Teile diesen Beitrag "Brief einer älteren Dame. Was sie anders machen würde, wäre sie nochmal jung."
„Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.
Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tag schon viele Jahre im Voraus.
Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen. Könnte ich mein Leben nochmals leben, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuß gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen.
Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.“
Autorin: Nadine Stair, 86
Gefunden bei: Jürgen Götz
Mehr unter 12 Lektionen einer 90-Jährigen für ihren Enkel.
Photo: Chie
Dieses Gedicht, welches das Wesentliche in wenigen Worten zusammengefasst, wird irrtümlich dem argentinischen Dichter Jorge Luis Borges zugeschrieben, manchmal Nadine Stair. Die wahre Quelle ist nicht bekannt. Aber nichtsdestotrotz, ein wunderbare Erinnerung an uns „Jüngere“ !!!
„Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im Nächsten Leben würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr Entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren,
würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten,
mehr Bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.
Falls du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken;
vergiß nicht den jetzigen.
Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.
Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt
Und weiß, daß ich bald sterben werde.“
Sehr sehr schön – herzlichen Dank, Matthias!
Heute könnte man schon fast barfuß draußen rumlaufen – hier sinds 15 Grad oder so. 🙂
LG
Tim
Wundervoll, das werde ich kopieren, ausdrucken und in die Personalküche hängen 🙂
Danke!
Hi Monika, cool! Das freut mich, find ihn auch sehr schön diesen Brief.
Im nachhinein wenn das Leben schon lange gelebt worden ist, möchte man vieles anders machen aber dann ist es schon zu spät.Vielleicht im nächsten Leben alles anders machen.man kann es sich ja vornehmen es kommt aber meistens sowieso ganz anders.Deshalb versuche ich aus meinen Fehlern zu lernen und gehe noch in diesem Leben Schritt für Schritt in ein Leben wo ich mir vornehme mehr zu geniessen auf mich mehr acht zu geben.Mich zu lieben das zu machen was mir gut tut dabei kein schlechtes Gewissen zu haben im jetzt und hier zu leben viel mehr Spontanität zu haben,sich mit Leuten umgeben die einem gut tun.Ich versuche es jetzt zu ändern mit 52 Jahre schon,dann kann ich sagen ich habe es in diesem Leben nooch probiert und auch noch genossen.Es ist nie zu spät…..zu Beginnen. L.g. von Kery
Aloha Kery, so ist es – wünsche Dir viel Freude bei Deiner Lebensverwandlung! LG Tim
Wenn du dich so liebst, ist es dann nicht auch schlimm zu sterben und dich selbst gehen zu lassen? Selbst, wenn du jeden Moment auskostest? Man gewöhnt sich an sein Leben und schätzt es ja wert, ebenso seine Mitmenschen.
Diesen Text kenne ich in einem völlig anderen Zusammenhang.
Vor Jahren diente er – zusammen mit dem Foto eines Indianerhäuptlings – als Reklame für Harley Davidson. Der Schlüsselsatz war der letzte des Textes: „Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken“ = „I’d pick more daisies.“
Die Harley Davidson – Maschine wird umgangssprachlich nämlich auch „Daisy“ genannt.
Yeah.
orginell, wenn …dann würde ich mehr gänseblümchen pflücken ! gefâllt mir !
… naja …. solche Texte und andere Symbole werden gerne benutzt für verschiedene Zwecke …. vor Jahren benutzte man buddhistische Mönche, um für eine Zigarettenmarke Werbung zu machen …..
so isses – auch 🙂
Schön!!!
Vor vier Jahren entschied ich, zu Hause keinen Kaffee mehr zu kochen, sondern öfter mal unterwegs einen Cappuccino in der Eisdiele zu trinken. Dann war´s immer etwas Besonderes. Und weil ich dort jeden Augenblick genießen konnte, sind mir so gute Ideen gekommen, dass ich auch fähig war, einen neuen (ungewöhnlichen) Weg in meinem Leben zu beschreiten. Rückblickend habe ich festgestellt, dass das „alte“ Leben ein sogen. Hamsterrad war. Die Investition in die Cappuccinos (hat ja auch mehr Zeit in Anspruch genommen als die schnelle Tasse Kaffee zu Hause) war sozusagen meine Rettung.
Und wenn meine Kinder nach einem Eis „betteln“, sage ich immer: Ja! Dann freuen wir uns alle.
… genau 🙂
Ein Satz von mir, den sich mein 10 jähriger Sohn gut gemerkt hat lautet: Das Leben ist zu kurz um streng zu sein ….. 🙂
Ein 6jähriger sagte mal zu mir:
Nicht arbeiten, spielen!
Das ist das Gesetz!
