gelernt, lange bevor ich ich dann Meditation probierte. Das mit dem schnellen Erfolg kann aber auch nach hinten losgehen. Dieses konzentrierte, suggestive Herangehen hilft natürlich, regelmäßig in einen entspannten Zustand zu gehen, genauso wie mentale Methoden einen subjektiven schnellen Erfolg zeigen können und auch Einzelergebnisse bringen.
Bei mir lagen tiefere Ursachen vor, die Blockaden beim Studium auslösten. Die wollte ich natürlich weg suggerieren und zwar wie immer recht zielstrebig und unnachgiebig. Das Ergebnis damals war bei mir ein Sinitus, durch diese Verdrängung ausgelöst. Und ich durchlebte noch mehr innerere Unruhe und fehlende Konzentration. Seither setze ich auf das Beobachten und Zulassen ohne Kraft und auch ohne viel Konzentration zu erwarten. Allein die Absicht wirkt bereits, wenn auch oft nur unmerklich der Boden bereitet wird, auf dem sich dann irgendwann Wachstum zeigt.
Gut zusammengefasst und erklärt.
Meditation ist – meiner Meinung nach – enorm wichtig für jeden Menschen und sollte schon den Kindern in der Schule vermittelt werden – den Lehrern natürlich auch 😉