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Kennst Du die Albträume, in denen Du davonlaufen willst, aber keinen Meter vorankommst? Manchmal ist das echte Leben ähnlich. Schmerzhaft und frustrierend, ein zäher Brei, in den man immer weiter einzusinken droht, ganz gleich wie sehr man sich abstrampelt. Oder wie im Film Blair Witch Project: Du versuchst, dem bösen Wald zu entkommen, einige Stunden später kommt Dir ein Baum bekannt vor, dann noch einer, und Du begreifst: Du bist im Kreis gelaufen, keinen einzigen Meter weiter, dafür noch verzweifelter und verlorener als vor der letzten Runde.

Du bist wieder oder immer noch in einem Job den Du hasst, einer Beziehung, die Dich zerstört, einem Verhalten, das Dich unglücklich macht. Du steckst fest. Und dafür gibt es Gründe. Zum Beispiel einen der zehn folgenden. In dem Moment, in dem Du den Grund erkennst, hast Du einen Wegweiser in der Hand, um herauszukommen aus dem bösen Wald.

#1 Du bist nicht ehrlich zu Dir

Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge.
– Fjodor Dostojewskij

Bist Du sicher, dass das, was Du willst, das ist, was Du wirklich willst? Tief in Deinem Herzen?

Wenn nicht, wirst Du es entweder erreichen, und trotzdem nicht glücklicher sein. Oder Dich so sabotieren, dass Du es nie erlangst. In beiden Fällen bleibst Du stecken.

Siehe: Die heimliche Angst vorm Erfolg

#2 Du suchst das Glück außerhalb von Dir selbst

Wer Glück will muss erwerben, was ihm kein Schicksalsschlag entreißen kann.
– Aurelius Augustinus

Alles Materielle, alles Äußere ist fragil. Es kann zerstört oder uns gestohlen werden. Die Jugend, die Schönheit, der Schmuck, das Auto, das Haus, die Karriere … alles davon kann uns entrissen werden. Und dann stehen wir wieder da, genau dort, wo wir begonnen haben.

Ich denke, wir sollten uns auch auf inneres Wachstum konzentrieren. Die innere Mitte zu finden, meditieren zu lernen, sich mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensmustern auseinanderzusetzen. Das ist viel beständiger und bringt uns wirklich voran – ganz gleich, was im Leben passiert oder nicht passiert.

#3 Du hast nicht die volle Verantwortung für Dein Leben übernommen

Die Entscheidungen waren nur der Anfang von etwas. Wenn man einen Entschluss gefasst hatte, dann tauchte man damit in eine gewaltige Strömung, die einen mit sich riss, zu einem Ort, den man sich bei dem Entschluss niemals hätte träumen lassen.
– Paulo Coelho

Verantwortung heißt Entscheidung. Trifft man seine Entscheidungen nicht selbst, so treffen sie andere für einen. Steckst Du vielleicht fest, weil Du bisher dem Chef, dem Kollegen, Deinem Partner oder Deiner Familie die Verantwortung zugeschoben hast – anstatt selbst zu schauen, wo Du hin willst, und dafür zu kämpfen?

Wenn wir selbst Entscheidungen fällen wie Bäume – nämlich ohne Zurück – dann können Hindernisse umkippen, schneller und gewaltiger, als wir es erträumt hatten.

Andernfalls prallen wir ein ums andere Mal gegen sie ohne sie auch nur einen Millimeter verändert zu haben.

#4 Du kennst Deine Lebensaufgabe nicht oder ignorierst sie

Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.
– Franz Kafka

Ohne Lebensaufgabe laufen wir Gefahr, uns über Jahre im Kreis zu drehen. Wir bleiben vor Weggabelungen zögernd stehen, biegen mal hier ab und mal da … und wissen eigentlich gar nicht warum.

Links oder rechts, bleiben oder gehen, mehr davon oder weniger? Darauf eine Antwort zu finden ist so viel leichter mit dem Wegweiser Lebensaufgabe.

Siehe: Warum Du Deine Lebensaufgabe kennen solltest

#5 Du lässt Dich von Deinen Ängsten unterkriegen

Man ertrinkt nicht, weil man unter Wasser taucht, sondern weil man unter Wasser bleibt.
– Paolo Coelho

Angst ist etwas tierisch Menschliches.

Ich glaube, es geht nicht darum, sie loszuwerden, zu überwinden. Es geht darum, durch sie hindurchzuschreiten. Wieder, und wieder, und wieder.

Manchmal besiegt die Angst uns. Dann taucht sie uns unter Wasser, nimmt uns die Luft zum Atmen und lässt unseren Puls hochschießen.

Doch nur, wenn wir nicht alle Kraft beisammen nehmen und wieder auftauchen, kann uns die Angst ertrinken lassen.

#6 Du hast Dich daran gewöhnt, negativ zu denken

Wir haben einen Platten, Schatz, zum Glück auf einem Schattenplatz.
– Unbekannt

Jedem von uns passieren unerfreuliche Dinge. Wir werden hintergangen, fallengelassen, wir scheitern und eitern … negative Gedanken aus uns heraus. Die Wunden, die wir erleiden, müssen wir pflegen, sonst hören Eiter und Schmerzen nie auf.

