Teile diesen Beitrag "Warum wir uns betrinken (der schmerzhafte wahre Grund)"
Ich war Anfang 20 und ziemlich am Ende, es war das Ende eines weiteren einsamen Tages hinter zugezogenen Gardinen und der Anfang einer Phase, in der ich mich betrank, allein in meiner Wohnung, mit Wein (Bier lernte ich erst in München lieben) und Schnaps (irgendwas Billiges). Zeichnet nicht gerade ein strahlendes Bild von mir, war aber so.
Gefragt, warum ich mich betrinke, hätte ich geantwortet, was die meisten von uns wohl antworten würden: Es schmeckt. Es entspannt. Es belohnt. Die anderen machen‘s doch auch. Party. Yeah.
In Wahrheit ist‘s etwas anderes – und mehr oder weniger wissen oder spüren wir das ja auch.
Aber warum genau betrinken wir uns?
Warum wir uns betrinken
Ich bin kein Psychologe, deswegen ist alles, was ich hierüber schreibe, mit so viel Vorsicht zu genießen wie Selbstgebrannter aus Russland. Aber ich hab von einer Theorie Tolstois dazu gelesen, die ich sehr nachvollziehbar finde.
Tolstoi schrieb:
Der Mensch macht sein Leben lang nichts anderes als zwei Dinge:
- Er versucht, seine Handlungen in Einklang zu bringen mit seinem Bewusstsein, seinem Verstand, mit dem, was er für richtig hält und von sich erwartet. Er richtet den Scheinwerfer auf sein Inneres und gestaltet sein Leben dementsprechend, so gut es eben geht.
Oder: - Er versucht, sich zu verstecken vor seinem Bewusstsein, seinem Verstand, vor dem, was er für richtig hält und von sich erwartet, aber trotzdem nicht tut. Oft, um einfach wie bisher weiterleben zu können, trotz der Zerrissenheit.
Manchmal passen wir unser Verhalten an das an, was unsere innere Stimme uns sagt – und gehen damit den gesunden ersten Weg. Manchmal den ungesunden zweiten.
Der zweite Weg gabelt sich noch mal. Entweder lenken wir den Scheinwerfer von innen nach außen, lenken unser Bewusstsein ab mit Bettgeschichten und obsessiven Hobbys und der Jagd nach Geld. Oder wir lassen den Scheinwerfer auf unserem Inneren, hängen ihm aber die Lichter ein und sorgen so für Dunkelheit und scheinbare Ruhe. So, wie wir etwas Hässliches vor uns nicht sehen müssen, wenn wir woanders hinschauen oder uns die Hand vor die Augen halten.
Alkohol ist letzteres. Das eingeschlagene Licht. Die Hand vor unseren Augen.
Bei kleineren Unterschieden zwischen dem, was wir für richtig halten und dem, wie wir handeln, gelingt uns die Ablenkung im Außen eher. Bei größeren Unterschieden oder einer höheren Sensibilität reicht das oft nicht mehr aus.
Bevor ich mich betrank, in diesen einsamen Nächten, hatte ich erst versucht, mein Bewusstsein abzulenken, indem ich vom großen Reichtum träumte, ununterbrochen Bücher las und fernsah und mehrmals täglich badete (warm, geborgen). Erst als das alles nicht mehr langte, versuchte ich‘s damit, das Bewusstsein auszuschalten.
Die eine Flucht, und dann die andere.
Wenn wir uns betrinken, lohnt sich immer die Frage:
Wo in meinem Leben handle ich falsch?
Oder vielleicht auch:
Wo in meinem Leben fühle ich mich falsch?
„Wie man Sorgen, Stress und Selbstzweifel loslässt“
Du und ich und der Alkohol
Zum Glück ist die Sache mit dem Alkohol bei mir nie zu etwas noch Ernsterem ausgewachsen, betrunken bin ich nur noch selten (und das nicht, weil ich mich an ne Menge Promille im Blut gewöhnt hätte).
Aber da sollte man sich nie zu sicher fühlen. Es ist einfach verlockend, nur ein Paar Gläser entfernt vom Ende der Zerrissenheit und der Problemen, wenigstens eine Weile. Wie für die eine, die im Vorstellungsgespräch gefragt wird, wo sie sich denn in fünf Jahren sieht, und sie: „In fünf Jahren will ich fünf Jahre trocken sein … okay, viereinhalb.“
Ich würde sehr gern von euch lesen, wie ihr zum Alkohol steht und ob ihr ihn vielleicht auch mal missbraucht habt oder das immer noch tut.
Natürlich gern auch AAnonym.
Prost.
P.S.: Dasselbe gilt auch fürs Rauchen, Fressen, Arbeitssucht, Sexsucht, Spritzen und Schlucken (von Medikamenten und all diesen Drogen, die ich selbst natürlich nicht mal beim Namen kenne). Siehe auch Warum Du so erschöpft bist (der schmerzhafte wahre Grund).
Photo: Johnny Silvercloud
Hallo Tim,
Danke für Deinen offenen, ehrlichen Beitrag! Ich selbst hatte nie größere Problme mit dem Alkohol. Er hat mir allerdings einen Zahn gekostet, als ich dummerweise meinte von der Wiesn (Oktoberfest) mit dem Rad nach Hause fahren zu müssen. Allerdings denke ich dass uns die Natur oder der liebe Gott psychoaktive Substanzen zur Verfügung stellt, hat seinen Sinn. Der Alkohol hat in geringen Mengen vielleicht den Sinn uns die Ängste und Selbstzweifel zu nehmen.
Für mich hat sich aber nicht diese Kopfweh verursachende Zellgift sondern eine Pflanze die körperähnliche Inhaltsstoffe enthält bei kontrollierten und mäßigen Genuß nach getaner Arbeit als inspirierend herausgestellt. Anders ausgedrückt: Beim gelegentlichen Genuß von Cannabis kommen mir gute, spannende Ideen. Mein Hirn wird sozusagen noch freier. Natürlich ist es absolut gefährlich wenn eine Droge den Menschen steuert. Den bewussten Genuß von natürlichen psychoaktiven Substanzen, halte ich aber nicht grundsätzlich für falsch!
Was denkst Du, Ihr? Sollte man komplett ohne jegliche Art von ‚Drogen‘ leben oder kann man/ frau mit Ihnen umgehen lernen und sie sogar positiv für sich nutzen?
Hey Lee,
ich vermute, dass das eine Typfrage ist. Ich hatte schon einige üble Horrortrips nach dem vermeintlich harmlosen Dope-Konsum (liebe Kinder unter den Lesern: bitte nicht nachmachen), da ist dann eine Psychose irgendwann vielleicht auch nicht ausgeschlossen.
Ansonsten wäre ich da auch für Eigenverantwortung, sofern das wirklich möglich ist, die Umwelt dann vor sich zu schützen.
Hallo Tim, Servus Lee,
grundsätlich sollte es jedem frei gestellt sein, wie er mit Drogen etc. um geht. Denke, je mehr Reglement, desto verführerischer für manch einen. Für mich persönlich ist Alkohol ein Genussmittel, welches wirklich nur nach Stimmung und in Maßen genommen wird (dann aber Wein, Bier, Schnaps – was eben gerade angesagt ist).
