Jeder Mensch hat seine Berufung, die ihn aufwärts weist, sein Talent ist der Ruf, nach seiner Richtung hin stehen ihm alle Wege offen, seine Fähigkeiten sind eine schweigende Aufforderung, sich in deren Richtung immer wieder zu bewähren, er kann sich ihnen nicht entziehen, er gleicht eine Schiff auf einem Fluss, er stößt auf beiden Richtungen auf Hindernisse, nur auf einer einzigen nicht, der Richtung seiner Talente, auf dieses ist jedes Hindernis hinweg geräumt, und er gleitet ruhig über göttliche Tiefen hinaus ins Meer.
– Ralph Waldo Emerson
Wenn Du diese Zeilen liest, haderst Du vermutlich mit Deiner Lebensaufgabe. Vielleicht kennst Du sie nicht, oder Du zweifelst an ihr, oder Dir fehlt der Mut, die ersten oder die nächsten Schritte auf Deinem Weg anzugehen. Ein großer Teil der Mails, die mich erreichen (und über die ich mich immer sehr freue, vielen Dank dafür!), dreht sich um dieses Thema, das Thema Lebensaufgabe / Berufung / Leidenschaft.
Die Missverständnisse, Irrglauben – oder Lügen – über die Lebensaufgabe, die auch mich die längste Zeit meines Lebens davon abgehalten haben, das zu tun, was ich aus ganzem Herzen tun will, genau die finde ich heute sehr oft wieder in den Mails der Leser.
Es ist Zeit, mit diesen Lügen aufzuräumen. Mit den Lügen, die uns andere und die wir uns selbst erzählen und die es verhindern, dass wir das Leben leben, von dem wir träumen.
Lass uns die häufigsten dieser Gedanken-Viren unter die Lupe nehmen, sezieren und schauen, wie wir uns von ihnen heilen können.
#1 Es muss einfach sein, dem Weg der Lebensaufgabe zu folgen (aber ich habe Angst)
Das obige Zitat von Emerson soll keinen falschen Eindruck erwecken: der Lebensaufgabe zu folgen ist alles andere als leicht. Zugleich ist alles andere falsch – und auch nicht leichter, wenn auch auf eine andere Weise beschwerlich.
Es heißt nicht, dass Du auf der falschen Fährte bist, nur weil Dir nicht alles zufliegt. Oft ist das Gegenteil der Fall, siehe Warum Du nie das Buch geschrieben oder Unternehmen gegründet hast, von dem Du schon so lange träumst.
Je bedeutsamer unsere Aufgabe ist, desto größer kann der Widerstand werden.
Dass es dennoch Deine Berufung ist erkennst Du an dem Gefühl, dass Dein Herz trotz des Widerstands und der Hürden sagt: „Komm, versuch‘ es!“.
#2 Ich kann mich nicht entscheiden, es gibt so viel, das ich gern tun würde // Ich weiß nicht 100%ig, was ich tun muss // Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll
myMONK sollte erst eine Seite rund um Entspannung werden. Erst ich anfing, an dem Konzept zu arbeiten, klärte sich die Sicht: über Entspannung allein zu schreiben würde mich sehr bald nicht mehr fesseln. Ich könnte unmöglich jeden Tag Stunden mit diesem Thema verbringen. Also wechselte der Fokus von Entspannung auf Persönlichkeitsentwicklung – inklusive der Themen innere Ruhe und Selbstverwirklichung. Dieses größere Themenfeld begeistert mich seit vielen Jahren. Und ich bin sicher, dass es das auch noch für viele Jahre tun wird.
Klar wurde mir dies jedoch erst, als ich anfing.
Ich wusste vielleicht zu 50%, was ich tun und wo ich beginnen sollte. Die anderen 50% zeigten sich mit den ersten Schritten auf dem Weg.
Die Lebensaufgabe ist außerdem nichts in Stein gemeißeltes. Sie wird sich weiterentwickeln, vielleicht auch verwandeln über die Lebensspanne – doch das wird sie nur tun, wenn wir beginnen und austesten, was wir lieben und was uns erfüllt und was nicht.
