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Mir ist das Vergleichen ein guter Bekannter, der sich für meinen Geschmack lange Zeit viel zu häufig selbst eingeladen hat und die Party kaputt gemacht hat.

Ich kann die Tage nicht mehr zählen, die eigentlich gut anfingen, bis ich dann irgendwie von jemandem erfahren hab, der erfolgreicher oder beliebter oder erfüllter oder was auch immer ist, der zehnmal so viel Einfluss hat wie ich hier mit meinem Tun, oder zehnmal so viele Leser oder Hörer, oder viel mehr Geld für viel weniger Arbeit. Und wie oft ich dann frustriert oder deprimiert war und mich dieser Vergleich nicht nur unzufrieden gemacht hat, sondern auch zum Teil sehr starke Selbstzweifel nach sich zog.

Nun kann ich nicht behaupten, dass ich das Thema für mich gelöst hätte, aber einige Fortschritte hab ich schon gemacht, bin gefestigter und das Vergleichen kommt mit der Zeit etwas seltener und bleibt nicht so lang.

Hier eine Frage, die mir auf diesem Weg geholfen hat.

Vergleiche ich mein Innen mit seinem Außen?

Wir wissen nicht, was im anderen vorgeht, nicht mal bei unseren Kindern oder Partnern. Wir können nicht mal sicher wissen, ob überhaupt etwas in ihnen vorgeht, oder ob sie in Wahrheit Roboter sind.

Das ist ein Gedanke, der etwas einsam anmuten, aber auch befreien kann: Wir sehen immer nur das Außen des anderen, haben keine Ahnung, wie’s in ihm ausschaut.

Ob er wirklich verliebt ist, wirklich glücklich, wirklich so entspannt, wie er wirkt, ob er sich wirklich erfolgreich fühlt … oder voller Ängste, Sorgen und Leid ist, nie Ruhe findet, üble Dinge versteckt, oder sich selbst. Oder ob er sein Leben womöglich sogar hasst, wenn die Scheinwerfer mal nicht auf ihn gerichtet sind und er dahockt und sich denkt: Ja, der Erfolg ist nett, aber eigentlich ging’s mir nie beschissener.

Wie viel von dem, was da auf den polierten Facebook-Fotos strahlt, ist gestellt oder nur ein winziger Ausschnitt, das bisschen Leuchten inmitten der Dunkelheit?

Wie happy ist der Chef, der immer auf dicke Hose macht, wenn er nachhause kommt und jeden Abend merkt, dass es kein Zuhause ist?

Ich finde, man ist nur erfolgreich, wenn man sich so fühlt. Und wir können einfach nie, nie, nie wissen, ob das beim anderen der Fall ist.

Es gibt ja viele äußerlich sehr erfolgreiche Menschen, bei denen irgendwann mal durchsickert, dass sie nur deshalb so viel Geld verdienen, weil sie so viel arbeiten und nur deshalb so viel arbeiten, weil sie sonst nichts haben in ihrem Leben, keine tragfähigen Beziehungen, keine oder wenig Liebe.

Dabei geht’s nicht darum, uns das irgendwie zurecht zu reden um uns auf Biegen und Brechen doch wieder über den anderen stellen zu können, indem wir seine Leistung oder sein Leben herabwürdigen, weil der Porschefahrer ja ein Arschloch sein muss oder die fröhlich tuende Mami garantiert zuhause geschlagen wird (bestimmt fährt ihr Mann n gelben Porsche).

Es geht darum, dass der Vergleich von äußeren Dingen, schwierig und wenig aussagekräftig ist.

Falls Du also gerade frustriert bist oder Dich erfolglos fühlst: Vergleichst Du Dein Inneres mit seinem Äußeren?

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Podcast mit dem Titel „Wie man aufhören kann, sich mit anderen zu vergleichen“. In dieser Folge lernst Du drei weitere hilfreiche Fragen dafür kennen:

Photo: Envy von Antonio Guillem / Shutterstock