Zu Canabis: Habe 3x Kekse probiert (kann nicht Rauchen) und wie es bei diesen Teilen so ist, war die Wirkung jedes Mal anders. Was ich aber sagen kann: ich kenne ein paar Leute, die sehr regelmäßig Canabis konsumieren. Und alle von denen haben unglaubliche Defizite: Konzentratiosschwierigkeiten, Verlust des Kurzzeitgedächnis, Unzuverlässigkeit, Probleme mit sozialen Kontakten. Nach außen wirken sie für andere fast normal, vielleicht etwas verschroben, doch bei näherer Betrachtung ist man verwundert, dass da überhaupt noch etwas funktioniert. Dadurch, dass sie diese Eigenarten entwickelt haben, entstand on top noch der perfekte Narzissmus. Eine derartige Fokussierung nur noch auf ihre eigenen Bedürfnisse. Zwischendurch kommen dann wieder Phasen, bei denen sie Kontakt nach außen suchen, merken jedoch nach kurzer Zeit, dass dies mit ihren eigenen Bedürfnissen kollidiert. Was sie den anderen durch dieses Annähern und sich dann abrupt wieder zurück ziehen antuen, das interessiert sie kein bißchen. Im Gegenteil, die anderen sind der Negativfaktor.
Entsprechend mein persönliches Fazit: Drogen ab und zu ok, doch ein regelmäßiger Konsum vernichtet jegliche Empathie, soziale Gefüge (und dafür must du noch nicht mal berauscht unterm Tisch liegen, sondern nur regelmässig knosumieren) und verletzt dich und dein Umfeld.
Wünsche allen einen schönen Tag!
LG, Yvonne
Hey Yvonne,
solche Menschen kenne ich auch, die es übertrieben haben (nicht unbedingt beabsichtigt, Drogenkonsum ist ja oft eher ein Symptom). Vom Gymnasium über die Gesamtschule in die Förderschule runtergekifft innerhalb von 2 Jahren und solche Fälle.
Ich glaub, da gibt’s echt bessere Wege, sich zu entspannen, sich wertvoll oder geboren zu fühlen.
Liebe Grüße
Tim
Hey Yvonne,
das ist sicher typbedingt. Ich habe einen guten Freund, der fast 30 Jahre lang kontrolliert gekifft hat, niemals mehr als ihm gut tat, er hat dabei im Alltag voll „funktioniert“, ohne Auffälligkeiten oder Einschränkungen. Dann, von einem Tag auf den anderen, hat er damit Schluss gemacht. Weil es sich so anfühlte. Seitdem kifft er nicht mehr und substituiert das auch nicht irgendwie (das Zigarettenrauchen hat er auch gleich mit aufgegeben). Ohne irgendeinen Anlass.
Alkohol und Cannabis geben einem im ersten Schritt das, was viele benötigen. Selbstvertrauen, das Ausschalten von Ängsten, Lebensfreude, Entspannung und meistens nette Kontakte in geselligen Runden. Das sind alles Punkte die bei einem „normalerzogenen“ und “ gesunden“ Menschen vorhanden sind! Nur leider entwickelt sich unsere Welt in eine andere Richtung… verkorkste, pessimistische, depressive, egoistische, nicht denkende, empathielose, ängstliche Menschen regieren die Straßen. Dementsprechend entwickelt sich unsere Gesellschaft, denn wie wir alle wissen, nimmt der Mensch das Äußere nach Innen auf, und das Innere spieglt sich wiederrum nach außen. Warum das so ist, dafür gibt es tausende von Gründen…
Am Anfang können einem diese Drogen Erleichterung bringen…sie sind Deine ständigen Begleiter an schwarzen düsteren Tagen. Für die Einen am Wochenende, für die Anderen fast täglich. Sie geben einem sozusagen das „Ich“ das man gerne hätte. Nur irgendwann wendet sich das Blatt und die Synapsen im Gehirn arbeiten nicht mehr richtig. Angstattacken, Depressionen, Neurosen und vor allem eine unzufriedene Grundstimmung tapezieren Deinen Hypothalamus. Das anfängliche gute Gefühl wandelt sich um. Eine eventuelle Sucht entsteht. Nicht nur nach dem Stoff, sondern auch in den Gedanken! Man hat sich programmiert. Programmiert darauf das Alkohol oder Cannabis entspannen…das kann gut gehen. Meistens tut es das aber nicht.
Meine persönliche Meinung ist es, dass sich alles im Leben um Selbstvertrauen, Liebe und SIcherheit dreht. Danach streben wir primär! Bei einer guten Erziehung sind dies Dinge die man seinem Kind mitgibt, um es selbstsicher, glücklich, empathisch und vor allem autonom zu machen bzw. zumindest versucht ihm diese Werte ins weitere Leben mitzugeben! Aber wie läuft es wirklich? Die meisten Eltern haben doch gar keine Zeit für Ihre Kleinen…sind dauerbeschäftigt mit Ihrem scheiss, sind genervt, sind im Dauerstress um Ihr Haus, Ihr Auto, Ihr Boot, Ihren sonstigen Wohlstandsscheiss aufrechtzuerhalten! Geld und Anerkennung steht im Vordergrund, Nachwuchs hat man, weil es mal so gemacht wird. Am besten Nachwuchs und Karriere! Man kann ja sein Kind in jungen Jahren in die Grippe geben!? Da wirds von einem anderen Soziopathen erzogen…klasse Wurst…
Menschen sind oft unzufrieden und depressiv weil Ihnen was fehlt. Aber sie suchen falsch! Gelöst wird dies nicht ( langfristig) durch Materialismus oder dem Nachgehen von Gelüsten, sondern das Problem liegt ganz Tief in unserer Erziehung, Psyche und Konditionierung! WIr versuchen unsere Defizite auf dem leichten Weg zu lösen, indem wir Substanzen nehmen die unsere Gefühle beeinflussen oder wir versuchen alles um uns herum zu ändern. Das wird nicht gelingen… Langfristige Zufriedenheit und Ausgeglichenheit kommt immer von Innen, niemals von Außen! Leider kappieren das die Wenigsten, da man ungerne in einen Spiegel schaut und den Arsch hochkriegt sich selbst zu ändern…
Also Tim, was glaubst Du wieviele Menschen eigentlich eine Psychotherapie bräuchten? 80%?
PS: Einem guten Suff mit ner Flasche Port und ner guten alten Lindenberg LP auf der Nadel, ist dennoch nix entgegenzusetzen! Das gleiche gilt für Marley und nem Blunt! Die Menge macht das Gift 😉
Hey Henry,
Danke für Deinen sehr schönen Kommentar.
Die 80%: Ich glaube, so vielen würde eine nähere, von außen unterstützte Beschäftigung mit sich selbst gut tun. „Brauchen“ ist halt relativ. Aber gut tun, das bestimmt.
Ich hab gestern übrigens eine ziemlich gute Doku über Drogenabhängige in Deutschland gesehen und über eine Einrichtung, wo sie mit reinem Heroin versorgt werden, sofern sie bestimmte Sachen nachweisen können (mehrfache Therapien und Rückfälle). Der leitende Arzt hat gesagt: Man schaut auf Drogenabhängige oft herab, als wären sie schwach – dabei braucht es gerade als „Junkie“ eine enorme Menge an Kraft, sich jedem Tag aufs Neue zu stellen. Eine echte Lebensleistung hat er das genannt und ich fand das einen tollen, wertschätzenden Blick und eine bestimmt gute Basis für die Genesung.
Lindenberg … auf den bin ich für mich auch erst vor Kurzem gestoßen über ein sehr schönes Buch von Stuckrad-Barre, „Panikherz“.
Liebe Grüße
Tim
Ich befürworte absolut, wenn man sich in gewissen Zeiten einen Wegbegleiter in Form eines Therapeuten sucht und es gibt einige gute Therapeuten.