#3 Ich kann nicht meinem Herzen folgen, wenn es für die Vernunft keinen Sinn macht
Um das Herz herum existiert ein eigenes kleines Nervensystem, das zwar mit dem Gehirn verbunden ist, aber zum Teil auch unabhängig davon arbeitet, das heißt „denkt“, eine eigene Intelligenz hat. Faszinierend, nicht wahr?
Die Vernunft kann uns Freund und Feind gleichermaßen sein. Feind deswegen, weil es unsinnige Gedanken produziert, die uns vor Schmerz bewahren sollen, damit aber manchmal jegliche Leidenschaft und Freude von vornherein lahmlegen.
Hast Du schon mal auf Deinen Bauch gehört statt auf die „vernünftige“ Stimme in Deinem Kopf, und bist Du hinterher sehr glücklich darüber gewesen? Wenn ja, dann geht’s Dir wie mir auch. Und dann hat diese Stimme womöglich auch dieses Mal nicht recht.
#4 Ich muss meinen Job dafür kündigen // Kleine Schritte zählen nicht // Es ist zu riskant // Ich habe eine Familie zu versorgen
Der Lebensaufgabe zu folgen heißt nicht, sofort alles hinzuschmeißen und zu hoffen, dass man morgen schon die Weltherrschaft an sich gerissen hat. Du kannst es Schritt für Schritt angehen. Oder auch Halbschritt für Halbschritt. Und zunächst ein Bein auf Deinen Herzensweg bewegen, bis Du weißt, dass der Boden Dich im Ganzen tragen kann.
Oh, und was würde sich ein Kind lieber wünschen: Eltern, die viel Geld haben, aber unerfüllt und unzufrieden sind – oder Eltern, die begeistert leben, wenn auch mit einem weniger dicken Portemonnaie?
Außerdem haben es Deine Kinder nicht verdient, dass Du ihnen die Verantwortung gibst dafür, dass Du nicht für Deine Träume gekämpft hast.
Das Risiko, es nicht zu schaffen, wenn Du es nicht wagst, liegt übrigens bei 100%.
#5 Mir fehlt das nötige Kleingeld
Weder könnte, noch wöllte, ich ein Unternehmen gründen, das Millioneninvestitionen für Maschinen und Lagerhallen oder ein Grundstück und 2000 Schafe erfordert. Vor ein paar Jahrzehnten waren solche Investitionen nötig, um zu starten.
Heute nicht mehr.
Dem Internet sei Dank kannst Du ein Business für 5 Euro im Monat starten. Die Umsätze werden dann gleichsam keine Millionenhöhe erreichen, aber Du kannst nach und nach aufstocken und aus einem Samenkorn eine dicke, trächtige Pflanze machen, später sogar eine ganze Plantage, wenn es das ist, was Du möchtest.
#6 Mir fehlt die Zeit
Mir fehlt die Zeit, Briefmarken zu sammeln. Nein, das stimmt nicht. Briefmarken sind mir nicht wichtig genug, um ihnen Zeit zu widmen.
Wenn Deine Lebensaufgabe Dir nicht wichtig genug ist, okay, aber dann sei so ehrlich: nicht die Zeit fehlt Dir, sie ist Dir nicht wichtig genug.
Wie viel Zeit ist denn „die Zeit“ eigentlich? Eine Stunde am Tag etwas zu tun für das, was Du liebst, ist unendlich viel besser als 0 Stunden.
#7 Mir fehlen die nötigen Beziehungen
Wenn das ein Ausschlusskriterium wäre, hätte noch nie jemand ohne Connections etwas aufgebaut. Keiner hätte es von unten nach oben geschafft, dessen Eltern nicht schon über ein Netzwerk aus Präsidenten, Oscargewinnern und Astronauten verfügten.
Zwei Bücher kann ich Dir an dieser Stelle empfehlen: „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie sowie „Never eat alone“ von Keith Ferrazzi.