Ich spielte sofort mit ihm 🙂
Ich dachte, es sei von Nadine Stair unter dem Titel „If I had my life to live over again I’d pick more daisies“. Egal von wem, es ist gut….
…..ja, es ist von Nadine Stair!…? mein Tai Ji Lehrer Al Huang hat es uns vor ca. 25 Jahren am Ende eines Seminars vorgelesen, seit dem begleitet es mich und meine Seminarteilneher/innen :-)……
Wow, das ist ein toller Beitrag. Ja, wir müssen das Leben mehr leben. Hier und Jetzt.
„Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete“. Der wichtigste Satz für … uns Deutsche.
Jedenfalls könnte ich mir gut vorstellen, dass der Text „gefälscht“ ist und in jedem Fall nicht zu dem Bild gehört. Aber gut gemacht. Wer würde das nicht unterschreiben!?
Der Text ist auf sehr vielen Seiten im Netz zu finden. Sogar in einem Buch. Dort allerdings mit der Überschrift „Brief eines kaliornischen Mönchs“.
Mal nen Satz kopieren und dann nach Googlen!
So ein schöner Text. Es heißt ja immer, hinterher ist man schlauer und vielleicht sollten wir deswegen dir Ratschläge der Älteren uns zu Herzen nehmen.
Am Ende möchte ich sagen können, ja ich habe wirklich gelebt und mein Leben geliebt.
man sollte sich tatsächlich nicht so viel aufregen. die alte dame würde sicher auch sagen, nicht so viele gesetzesänderungen und regulierungen, weil kostet zuviel lebenszeit sich immer wieder umzustellen.
Warum wenn .. ich jung wäre ?
Es ist nie zu spät. Mach es zur Gewohnheit. Im nächsten Leben fällt es dir dann früher ein.
Hi Richard,
ein guter Punkt … allerdings weiß ich nicht, in welcher gesundheitlichen Situation die Dame diese Zeilen geschrieben hat.
LG und n schönen Donnerstag Dir
Tim
PS: Mail kommt noch, hänge gerade deutlich hinterher, sorry!
Warum nicht mit 80 mit Rucksack zum Rummelplatz und Eis essen und auf dem Rückweg Gänseblümchen einsammeln, anstatt die Vergangenheit zu bedauern?
Hallo Tim, ich liebe dieses ‚Gedicht‘ ♡! Hab ich zum ersten Mal über Jürgen Höller davon gehört u. ich war damals schon zu Tränen gerührt!
Übrigens: ich ziehe meinen Hut vor deinen Leistungen u. deiner Seite! Du inspirierst mich u. stimmst mich des öfteren nachdenklich – vielen Dank! Mach weiter so! 🙂
Liebe Grüße aus ‚Unnerfrange‘, Rebecca
(Ups, ohne des falsche ‚ich‘ dazwischen) 😉
Dankeschön liebe Rebecca, echt, das tut gut und freut mich sehr!
Dann mach ich mal weiter 🙂
Schönen Tag Dir
Tim
Ich denke, ich werde diese Zeilen meinem Sohn schenken, der am Sonntag 16 wird…… Damit er dies alles noch oft ausprobieren kann…..
Gänsehaut…
Lieber Tim,
Diese Geschichte hab ich schon vor langer Zeit gelesen und es ist schön wieder mal dran erinnert zu werden. Auf diesem Wege möchte ich dir gern ein herzliches Dankeschön sagen für deine immer wieder inspirierenden und berührenden Texte.
Toll gesagt!
Ich bin jetzt 46 Jahre alt und bin seit über 8 Jahren alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern (17 und 16 Jahre) und ich habe schon viele Fehler gemacht, manchmal entgegen aller guten Ratschläge Fehlentscheidungen getroffen und bin noch immer der Ansicht, dass ohnehin alles zum „richtigen Zeitpunkt“ kommt, daher nahm und nehme ich die Dinge so, wie sie kommen.
Ich verreise sooft ich kann (mit meinen Kindern und auch alleine) … mindestens dreimal pro Jahr fliege ich nach Indien, und mindestens einmal im Jahr an einen fernen Ort, an dem ich noch nie zuvor war … ich mache überwiegend das, was ich auch machen will, lang im Voraus vereinbarte Termine vergesse ich ohnehin oder ich verlege die Zettel, auf denen Sie notiert waren.
Verrückt … was ist normal? Was ist verrückt? … Das überlasse ich dem Auge des Betrachters …
Trotz vieler echter Schwierigkeiten habe ich mir schon einige „Lebensträume“ erfüllt, seit Sonntag (1.März) trage ich wieder nur mehr Sandalen – keine Socken bis Ende Oktober – oder ich laufe barfuß.