Jenen zu finden bedarf guter Prüfung und Menschenkenntnis, denn leider gibt es sehr viele Therapeuten, die selbst Hilfe benötigen könnten.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1806422056263424&substory_index=0&id=1674982712740693 Ein kleiner Auszug aus meinem Leben
Gutes Durchhalten auf Deinem Weg
Hey, Danke für die schönen Kommentare. Ich habe mich (Rotwein) und meinem Bruder (Dope) wiedererkannt. Im schlimmsten Fall will man sich doch einfach nur mal betäuben weil ja doch wieder etwas fehlt im Leben: Liebe und Selbstliebe…
So ein Bierchen zählen wir in Bayern gelegentlich zu unserer Grundernährung. Auch ein Gläschen Wein am Tag hält gesund. Und mit den Inhaltsstoffen des Rotweins leben viele Menschen länger. Vieles nehmen wir aber zu uns wegen der Gefühlslage, die sich damit offenbar kurzzeitig dahingehend anpassen lässt, wie wir sie lieber haben. Wir fühlen uns gleich besser und so manche quälende Last ist erstmal beiseite geschoben. Manche Droge hilft sogar dabei, sich an einen höheren Geist anzubinden, Gelassenheit, Friede und Mystisches zu erfahren, oder einfach kreativer zu sein mit solcher Entlastung. Vieles wird dann aber bald Gewohnheit. Und etwas später Sucht. Auch so manches Denk-Muster können wir dazu zählen. Es dient zunächst dem Sich Besser Fühlen, dann wird es zur teils unbewussten Gewohnheit. Und später zur Sucht. Es wieder wegzulassen, würde noch mehr schmerzen, als es eingangs zu helfen schien.
Wir sehen das in Maßen alles als menschlich an. Nur wo ist die Grenze, wo es beginnt, uns zu vereinnahmen? Ab wann haben wir nicht mehr die Macht in Händen? Wir können hierzu durchaus auch viele als „gut“ gesehenen Eigenschaften, auf die wir vielleicht stolz sind, unter die Lupe nehmen, aus meiner Sicht. Die Frage ist nur, wie weit wir etwas übersteigern müssen, bis wir es nicht mehr als gut sehen. Und warum übersteigern wir das dann? Warum lassen wir nicht ab vom endlosen Denken, das uns nur davon abhält, einfach mehr Vertrauen in das Leben zu wagen?
Ich glaube dass es einen Unterschied macht, ob und wie bewusst wir leben. Auch, wieviele alten Dramen wir noch unbewusst als belastende Gefühle mit uns schleppen. Und wieviel Vertrauen in uns selber wir im Bauch spüren. Und alles das hängt von einander ab. Selbstanklage hilft hier wenig. Eher ein Verstehen, dass alles Ursachen hat und Nachsicht mit uns selber.
So wünsche ich uns Nachsicht mit uns selber und den Mut, die Gefühle in uns leben zu lassen. Sie werden von selber weniger oder gar nicht.
LG Richard
@Henri: Ich bin absolut mit dir einer Meinung und würde auch soweit gehen zu sagen, die Menschen BRAUCHEN eine gute Psychotherapie oder „Coaching“, wenn es besser klingt, die Grenzen verschwimmen schnell. Ich selbst habe eine fantastische Therapeutin getroffen, die mir erst beibrachte VERRÜCKT zu sein, haha. Verrückt im Sinne von ich selbst. Sie brachte mir bei, mich selbst zu lieben, ohne, dass je das Wort gefallen wäre. Zuerst konfrontierte sie mich nur mit meinen verdrängten Gefühlen. Als ich das erste Mal zu ihr kam, fühlte ich mich absolut leer.
Im Suff konnte ich wunderbar heulen, meist gegen Ende des Abends, da kam alles heraus. Mein Vater machte sich schon Sorgen, ich sei Alkoholikerin. Ich lebte in Frankreich, wo das Trinken eine soziale Norm ist, mehr noch als in Deutschland oder Spanien, habe ich den Eindruck. Zumindest kam es mir so vor.
Tja, was soll ich sagen, meine Therapie ist seit Januar diesen Jahres vorbei, ich fühle mich immer mehr bei mir selbst, zumindest auf dem Weg dahin, und stelle überrascht fest, dass ich inzwischen viel, viel, wirklich VIEL weniger trinke.
Also reicht es nicht zu sagen, „Ah, ich höre auf mit dem Trinken.“ Dann geht es dir ja eventuell sogar noch schlechter. Nein. Wir sollten uns alle nicht zu schade sein, uns einen Therapeuten zu suchen, der zu uns passt und mit dem wir spüren, dass wir unserer Gefühlswelt näher kommen und mit ihr umzugehen und sie zu verstehen lernen.
Dann ergibt sich das mit dem Alkohol oder anderen Drogen von ganz alleine, denke ich.
Denn wenn man es GENIESST (schließlich heißt es nicht umsonst GENUSSmittel, ist es doch echt eine Bereicherung für das Leben (Genießen schließt für mich ein, dass man es nicht in Massen in sich hineinschüttet!!!))
Auch wieder so ein interessantes Thema!
Tim, Tim, Tim!!
Ich liebe deine Seite auch (wie Tatjana und tausende anderer Leser) – zumal ich mich hier unter schon eher gesunden Menschen fühle, die sich immerhin mit sich selbst beschäftigen. Dass du so viele Leser hast, ist ein SEHR GUTES ZEICHEN. Es gibt Hoffnung.
@elisa
Was für eine Therapie hast du gemacht (welche Methode(n)?
LG Sabeth
Hallo Sabeth,
ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht. Auf jeden Fall war es keine Psychoanalyse und keine Verhaltenstherapie. Ich denke, es kam dem Existenzialismus sehr nah. Wichtiger wäre da zu erwähnen, dass meine Therapeutin immer sagte, jede Therapie ist einzigartig.
Eine Therapie ist lebendig, sie entwickelt ein Eigenleben und verantwortlich ist der „Patient“, nicht der Therapeut. Der Therapeut begleitet den Patienten, doch dieser bestimmt den Rhythmus, die Richtung und den Erfolg seiner Therapie.
Ich denke, bei vielen Menschen hilft eine Therapie auch nach Jahren nicht, da sie nicht merken, dass sie die Arbeit machen müssen, und zwar 24 Stunden am Tag. Es reicht nicht, einmal pro Woche zum Therapeuten zu gehen und dazwischen nichts.
Meine Therapeutin hat mir viele praktische Tipps gegeben. Ein wichtiger davon: MIT MIR ALLEIN SEIN. Regelmäßig. Mich selbst kennenlernen. Nicht mehr vor der Leere, die da war, wegzurennen und mich davon abzulenken (mit Alkohol zum Beispiel), sondern, hinzusehen. Das fällt, glaube ich, vielen Menschen am schwersten. Sich Zeit zu nehmen (mindestens 30 Minuten am Tag), in der sie nichts machen. In der sie sich irgendwo hinsetzen oder legen oder stellen und in sich hineinhören, fühlen, was auch immer. Das ist anfangs sehr ungewohnt, doch irgendwann macht man es auch, wenn man in Gesellschaft ist, man fühlt sich weniger allein, da die wichtigste Person, man selbst, einem endlich zuhört und bei einem bleibt.
Hoffe, das hilft dir weiter?