Sobald Du Dich in die Welt traust, wirst Du neue Beziehungen knüpfen. Das verspreche ich Dir.
#8 Es gibt schon so viele, die das tun, was ich gern tun würde // Ich habe keine originelle Idee
„Wenn nur der talentierteste Vogel singen würde, wäre es im Wald sehr still“, so lautet ein Sprichwort.
Die Idee der „großen Idee“ ist zudem so überschätzt wie kaum etwas anderes auf der Welt. Siehe: „Wie man unsterblich werden kann“.
Sobald Du Menschen dabei hilfst, ihre Probleme zu lösen oder etwas Schönes in ihr Leben zu holen, hat Dein Tun eine absolute Berechtigung.
99% der Sachen, die Du auf myMONK lesen kannst, sind nicht neu. Vieles davon hast Du vielleicht schon hunderte von Malen gelesen. Aber die Art und Weise, wie ich es sage, unterscheidet sich von der, wie andere es gesagt haben und sagen werden. Und damit kann ich manche Menschen aus einem anderen Winkel erreichen – manchmal vielleicht genau aus dem, den sie gerade brauchen.
#9 Ich bin kein Experte // Ich muss es perfekt machen
Aha. Na dann: leg Dich ins Bett und warte, bis Du ein Experte bist.
Alternative: Werde ein Experte. Experten unterscheiden sich vor allem durch Erfahrung. Sobald Du Dich auf den Weg machst, wirst Du jeden Tag ein Stück mehr zum Experten.
Außerdem muss man kein Experte sein. Ich halte nichts von den Menschen, die sich als Mediziner ausgeben und am offenen Herzen operieren, ohne je eine medizinische Fakultät von innen gesehen zu haben. Die meisten Vorhaben sind jedoch viel ungefährlicher für die Umwelt.
Ich habe außerdem sehr viel von Menschen gelernt, die keine Experten waren. Sie waren authentisch und sie wussten Dinge, die ich nicht wusste. Das allein machte sie zu wertvollen Lehrern für mich.
myMONK gibt es nur, weil ich irgendwann meine übertriebenen Ansprüche an mich zurückgeschraubt habe: weder bin ich studierter Psychologe oder ausgebildeter Coach, noch bin ich ein professioneller Schreiberling. Seit es die Seite gibt, habe ich mehr über die Themen gelernt, von denen myMONK handelt, als in Jahren sinnloser Passivität aufgrund meines mangelnden Expertentums. myMONK ist alles andere als perfekt, aber auch alles andere als überflüssig, zumindest deuten die vielen lieben Mails und Kommentare darauf hin.
#10 Die Lebensaufgabe muss man allein schaffen können – oder es gleich sein lassen
Was ein Quatsch. Es ist zwar Deine Lebensaufgabe, aber warum soll sie nicht zu der von anderen Menschen passen, die Dich unterstützen und die Du unterstützt?
Ich bin unheimlich dankbar dafür, dass ich privat und beruflich Partner habe, die so viel möglich machen, das ich allein nicht schaffen würde. Und das, obwohl ich grundsätzlich eine bärenstark ausgeprägte Neigung zum Einzelkämpfertum habe.
#11 Ich bin zu introvertiert // Ich kann mich nicht gut verkaufen
Introvertiert zu sein ist keine Krankheit und kein Grund. Vielleicht brauchst Du einen Partner, der die Verkaufsauftritte übernimmt, oder Du wächst und lernst selbst, Dich als das zu präsentieren, was Du bist:
Ein wertvoller Mensch, der der Welt etwas zu geben hat und sich nicht verstecken muss.
Viele erfolgreiche Menschen sind Introvertierte.
Am Wochenende habe ich eine Doku gesehen über Steffi Graf, die mich sehr beeindruckt hat (die Steffi, nicht die Doku). Bisher wusste ich so gut wie nichts von ihr, was auch daran liegt, dass sie eher ein zurückgezogener Mensch ist, wenn sie nicht gerade auf dem Tennisplatz spielte wie eine Göttin. Wenn ihre Tennisspielerkolleginen feierten, war sie nie mit dabei, auf roten Teppichen ebensowenig. Doch für das, was ihr wichtig war, hat sie gekämpft. Wenn’s sein musste auch vor hundert Mikrofonen, als es um Benefiztourniere etc. ging.
