Teile diesen Beitrag "Wie man echte Sicherheit findet in einem unsicheren Leben"
Lebenslagen, Gedanken und Gefühle
sind immer nur Asyle.
Wenn wir uns in ihnen einrichten wollen, fegt uns das Leben das Dach überm Kopf weg, ein ums andere Mal. Und wir stehen da, mit leeren Händen, scheinbar verloren, und dann werden wir die Trümmer einsammeln und alles aufzubauen versuchen, zum hundersten Mal oder zum tausendsten, und wieder bleibt die Behausung provisorisch … und am Ende kommt der nächste Sturm und alles beginnt bei Null.
Ich habe es oft genug erlebt, und Du vielleicht auch. Deswegen schwingt selbst in den strahlendsten Zeiten eine drohende Nuklearkatastrophe mit. Die Angst, nein, das Wissen, dass es bald vorbei ist. Dass ich auf Dauer nichts davon festhalten werden kann. Dass ich die Sonne am Himmel nicht festtackern kann. Dass mir alles (oder vieles) genommen werden wird.
Mehr noch: Ich fühle mich nie ganz zuhause, nie ganz angekommen, nie ganz geborgen. Immer fehlt etwas, und oft fehlt es schmerzlich. Also versuche ich, dieses Loch zu stopfen und so arbeite ich an mir und an meiner Firma, vergleiche mich mit anderen (natürlich so, dass ich den Längeren ziehe), schmiede Pläne für die Zukunft, will die notdürftige Bleibe zurechtzimmern. Doch das Loch verschwindet nicht, es leiert nur weiter aus, je mehr ich hineinstopfe.
Aber wo sonst können wir ein echtes, stabiles, behagliches Zuhause finden und wirklich ankommen?
Eine Antwort lautet:
Wir können dort zuhause sein, was bleibt, wenn wir alles Vergängliche abziehen – in dem Raum, durch den unsere Erfahrungen, Gedanken und Gefühle ziehen.
Dort flüchten wir nicht weiter unentwegt in neue Asyle und werden wieder aus ihnen vertrieben. Sondern wir legen uns auf eine Wiese und schauen dem Treiben zu.
Wir kommen dort an, wenn wir loslassen, was auch immer gerade durch den Raum zieht. Wenn wir es betrachten, wie es ist, es einfach betrachten ohne den Wunsch, dass es anders ist oder werden soll.
Dasitzen, Augen schließen, ruhig einatmen und ausatmen und beobachten, wie die Gefühle und Gedanken kommen und gehen, kommen und gehen, während wir immer ruhiger werden.
Die echte, die wahre Sicherheit finden wir nur in uns.
Mehr dazu im myMONK-Buch Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt, unter Wie man Loslassen lernt (eine Übung aus dem Buddhismus) sowie unter Wie man stoische innere Ruhe findet und unter Wie man schmerzhafte Gefühle überlebt.
Photo: Monk in city / Shutterstock
Es ist immer wieder die Angst, die dafür sorgen wird, die Kontrolle über einen wohlmöglich Verlust zu verlieren.
Was tatsächlich zum Vorschein kommt, ist die Sehnsucht nach Gewissheit der Sicherheit.
Meiner Meinung nach, gibt es weder eine innerliche noch äußerliche Sicherheit. Jedoch das Verlangen danach.
Eine zeitweilige beruhigende sowie ruhige Lebensphase, scheint zumindest ein Gefühl von Sicherheit aufkommen zu lassen.
Es scheint so, dass der Mensch sich nach genau diesem Gefühl sehnt.
Jedoch und wahrhaftig sind es die Gedanken, die jede einzelne Realität so zum Ausdruck bringt, wie sie sich momentan für einen selbst darstellt.
Bewusstsein ist das Schlüsselwort.
Ja, es gibt diesen Raum, in dem alles heil ist. Und es gibt das Weltliche, das Denken an morgen, das uns überleben lässt. Strategien, die in Denkmustern wirken.
Unsere Glaubenssätze und eingefahrenen Denkmuster trennen uns aber mehr oder weniger von dem Raum, der durch Akzeptanz, Hinwendung, Eingebung und Spüren erfahren wird. Mit Vertrauen in diesen Raum wirken werden wir auch zunehmend geführt und wir nennen dies oft Intuition. Nur nehmen wir oft uns selbst und unser Denken zu wichtig, als dass wir aus dem Weg gehen würden.