Liebe Grüße,
Elisa
toll geschrieben… hat mich sehr angesprochen
@ Elisa
Interessant zu lesen Deine Coaching Erfahrung. Finde Coaching ist eine sehr intensive und lehrreiche Sache! Das ganze Thema ist die letzten Jahre immer mehr am kommen…auf jeden Fall ne gute Richtung! (zumindest wenn man einen guten Coach findet)
@ Richard
Gehe zu 100% mit. Zum Thema Sucht habe ich mir ein Leitsatz zurechtgerückt. “ Für mich ist es eine Sucht, wenn ich immer wieder etwas tue, obwohl es mir nicht (mehr) gut tut“ Wenn zb. nicht mehr das trinken selbst ( beisammen sein, schöne Zeit haben) im Vordergrund steht, sondern das Ergebnis ( sich völlig zu benebeln)
@ Tim
Japs, schliesse mich an! Deine Seite ist klasse und es macht mir Freude hier zu sein.
kenn das gottseidank nicht von mir. ich bin nicht sehr suchtgefährdet. klar, als jugendliche hab ich mich auch regelmäßig mal betrunken 😉 aber das finde ich durchaus normal. dafür bin ich depressiv 😉 auch was schönes.
lerne das alles durch meinen mann kennen. pc-spielsüchtig, pornosüchtig. rauchend. betrinken nur selten.
schön, wenn man so vor sich und der realität davonrennen kann. natürlich nicht.
mein exfreund war schwer arbeitssüchtig undkörperlich dadurch sehr kaputt.
ich sammle solche kranken exemplare scheinbar.
Liebe Lisi,
hast du schon einmal etwas von Co-Abhängigkeit gehört? Was du schreibst, lässt mich aufhorchen. Du kannst den Begriff ja mal googlen und sehen, ob du dich darin wiedererkennst.
Co-Abhängigkeit betrifft die Verwandten und Partner von Süchtigen (egal welche Form von Sucht: Alkohol, Spiel, Sport, Arbeit etc.)
Ein wundervolles Buch dazu (leider nur auf Englisch), das auch praktische Übungen gibt: Co-Dependency for Dummies von Darlene Lancer. Hier der Link zum Buch: https://www.amazon.com/Codependency-Dummies-Darlene-Lancer/dp/1118095227
Übrigens ist die Co-Abhängigkeit extrem verbreitet, wird also vielleicht von vielen schon als normale Situation angesehen, obwohl sie sehr viel Schaden anrichtet – in deiner Seele und deinem Leben.
Bitte pass auf dich auf!
Kannst mich auch gern anschreiben, wenn du Fragen hast!
Alles Liebe,
Elisa
Liebe Elisa,
ich bin keine unerfahrene in Alkohol, Süchten und co Abhängigkeiten……. Danke allerdings für den Buchtipp Codependency for dummies — das einfache ist oft hilfreicher 🙂 – das kannte ich noch nicht
Herzlichen Gruß Klaudija
….. und aus meiner Erfahrung ist Co-Abhängigkeit eine Volkskrankheit vielleicht sogar auf der ganzen Welt.
Es war sehr merkwürdig deinen Artikel zu lesen . Schmerzhaft und schön zugleich . Mein Vater ist Alkoholiker, mein Opa war es . Es ist schlimm zu sehen , wie Menschen sich zu Tode trinken und für mich als Kind bzw Enkelin war es als ob ich bei einem langsamen qualvollen Suizid zusehen . Ich trinke gar nicht . Es ist mir heute noch unbegreiflich , wie eine Droge soviel zerstören kann .
Ich glaube etwas über mich erfahren zu haben…ich war zu 100% co abhängig….aber zu 100%..nein zu 1000% ….und das seit anfang des zusammenwohnens….ich merkte dass was nicht stimmt bei ihm…es dauerte laaange bis ich begriffen habe was für sucht er hat…wollte helfen wobei ich selbst hilfe brauchte…hatte oft erschöpfung nach der ersten(schweren) geburt und erlebter depression…habe hilfe gesucht von einem „süchtigen“ zu der zeit war er das noch…und seine sucht wurde grösser…meine entäuschung auch…aber ich übersah dass ich längst co süchtig war….darf gar nicht nachdenken wie blöd ich war…unerfahren…Ich verstehe echt nicht mehr warum ich so viel schlechtes erlebte…echt nicht mehr…aber dankbar für das Gute….Gute Nacht:)…will die seite gar nicht mehr besuchen…echt…
Ich war in meinem Leben noch nie richtig betrunken. Eines Silvesters mit Freunden hat es für einen Schwipps gereicht.
Alkohol macht mich sofort müde und einen Brummkopf, und die allermeisten Dinge mag ich nicht. Also habe ich mich fast immer dem „Ach ein Gläschen“ entzogen. Denn was habe ich von einer Substanz, die mich müde und mir Kopfschmerzen macht und mir so das Durchhaltevermögen für einen netten Abend nimmt? Und ich nicht mal mehr mit dem Auto heimfahren dürfte?
Musik hören war mein Ventil für schlechte Zeiten. Eine – gesunde und viel zu kurze – Weile auch Joggen. Ansonsten lasse ich traurigen Emotionen einfach Raum. Gut, auch nicht immer, manchmal bin ich der Ablenk-Junkie.
Meine Mutter hat ihren Körper mit Süchten (Nikotin, Tabletten, Magersucht) zerstört. Mein Vater ist „Niedrig-Spiegel-Trinker“ (so nenne ich das): Er trinkt Bier und Weinschorle und kaum je mal etwas ohne Alkohol. Er achtet darauf, dass er unter den 0,5 Promille bleibt.
Aber warum bitte soll ich meinem Körper ein Gift zuführen, das mich schon durch Kopfschmerzen warnt? Als Jugendliche hatte ich selbst einen kurzen Ausflug in die Magersucht gestartet – aber die Angst und das schlechte Vorbild daheim haben mich da rausgeholt.
Ich habe früh gelernt, dass das Leben öfter mal schwierig ist und dass man das aushalten kann. Mich hat vielleicht auch geschützt, dass ich IMMER meinen Lebenswillen behielt, also solche Zeiten zwar nicht leicht waren, aber nie am „Ich will weiter“ gerüttelt haben. Dazu bin ich – im besten Sinne – viel zu wissbegierig. Ich bin auf der Welt, um mein Leben mit allen Farben und darin enthaltenen Erfahrungen zu leben. Und nicht, um es wegzu“saufen“.
Euch wünsche ich dasselbe und viel Liebe!
Hallo Tim,
Da das Thema ja betrinken hieß, möchte ich mich auf den Alkohol beschränken, denn auf den anderen Gebieten fehlt mir zugegebenermaßen die ausreichende Erfahrung…
Alkohol hat die besondere Wirkung, dass er einerseits bestimmte Teile in uns in den Vordergrund drückt und andere dimmt, als auch allgemein die Wahrnehmung von „breit“ auf „schmal“ stellt. Die Verlockung betrunken zu sein ergibt sich also einerseits, wenn ich dann etwas ausleben kann, was sonst ein Schattendasein fristet, oder wenn mich die unübersichtliche Fülle meiner Probleme gegen ein Einziges tauschen kann – u.U. ein Riesen Erleichterung. Daher finde ich das Phänomen des sich betrinkens auch nicht per se falsch – man sollte lediglich wach genug dafür sein, zu bemerken, wenn man diese Effekte nur noch mit Alkohol erleben kann. Es ist also „gut“ um zu erforschen, was einem unter dem Radar so bewegt – aber das richtige Leben möchte dann „in vollem Bewusstsein gelebt werden 😉
Meine Erfahrungen.