Die beste Wundpflege, die ich kenne, ist:

  1. Die Augen schließen, ein paar Mal tief ein- und ausatmen
  2. Den Schmerz spüren, ihn willkommen heißen, dabei weiter ruhig ein- und ausatmen
  3. Fragen: „Was kann ich daraus lernen, wofür könnte diese Erfahrung gut gewesen sein?“
  4. Fragen: „Wofür bin ich dankbar in meinem Leben?“

Nur mit einer positiven Einstellung können wir gut vorankommen. Gewöhnen wir uns daran, zu klagen und zu jammern, dann schaufeln wir uns mit unseren Gedanken unser eigenes Grab.

Sich auf das Gute zu konzentrieren beginnt bei den kleinen Dingen des Lebens, wie dem Platten im Reifen aus dem Zitat. Dann kann man entweder ewig über den Platten weinen und nichts tun, oder sich über das Gute freuen (den Schatten an einem heißen Sommertag) und daraus Kraft für die nächsten Schritte gewinnen.

Siehe: 7 Fallen, in die unglückliche Menschen treten

#7 Du hältst an etwas fest, das längst vorbei ist

Aus den Träumen von gestern werden manchmal die Albträume von morgen.
– Friedrich Nowottny

Dein Job ist weg, Deine Beziehung längst aus, Dein Studium nun mal vor einiger Zeit abgebrochen oder beendet, Deine Jugend und Faltenlosigkeit vorbei, Dein Traum ausgeträumt oder sogar ein Alptraum? Und die Vergangenheit dominiert Dein Heute?

Dann lass mich Dich etwas fragen:

Kommst Du schneller vorwärts, wenn Du nach vorn blickst oder nach hinten?

#8 Du versuchst, zu viel auf einmal zu ändern

Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr schaffen können, und unterschätzen, was sie in 10 Jahren schaffen können.
– Unbekannt

Babys, die laufen lernen, wollen manchmal zwei Schritte auf einmal machen oder in zwei Richtungen gleichzeitig gehen. Dann fallen sie auf die Nase und machen es beim nächsten oder übernächsten Mal besser. Erwachsene nicht. Viele von uns versuchen ihr Leben lang, zwei Schritte auf einmal zu gehen oder in zwei Richtungen gleichzeitig. Manchmal mögen solche Kraftakte funktionieren, der Traum vom schlagartig neuen Leben in einer neuen Stadt mit einem neuen Job und neuen Freunden und neuem Partner und neuer Lebensweise wahr werden. In den allermeisten Fällen fallen wir damit aber auf die Nase, wie die Babys. Wir beginnen an mehreren Fronten gleichzeitig zu kämpfen oder nehmen uns an einer zu viel vor (zum Beispiel ab heute zwei Stunden Sport am Tag zu treiben), bis uns kurz darauf die Kraft ausgeht und wir keinen Meter weitergekommen sind.

Wenn Dir das bekannt vorkommt: schmiede einen neuen Plan. Einen, der Deine Situation und Deine Fähigkeiten und Eigenschaften berücksichtigt. Es ist so viel besser, langsamer voranzukommen, als gar nicht.

#9 Du suchst nach einer zu einfachen Lösung

Nicht jeder weiche Stuhl eignet sich zum Sitzen.
– Winfried Bornemann

Oft ist der weiche Stuhl aus dem Zitat keiner mit vier Beinen und einer Lehne, sondern einer, der komisch riecht und ins Klo gehört.

Nahezu alles, was im Leben etwas wert ist, hat seinen Preis. Um dieses Wertvolle zu erreichen, müssen wir gut planen, uns anstrengen und durchhalten. Nahezu immer wird es unbequem. Nahezu immer ist der weiche Stuhl keiner auf dem gemütlich sitzend alles besser wird, sondern eine bekackte Lüge aus kleinen oder großen Marketing-Abteilungen.

Wann immer ich von einer einfachen Lösung lese, gehen bei mir inzwischen Alarmglocken an. Ich träume zwar hin und wieder davon, wie schön es doch wäre, wenn alles viel einfacher ginge, aber ich weiß auch, dass es eben ein Traum ist und keine Realität. Wenn wir Traum und Realität verwechseln, bleiben wir stecken.

Die meisten Abkürzungen erweisen sich als Irrlichter, die uns auf der Stelle treten lassen. Immer wieder hinein in den Haufen. Quitsch, quatsch.

#10 Du versuchst, alles allein zu schaffen

Was wir alleine nicht schaffen das schaffen wir dann zusammen
– Xavier Naidoo

Hätte ich keine Hilfe gesucht, gefunden und angenommen, dann würde ich jetzt womöglich noch immer im abgedunkelten Zimmer in meiner Wohnung in Leipzig hocken. Da kann man sich noch so viele Bücher, Blogs und Audioprogramme reinziehen über innere Ruhe und Glück und Erfolg, nichts reicht auch nur annähernd daran hinan, eine Hand gereicht zu bekommen.

Wenn wir uns Mitmönche und –nonnen suchen, wird der einsame Weg zum gemeinsamen Weg – und alles etwas leichter.

Ich danke allen, die mir geholfen haben, hierhin zu kommen. Eure Hilfe war und ist großartig.

 

Photo: Georgie Pauwels