Wie kann man tiefe innere Ruhe erlangen, wie schafft man es, tagein, tagaus fest in sich zu ruhen, die starken Winde um sich herum ziehen zu lassen, statt von ihnen herumgewirbelt zu werden?
Zum Beispiel, indem wir uns die Kraft des Berges zunutze machen.
Auf dem Blog der Tao-Meditationsgruppe habe ich folgende Übung gefunden, die “Bergmeditation”:
Stellen Sie sich vor ihrem geistigen Auge den schönsten Berg vor, den Sie kennen, von dem Sie gehört oder den Sie sich vorstellen können. Werden Sie sich seiner massiven Form bewusst, des aufragenden Gipfels, des tief in der Erdkruste verwachsenen Fusses, seiner Steilhänge oder sanft abfallenden Bergflanken.
Was immer sein Erscheinungsbild auch sein mag – verweilen Sie, sitzen und atmen Sie mit diesem Bild vor ihrem geistigen Auge, jetzt, in diesem Augenblick. Während Sie hier sitzen und mit dem Berg atmen, erlauben Sie Ihrem Körper so ausladend zu werden wie der vorgestellte „Körper“ Ihres Berges, bis Sie mit ihm verschmelzen und eins werden. Ihr Kopf wird zum hoch aufragenden Gipfel, Schultern und Arme zu den Flanken, Gesäss und Beine zur soliden Basis.
In diesem Augenblick sind Sie nichts anderes als ein atmender Berg, der unbeweglich, unerschütterlich in der Stille von Körper und Geist verweilt. Tagein, tagaus verharrt der Berg in unerschütterlicher Ruhe, während die Sonne über den Himmel wandert, Licht, Schatten, Farben und Wetter sich ständig verändern. Der Berg verweilt einfach nur, ist einfach nur er selbst. Während die Jahreszeiten ineinander übergehen und das Wetter von Tag zu Tag, von Augenblick zu Augenblick wechselt, bleibt der Berg immer der Gleiche. Von alledem unberührt, verharrt der Berg, unberührt von oberflächlichen Geschehnissen, unberührt von der Welt der Erscheinungen.
Photo: Tony Fischer
warum erleben wir uns eigentlich von irgendetwas hohem, großen, ja riesigem so stark angesprochen? (wenn ich das ganze foto betrachte, fällt mir noch der aspekt ‚weite‘ auf: der blaue himmel nimmt da mengenmäßig sogar den meisten ‚raum‘ ein!)
warum reagieren wir darauf schon, wenn wir uns größe und weite bloß vorstellen? (ich reagiere sogar schon auf das wort ‚weit‘, wie ich beim schreiben jetzt deutlich merke; und ich denke, dass das nicht nur mir so ergeht.)
für mich deutet das darauf hin, dass wir von natur aus eine angeborene oder ‚reflexhafte‘, wie psychologen und biologen sich ausdrücken, reaktionsbereitschaft auf das erleben von ‚weite‘ usw. haben.
(die weitere frage ist dann ’natürlich‘, ob wir auch so leben, wie es unserer natur entspricht, und wenn nicht warum nicht… )