Lass Deine Taten sprechen, wenn Deine Zunge sich nicht traut.
#12 Ich bin zu alt // Ich bin zu jung
„Ich war so lange zu jung, bis ich zu alt war“, hat jemand gesagt, der am Ende seines Lebens zu wenige Erfahrungen und zu viel Reue angesammelt hatte.
Wenn Du nicht gerade als Rentner Kinder-Gesangsstar werden willst oder als Kind um die Meisterschale im Rentnerbowling kämpfen willst, gibt es kein „zu alt“ oder „zu jung“. Das gibt es einfach nicht, egal wie oft man diese Sätze hört oder denkt, sie bleiben Bullshit.
Einzige Ausnahme: Man ist immer zu jung und zu alt, um sein Leben zu verschwenden.
Jugend ist tendenziell Frische, Alter Weisheit. Für beides gibt es Platz – in so ziemlich jedem Business.
#13 Ich bin noch nicht so weit // Ich muss noch drüber nachdenken // Irgendwann werde ich mich trauen
Wir werden morgen sehr wahrscheinlich weder weiter, noch uns sicherer, noch mutiger sein.
Wir können nie weiterkommen, wenn wir keinen Schritt unternehmen. So sind die Naturgesetze nun mal.
Die Männer in den Verkupplungssendungen im Fernsehen waren auch noch nicht so weit, und deswegen schlafen sie mit 45 immer noch in einem Bett mit ihren Müttern. Das macht keinen Sinn.
Steh auf, geh‘ Deinen Weg. Mit jedem Tag, an dem Du nichts unternimmst, wirst Du schüchterner und passiver und verrückter. Irgendwann wirst Du Dich so daran gewöhnt haben, die Wohnung mit Mutti zu teilen , dass Du sie nach ihrem Tod weiter im Sessel sitzen lässt wie der Typ aus dem Film „Psycho“.
#14 Ich werde mich lächerlich machen // Was, wenn ich scheitere?
Wen findest Du lächerlicher: einen, der trotz seiner Zweifel und Ängste mutig aufs Pferd steigt und hinunterfällt oder einen, der sein ganzes Leben am Rand der Manege als Zuschauer stand, vom Reiten träumte und träumte und träumte und missgünstig auf die Mutigen schaut und schadenfroh lacht, wenn sie stürzen …?
Steig aufs Pferd, Du wirst die beste Zeit Deines Lebens haben. Und wenn Du sicher im Sattel sitzt und eine Hand frei hast, kannst Du den Zuschauern den Finger zeigen, die fett und faul am Rand stehen auf Deinen Sturz gewettet haben.
#15 Das dauert viel zu lange
Die meisten Dinge, die im Leben etwas wert sind, brauchen Zeit um zu gedeihen. Die dümmsten Bauern können die dicksten Kartoffeln haben, das trifft manchmal zu – aber nur sehr selten ernten sie diese im ersten Jahr.
Freundschaften werden über die Jahre intensiver, gute Partnerschaften auch, private und geschäftliche. Und mit dem Business und der Berufung ist es nicht anders.
Der Lebensaufgabe zu folgen dauert genau ein ganzes Leben an.
Der Lebensaufgabe nicht zu folgen auch.
#16 Ich habe es schon mal versucht und es hat nicht geklappt
Du hast es schon einmal versucht, und es hat nicht geklappt? Dann hast Du denen Erfahrungen voraus, die es heute zum ersten Mal versuchen. Und Deinem alten Ich.
In meiner Jugend unternahm ich zwei sehr früh gescheiterte unternehmerische Versuche. Das eine war eine Suchmaschine (damals gab es vor allem Yahoo! und solche Verzeichnisse, Google stand noch vorm Durchbruch), das andere war eigentlich ganz cool, vielleicht gehe ich das irgendwann noch mal an. Damals „scheiterte“ ich jedoch gnadenlos.