Beste Grüße,
Margoyle
Ich bin froh euch nicht persönlich zu treffen…stelle mir raum vor wo manche von euch sitzen…und ich komme rein und will so tun als wäre nichts…doch ich fange an zu heulen…laaaange…tagelang vlt…brauche nur wasser und ab und zu was essen…und wieder heuelen….darum will ich euch gar nicht mehr;)…werde die seite überspringen;)…vlt…so viel hier..wahres…aber man will verdrängen…vergessen…ich fange mit manche methoden…tipps die helfen…habt eh viele angeführt hier…werde sie suchen…gute nacht…
Alkohol ist aus meiner Sicht, wie du schon geschrieben hast, das Mittel um den Verstand (Bewusstsein) mal auszuschalten. Gerade in der heutigen Gesellschaft werden doch alle möglichen Gründe gesucht um sich exzessiv zu betrinken. Die Hemmungen werden fallen gelassen: Menschen (Männer) öffnen sich, sprechen über Ihre Probleme; Typen sprechen Frauen an und anders rum; Du kommst aus dir raus: Du kannst du selbst sein, weil du dir keine Gedanken darüber machst, was andere von dir denken. Ich frage mich warum gibt es diese Hemmungen? Weil ich mit mir selbst nicht im Reinen bin. Es fühlt sich einfach gut an die Sorgenmaschine mal auszuschalten, du bist im Hier und Jetzt, denkst nicht an die Vergangenheit oder die Zukunft. Letztendlich ist es ein Aufschieben deiner selbst und sich mit sich selbst, seinen Ängsten/ Wünschen/ Träumen auseinander zu setzen.
Zudem ist Alkohol Gift für den Körper ist. Ich meine wir knallen uns Gift rein und die arme Leber regelt das wieder, wir merken nichts davon, außer dem Karter. Letztendlich schädigt man mit exzessivem/übermäßigem Trinken nachhaltig seinen Körper.
Meine Theorie kurz und knapp:
Alkohol/Dogen/Massenkonsum/TV ist doch auch gewollt, denn wenn wir Menschen uns mal Gedanken über uns eigenes Handeln machen würden, steigt unser Bewusstsein für uns selbst und unsere Umwelt und dann würden viele schnallen, was in der Gesellschaft schief läuft und sich ein besseres Miteinander einsetzen. Selbstbewusste Menschen sind auch eine Gefahr für die Mächtigen, weil sie Dinge/ Systeme hinterfragen oder besser gesagt aufwachen aus Ihrem 5+2 Tage 40 Stunden Trott, aber eigentlich unglücklich sind und nächste Woche wieder das Gleiche. Teufelskreis. 🙂
LESER: 100 % YES !!!
Ich denke, das der Großteil der Bevölkerung Drogen zur Ablenkung einsetzt. Jugendliche, weil es verboten ist, wenn sie noch jünger sind und natürlich auch aus experimentierfreude, was ich nachvollziehen kann, des ausprobieren wegens.
Erwachsene hingegen, welche die Pubertät also hinter sich haben, denke ich, das dort der Großteil ihr Bewusstsein betäuben, weil viele eine Rolle übernehmen, diese oft nicht mit ihrem wahren selbst übereinstimmt.
Und wie der HenriChinaski schon schrieb: […]denn wie wir alle wissen, nimmt der Mensch das Äußere nach Innen auf, und das Innere spieglt sich wiederrum nach außen.[…] Bzw. vergleichen sich viele mit ihrer Umwelt, auch ich habe es und mache es hin und wieder immer noch, doch gibt es auch die Möglichkeit sich von Innen nach Außen zu besinnen, soll heißen, das ich mich als Mensch selbst akzeptiere wie ich bin und meine Bedürfnisse ernst nehme und diese auslebe, also von Innen nach Außen gehe. Dies gab mir zumindest eine gewisse innerliche Befriedigung und konnte dazu, wenn ich Cannabis zu mir nahm, meine Sinne erweitern, im gegensatz dazu, wenn ich es nicht geatn habe, wurde bei dem Konsum von Gras eher eine introvertierte Form meinerselbst gefördert. Das mal dazu, ob Cannabis auf Dauer schadet – je nach Perspektive des Konsumenten. Dem Alkohol habe ich noch nie viel abgewinnen können, weil es mich eher stumpf macht und längst nicht den Effekt von Cannabis erreicht, wobei ein Glas Rotwein auch ganz lecker ist 🙂
Das Thema beschäftigt mich gerade auch sehr.
In meinem Leben in Deutschland gehe ich oft feiern, trinke mit Freunden und gehe in Bars. Ich weiß nicht mehr wozu das Ganze, stehe mitten auf der Tanzfläche und fühle mich leer. Wenn ich darüber nachdenke geht der Prozess wohl schon eine Weile.
Nun beschäftige ich mich gerade auch etwas mit dem Buddhismus und Buddha rät von Alkohol und anderen Drogen ab, da sie meistens eher Probleme bereiten und einem friedvollen Leben im Weg stehen.
Ich denke da ist auf jeden Fall was dran und ich werde aktiver nach meinem eigenen mittleren Weg suchen müssen.
Einsicht ist der Weg zur Besserung. Danke für den Artikel.
ich finde auch, dass gerade das „auf der Tanzfläche stehen und sich leer fühlen“ sehr sehr schade ist. Da geht es doch eigentlich darum zu tanzen, für sich, mit anderen… Musik oder Gemeinschaft zu genießen und doch sind die meisten Menschen viel zu betrunken und wech um das überhaupt noch zu spüren…
„Die eine Flucht und dann die andere“, darüber habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, du triffst es mit dem Artikel auf den Punkt 🙂 Ich habs selbst an mir beobachtet und kann es immer noch an anderen beobachten.. sehr oft..
Lieber Tim, Ich trinke keinen Alkohol aus genau einem Grund: Bewusstheit und Klarheit und Gegenwärtigkeit ist mit Alkoholkonsum (oder andere Drogenkonsum) -regelmäßig oder unregelmäßig- nicht möglich. Ich habe sehr wohl Alkohol, Zigaretten, Sex und andere diverse Drogen konsumiert weil es auch „normal“ ist in dieser Gesellschaft. Partys und andere Ablenkungen sind Regelmäßigkeiten gewesen bei mir…. und ich bereue nichts. Dem Universum sei dank (und einer höheren Macht) habe ich bemerkt das es was anderes gibt als Ersatz für das Leben. Nämlich das Leben selbst. Für mich war es nicht leicht mich mit meinen Inneren Schatten (Ego und Schmerzkörper) zu konfrontieren. Es ist allerdings für mich verständlicher geworden und ich habe gelernt das meine Gedanken und Gefühle und mein Ego ein Aspekt von mir sind und nicht ich. Ich bin verantwortlich für mein Leben und ich bin damit nicht alleine, was mir deine Webseite zeigt. DANKE für deine Beiträge und Herzlichen Gruß Klaudija
Trinken bringt leider so gar nichts. Trinken macht mehr Probleme als die es lösen könnte. Wenn überhaupt überdeckt Alkohol für einen kurzen Moment das vermeidliche Problem, es löst es aber leider nicht.
Bitte fangt niemals an in Alkohol eine Lösung Eurer Probleme zu sehen. Es macht Euch nur noch mehr kaputt. Macht Euch lieber mit klaren Menschenverstand daran das Problem was Ihr habt zu lösen vielleicht auch mit Hilfe anderer.