👍 👍 👍
Hi Tim,
der Text hat mich wirklich „getroffen“ – im Positiven Sinn. Ich liebe es, dass du in deinen Texten mit so wenigen Worten immer genau ins Schwarze triffst. Danke dafür!
Zitat:
„Wir können dort zuhause sein, was bleibt, wenn wir alles Vergängliche abziehen – in dem Raum, durch den unsere Erfahrungen, Gedanken und Gefühle ziehen.
… wir legen uns auf eine Wiese und schauen dem Treiben zu.
Wir kommen dort an, wenn wir loslassen, was auch immer gerade durch den Raum zieht. Wenn wir es betrachten, wie es ist, es einfach betrachten ohne den Wunsch, dass es anders ist oder werden soll.“ – wenn das „Ich“, die Identifikation mit dem Inhalt des Raumes der ich bin, aufhört, herrscht sofort Frieden. Entspannung und Glückseligkeit stellt sich ein.
Danke für Deinen Post, kürzer hätte man den Weg zur Erleuchtung nicht beschreiben können.
Bestimmt können Menschen auf der Erde auch Momente erleben, losgelöst vom Weltlichen. Und wir sind in solchen Momenten auch entspannt und empfinden vielleicht Glückseligkeit. Wir können uns den Weg zu mehr solcher Momente auch denken mit einem Zielpunkt, wo das dauerhaft ist.
Nur sind wir so nicht geerdet und können nicht überleben, so schwebend in höheren „Ebenen“. D.h. die Erleuchteten sind tot. Vielleicht haben sie sich sogar davongestohlen in ihrem Erleuchtungswahn.
Es gibt keine Erleuchtung – was bitte soll das sein.
Es gibt nur ein Freiwerden von Anhaftungen und eine Identifizierung mit allem und jeden.
Dann gibt es noch Gedanken, die einem sagen, dass ist Erleuchtung.
Es gibt nur Gedanken – nicht mehr und nicht weniger.
Gedanken, Gedanken, Gedanken,Gedanken, Gedanken, Gedanken..
Und diese benötigen lediglich ein Bewusstsein.
that’s it
Nun ist der Begriff „Sicherheit“ in unserem Sprachgebrauch wohl dem Weltlich-Materiellen anhaftend. „Sich sicher fühlen“ hat dann doch schon mehr mit unserem Glaubenssystem und unserem Vertrauen in die Welt und den Kosmos zu tun. Obgleich sich schnell Angstgefühle einstellen können, wenn wir Anzeichen wahrnehmen, die auf die Gefahr, Mangel zu erfahren, hinweisen. Doch wer kennt nicht das Gefühl von Geborgenheit, das uns z.B. die Mutter einst auch in Angstzuständen geben konnte. Zeichen für mich, dass sich auch Geborgenheit und Sich Sicher Fühlen als Energie vermitteln lässt und die Energie in uns auch unseren inneren Zustand reflektiert.
Allgemein anerkannt ist natürlich die Wechselwirkung mit Denken, Glauben und Glaubenssätzen. Die Idee des Artikels ist wohl die Frage, wie wir hier zumindest momentan Einfluss gewinnen können. Ich meine, dass der beschriebene „Raum“ tatsächlich ein Schlüssel sein kann. Anders gesagt, eine Fokussierung oder auch Ausrichtung unserer Bewusstheit.
Das Zulassen dessen, was ohnehin bereits in Bewegung ist (auch das Fließen von Unangenehmem durch den Körper) und ein Ablassen vom Denken an Dinge und deren Bewertung. Eine Absicht, aufkommende Gedanken ziehen zu lassen, anstatt sie aufzugreifen. Anders gesagt, das Erfahren im fließenden SEIN, anstelle des wollenden und fixierenden HABENS.
Bauen wir hiermit Barrieren ab, dürfen wir auch erfahren, wie die Intelligenz des Kosmos uns versorgt mit Energie, so wir auch das erlauben. Auch mit Energie, die uns Geborgenheit fühlen und erleben lässt. Solches Tun deutet dann auch auf unsere spirituelle Entwicklung hin.
Wunderbar ausgedrückt