Ich bin seit über 20 Jahren zufrieden und glücklich mit meinem Beruf und habe Spaß daran (ich bin Lehrerin, meine Schüler und Schülerinnen sind zw. 15 und 20 Jahre alt).
Meine Schülerinnen wie meine Töchter konnten und können immer und jederzeit mit jedem Problem (ob echt oder eingebildet) zu mir kommen … es gibt nichts, was mich so leicht aus der Fassung bringt. Mahatmas Gandhis Spruch „My life is my message“ ist eines meiner Lebensmottos.
Beneiden mich jetzt vielleicht einige?
Warum ich das hier schreibe?
Vielleicht hätte ich meiner fast 18-jährigen Tochter nicht vorleben sollen, wie „easy“ das Leben sein kann und auch nicht, dass man nicht alles so tierisch ernst nehmen sollte (wenn sie mal wegen einer schlechten Note oder verpatzten Schularbeit heulend nach Hause kam, denn seit Mitte November 2014 hat sie die Schule geschmissen, macht weder eine Lehre noch irgendeine Ausbildung, verweilt immer häufiger bei ihrem Freund, der leider überhaupt keinen Schulabschluss hat und selbst nicht oder nur sehr selten arbeitet.
Ja, die beiden haben es mit knapp 18 und 23 schon „geschafft“, das Leben zu führen, von dem so viele träumen … keine Termine, schlafen bis 11 Uhr vormittags, wenn die Sonne scheint, spazieren gehen … herrlich!
Ich will mich hier auch gar nicht weiter ergießen, was ich schon alles unternommen habe, um ihr Interesse für irgendetwas zu wecken … da bleibt einem nur die Akzeptanz, entspannt, locker und humorvoll … aber war da nicht noch eine Kleinigkeit?
Leider übersehen viele, dass es ohne Geld, sprich ohne Arbeit und daher auch ohne Ausbildung in unseren Breiten nur schwer möglich ist, tatsächlich „sein Traumleben“ zu leben.
Wer zahlt für Reisen, für´s Herumkommen, für Fehler, die uns manchmal teuer zu stehen kommen?
Einen netten Gruß in die Runde und mal ein herzliches Danke, Tim, ich lese deine Beiträge gerne und interessiert … das meiste kann ich nur bestätigen!
KK
Nun ja, ein Traumleben im HARZ IV? Ob dieser Traum nicht doch nur Illusion ist, die von einem trotzigen EGO stammt und eine verkleidete Flucht? Ich glaube, ein zufriedenes Leben baut auf Bewusstheit auf und auf das Antworten auf Herausforderungen des Lebens und auf das Folgen der Sehnsüchten.
Bin ganz deiner Meinung, Richard … in Österreich gibt es sowas wie Harz IV ja nicht, wenn jemand noch nie gearbeitet hat, bekommt er gar nichts!
Hallo Kornelia,
bei aller Sorge die du bei deiner Tochter hast (verständlich, denn man will als Mutter das Beste für seine Kinder), möchte ich dir etwas von mir erzählen in der Hoffnung, dass es dir in irgendeiner Weise hilft. Ich bin 31, überaus erfolgreich in meinem hoch angesehenen Job, habe keinerlei Geldsorgen und fliege in die entferntesten Länder dieser Welt. Ich habe einen Weg gefunden mich persönlich weiter zu entwickeln – gelassener zu werden, mich zu lieben, zu genießen und die Dinge mit Abstand zu sehen. Dies sind bislang die besten Jahre meines Lebens! Und ich weiß, dass sie noch besser werden, denn ich weiß wie es war am Boden zu liegen und wieder aufzustehen.
Ohne Ausbildung, ohne festen Wohnort, mit viel Kummer im Herzen und letztendlich auch einer schlimmen Krankheit die ich nun überwunden habe, weiß ich für mich, dass man manchmal tief fallen muss um sich nicht aufzugeben… Als Mutter kann man nur daneben stehen und zusehen… Aber das Wichtigste, und das wird sie dir nie vergessen ist, wenn du nie aufhörst sie zu lieben und dann wird der Zeitpunkt kommen an dem sich das Blatt wendet. Ich wünsche dir viel Kraft! Und nein, ich finde nicht, dass du etwas falsch gemacht hast – deine Tochter muss es einfach noch verstehen lernen.
LG
Vielen Dank für ihre Monk Beträge, die haben mir in einer schwierigen Zeit immer wieder mut gegeben .. haben mir eine andere Sicht der Dinge gezeigt und andere Perspektive gegeben , Kraft! so kleine Beiträge , Aber für mich schien die Sonne für eine Moment in der Dunkelheit…
Danke dafür ❤