Für mich laufen all diese Dinge unter „Betäubung“. Und natürlich machen Dosis und vor allem Regelmäßigkeit das Problem aus, vor allem beim Alkohol. Ich bin mir nicht sicher, ob der Mensch komplett ohne Betäubung klar kommt. Jede Kultur hat ihre Art von Drogen entwickelt.
Dass Dauerbetäubung keine Lösung sein kann, liegt auf der Hand. Das Schlimme ist, dass auch die guten Dinge damit nicht mehr gut sind, sondern verschwommen, unecht, verzerrt. Aber wenn die schlimmen Dinge nicht mehr auszuhalten sind, was dann? Ich stelle diese Frage offen. Es ist manchmal ganz schön herb, den Schmerz der Seele auszuhalten und bewusst zu durchleben. Und der Schmerz ist unausweichlich, der ist leider auch ein Teil des Lebens. Es läuft nicht immer super.
Ich denke, das hat auch etwas zu tun mit „sich selbst zu spüren“ oder „sich selbst wahrzunehmen“. So viel Alltag, so viele Pflichten, so viele Rollen, die man darstellt (nicht: spielt!), worin man sich selbst verlieren kann und woraus man eine Fluchtmöglichkeit sucht.
Hallo Tim. Ich schreibe das betrunken. Nur darum habe ich wahrscheinlich den Link angeklickt. Heute war ich ich, heute war ich witzig und schlagfertig und gelöst. Heute hat niemand Unsicherheit oder Zweifel in mir gesehen. Ich hatte echten Spaß, war unter Freunden und konnte laut lachen. Ich hab nicht gegrübelt, nicht darüber nachgedacht was gestern war und morgen ist. Ich weiß heute Nacht nicht, ob das insgesamt betrachtet) gut oder schlecht ist, aber ich habe auch keine Lust mehr alles was ich tue zu bewerten. Ich betrinke mich nicht einsam und ich bin ohne Alkohol nicht verloren, und doch bin ich gefühlt nur ich, wenn ich bin wie jetzt. Das gefährliche ist wohl, dass ich mich mag wie ich jetzt bin. Ich schreibe nur weil ich jetzt so bin. Ich weiß nicht, warum es nicht ohne klappt und wie ich ohne so sein kann, damit ich mich so fühle wie jetzt. Ich bin eine wie es so wunderbar untreffend heißt „austherapierte“ ex-BWLer-ex-Perfektionistin mit tollen Freunden, tollem Beruf, tollen Hobbies und furchtbaren Problem ungehemmt Spaß zu haben. Wie, um Himmels Willen, funktioniert das also?
Huhu, hast du eine Quelle für die Tolstoi Aussage? Dankeschön!
Ich habe gerade Ende letztes Jahr meine Eigene Theorie dazu aufgebaut.
In unserer Gesellschaft werde ich schräg angeschaut, weil ich lächle.
Jeden Tag sehe ich, wie die Menschen ohne eine Miene zu ziehen ihren Alltag bewältigen.
„Ja nicht auffallen, eingliedern, integrieren“.
Doch unser Unterbewusstsein ist stark und es ist schwerer sich selbst zu sein, weil man somit komische Blicke kassieren kann.
Doch dann sehe ich am Freitag oder Samstag Abend diese Menschen, die lachen, laut rumbrüllen, sich amusieren. Sie lassen es zu, so zu sein, wie sie sind. Ihre Entschuldigung, falls sie etwas ungewohntes oder „dummes“ tun? „Ich war betrunken.“
Ich selbst werde warscheinlich oft als „Freak“ abgestempelt, weil ich mich nüchtern so verhalte. Doch ich habe keine Lust mich zu verstecken und geniesse es jeden Tag „betrunken“ zu sein.
Da kann ich ein ganzes Stück weit mitfühlen. Ich gehe auch lächelnd durch die Gegend und schmunzle oft, wenn Menschen mich dann grüßen, weil sie glauben, sie mössten mich kennen, weil ich sie ja anlächle 😉
Sehr gut, trinke kein Alkohol mehr seit einigen Jahren und es ist alles besser geworden. Nicht sofort aber nach und nach! Es ist die gefährlichste Droge der Welt mit Zigaretten da sie überall erhältlich ist.
Tolstoi und du, ihr habt recht. Ist genau so. Ich erlebe es täglich, und ja, wenn andere Ablenkung nicht mehr hilft, greif ich auch schon mal zum Wein…
Wirklich betrinken tue ich mich sehr selten. Aber Alkohol oder auch Essen als Ablenkung von meinen inneren Problemen kenne ich auch. Allerdings hilft es mir nicht wirklich – Frusttrinken oder -essen lenkt ja nicht wirklich vom Grübeln ab. Im Gegenteil: Das Grübeln beeinträchtigt den Genuss und steigert so den Frust noch um so mehr.
Ich benutzte Alkohol oft, um endlich mal meine Gedanken und Gefühle ausschalten zu können. Vergangenheit deshalb, weil ich vor 5 Wochen zunächst bewegungsunfähig ins Krankenhaus kam. Ich bin jetzt zwar seit 3 Wochen wieder zu Hause. Aber da mir immer noch ständig schwindelig ist, habe ich noch nicht wieder Alkohol getrunken und auch noch nicht wieder geraucht. Manchmal ist es schwer durchzuhalten. Aber noch bin ich nicht wieder richtig mobil und bin die meiste Zeit alleine. Und mit mir selbst bin ich immer schon gut klar gekommen.
Doch ich merke, dass ich ziemlich schnell meinen Gefühlen ihren Lauf lasse, wenn ich Kontakte über whatsapp oder Telefon habe und oft – im Gegensatz zu früher – meine Wut oder Enttäuschung oder Trauer zulasse und neuerdings deshalb mit Menschen aneinander gerate. Dann schalte ich oft meine Geräte aus und will unbedingt Alkohol und Nikotin haben.
Noch bin ich standhaft geblieben. Doch ich weiß nicht, ob es mir weiter gelingt, wenn ich Kontakten nicht mehr ausweichen kann bzw wieder arbeite und auch in meine Ehrenämter zurück kehre.
Ich betäube mich, weil mich die tollste Frau der Welt verlassen hat. Ich kann, will und werde nicht ohne sie leben.
Hey Tim, habe vor gut 3 Jahren aufgrund eines guten Artikels darüber von einem Wochenende auf das andere mit dem trinken aufgehört und 2 Jahre ohne einen einzigen Tropfen durchgezogen. Vorher war ich exzessiver Partytrinker und lediglich dann aufgehört wenn es wieder Hell war, oder mein Geldbeutel leer. Nun gönne ich mir ab und zu ein Glas Wein, oder einen Joint wenn es angebracht ist.
Das Thema geht ja wesentlich weiter, man erkennt sich irgendwann sich selbst wieder. Drogen verzerren das Selbstbild nachhaltig, und nicht nur während des Konsums.
Ich persönlich habe wieder empathische Fähigkeiten und entwickelt und gehe umso mehr meinen Träumen nach. Vorher lebte ich nur passiv vor mich hin.
Ich trinke mit Genuss wenig, wenn es mir gut geht. Ich trinke aus Frust viel, wenn ich wütend bin. Wut macht mich sprachlos, Alkohol löst die Zunge und hilft mir, meine Wut zu benennen und zu artikulieren. Leider wird man dann nicht unbedingt ernst genommen…
Aha… und wie sieht es Deiner Ansicht nach aus mit zB Kiffen…? Was anderes oder mit Alkohol gleich zu setzen…? Danke für Deine Einschätzung…!
