Wieder und wieder die Zähne zusammengebissen. Gekämpft, gehofft, gestrampelt. Alles versucht. Und doch nur im Kreis gedreht.
Manchmal ist der einzige Weg der, auf dem wir Altes nicht mit in unsere Zukunft nehmen. Wir geben dann nicht auf, wir lassen los. Schaffen Raum für Neues.
Du darfst fortgehen von dem Job, den Du hasst, von den Kollegen, die keine sind, von den To-dos, die Dein Herz dumpfer und dumpfer schlagen, gefährlich in Richtung Nulllinie laufend. Auch, wenn die Welt Dir sagt, Du solltest es nicht tun – Du kannst etwas finden, das Dich mit Freude an den nächsten Tag denken lässt.
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Du darfst wegziehen aus der Stadt, die Dir fremd bleibt, einsam unter Millionen Menschen. Oder deren Straßen und Plätze für Dich nur noch wie Gräber sind, voll mit Erinnerungen an alte, tote Beziehungen, Hoffnungen, Träume. Schreib woanders ein neues Kapitel in der Geschichte Deines Lebens.
Du darfst fortgehen von einem Menschen, der Dich schlecht behandelt. Auch, wenn Du ihn liebst. Auch, wenn euch viel verbindet.
Du darfst Dich an die erste Stelle setzen, wer sonst sollte es tun?
Du darfst sie hinter Dir lassen, die Orte, an denen Du nicht richtig bist. Die Situationen, in denen Du Dich selbst nicht magst. Die Fehler, die Du Dir längst hättest vergeben können, klein oder groß. Die Erwartungen an Dich, belastend wie schwere Steine in Rucksack, den Du seit Jahren ohne Pause schleppst.
Es ist Dein Recht. Und Deine Entscheidung.
Pack Deine Sachen, schnür Deine Schuhe. Vertraue. Auf Dich, auf Deine Stärke. Sei gut zu Dir. Geh fort. Breite Deine Arme aus. Atme frische Luft. Entdecke – erfinde – Dein Leben neu.
Wie der Autor John Green schrieb:
„Es ist schwer, fortzugehen … bis Du es tust. Dann ist die einfachste gottverdammte Sache der Welt.“
Wenn Du gerade vor der Frage stehst, ob Du bleiben oder gehen sollst, magst Du vielleicht einen Blick werfen ins Buch Wie man die richtigen Entscheidungen trifft.
Photo: Woman leaving von Shutterstock | Inspiriert von: Rania Naim
Ja, Du darfst. Offenbar bist Du noch nicht angekommen.
Bist Du denn bei Dir selber schon angekommen? Oder läufst Du gar vor Dir selber weg? Denkst, das muss an den Menschen liegen, da sie Dir ja fremd sind? Und woanders sind sie Dir womöglich weniger fremd!
Vielleicht hast Du Dich gar nicht so richtig gekümmert um Dich selber. Hast die Stimme von innen wenig wahrgenommen. Darum wolltest Du Dich morgen kümmern. Hast erst mal was getan, damit Du gewollt bist. Dich gekümmert, damit Du gern gesehen bist.Hast Deine Authentizität verloren.
Bist Du bei Dir und trotz allem fällt es Dir zunehmend schwer, in Deiner Mitte zu bleiben? Du bist in Liebe, Wertschätzung und damit auch gewisser massen zufrieden. Aber viel um Dich droht Dich abzubringen von dieser Stimmung? Bist nur noch da aus Pflichtdenken heraus? Dann wirst Du vielleicht auch bald kaum noch die Dinge mit Liebe sehen können. Die Arbeit wird lieblos und das Beisammensein wird lieblos. Verschone die Menschen davon und finde zu Dir.
Wenn das hier nicht gelingt, dann eben wo anders. Doch finde zu Dir und bleibe bei Dir. Wende Dich lieber ab, bevor Du aus der Liebe herausfällst. Du kannst ja trotzdem verbunden bleiben mit den Menschen. Vielleicht besser denn je.
Er irrt von hier nach da – und übersieht dabei die Zeit die niemals messbar ist.
Es ist die Zeit, die dir noch gegeben.
Es spielt im Grunde keine Rolle – ob du loslassen oder festgehalten wirst.
Das Problem mit dem fortgehen ist, dass man sich selber mitnimmt… die meisten Probleme sind hausgemacht. Geistern in unseren Köpfen…aus Illusionen wurden Wünsche…Wünsche nach Dingen auf die wir nicht viel Einfluss nehmen können ( angelehnt an die These von Epiktet)
Es ist sehr wichtig sich die Zeit zu nehmen, und zu erforschen warum wir irgendwo hingehen möchten. Warum wir Dinge ändern oder verlassen möchten. Ist es wirklich die Außenwelt die uns dazu veranlasst oder der fehlgeleitete, fehlinterpretierte Geist der uns dazu bewegt? Es gibt hier keine klare Linie, das ist das Problem.
