Mit wem bist Du stets zusammen? …
Ein schöner Text eines mir unbekannten Autors, gefunden bei zeitblueten.com:
Wenn Du wieder einmal etwas Besonderes geschafft hast, was Du wolltest, ein Ziel erreicht hast, Dir jeder anerkennend Lob und Beifall zollt und die Welt Dich für einen Tag zum Gewinner macht, dann stelle Dich vor den Spiegel, schau hinein und höre, was der Mensch im Spiegel zu dir sagt.
Dieser Mensch ist weder Dein Vater noch Deine Mutter, weder Deine Frau noch Dein Mann oder Partner, es sind auch nicht Deine Freunde, vor deren Urteil Du bestehen musst. Der einzige Mensch, dessen Meinung für Dich zählt, ist der, der Dich aus dem Spiegel anschaut.
Viele Menschen halten Dich für entschlossen und aufrecht, Sie nennen Dich einen wundervollen Mann oder eine phantastische Frau, doch der Mensch im Spiegel nennt Dich schlichtweg einen Versager, wenn Du ihm nicht ehrlich und offen in die Augen sehen kannst.
Auf ihn und nur allein auf ihn kommt es an. Kümmere Dich nicht um die anderen, denn nur er ist bis ans Ende Deiner Tage stets bei Dir. Du hast erst dann die schwierigste aller Prüfungen wirklich bestanden, wenn der Mensch im Spiegel Dein bester Freund geworden ist.
Auf Deinem ganzen Lebensweg kannst Du die Welt betrügen und belügen und Dir anerkennend auf die Schulter klopfen lassen, doch Dein Lohn werden Kummer, Trauer und Schuldgefühle sein, wenn Du den Menschen im Spiegel betrogen, belogen, enttäuscht hast.
… und wie steht’s bei Dir um diese Freundschaft?
Photo: Craig Sunter
Fühle mich angesprochen. Nein, mit mir befreundet bin ich tatsächlich (noch) nicht… Aber ja, merkwürdigerweise möchte ich mit Menschen befreundet sein, denen ich hinterher renne… Es tut weh, zu erfahren, dass man mit sich selbst nicht befreundet sein will…obwohl ich immer -immer- an meiner Seite bin….
Ramona, so geht’s mir auch. Und ich hab bis jetzt noch keinen Weg gefunden, das zu ändern. „Lieb dich doch einfach“ klingt so leicht, ist aber anscheinend meine größte Herausforderung. Ich bleib dran…
Durch spirituelle Arbeit und viel Lesen über diese besondere Freundschaft komme ich langsam an einen Punkt, an dem ich mir zumindest wohlwollend gegenüberstehe und mir selbst in einigen Dingen verzeihen kann und mich einigermaßen wohlfühle in meiner Haut, aber ich weiß nicht so Recht, ob diese „Zweispaltung“ – Ich liebe mich selbst – so das Wahre ist.
Es klingt erstmal positiv und ich denke, das ist auch ein wichtiger Schritt zu seiner eigenen Weiterentwicklung, jedoch denke ich, dass ich irgendwann nicht mehr zwei (oder mehr) „Ichs“ haben möchte, sondern nur eins – das gar nicht mehr wirklich beurteilt oder kritisiert oder sowas, sondern einfach existiert und daher „mit sich selbst im Reinen ist“ – obwohl hier auch wieder diese Zweiteilung sprachlich besteht…
Eine gute Übung, um aber den ersten Schritt zu üben, ist meines Erachtens nach das Sich-selbst-umarmen (habe ich dies auf deiner Seite hier gelesen? Kann gut sein, aber ich bin mir nicht sicher 😉 ) – gerade und vor allem dann, wenn es einem selbst nicht so gut geht.
Aber auch wenn es einem gut geht 😉
Liebe Grüße =)
Shikelya
Hey Tim,
mit der Last es anderen recht zu machen habe ich mich auch schon intensiv beschäftigt. Leserin Ela hat mir dazu eine fantastische Geschichte geschickt, die ich gerne auch mit euch teilen möchte:
Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen. Der Sohn führte und der Vater saß auf dem Esel.
“Der arme kleine Junge”, sagte ein vorbeigehender Mann. “Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.
Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: “So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft.” Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.
“Ja, gibt es sowas?”, sagte eine alte Frau. “So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel!”
Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und trugen nun den Esel. Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte: “Wie kann man bloß so dumm sein? Da tragen die beiden den eigenen Esel spazieren!”
Sie setzten den Esel ab. Der Vater gab dem Esel zu trinken und legte dann die Hand auf die Schulter seines Sohnes. “Egal, was wir machen”, sagte er, “es gibt immer jemanden, der damit nicht einverstanden ist. Ab jetzt tun wir das, was wir selber für richtig halten!” Der Sohn nickte zustimmend.
(Nossrat Peseschkian: Der Kaufmann und der Papagei – leicht verändert)
Macht euch also nicht zum Esel 😉
Liebe Grüße
Norman
Schöne Geschichte!!
Lieber Norman,
die Geschichte kenne ich ein bisschen anders, aber vom Sinn her gleich, bei mir heißt sie: „Die Meinung der Menschen“
http://mentaltrainer1.wordpress.com/2011/02/05/die-meinung-der-menschen/
Mit sich befreundet sein ist ein langer Weg zu sich selbst, und die Reise beginnt mit dem ersten Schritt 😉
Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William 😉 Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es: „Einfach tun“!
Das war schon immer meine Überzeugung. Lebe so, dass du dich jeden Abend noch selbst im Spiegel ansehen kannst. Man trifft dann vor allem Entscheidungen nicht auf dem Rücken Anderer.
Ich glaube es wird ein langer Weg bis ich den Menschen der mich aus dem Spiegel anschaut lieben kann und werde. Bin jetzt 46 und habs noch immer nicht geschafft. Versuchs aber auch weiter!
Das Original ist ein Gedicht von Dale Wimbrow:
http://www.theguyintheglass.com/gig.htm