Sucht ? Flucht? Drogen und Alkohol gibt es schon sehr lange und ist in so mancher Kultur noch immer ein Ritual, das kontrolliert, gemeinsam verwendet wird. Das Tor zum Unterbewusstsein. Wir haben da noch das Wein trinken in der Kirche. Wie wir damit umgehen ist auch Teil unserer Konsumgesellschaft. Alles da zu jeder Tages u. Nachtzeit erhältlich. Erdbeeren im Winter usw. Da hat dann endlich die Industrie gesagt, das ist Ok und gut so. Werbung dafür, das wir viel glücklicher sind, wenn wir dies und jenes haben. Mit der Flasche Käptn Morgan kriegst du jede Frau. Manipulation vom feinsten. Da wundert es mich nicht, das Junge Menschen so drauf abfahren. Und ja auch ich erwische mich bei so manchen Sachen. Ja ich betrinke mich auch mal, wenn ich es für nötig halte. Habe für ein paar Stunden keine Schmerzen.Flüchte vor dem Wahnsinn da draußen. Jeden Tag geht das natürlich nicht… Ich will mich ja nicht dauerhaft entfernen, Darum kann ich nur bestätigen, das trinken betäubt. Jeden Tag.Alkohol ist ein gutes Lösungsmittel. Es löst Ehen,Arbeitsplätze und am Ende die Leber. Da habe ich schon zu viel gesehen. Mein Vater war ein Trinker und auch seine Brüder. Ehe, Beruf…Kinder. Alles weg.Probleme die man ohne Alkoholmissbrauch nicht hat. Dann wird munter weiter getrunken, Jetzt haben sie ja echte Probleme die da zum * Runterspülen* sind. Da kommt man ohne Hilfe nicht mehr so leicht raus. Vor allem ist man sich dessen nicht mehr bewusst. Falls doch…schnell noch ein Glaserl dann ist gleich wieder gut. Na dann Prost…..
Was hier geschrieben steht, stimmt schon irgendwie. Mein Freund ist vor 3,5 Monaten gestorben und seitdem erkenne ich mich auf dem ungesunden Weg wieder. Zum Glück trinke ich nicht allein daheim, lässt es aber die Gelegenheit zu bin ich sofort mit dabei. Und beim Feiern sowieso.
Mein beileid aber hör auf zu trinken glaub mir.
Wahrscheinlich liest das überhaupt niemand mehr… Ich habe eine blöde Angewohnheit, immer dann wenn ich mich schuldig fühle, weil ich was getrunken habe, irgendwo irgendetwas zu finden was mir die „Erleuchtung“ gibt…. Diesmal bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und es war angenehm zu lesen, einfach zu wissen das es andren irgendwann mal genauso ging oder geht! Danke für diese ehrlichen Worte…
Genau das habe ich auch aber meistens sind das leute die du eh nie sehen wirst.ich habe 2 jahre lang viel allein getrunken und bin einsam geworden.
Ich werde nächsten Samstag 20 Jahre und verstehe diesen Text sehr gut…ich habe 2 jahre hinter mir in denen ich mich 2 bis 3 mal die woche alleine besoffen habe und so viele freunde verloren,ich will damit aufhören und wieder ins richtige leben zurück finden.
Ich frag mich seit Jahren, warum tu, was ich zutiefst ablehne. Es beruhigt, dämpft die Gefühle, gibt mir ein paar Stunden Schlaf und Frieden, damit ich mich nicht mehr so Scheiße fühle. Warum ich so fühle…weil ich in meinem Leben erfahren habe, dass so wie ich bin, nicht okay ist. Nicht gut, nicht genug, nicht richtig…weil Eltern mit eigenem Defiziten ihren Mangel an sich selbst, Ihre Bedürftigkeit an mir auslebten. Nun, in hohem Alter (52) machte ich einen IQ Test un liege im Bereich der Hochbegabten… Lerne mich endlich kennen und hoffe, mein Selbstwertgefühl reift endlich nach, so daß ich auf Alkohol verzichten kann…ich hoffe….
Ich kenne das „Problem“ Alkohol nur zu gut. Es tut gut damit zu entspannen, sich locker zu machen, schlafen zu können.
Ob ich dabei vor etwas Anderem davon gelaufen bin ? Ich weiß es nicht
Interessanterweise habe ich in der Phase aufhören können, in der es mir persönlich am schlechtesten ging.
In der ich mich komplett allein gefühlt habe und in der ich in einer sehr schwierigen und aufreibenden, erniedrigenden Beziehung gesteckt bin.
Ich habe über Jahre dieses Elend komplett nüchtern miterlebt und darunter gelitten.
Nachträglich betrachtet glaube ich, hatte ich in der Situation einfach Angst die Kontrolle zu verlieren.
Erst als ich ein schöneres Leben begonnen habe, war der Alkohol wieder mein Begleiter und es hat Jahre gedauert davon wegzukommen.
Was ich nüchtern fühle ist, dass ich intensiver lebe – aber mich auch mehr mit mir auseinandersetzen muss.
Ob das besser ist weiß ich noch nicht – gesundheitlich auf jeden Fall .
Wahre Worte…oh ja… es ist einige Wochen als mein Körper mir sehr deutlich mitgeteilt hat: Es reicht!
Wieviel Alkohol ich getrunken habe? Jeden Abend, manchmal auch nur jeden zweiten, immer nur ein Glas, 150-200 ml. Am Wochenende auch mal etwas mehr, nicht exzessiv, aber irgendwie war es schon eine Art Regelmäßigkeit. Hinzu kam hoher Kaffeekonsum, 0,8-1l tägl.
Vor 6 Wochen kam der Klick: Ab heute kein Alkohol mehr! Vor 5 Wochen der 2. Klick: Ab heute kein Kaffee mehr. (Ach ja, seit 9 Wochen kein TV mehr, dafür lese ich jetzt mehr)
Fazit: Es entwickelt sich eine innere Ruhe, meine Gedanken sind klarer. Keine Autobahn mehr, eher gemütlich über die Landstrasse, wunderbar! Auch körperlich geht es mir sehr viel besser. Und die Seele kann nun gehört werden.
Wie lange ich mir vorgenommen habe? Gar nichts, so lange und intensiv wie ich das möchte! Das andere wäre schon wieder Leistungsdenken…
Es ist oft eine Mischung aus 1. und 2. von Tolstoi.
Bei den Bemühungen alles in Einklang zu bekommen, wird die Größe der Aufgabe klar. Es ist nicht einfach. Es wird teilweise ein Unvermögen sichtbar. Und da kann Sucht zur zeitweiligen Beruhigung beitragen.
Vielleicht kann auch die Einsicht: „Ja, ich bin nicht perfekt, ich mache Fehler und darum werde ich aus dem Einklang immer mal wieder heraus kommen“ helfen.
Danke für Deinen Podcast, Deine Gedanken und Deine Stimme.
P.S.: Zu hier: Kann die Schriftfarbe der Kommentarbox auch sichtbarer gestellt werden. Grau auf weißem Grund ist nicht gut lesbar.
Bei mir ist es manchmal so:
Ich bin nicht gerne direkt. Ein Unvermögen. Ich mag es nonverbal und harmonisch.