Sich Illusionen hinzugeben ist ein schönes Unterfangen, gerade für Tagträumer. Die Emotionen die man gedanklich kreieren kann, die Welten die man sich mit der Geisteskraft erschaffen kann, sind eine schöne Abwechslung zum (meist) tristen Alltag. Ich finde es auch durchaus legitim sich die Zeiten des Träumens und Wünschens zu nehmen. Gefährlich wird es nur, wenn diese Illusionen unseren Gemütszustand negativ beeinflussen, in uns die Sehnsucht aufflammen lässt, uns depressiv macht, wenn die Realität immer öfter durch diese Wunschgedanken ersetzt werden… man verliert dadurch seine Bodenhaftung, Realität und Illusionen vermischen sich, formen sich zu abstrußen Wünschen, die nur aus der Romantik heraus definiert wurden, fernab jeder Realität. Nur ein geringer %-Satz dieser Menschen schafft es, aus diesen „Illusionen“ was handfestes zu machen. Die meisten verirren sich in diesem Labyrinth der Wünsche…
Und genau da ist das Problem. Man weiss nachher nicht mehr ob Probleme von der Außenwelt kommen ( scheiss Job, blöde Kollegen, doofe Stadt, noch doofere(r) Partner/in) oder ob es unsere Innenwelt ist, die uns in die Irre führen möchte, durch unsere übersteigerte Illusion der Romantik… im blödesten Falle haben wir gekündigt, den/die Partner/in verlassen, die Stadt für eine „vermeitlich bessere“ getauscht, um ganz schnell zu erkennen, dass man die Ursache von allem Übel, sein Gehirn, immer mitgeschleift hat…
…schönes Thema! Danke!
Weggehen einfach nicht mit weglaufen verwechseln. So verstehe ich es.
Für mich ist es einfach die DISTANZ, die man schaffen kann, die einen wieder klarer sehen und denken lässt. Mit einem Urlaub oder einer Auszeit Abstand schaffen.
Ich fahre gerne weg. Bevorzugt mit dem Zug. Mit jedem Kilometer wird mir innerlich leichter. Und dann kann ich mich besser mit schwierigen Situationen auseinandersetzen. (wenn ich das überhaupt möchte)
Das nach Hause kommen mit dem frisch gelüfteten Geist, voll mit neuen Eindrücken, kann ich damit gestärkt vieles zu Hause entweder anders sehen, mich anders verhalten.
Deshalb ist auch Alleine Reisen für mich wichtig geworden.
Vielleicht sehen das einige von Euch auch so?
Beste Grüße
Let dead leaves drop 🍂
Namaste 🙏
Danke, das ist genau das, was ich momentan brauche. Loslassen kann so schwer sein, aber ich weiß, ich kann es schaffen!
Lieber Tim,
Zähne zusammen beißen, aushalten, durchhalten oder endlich aus der Schleife raus, die uns dauernd negative Gefühle liefern – diese Wahl haben wir immer.
Etwas zu ändern, los zu gehen, los zu lassen braucht neben Vertrauen auch eine große Portion Mut.
Und natürlich nehmen wir uns immer mit, verhalten wir uns nicht von heute auf morgen anders noch fliegen uns die gebratenen Tauben in den Mund. Aber manchmal ist zu ändern wie ein Befreiungsschlag. Menschen, neue Impulse, neues Umfeld – haben definitiv eine Wirkung auf uns. Und das Schöne ist, wir können darauf eingehen oder nicht, können ein neues Kapitel aufschlagen oder ewig im alten lesen.
Zuversicht, Optimismus, Vertrauen… alles Werte, die vorantreiben und neue Türen öffnen. Wenn man will.
Das alles braucht seine Zeit, keine Frage. Mut wird belohnt. Jedenfalls aus meiner Erfahrung.
Danke für den Artikel.
Liebe Grüße
Monika
Du darfst…
Was, wenn das Neue so unglaublich dämlich wirkt?
Was, wenn die Konsequenzen für die Verantwortung hier zu groß scheinen?
Ja, man will es woanders versuchen. Ja, da sind zu viele Grabstätten.
Aber schafft man woanders nicht einfach nur Neue?
Was, wenn man sich hier festgefahren fühlt, aber dort zum Beispiel finanziell ein Drama wartet?
Was, wenn man vermutet, Verantwortung loszulassen und dass einen das nie wieder loslassen wird (Gewissen).
Und was, wenn man sich eigentlich sicher idt:ich kann auch vor Ort vor mir davon laufen, neue Wege gehen. Wenn man mich nur lässt.
Ja, man darf….alles hinter sich lassen, neue Wege gehen. Das darf jeder, jeder, dem es danach ist. Und wem danach ist, der sollte es auch einfach machen. Wenn er aber die Möglichkeit hat…. Familie und Kinder binden und das ist oberste Prio.. die Gene kommen durch bzw. hat man das Gefühl der Zugehörigkeit… und das bindet und gibt ein gutes Gefühl…..aber wer nix zu verwalten hat, kann doch machen, was er will. Und da stellt sich die Frage, was will ich?,Die Frage kann ganz schön schwer sein, wenn man alle Möglichkeiten – in Gedanken – offen hat. Ich würde an Familie und Freunde denken.
Danke für den Beitrag aber auch für den Post von Richard… Genau. Ich stecke in der Situation, wo ich mich frage: Loslassen? Oder wärs doch nur ein wegrennen? So bleib ich noch nen Moment. Ich möchte vertrauen drauf, dass ich mich fallen lassen kann und mich auffangen kann, fliegen kann. Und vielleicht gelingt es mir dabei, das in meinem Kopf zu ändern und zu bleiben. Aus dem Fenster zu springen und zu fliegen. Wenn nicht, dann wird wohl wieder eine Zeit des loslasaens folgen…
Ein schöner Post, gerade in dieser Zeit.
Dem stimme ich komplett zu! Traut euch!! Das Leben ist wunderbar!
Getan und für sehr gut befunden!