Auch danach und in dem, was ich heute den Tag über so tue, stoße ich mir immer wieder den Kopf an. Aber nur im übertragenen Sinn. Wo real Gehirnzellen absterben, verdrahten sie sich bei Erfahrungskopfstößen neu und besser.
In jedem Fall lernt man von Fehlern viel mehr als von Dingen, die gelingen. „Der Sieg ist ein lausiger Lehrer“, heißt es. Gewinnen ist was für Loser, hat Ralf R. gestern einen Artikel von mir auf Facebook kommentiert.
#17 Der Lebensaufgabe zu folgen macht arm
In diesem Artikel heißt es bewusst immer Business, wenn ich von den Vorhaben der Lebensaufgabe schreibe. Denn: mir ist sehr wohl bewusst, dass ein Leben von den Leidenschaften nur dann möglich ist, wenn die Rechnung auch wirtschaftlich aufgeht. Ich bin kein Träumer – oder nicht nur – sondern auch irgendwo ein Geschäftsmann, auch weil ich es einfach sein muss, um mein Leben nach meinen Vorstellungen leben zu können und nicht auf ein Gehalt aus einem Job angewiesen sein will, der mich langweilt oder ankotzt.
Darüber hinaus glaube ich fest daran, dass man langfristig mit dem am erfolgreichsten wird, was man am leidenschaftlichsten und besten tut. Nicht nur am leidenschaftlichsten. Sondern eben auch so, dass es anderen Menschen hilft, sodass sie bereit sind, Dir Geld dafür zu geben.
Lebensaufgabe muss dann keine Aufgabe von materiellen Wünschen sein, diese Wünsche sollten nur nicht unsere Entscheidungen mehr regieren als unser Herz.
„Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung.“
– Aristoteles
#18 Ich kann mich nicht motivieren
Du meinst, Du kannst Du produktiv sein, wenn Dein Chef Dir mit seinem schlechten Atem im Nacken hockt?
Dann vermute ich, dass Du Deine Lebensaufgabe nicht kennst.
Diese beiden Artikel könnten Dir helfen:
Wie man seine Lebensaufgabe in 30 Minuten finden kann
7 Fragen, die Dich zu Deiner Lebensaufgabe führen
Photo: PhillipC
Hi Tim,
bei einer Freundin habe ich vor zwei Wochen „zufällig“ das Buch „Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron „gefunden“ und mir nach reinlesen, ausgeliehen. Kennst du das?
Ist ein „12-Wochen Programm“. Bei mir klebt ein gelber Zettel drauf „statt Künstler Träumer“ oder in deinen Worten, der/die mit der Lebensaufgabe 😉
Hilft mir sehr auf meinem Weg, auch wenn ich (wie es immer so ist) nicht alles unterstreiche oder befolge. Aber vieles ist toll z.B. die „Morgenseiten“. Falls du es noch nicht kennst: Ich finde es empfehlenswert. Gerade für „kleine erste Schritte“ und „den Weg nicht aus den Augen verlieren“
Vielleicht hilft es ja auch anderen
Ganz liebe Grüße
Ich arbeite seit 10 Jahren mit dem Weg des Künstlers- top Programm! lg Tony Posh
Hi ihr beiden, danke für die Buchtipps! Werde ich mit auf meine Liste nehmen. LG Tim
Hi Tim,
mit Punkt #8 hast Du mich wieder aufgerichtet. Beim Lesen Deiner Artikel stelle ich so oft, fest, dass Du schon geschrieben hast, was ich noch schreiben wollte.
Aber jetzt ist mir wieder bewusst, dass ich es vielleicht für eine andere Zielgruppe formuliere als Du.
Ich bleib dran, schaffe hoffentlich Werte und schärfe meinen Fokus.
