Teile diesen Beitrag "Die Schneeflocke und der Ast – eine kurze Geschichte"
Einst fragte die Tannenmeise ihre Freundin, die Wildtaube: „Sag mir was eine Schneeflocke wiegt.“
„Nicht mehr als ein Nichts“, antwortet die Wildtaube.
„Dann lass mich dir eine wunderbare Geschichte erzählen.“ sagte da die Meise. „Ich saß eines Tages auf einem dicken Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Es schneite nicht heftig, sondern ganz sanft und zart, ohne Schwere. Da ich gerade nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen blieben. Es waren exakt dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-zweiundfünfzig Schneeflocken, die ich zählte. Und als die letzte der dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-dreiundfünfzig Schneeflocken leise und sanft niederfiel, die nicht mehr wog als ein Nichts, brach der starke, dicke Ast der Fichte ab.“
Damit flog die Meise davon.
Die Taube, als Spezialistin für den Frieden, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt ja nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt…“
(Verfasser unbekannt, Gefunden bei: Jürgen Götz)
Photo: Joe Cleere
Wenn diese einzelnze Stimme viele weitere nach sich zieht, mag das wohl stimmen. Jedoch können nur viele Leute etwas bewegen – so wie es in dieser Geschichte die Schneeflocken sind: alle zusammen bzw. gemeinsam.