Anfeindungen und Vorwürfe kann ich schwer ertragen. Dann bildet sich ein negatives Gefühl. Manchmal erst nach Tagen wird mir die Ungerechtigkeit bewusst. Dann kann ich aber mit einer Gegendarstellung oder einem Kontra nichts mehr ausrichten. Die Situation ist vorbei. Zurück bleibt Wut gegen mich und dem Erzeuger der Situation. Und Selbstzweifel.
Das führt zum Wunsch einer Dämpfung der starken Gefühle durch Suchtmittel, Alkohol und Essen.
Schöner Beitrag. Wirkt auf mich wie der Blick ins vergilbte Fotoalbum. Meinen ersten Schluck Alkohol trank ich zur Jugendweihe mit 14 Jahren, das war kurz nach der Wende. Ab da trank ich bis zu meinem 30. Lebensjahr wie ein Irrer, hatte ständig Filmrisse, mehrere Autounfälle im Suff, meinen eigenen Kumpel mit einer abgebrochenen Flasche attakiert usw. Ich glaub, ich wollte damals hauptsächlich spektakulär sterben, hatte aber nicht die Eier, um aktiv nachzuhelfen, und so spielte ich quasi Russisches Roulette auf der Landstraße. Was für ein egoistischer Vollidiot — aus heutiger Sicht. Mein Glückstag war im Sommer 2006, als ich nachts gegen 4 Uhr mit meinem Auto in eine Routinekontrolle kam und noch versuchte, abzuhauen. Hat nicht geklappt, weil ich im Citreon C1 saß und das Sixpack einfach flinker war — Gott (oder wem auch immer) sei Dank! Ich war regelrecht erleichtert weil allen in meinem Freundeskreis damals klar war, dass früher oder später Jemand ernsthaft zu Schaden käme. Test ergab über 2 Promille Blutalkohol. Ein Jahr Fußgänger, Freundeskreis komplett gekappt, MPU beim ersten Mal bestanden. Danach vereinzelte Rückfälle, auch noch eine schwere Alkoholfahrt — zum Glück ohne Folgen. Heute bin ich 43 und komplett abstinent. Der Alkohol fehlt mir nicht, wohl aber der Kick des Blödsinns, den ich in diesem Zustand dann immer gemacht habe. Ich hätte manchmal schon großen Bock, nochmal so hemmungslos zu eskalieren wie früher regelmäßig. Aber ich bin mir sicher, da wartet das Schicksal nur drauf.
An alle gebrannten Kinder: standhaft bleiben.
Ich habe getrunken, weil ich glaubte, sonst mein Leben mit Haushalt, KIndern und geistig abwesendem Ehemann nicht händeln zu können. Wie ich heute weiß, war mein Mann mit uns überfordert und zog sich immer mehr zurück. Nach einem Jahr bei den AA war es für mich, als ob sich ein Schleier hob und ich den ganzen Mist darunter ansehen konnte. Das führte zur Trennung und später zur Scheidung. Hätte ich diesen Schritt nicht geschafft, hätte ich mit wohl das Leben genommen, stand schon auf einer Brücke um zu springen. Ich denke, meine Kinder haben mich von diesem Schritt abgehalten.
Heute geht es mir gut und ich habe seit 30 Jahren keinen ALkohol mehr angerührt.
Heute Morgen ging es mir nach 6 Schnaps am Tag zuvor nicht gut. Ich kann es kaum glauben, aber noch vor wenigen Wochen trank ich einfach so eine Flasche Ouzo oder 2-3 Flaschen Wein. Den Filmriss hatte ich fast immer. Dann hatte ich auch sofort Angst vor dem Handy. Ich habe nur zu oft Sachen geschrieben für die ich noch heute im Boden versinke. – doch jetzt trinke ich seit Wochen fast nie! Mal 2, 3 Schnaps und maximal, so wie gestern 6. – Der Grund dafür ist, ich habe mein Leben aufgeräumt. Ich meine damit auch meine Wohnung. Ballast abwerfen hat mit Selbstvertrauen gegeben. Außerdem habe ich eine Umschulung angefangen – mit 40ig und hoffe irgenwann in meinem Wunschberuf arbeiten zu können. DAHER stelle ich fest; wenn man unglücklich ist, Ballast um sich ansammelt, sich überfordert, glaubt man mit Alkohol eine Lösung gefunden zu haben. Die Wahrheit ist; der Alkohol macht uns ohnmächtig, raubt uns unsere letzten Reserven. Er ist unser Feind, gerade weil wir „angeschlagen“ sind. Bitte fragt Euch, was in eurem Leben nicht stimmt und ändert das. Das ist der wahre Ausweg. Bitte seid euch das wert
Der Feind, Alkohol hat meine Ehe zerstört. Mir meinen Partner und meinen besten Freund genommen. Er kam schleichend in unser Leben und bestimmte immer mehr und öfter das Wochenende, den Urlaub und den Alltag bis zum Schluss.
Es ging Jahrelang so weiter und ich als Co. Abhängige musste lange mit mir selber kämpfen und nach etlichen Versuchen den Feind zu vertreiben aufgeben. Er gewann..weil er immer einen Weg fand sich wieder einzuschleichen. Vielleicht war mein Partner nicht stark genug oder ich?! Um mich zu retten trennte ich mich, da ich am Ende meiner Kräfte und meines Lebens war. Ich wollte wieder glücklich sein oder sterben. Ich konnte meinen Ehemamn, meinen besten Freund nicht retten.
Ich wohne alleine und mir geht es wieder gut, dennoch hat es mich sehr geprägt und verändert. Dieser Abschnitt in meinem Leben wird mich immer verfolgen…er hat mich gelehrt, stark zu sein, aber auch Schwäche zuzulassen. Hätte ich nicht diesen Schritt gemacht, ich wäre gestorben, innerlich war ich es schon.
Auch die Co. Abhängigkeit ist eine Art Sucht. Die Sucht den Süchtigen zu retten.
Hallo, ich grüsse euch hier 🙋♀️ ich weiss garnicht so recht wie ich, oder was, ich wie anfangen soll…mein Problem war eigendlich nur sein, meinem Mann sein Problem! Ich bin seit 28jahren mit Thomas zusammen… thomas u ich haben im jahr 2000 geheiratet… unsere Hochzeit war eine soo wunderschöne!! ….. in den Jahren, eigendlich seid dem wir uns kennen, ist Alkohol unser ständiger begleiter…. haben sehr dunkle zeiten erlebt u immer gehoft das es besser wird…. wir haben so einige schicksale erlebt, in unere Famlie,… nach dem Tot meines Bruders, an krebs gestorben, hab ich auch angefangen zu trinken… so alle 3tage trinke ich ne flasche wein u er trinkt halt wie schon geschrieben, immer noch so seine Biechen…. könnte euch noch so viel mehr schreiben…. fürs erste erstmal diese, meine zeilen…… lieben gruss,
Manchmal, wenn die Diskrepanz zwischen Außen- und Innenleben zu groß wird greife ich zu Alkohol, dann ist es auch kein Genussmittel mehr, aber auch das gemütliche Radler zum Feierabend ist möglich. Die Sensibilität ist mein „Feind“, ich weine oft. Das Gehirn zum Schweigen bringen ist meist der Grund, um mich mit Alkohol zu betäuben.
Ich hatte eine schwierige Phase in meinem Leben, in der ich mich unter der Woche täglich betrank, um schlafen zu können. An den Wochenenden hab ich mich dann richtig abgeschossen.
Irgendwann setzte bei mir der Selbsterhaltungstrieb ein und ich hörte von heute auf morgen damit auf.
Denn ich stellte fest, der Schmerz in mir war auch betrunken vorhanden…