Danke, David
Danke, lieber Tim. Ich habe es zwar schon mal gelesen. Aber deine Artikel geben mir immer wieder Hoffnung, doch noch meinen Weg zu finden :-).
Liebe Nicole,
vielen Dank – das ist schön! Ich drück Dir die Daumen und geb von meiner Seite aus das Beste, um Dir den einen oder anderen Impuls zu liefern.
LG
Tim
Ich wusste vielleicht zu 50%, was ich tun und wo ich beginnen sollte. Die anderen 50% zeigten sich mit den ersten Schritten auf dem Weg.
Die Lebensaufgabe ist außerdem nichts in Stein gemeißeltes. Sie wird sich weiterentwickeln, vielleicht auch verwandeln über die Lebensspanne – doch das wird sie nur tun, wenn wir beginnen und austesten, was wir lieben und was uns erfüllt und was nicht.
Danke dafür! Darum geht es meines Erachtens. Wenn es beim Beginn 100% wären, gäbe es ja keinen Weg und kaum Platz für Entfaltung. Und noch etwas- das hattest Du auch schon einmal geschrieben: ich darf auch 10 verschiedene DInge tun, wenn das MEIN Weg ist.
Liebe Grüße
Daniela
Hi Daniela,
Danke für Deine Zeilen! Ganz Deiner Meinung!
Die „Lebensaufgabe“ ist insgesamt nur ein Konzept, wir können nie sicher wissen, ob es sowas wirklich gibt. Aber: viele, die sich auf den Weg gemacht haben, sie zu finden, berichten, wie viel glücklicher und erfolgreicher sie seitdem sind. Auch wenn sie sich wandelt oder aus vielen Teilen besteht.
LG
Tim
Ich sehe meine Lebensaufgabe oder wie ich es nenne, meine Berufung, eher so als Rahmen, der dem Ganzen Halt verleiht, aber doch soviel Raum und Möglichkeiten lässt, dass man in unendlich viele Richtungen laufen kann.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Tim Recht hat, wenn er sagt der Weg entfaltet sich beim Gehen. Ich bin Anfang des Jahres losgelaufen und war der Überzeugung, schon genau zu wissen, wo es hingeht. Während des Laufens hat sich aber gezeigt, dass mir das doch nicht ganz gefällt – für den Anfang zwar ganz gut, aber es fehlt mir doch etwas – und so habe ich meinen Fokus jetzt immer mehr erweitern und ausrichten können. Zum Beispiel habe ich gerade ein Zweitstudium begonnen in einem Bereich, der mich wirklich interessiert. Das war Anfang des Jahres so nicht auf meinem Plan 😉 Wer weiß, was noch alles passiert auf den nächsten Metern 🙂
Also habt Mut und geht los, es lohnt sich!
Hi Sandra,
Danke für Deine Schilderung – freut mich zu lesen, dass Du Deine Richtung noch mal genauer justiert hast und auf einem so guten Weg bist!
LG
Tim
Von all den vielen Seiten, die ich während meiner persönlichen Krise aufgesucht habe, spricht mich die Deine am meisten an. Dein unaufgeregter Stil. Dein Verständnis. Deine Ehrlichkeit. Danke dafür, Tim!!
Vielen lieben Dank, Pitz! Das ist ja mal ein seehr großes und wunderbares Kompliment – freu mich sehr darüber! Liebe Grüße, Tim
Eben genau das ist das Problem der meisten. Sie kennen ihre Lebensaufgabe gar nicht. Die Frage ist für jeden individuell zu beantworten. Eine Pauschalität kann hier nicht angebracht werden. Zudem kann es durchaus sein, dass sich die eigene Lebensaufgabe im Laufe der Zeit ändert, beziehungsweise verändert wahrgenommen wird. Das führt automatisch zu Chaos. Was heute Missverständnisse, Irrglauben oder Lügen sind, können morgen schon wieder Wahrheiten mit tiefgründigen Konzepten sein. Nicht jeder Mensch kann sich allerdings solchen Wandlungen auf die Schnelle anpassen, auch wenn er meint sie verstanden zu haben. Die Frage nach der Motivation ist eine ganz andere. Aber sie kommt nicht von Außen Motivieren kann man sich nur selbst. Man kann sich allerdings Anreize holen, die die Motivation beflügeln. Was dazu fehlt, ist die Spontanität. Wer alles tausendmal auf die Waagschale legt und hin und her überlegt und analysiert, der verpasst die Gelegenheiten zum Wandel. Zeit, Connections, Geld und dergleichen braucht niemand, um sich neu zu schaffen.
Hey Nena,
mein Denken geht gerade immer mehr in die Richtung: die „Lebensaufgabe“ bzw. die Suche danach kann für viele Menschen mehr lähmende Last als befreiende Motivation sein. Wie Du schon sagst, sie kann sich auch wandeln oder nach und nach genauer einkreisen.
LG!
Tim
Verschiedenen Blickwinkel sind im Leben sehr hilfreich. Und deine Art die Dinge zu sehen, finde ich klasse. Mach bitte weiter so. Bei jedem deiner Artikel habe ich das Gefühl, dass du mit mir redest und ich nicht lese.
Lieber Tim,
zu allererst ein gutes neues Jahr 2017!
ich gehe es jetzt an und eben habe ich den entscheidenden Satz gelesen:
„„Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung.“
– Aristoteles “
Ich hab es schon eine Weile geahnt, nur mich nicht getraut. Und nun habe ich sogar ein paar Mitstreiter um mich herum,
die mich beflügeln.
Danke für die Lehrzeit, die ich seit 2 oder 3 Jahren auch bei Dir verbracht habe mit ’studieren’…
Mach weiter so, bitte!
Alles Liebe,
Heike
Oida, „jeder Mensch hat eine Lebensaufgabe“, das ist so missionarisch-esoterisch, dass es weh tut. Wenn man diese Haltung mal aus einer philosophischen oder psychotherapeutischen Perspektive einer Prüfung unterzieht, bleibt da nicht mehr viel davon übrig.
Woher soll denn so eine Lebensaufgabe kommen? Hat die der liebe Gott oder irgendein Schicksal für uns ausgedacht? Dann wäre meine Existenz ja Mittel zum Zweck, ich wäre kein würdevolles, zur Autonomie fähiges Wesen mit Selbstzweck. Setze ich mir selbst so eine Aufgabe oder kommt die von außerhalb? Ja, warum muss ich denn mein Leben überhaupt als „Erfülle eine Aufgabe“ begreifen? Sowas kennen wir aus der Schule, wenn wir Kinder sind. Und diese kindliche Erfahrung soll das Leitmotiv für mein Leben über mehrere Jahrzehnte hinweg sein? Ernsthaft?
Gut, wenn ich eine solche Kritik übe, dann bin ich eine Alternative schuldig, die diese Probleme der Instrumentalisierung meiner Existenz, einer Pflichterfüllung oder der extrinsischen Motivierung (irgendwer gibt mir meine Aufgabe) nicht hat. Alternativ ließe sich doch eher sagen: Ich will etwas vom Leben! Ich will dieses oder jenes erreichen. Aber dann bin ich es, der mir Ziele setzt und einem Streben folgt. Dieses Streben gründet dann in Erfahrungen, die etwas mit mir machen, mich zum Nachdenken anregen und im besten Fall mich dazu anhalten, etwas zu wollen. Für dieses Wollen bin ich aber selbst verantwortlich, ich muss es pflegen und umsetzen. Ein solches Streben kann aber auch irgendwann einmal zu Ende kommen, und mein Leben geht dann trotzdem weiter.
Die Alternative lautet also: etwas selbst vom Leben wollen, auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen und Motivationen, ein Streben verfolgen, das intrinsisch gewachsen und nicht von irgendwo auferlegt ist, und für dessen Verlauf und Realisierung man selbstverantwortlich pflegt. Sorry, aber Lebenssinn wird nicht von irgendwoher gegeben, für den muss man schon selber Sorge tragen.
Euer Zwei Seelen Ach